Neue Biographie: „Heimkehr“ – Morten Harkets prägende Phase 1993-1998

Der Name Morten Harket dürfte inzwischen jedem Fan guter Popmusik ein Begriff sein. Er war Sänger der norwegischen Band a-ha, in den 80er Jahren Synonym für erfolgreiche Popsongs wie „Take On Me“, „The Sun Always Shines On TV“ oder auch „Hunting High And Low“. Nach 1993 wurde es zunächst ruhig um die Band und von Norwegens größtem Erfolg in der internationalen Popszene blieb zunächst nur Sänger Morten Harket übrig, der 1993 das Soloalbum „Wild Seed“ veröffentlichte, das zumindest in Norwegen recht erfolgreich war und dort vier der wichtigen „Spellemannsprisen“ gewinnen konnte. Ein erfolgreiches Revival von a-ha nach einem gemeinsamen Auftritt bei der Nobelpreis-Verleihung 1998 legte weitere Solopläne zunächst auf Eis.

Was in diesen fünf Jahren in Mortens Solokarriere passierte, beschreibt diese Biographie. Und man steigt auch direkt mit einem Geheimnis ein: Es gibt nämlich ein unveröffentlichtes Album aus dem Jahr 1993. Morten hat selbst das Album „Wild Seed“ geschrieben, gleichzeitig produzierte er mit anderen Songwritern parallel ein weiteres Soloalbum. Die Plattenfirma hatte die Entscheidungsgewalt – und entschied sich für das Werk aus eigener Feder. Es war eine Richtungsentscheidung und sie erwies sich als absolut korrekt.

Der Journalist Ørjan Nilsson setzt sich in „Heimkehr“ mit dieser Phase des Umbruchs und der persönlichen Neuausrichtung auseinander und schildert die Jahre von 1993 bis 1998, die sowohl für den Künstler als auch für die Person Morten Harket besonders prägend waren. Der Sänger arbeitete konzentriert an seiner Solokarriere, widmete sich aber zugleich ebenso engagiert politischen Themen, besonders dem Schutz von Klima und Menschenrechten. „Heimkehr“ zeigt Morten Harket von einer bisher weitgehend unbekannten Seite: nicht als den schillernden Sänger von a-ha, auf den ihn die Presse gern reduziert, sondern als einen Mann auf der Suche – nach sich selbst und den Dingen, die im Leben wirklich zählen.

Leider muss ich sagen, dass das Buch nicht besonders flüssig geschrieben ist und den Leser mit einer Aneinanderreihung von Informationen überfordert. Mortens Leben abseits von a-ha ist natürlich nicht so glamourös wie die schillernde Seite des a-ha-Frontmanns. Die Biographie zeigt seine menschliche, philosophische Seite. Es geht um eine neue Einstellung zum Leben – nicht um das Dasein im Rampenlicht. Fans des Künstlers bekommen jedenfalls eine Menge (zum Teil vermutlich auch neue) Informationen.

Die Aufmachung ist für ein Buch dieser Preisklasse recht dürftig. Der Fototeil in der Mitte besteht aus reinen Schwarz-weiß-Fotos, die zudem auf die normalen Buchseiten gedruckt sind. Da hätte man sich doch eine Form von Fotopapier gewünscht.