Musik aus Island – Axel Flóvent veröffentlicht Debüt „You Stay by the Sea“
Die Musik von Axel Flóvent strahlt eine bemerkenswerte Ruhe und Gelassenheit aus. „You Stay by the Sea“ könnte als Albumtitel nicht passender sein. Das Debüt des Isländers liefert atmosphärische Klänge, die uns seine Heimatstadt und seine Inspiration Reykjavik in wundervoller Weise nahe bringen.
Der Isländer hat trotz seines jungen Alters schon einige turbulente Jahre in der Musikindustrie hinter sich. Nach einem Major-Deal in (zu) jungem Alter, Umzügen zuerst nach Holland und dann nach England, ist Axel nun endlich wieder Zuhause angekommen. Der in Húsavik aufgewachsene Singer-Songwriter zog wieder zurück in seine Heimat und lebt mittlerweile in Reykjavík aka „by the Sea“. Dass es ihm dort gut geht, hört man auf seinem packenden Debütalbum, an dem er nun einige Jahre gearbeitet hat.
„Es ist einfach ruhig“, sagt Axel. „Oft ist es einfach nur still hier. In Reykjavik hat man sehr viel Zeit für sich und die eigenen Emotionen und Gedanken. Mein Weg zum Studio und meine Jogging-Strecke liegen direkt am Meer – deswegen der Albumtitel. Als ich Ende 2018 nach Island zurückkehrte, fühlte ich mich angekommen. Ich war nicht mehr auf der Suche sondern schätze jetzt mein Zuhause und sehe die Schönheit darin.“
Diese offene und zugleich bodenständige Haltung spiegelt sich in dem Dutzend Songs des Albums. Die Stücke sind sehr sanft und virtuos produziert. Federleicht navigiert Flóvents wundervolle Stimme durch die folkigen und poppigen Melodien. Gitarre und bisweilen gar zurückhaltende Bläsern verfeinern die Musik. Besonders stark finde ich Songs wie „Haunted“, der in der ersten Hälfte nur mit Axels getragenen Vocals und einem Piano aufwartet und dann in jazzige Klänge abgleitet. Auch der Beziehungssong „Fireworks“ wird von einem schwermütigen Piano getragen und überzeugt zu 100 %. Und wenn es dann mal hymnisch wird – wie in „Indefinite“ – springt der Funke direkt über.
Axel Flóvent zeigt fast durchgehend seine gefühlvolle Seite und tut gut daran. Herzzerreißend und bisweilen weinerlich singt er von Ängsten und verpassten Chancen, kehrt aber stets in das heimelige Zuhause Islands zurück. Axel benennt die kleinen Dinge des Lebens als seine Inspirationsquelle. Das spürt man in allen Songs.