Lofft stammen aus Hamburg und bieten gitarrenorientierte, sehr melodische Rockmusik. „Start A Fire“ ist ihr drittes Album und mit Songs wie „Lick It Up“ und „You Are The Rock“ geht es direkt in die Vollen. Ohne Gefrickel und Geschnörkel bietet das Quintett bodenständigen Hardrock und Hymnen voller Pathos. Der Titelsong hingegen kommt als gefühlvolle Ballade daher.
So geht es sehr rockig und bodenständig weiter. Die Riffs sind gefällig, Torger Neuhaus‘ Vocals sehr stark. Dabei ist der Sound ziemlich homogen gehalten und erinnert an Alternative Rocker wie Alter Bridge und Papa Roach. Ruhige Töne erklingen eher selten, aber bei einem Song wie „Butterfly“ wird es dann richtig heimelig.
Überraschungen gibt es nicht, aber das ist auch gar nicht nötig. Freunde anspruchsvoller Rockmusik mit einem Faible für die 90er Jahre werden hier sehr gut bedient.
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Kürzlich wurde sarajane von Ina Müller geadelt und durfte in deren Latenight-Show aus dem Hamburger Schellfischposten auftreten. Da Ina es sich herausnimmt, nur Acts einzuladen, die ihr persönlich gefallen, darf man schon stolz auf diese Ehre sein. Und es passt, wenn die beiden Powerfrauen sich begegnen.
sarajane hat eine deutsche Mutter und einen schottischen Vater. Ihr Debüt veröffentlichte sie vor vier Jahren und es war ein Genuss. Ihr zweites Album „Fuel“ liefert den Soundtrack ab, der uns über eine Trennung und Kündigung gleichermaßen hinweghilft, sämtliche Gemeinheiten des Alltags vergessen lässt und dazu bringt, uns sofort im Fitnessstudio anmelden zu wollen oder einen Roadtrip zu machen. Eine Sammlung von Ohrwürmern, Powersongs und Mantras, die auf einem Teppich von ausgetüftelten Beats daherkommen und motivieren.
Da sind das kraftvolle „Diamonds & Pearls“ mit mystischen Beats und der rhythmische Pianosong „Bullets Out of Love“. sarajane kann gefühlvoll und kräftig. Sie liefert gut produzierten Pop mit viel Power, Soul und einigen Finessen. Wer ihr zuhört, kann nicht lange still sitzen.
„Fuel“ wurde in den bekannten Hamburger Studios Boogie Park und Hafenklang aufgenommen, darauf wechselt sarajane zwischen der Tanzbarkeit einer Beyoncé, der Power von Rihanna und der Femininität einer Adele. Sie liefert eine Gesangsdarbietung ab, die klar macht, welche großen Vorbilder sie gehört hat. Dabei ist der Gesang so erfrischend facettenreich, dass jeder Song bei höchster Qualität eine neue Seite der Vokalistin zum Vorschein bringt. Spätestens beim intimen „Guess who’s back in town“ zeigt sich, dass wir mit sarajane eine ebenso selbstbewusste wie bisweilen tiefsinnig-nachdenkliche Künstlerin vor uns haben.
Das zweite Album ist definitiv eine positive Überraschung. Wir prophezeien: Da kommt noch mehr!
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Schon bei seinem Debütalbum vor fast drei Jahren fiel Marcel Brell angenehm auf. Bildhafte Wortspiele, ein fröhlicher Grundton, wundervoll intensiv mit emotionalen Melodien. Danach hat er sich viel Zeit gelassen – und das Warten hat sich gelohnt!
„Sprechendes Tier“ ist für mich das perfekte Deutschpop-Album geworden, denn hier stimmt einfach alles. Nehmen wir mal meine drei momentanen Lieblingssongs: Da ist zunächst das Titelstück. Rhythmisch ausgefeilt und mit intelligentem Text. Der Mann, der seiner Beziehung hinterher trauert, macht sich quasi zum Affen. Die Tiervergleiche sind äußerst passend. Dann „Sein wie du“. Was für eine Idee! Der Protagonist kann gottgleich die Welt bewegen – und doch möchte er ein ganz normaler Mensch sein. Ein Song, der Mut zu machen weiß. Und schließlich „Keine Worte“, das den Ich-Erzähler zeigt, wie er sich sprachlos in halben Floskeln verliert.
Hinzu kommen melancholische Balladen („Aber wir lieben uns nicht“, „Steine“) und der verträumte Lovesong „Raumschiff“. Mit „Im Theater“ lässt Marcel Brell sein aufregendes Leben Revue passieren. „Fleck“ und „Kaputt“ lassen ein verkapptes NDW-Feeling hochkommen. Brell ist Liedermacher und Poet zugleich. Ein Songpoet allererster Güte.
In Brells Titeln steckt so viel Elan und Enthusiasmus, dass man ihn nur bewundern kann. Mit viel Gefühl für Ohrwürmer und schöne Melodien beweist er Vielfalt und Finesse. Das erste Album war schon ein Sahnestück, doch mit „Sprechendes Tier“ zeigt Brell, dass er noch viel mehr auf Lager hat und uns hoffentlich lange erhalten bleiben wird. Höchste Punktzahl – ein erstes Lieblingsalbum für 2017!
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