„Vergessene Liebe“ – ein hochemotionales Musical-Highlight in Hermeskeil
Von der ersten Sekunde an gefesselt: Wenn Musik, Schicksal und Teamgeist in der Hochwaldhalle verschmelzen.
Nachdem ich David Steines bereits vor einigen Jahren bei seinem damaligen Musical-Projekt begleiten durfte, war die Vorfreude groß, am 20. Dezember 2025 in der ausverkauften Hochwaldhalle in Hermeskeil bei seinem neuesten Werk „Vergessene Liebe“ dabei zu sein. Schon in der Vergangenheit beeindruckte Steines durch detailverliebte Produktionen und starke Protagonisten – umso spannender war die Erwartung an dieses nun vollständig selbst geschriebene und inszenierte Projekt.

Eine Geschichte, die unter die Haut geht
Das Musical erzählt die bewegende Geschichte von Sophie (Mirijam Kohr) und Theo (David Steines). Ein tragischer Autounfall reißt das Paar jäh aus ihrem glücklichen Alltag und stellt sie vor eine schmerzhafte Realität: Sophie verliert durch das Trauma ihr Erinnerungsvermögen und erkennt ihren eigenen Ehemann nicht mehr wieder.
Der Weg zu einem Neuanfang wird zur Zerreißprobe. David Steines gelingt es eindrucksvoll, diese bittersüße Erzählung durch stimmige Bühnenbilder, pointierte Dialoge und eine mitreißende musikalische Untermalung zum Leben zu erwecken.

Regie und Choreografie in Perfektion
Unter der Regie von Kimberly Schummer-Kraß, die zudem selbst eine bedeutende Rolle im Ensemble übernimmt, und der Choreografie von Cynthia Seimetz erlebten die Besucher eine Show auf handwerklich höchstem Niveau.
Besonders beeindruckend war der Kontrast der Emotionen:
- Die stillen Momente: In den traurigen Szenen herrschte eine Ergriffenheit, die in der Halle fast physisch greifbar war. Als Fotograf beobachte ich das Publikum oft genauer – in diesen Momenten hätte man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können.
- Die Dynamik: Im krassen Gegensatz dazu standen die energiegeladenen Tanz- und Gesangseinlagen, die das Publikum kaum auf den Stühlen hielten. Der Übergang von intimen Einzelszenen in gewaltige Gruppendarbietungen zeugte von der professionellen Handschrift der Regie und Choreografie.

Ein Projekt mit Zukunft
Hinter dem Erfolg steht ein Team von über 30 Mitwirkenden – Sängern, Musikern, Technikern und Helfern. Der spürbare Teamgeist und die Leidenschaft auf der Bühne sind zweifellos dem unermüdlichen Engagement von David Steines zu verdanken, der es versteht, Menschen für seine Vision zu begeistern.
Das Publikum dankte dem Ensemble am Ende völlig zurecht mit lang anhaltenden Standing Ovations. „Vergessene Liebe“ ist ein großes Projekt mit enormem Potenzial für die Zukunft.

Weitere Termine:
Wer die Premiere verpasst hat, bekommt an folgenden Terminen die Gelegenheit, dieses Ausnahmeprojekt zu sehen:
- 17.01.2026: Kulturhalle, Theley
- 03.05.2026: Saalbau, St. Wendel
Fazit: Ein hochemotionaler Abend, der zeigt, wie viel Herzblut und Professionalität in regionalen Kulturprojekten stecken kann.

