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Urheber/Fotograf: Amelie Siegmund

Aktuelles zu: Wilhelmine

Wilhelmine veröffentlicht deutsche Version von Joni Mitchells „River“

Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, sich an einen Song der großen Joni Mitchell zu wagen – und diesen dann auch eigenhändig ins Deutsche zu übertragen. Doch wer, wenn nicht Wilhelmine, die sich in den jüngsten Jahren als eine der stärksten, mutigsten neuen Songwriterinnen im Deutschpop hervorgetan hat. Sie hat eine deutsche Version von „River“ (1971) erarbeitet, die den Titel „Fluss“ trägt.

In „River“ behandelt Joni Mitchell das Ende einer romantischen Beziehung und sucht nach einem Weg, ihren schmerzhaften emotionalen Bindungen zu entkommen. Wilhelmine findet in ihrer deutschen Interpretation ihre ganz eigenen Worte für die starken Emotionen des Songs: „Die Weihnachtszeit ist bald da / Sie fällen alle Tannen / Stellen alles auf / Und überall Gesang“, nimmt sie uns mit in diese Zeit des Jahres, die emotional besonders beglückend oder besonders niederschmetternd sein kann ­– je nachdem, wo man gerade steht. Wilhelmine steht, wie einst Joni Mitchell, allein da: „Mit mir ist es nicht leicht / Ich denke oft an mich / Jetzt bist du weg und alles Schöne nimmst du mit / Oh ich wünschte, ich hätte einen Fluss / Auf dem ich fortfließen kann“, singt sie, begleitet nur einem Klavier. Auch das offizielle Video zum Song ist eine Hommage an die Kanadierin.

Liebeskummer und Weihnachts-Sentimentalität, enttäuschte Hoffnungen und die Sehnsucht nach einem Neuanfang – all das kommt in „Fluss“ zusammen. Wilhelmine hat daraus eine bewegend schöne Ballade gemacht, die ihre Stimme hell erstrahlen lässt. „Ich fühle mich unglaublich geehrt, dass ich einen Song von Joni Mitchell machen durfte, das ist Wahnsinn“, kommentiert die Berliner Musikerin. „Sie ist eine der besten Schreiber:innen unserer Zeit. Ich glaube, niemand schafft es, sich so berührende, echte, abwechslungsreiche, bewegende Sachen auszudenken, die in keine Schublade passen. Solche Menschen findet man vielleicht einmal unter vielen Millionen. Wo die Texte so klingen, als würden sie auf einer einsamen Insel ohne Einflüsse entstehen.“

Entsprechend bewusst war sich Wilhelmine, wessen Song sie da gerade ins Deutsche überträgt. „Ich glaube, das hat nur geklappt, weil ich wegignoriert habe, was ich da eigentlich tue“, berichtet sie. „Ich habe mir gedacht: ‚Okay, ich mache jetzt einfach meine Arbeit, ich tue das, was ich gut kann‘, und versucht, alles andere nach hinten zu schieben.“ Ihr Ansatz: „Wie ich schaffe ich es, die Bewegung, die dieses Lied in mir auslöst, ins Deutsche zu übersetzen?“ Aus „I wish I had a river / I could skate away on“ wurde so beispielsweise „Ich wünschte, ich hätte einen Fluss / Auf dem ich fortfließen kann“ – „was sehr dramatisch klingt, fast suizidal“, so Wilhelmine, „aber für mich fängt es das Gefühl ein, wenn man so verloren ist, dass man sich am liebsten auflösen will.“

„Fluss“ ist Wilhelmines erste Weihnachts-Single, und tatsächlich hat diese Jahreszeit auch für sie einen besonderen Stellenwert: „Weihnachten ist für mich immer ein geschützter Raum und mir sehr wichtig. Wenn ich an Weihnachten denke, denke ich an ein Wohnzimmer mit Menschen, die man liebt. Den Geruch von leckeren Sachen, die man gerne isst. Und, vor allen Dingen, an Entschleunigung und Wärme“, so Wilhelmine, die hinzufügt: „Für mich wird dieses Weihnachten ein ganz besonderes, weil ich das erste Mal in meinem Leben ein Wohnzimmer habe, in dem ich Menschen empfange.  Das ist für mich ein richtiges Life Goal im Erwachsenwerden.“

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Letzte Aktualisierung am 15.04.2024 um 15:14 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE