In ihrer neuen Single „Nicht nach Haus“ erzählen EMMA6 eine kleine Geschichte des Nicht-Ankommens und schicken gleichzeitig ein leises Dankeschön an die Menschen, die uns dann doch dabei helfen.
Für das Video wechseln wir in eine besondere Perspektive und begleiten einen Vierbeiner und seine zweibeinige Begleiterin auf einem besonderen Spaziergang. Vielleicht führt dieser nach Hause – vielleicht auch nicht.
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„Nicht nach Haus“ ist eine weitere Auskopplung aus dem kommenden neuen EMMA6 Album „Alles Teil des Plans“, das am 01.04. – rechtzeitig zur großen Deutschland-Tour der Band – erscheint.
Mit ihrem vierten Album, mit „Alles Teil des Plans“ hat das Trio aus der Nähe von Köln Inventur betrieben – und bietet auch für die Hörer*innen den Soundtrack zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst – und dabei gleichermaßen schonungslos wie tröstlich. Sehnsuchtsvoller Indie-Pop und Katharsis. Doppelten Boden gibt’s woanders, hier geht’s um alles, Leute.
Das Indie-Pop Trio EMMA6 hat am 04.02. eine neue Single veröffentlicht. „Blinder Fleck“ ist ein Aufruf, nicht wegzuschauen und sich den Problemen unserer Welt zu stellen. Wer das Album (als CD & Vinyl) vorbestellen möchte, kann das hier im Bandshop tun.
Die Kölner Band, bestehend aus Songschreiber und Sänger Peter Trevisan, seinen Bruder und Gitarristen Henrik und Bassisten Dominik Republik, setzt genau das mit ihrem Video zu „Blinder Fleck“ um. Die Band hat einen Abend lang den Verein „Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner“ begleitet. Der Verein unterstützt obdachlose Menschen mit warmem Essen, Kleidung und menschlicher Begegnung auf Augenhöhe.
EMMA6 machen damit auf ein Thema aufmerksam, dass in den vergangenen Jahren zunehmend drängender wurde. Die Jahresgesamtzahl aller wohnungslosen Menschen in Deutschland lag in 2020 nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. bei ca. 417.000. Ca. 45.000 Menschen leben im Lauf eines Jahres ohne jede Unterkunft auf der Straße.
Wir alle können jederzeit vor der eigenen Haustür anfangen, etwas Gutes zu tun. Ganz so wie es im Song heißt: „Wir beginnen jetzt hier“. Mit der Veröffentlichung des Songs ist außerdem eine Spendenaktion für den Verein verbunden.
„Blinder Fleck“ ist ein Vorbote auf das lang ersehnte vierte Album „Alles Teil des Plans“, das am 01.04. erscheint. „Es erzählt in 11 Songs von Hoffnung, Verlust, Erlösung. ‚Alles Teil des Plans‘ ist Soundtrack zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst – und dabei gleichermaßen schonungslos wie tröstlich. Sehnsuchtsvoller Indie-Pop und Katharsis“, fasst Linus Volkmann das Werk zusammen. Den Track kann man HIER streamen.
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Es geht weiter mit einer neuen Single von Emma6 als Vorbote der “Weiterwandern EP” (VÖ 14.08.20). Sie heißt “Gut für dich” und ist ab jetzt überall zu hören. Dazu gibt es wieder ein schönes Artwork (von Kim Becker) und ein schnuckeliges Lyric Video zum Mitlesen:
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25 Jahre nach dem Debütalbum von Selig hat die Band befreundete Musiker gebeten, ihre Songs neu zu interpretieren. Völlig frei und ohne irgendwelche Vorgaben. So entstanden unterschiedlichste Versionen ihrer Songs in unterschiedlichen Stilen; mal laut, mal leise, mal allein und mal zusammen mit Selig. Die Version von “Hey, Hey, Hey”, die EMMA6 aufgenommen haben, klingt vollkommen nach ihnen. Gefühlvoll wurde der Rocksong mit akustischen Gitarren und warmen Sounds neu arrangiert. Hier ist der Song für euch:
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Außerdem wurden auch bereits die Singles von Olli Schulz und Madsen veröffentlicht.
Das Album “SELIG macht SELIG” wird am 13.03. veröffentlicht, Selig ist ab 16.03. auf Tour. Das Album wird mit einer umfangreichen TV-Kampagne begleitet, Jan Plewka wird außerdem bei der neuen Staffel „Sing meinen Song“ mitmachen. Weiterhin auf dem Album wird es neue Versionen von Philipp Poisel, Johannes Oerding, Milliarden, Niedeckens BAP und vielen mehr geben.
Selig macht Selig Tour (inkl. verschiedener Gäste):
Nach drei Studio-Alben und einer ausverkauften Headliner-Tour zum letzten Album “Wir waren nie hier”, haben Emma6 Ende Januar eine neue 4-Songs-EP mit dem Titel “Möglichkeiten” veröffentlicht. Darauf klingt das Trio abgespeckt, mehr nach Akustikgitarre und doch erkennt man den unverwechselbaren Emma6-Sound wieder. Nach vierzehn Bandjahren und drei Alben hat die Band offensichtlich Lust in kleineren Sinneinheiten zu fühlen und zu denken. So gibt es passend zur EP auch noch eine Video-Tetralogie. Grund genug für Musicheadquarter-Redakteurin Hannah Kröll bei Emma6-Schlagzeuger Henrik Trevisan nachzufragen.
Ihr habt euch für das Schreiben eurer neuen Songs in eine Hütte im Schwarzwald eingeschlossen. Klingt sehr idyllisch! Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und warum ausgerechnet der Schwarzwald?
Henrik Trevisan: Das hat sowohl pragmatische als auch romantische Gründe. Wir leben mittlerweile alle am Rhein zwischen Köln und Karlsruhe. Dadurch gibt es nicht mehr zwangsläufig einen einzelnen naheliegenden Ort, an dem wir uns treffen. Hinzu kommt, dass der Schwarzwald eine wirklich schöne Gegend ist und man dort Plätze findet, die sehr abgelegen sind, was sehr inspirierend ist.
Wieso habt ihr euch denn dazu entschieden die Songs über einen längeren Zeitraum einzeln zu veröffentlichen und nicht, wie sonst ja oft üblich, alle auf einen Schlag in einer EP?
Henrik Trevisan: Wir haben festgestellt, dass die Zeiträume zwischen zwei Alben bei uns immer recht lang sind. Es gibt Songs, die sehr früh in dieser kreativen Phase zwischen den Veröffentlichungen entstehen, und andere, die erst spät dazukommen. Wir wollten den Zeitpunkt zwischen Entstehung und Veröffentlichung gerne verkürzen, daher die Entscheidung zur EP. Zusätzlich hatten wir die Idee eines Kurzfilms, der die Songs begleitet und zunächst nur Stück für Stück veröffentlicht wird. Das fanden wir sehr passend.
Bei “Möglichkeiten” beschreibt ihr nach meiner Lesart den Konflikt zwischen den tausenden Möglichkeiten, die sich auftun und der damit zusammenhängenden Überforderungsproblematik. Hattet ihr beim Schreiben von “Möglichkeiten” ein bestimmtes Dilemma im Kopf oder geht es bei dem Song mehr um etwas Generelles?
Henrik Trevisan: Deine Lesart trifft die Idee des Songs. Es geht einerseits um die großen Möglichkeiten im Leben, also Fragen wie: Wo möchte ich leben? Wie möchte ich leben? Was ist mir eigentlich wichtig, was nicht? Andererseits sind aber auch die Kleinigkeiten gemeint, bei denen man jeden Tag die Wahl hat und auch dort nicht immer klar ist welche Auswirkungen diese kleinen Entscheidungen haben. Daher kann es durchaus sinnvoll sein sich Gedanken darüber zu machen, was man wählt. Denkt man aber zu viel nach, kann es wiederum sein, dass man Dinge versäumt.
Bei “Nirgendwo” hat mich der Teil “Nichts passiert hier im Nirgendwo, wo du warst ist es seltsam leer. Nichts passiert, das war schon immer so, aber mit dir weniger schwer” sehr an “Seit du weg bist, ist hier nichts mehr wie es war. Nur ich bin noch da” aus “Köln – Wien” von eurem Album “Passen” erinnert. Hängen die Songs irgendwie zusammen?
Henrik Trevisan: Das Grundgefühl der beiden Songs ist ähnlich, es gibt auf jeden Fall gewisse Parallelen. Bei “Nirgendwo” geht es aber um eine Freundschaft, während “Köln – Wien” eine Fernbeziehung thematisiert.
In Bezug auf “Nirgendwo” würde ich natürlich auch gern noch wissen, ob mein Tipp aus dem Review (hier zum Nachlesen) stimmt und ihr euch mit der Line “Doch irgendwer Schlaues hat einmal gesagt ‚Irgendwann ist auch nur ein anderes Wort für nie!‘” wirklich auf Kettcars “Benzin und Kartoffelchips” bezieht oder ob ich mir diese Verbindung nur einbilde?
Henrik Trevisan: Diese Verbindung bildest du dir definitiv nicht nur ein. Große Schreiber wie Kettcar darf und sollte man auch mal zitieren. Vor allem, wenn einem selbst keine bessere Zeile einfällt (grinst).
Die neue Emma6-EP “Möglichkeiten” wurde am 24.01.2020 beim Label Ferryhouse Productions veröffentlicht.
Hattet ihr beim Schreiben von “Meine Wege deinetwegen” eine bestimmte Person im Kopf und wenn ja, war es dann bei euch allen drei dieselbe?
Henrik Trevisan: Der Text ist von Peter (Trevisan, Sänger von Emma6, d.Red.). Er ist letztes Jahr Vater geworden und der Song war das Geschenk an seine Frau zur Geburt.
“Überwintern” ist für mich ein ganz spezieller Song, weil der Text und die Musik sehr aufmunternd wirken und fast schon fröhlich, eigentlich ist das Thema des Songs ja aber auch etwas Trauriges, nämlich Niedergeschlagen-Sein und eben das Fehlen des Gedankens, dass es besser wird, zumindest bei denjenigen, die ihr ansprecht. Warum habt ihr euch für einen solchen “Kontrast” entschieden? Oder würdest du es gar nicht als einen solchen Kontrast ansehen?
Henrik Trevisan: Wir haben das Gefühl, dass gute Zeiten nur deshalb so gut sind, weil es auch weniger gute gibt. Wenn ich nur mein Umfeld betrachte, dann stelle ich fest, dass viele Menschen unzufrieden sind, obwohl sie objektiv betrachtet wohl alles haben, was sie brauchen und damit meine ich nicht nur materielle Dinge. Ganz persönlich gibt es unsere Band nun schon wirklich sehr lange und jeder von uns hat in dieser Zeit Gutes und weniger Gutes erlebt. Oft waren die schwierigsten Zeiten die, in denen wir uns am besten kennengelernt und etwas für die guten Zeiten mitgenommen haben.
Eure Songs wirken so persönlich, aber ich konnte sowohl bei “Möglichkeiten” als auch bei “Überwintern” auch Zusammenhänge zu großen Themen gesellschaftlichen Zusammenlebens erkennen. Wie viel gesellschaftliche Kritik steckt denn in den neuen Liedern?
Henrik Trevisan: Wir sind wie alle anderen auch Teil einer Gesellschaft. Ich denke persönliche und gesellschaftliche Dinge bedingen sich daher gegenseitig. In den allermeisten persönlichen Songs gibt es daher auch eine gesellschaftlichen Komponente.
Woher kam eigentlich die Idee eine Video-Tetralogie zu den Songs aufzunehmen?
Henrik Trevisan: Das Format der EP, also einer Veröffentlichung mit in unserem Fall nur vier Songs, war für uns neu. Zwar haben wir am Anfang der Bandgeschichte schon selber Songs aufgenommen und diese dann auf CDs gebrannt, die vier bis fünf Songs enthielten, aber das liegt schon länger zurück. Nun hatten wir das Gefühl, dass die Songs, die als Paket entstanden sind, auch visuell als Paket präsentiert werden sollten. Damit war die Idee geboren, dass wir in den Videos eine zusammenhängende Geschichte erzählen wollen. Das Drehbuch hat schließlich Dominik (Republik, spielt Bass bei Emma6, d.Red.) geschrieben.
Und zu guter Letzt noch die Frage, die uns wohl allen unter den Nägeln brennt: Wird die EP der Anstoß für eine erneute Tour sein?
Henrik Trevisan: Wir werden Ende des Jahres einige Konzerte spielen. In welchen Städten wir einen Stopp machen werden, kann ich leider noch nicht sagen, aber es wird Konzerte geben. Wir freuen uns jetzt schon und machen uns bereits Gedanken wie wir die neuen Songs live präsentieren möchten.
Das ist doch ein schönes Schlusswort. Wir bedanken uns vielmals für deine Zeit und freuen uns auch schon darauf euch wieder live sehen zu können.
Ein Dankeschön geht ebenfalls an Jenny Gottstein von ferryhouse productions für die nette Vermittlung des Interviews!
Heute wird die neue EP „Möglichkeiten“ von Emma6 veröffentlicht. Emma6 klingen auf ihrer „Möglichkeiten EP“ abgespeckt, mehr nach Akustikgitarre und doch erkennt man ihren unverwechselbaren Sound wieder – allen voran haben sie es geschafft die klugen, wie ehrlichen Texte noch mehr in den Fokus zu rücken. Nach 14 Bandjahren und drei Alben hat die Band Lust in kleineren Sinneinheiten zu fühlen und zu denken. So gibt es passend zur EP auch noch eine Video-Tetralogie. Mit „Überwintern“ wird nun auch der vierte Teil der Videoreihe veröffentlicht:
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Möglichkeiten Es ist charakteristisch für diese Generation, dass wir alles machen können, aber keinen Plan haben, was wir eigentlich machen wollen. Wenn man sich selbst ein bisschen limitiert und nicht ständig darauf hofft, dass hinter der nächsten Ecke etwas noch Besseres kommt, merkt man schnell, dass das ziemlich zufriedenstellend sein kann.
Nirgendwo Wir kommen alle vom Land. Dort gab es immer die, die unbedingt weg wollten, und die, die auf dem Nachbargrundstück ihrer Eltern gebaut haben. Nichts davon ist besser oder schlechter, es ist einfach eine andere Auffassung von der großen Frage nach dem Woher und Wohin. Im Song geht es um diese Frage und die Freundschaft.
Meine Wege deinetwegen
Man trifft nicht so oft Menschen, die einen zum Guten verändern. Wenn das so ist und man es auch noch merkt, sollte man schauen, dass man auch etwas zurückgibt. Diesen Song zum Beispiel.
Überwintern Banges Warten auf die sprachwissenschaftliche Rezension dieses Songs. Ja, wir wissen, dass der Satz „Das kälteste Davor hat ein Dahinter“ eigentlich nicht ganz richtig ist. Aber Füchse sind ja bekanntlich auch keine Rudeltiere. So oder so ermutigt der Song dazu durchzuhalten, wenn einem das Leben die bitteren Zeiten vorsetzt.
Meine Erwartungen an die neue Emma6 EP waren hoch. Emma6 durfte ich auf einem Konzert als Vorgruppe von Gloria im Kölner Gloria-Theater kennenlernen und habe nach dem Konzert direkt ihre Platte „Wir waren nie hier“ gekauft. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen solchen musikalischen Spontankauf getätigt. Das will schon was heißen!
Drei Jahre nach diesem letzten Studioalbum erscheint am 24.01.2020 ihre neue „Möglichkeiten“ EP. Um diese fertig zu stellen, hat sich das Trio in eine kleine Holzhütte im Schwarzwald eingeschlossen, ausgestattet mit ein paar Mikrophonen, Instrumenten, kreativen Ideen und ihrem langjährigen Wegbegleiter Florian Sczesny, der die Band seit 2016 bei Live-Performances an der Gitarre unterstützt. Nach dem durchschlagenden Erfolg der letzten drei Alben und einer ausverkauften Headliner-Tour zu „Wir waren nie hier“ versucht Emma6 sich nun bewusst zu limitieren. Diese Limitierung passt irgendwie auch zur Geschichte der Band: Nach zwei Alben bei einem großen Label und unter anderem einer Tour durch Rumänien 2015 haben sie sich vor ihrem dritten Album bereits wieder mehr auf sich selbst besinnen wollen und ihre Musik wieder mehr in Eigenregie verwirklicht. Der Fokus auf das Wesentliche ist ihnen auch bei der neuen EP gelungen, sie klingen weniger voluminös, man hört mehr Akustikgitarren und kann sich dadurch noch besser auf die wohldurchdachten, poetischen, wunderbaren und ehrlich anmutenden Texte fokussieren. Dabei bauen sie soundtechnisch auf ihr letztes Album auf, sodass sich zusätzlich eine Kontinuität erkennen lässt.
Die EP startet mit dem gleichnamigen Song „Möglichkeiten“. Darin beschreiben Emma6 ein Phänomen, was vielen Menschen im Zeitalter der Individualisierung und des gesellschaftlichen Drucks, immer mehr wollen zu müssen, bekannt sein dürfte. Durch die schier unlimitierten Möglichkeiten scheint es immer noch etwas Besseres zu geben, was vielleicht nur hinter der nächsten Ecke wartet – und das überfordert. Emma6 verarbeiten in diesem Song vielleicht etwas, was uns die ganze Platte mit ihren „nur“ vier Songs auch sagen soll: Nicht „Das geht besser, schneller, höher, weiter!“, sondern Limitierung und sich damit zufrieden geben, was gerade ist. Davon können sich glaube ich viele, inklusive mir, eine dicke Scheibe abschneiden. Meine Lieblingsline dazu: „Jeder sagt, ich sei meines Glückes Schmied, doch jeder, der das sagt, ist ein kleines Stück naiv, denn ich seh Funken, die fliegen, wenn ich immer nur schmiede.“ Sie fasst die Stimmung des Songs perfekt zusammen und zeigt, wie subtil und doch eindeutig Emma6 die im Song thematisierte Problematik ansprechen: Wer zu viele Möglichkeiten bedenken will, reibt sich selbst auf. (Vielen Dank an den Kapitalismus an dieser Stelle!) An den tausenden Möglichkeiten wird sich nicht so schnell etwas ändern, aber an unserer Einstellung dazu vielleicht und vielleicht ja mithilfe dieses Songs.
In „Nirgendwo“ geht es um die Frage, wohin man gehen will und woher man kommt. Die Band kommt ursprünglich aus Heinsberg, was mit seinen knapp 42.000 Einwohner*innen nicht gerade eine Weltstadt ist, vermute ich. Dass sie von Heinsberg singen, kann man anhand der Line „Hier ist nicht mal ein Bahnhof, hier gibt‘s nur Schranken, zu viel Platz zwischen meinen Gedanken“ schlussfolgern, denn erst 2013 wurde Heinsberg nach 33 Jahren wieder an den Schienenpersonennahverkehr angeschlossen. In dem Song verarbeiten die Musiker gleichzeitig auch das Thema Freundschaft, Vergessen und Vermissen, indem sie ein Lyrisches Du (Der Deutschunterricht ist schon lange her, ich weiß nicht, ob das Lyrische Du das Pendant zum Lyrischen Ich ist, aber wir tun mal so.) ansprechen, das den Ort verlassen hat. Dabei geht es um den Konflikt, dass es im Nirgendwo, wie der Heimatort genannt wird, keine Zukunft gibt und zwar noch so ist wie früher, der Umgang damit aber schwerer ist und dass es trotzdem nicht leicht ist, loszulassen. Irgendwann, singen sie, werden sie vielleicht auch gehen. „Doch irgendwer Schlaues hat einmal gesagt ‚Irgendwann ist auch nur ein anderes Wort für nie!‘.“ Ist das etwa ein Rekurs auf Kettcars „Benzin und Kartoffelchips“?
„Meine Wege deinetwegen“ ist vielleicht der persönlichste Song des Albums. Peter Trevisan, Henrik Trevisan, Dominik Republik und Florian Sczesny beschreiben den Song so, dass sie etwas zurückgeben wollten an die Menschen, die einen zum Guten verändern. Sinnbildlich dafür nochmal eine Zeile aus dem Songtext, ich kann nicht umhin, diese poetischen Sätze niederzuschreiben: „Nur weil es dich gegeben hat und auch noch immer gibt, gehen wir unsere Wege unseretwegen, so als wären sie das Ziel.“ Das bedeutet nicht, so kommt es im Song gut durch, dass andere Personen die Arbeit der Persönlichkeitsentwicklung für uns übernehmen, denn das machen wir selbst, jedoch bekommen wir immer wieder Starthilfe von anderen wunderbaren Menschen. Musikalisch ist der Song ruhig wie stilles Wasser und gleichzeitig so tief wie der Ozean. Und wo wir gerade bei Wassermetaphern sind: Es hat mir die Tränen sturzbachartig aus den Augen fließen lassen, so schön ist dieses Lied. Und mir sind direkt Menschen eingefallen, die den Song mit einer dicken Umarmung beim nächsten Treffen vorgespielt bekommen.
Der Song „Überwintern“ bildet den Abschluss der EP, die nach knapp 15 Minuten leider auch schon wieder vorbei ist. „Überwintern“ soll uns Mut machen und uns zeigen, dass auch die kältesten und härtesten Zeiten des Lebens vorüber gehen. Denn die Wege, die zum Guten führen, sind oft die, auf denen uns die meisten Steine im Weg liegen – wie wahr. Das Mut-Machen zeigt sich nicht nur im Text mit Sätzen wie „Das kälteste Davor hat ein Dahinter, du musst nur überwintern!“, sondern auch musikalisch mit einer fröhlichen Gitarre und einem fast schon treibenden Rhythmus. Ich kann ihn mir schon nach den ersten fünf Sekunden live vorstellen: Ich würde meine Augen schließen, passend zu der Gitarre meinen Kopf hin und her wiegen und mit sehr großer Sicherheit lächeln und weil ich so viele Emotionen in meinem kleinen Körper habe, das sicherlich auch wieder mit Tränen in den Augen.
Doch mit den vier Songs haben sich die Musiker dann doch nicht begnügt. Zu jedem Song haben sie eine Video-Einheit aufgenommen, welche sich genauso wie die EP zu einem Gesamtbild zusammenfinden. Der Protagonist, gespielt von Zhenja Isaak, ist bei „Möglichkeiten“ verloren in der Stadt, setzt sich am Ende des Videos in sein Auto und fährt hinaus auf‘s Land in‘s „Nirgendwo“. Am Ende des zweiten Videos schaut er in ein Fenster hinein, bei „Meine Wege deinetwegen“ aus einem hinaus. Er befindet sich in einem weißen Zimmer und ich kann nicht genau benennen wieso, aber das Video sieht aus wie ein Erinnerungsprozess. Am Ende geht er los. Auf das letzte Video warten wir genauso gespannt wie auf die Veröffentlichung der neuen EP. Wer aber gar nicht mehr auf den Release der Songs warten kann, kann sich hier die ersten drei Videos schon einmal anschauen und „Möglichkeiten“-Klängen lauschen!
Als letzte Tat vor den Weihnachtsfeiertagen haben Emma6 noch eine neue Single veröffentlicht – und damit die letzte bevor ihre „Möglichkeiten EP“ am 24.01. veröffentlicht wird. „Meine Wege deinetwegen“ schrieb Peter an seine Frau zur Geburt der Tochter. Peter dazu: “Es ist fast unmöglich, all das, was man in so einem Moment fühlt, in ein paar Töne und Worte zu verpacken”. Das Video – und der dritte Teil der Tetralogie – gibt’s hier:
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Die Band über den Song „Meine Wege Deinetwegen“: “Man trifft nicht so oft Menschen, die einen zum Guten verändern. Wenn das so ist und man es auch noch merkt, sollte man schauen, dass man auch etwas zurückgibt. Diesen Song zum Beispiel. Wir werden oft gefragt, ob wir das, worüber wir schreiben, selbst erlebt haben. Bei diesem Lied ist es so. ‚Meine Wege Deinetwegen‘ ist ein Geschenk an meine Frau zur Geburt unserer Tochter. Es ist fast unmöglich, all das, was man in so einem Moment fühlt, in ein paar Töne und Worte zu verpacken, aber ich habe es trotzdem versucht. Ich hoffe, es wird später auch jemandem gefallen, der jetzt noch nicht versteht, was der Typ in der Lautsprecherbox da singt und warum er so klingt wie Papa.”
Klammheimlich hat das Indierock-Trio aus Heinsberg vier neue Songs aufgenommen. Zusammen mit ihrem langjährigen Wegbegleiter Florian Sczesny und ein paar Mikrofonen haben sie sich in einer kleinen Holzhütte im Schwarzwald eingeschlossen und sich bewusst limitiert. Sie klingen abgespeckt, mehr nach Akustikgitarre und doch erkennt man ihren unverwechselbaren Sound wieder. Dabei haben sie es geschafft die klugen, wie ehrlichen Texte noch mehr in den Fokus zu rücken. Nach 14 Bandjahren und drei Alben hat die Band Lust in kleineren Sinneinheiten zu fühlen und zu denken. So gibt es passend zur EP auch noch eine Video-Tetralogie.
Heute wird das neue Video zu „Nirgendwo“ von Emma6 veröffentlicht. Es schließt inhaltlich direkt an die Geschichte des ersten Videos zu „Möglichkeiten“ an – ein Lied über die große Frage nach dem Woher und Wohin. Die neue EP „Möglichkeiten“ wird am 24.01. veröffentlicht.
Während sich der Protagonist im ersten Video noch von zu vielen Möglichkeiten umringt sah und durch die Stadt tingelt, flüchtet er sich nun in die Natur zurück aufs Land, weit weg von Lärm, Stress, Menschen und Reizüberflutung. Passend zum Song! Wieder dabei: Zhenja Issak.
Emma6 über “Nirgendwo”: „Wir kommen alle vom Land. Dort gab es immer die, die unbedingt wegwollten, und die, die auf dem Nachbargrundstück ihrer Eltern gebaut haben. Nichts davon ist besser oder schlechter, es ist einfach eine andere Auffassung von der großen Frage nach dem Woher und Wohin. Im Song geht es um diese Frage und die Freundschaft.“
Nach 3 Studio-Alben und ausverkaufter Headline-Tour zum letzten Album, veröffentlicht EMMA6 nun eine neue EP. Klammheimlich hat das Indierock-Trio aus Heinsberg vier neue Songs aufgenommen. Zusammen mit ihrem langjährigen Wegbegleiter Florian Sczesny und ein paar Mikrofonen haben sie sich in einer kleinen Holzhütte im Schwarzwald eingeschlossen und sich bewusst limitiert. Sie klingen abgespeckt, mehr nach Akustikgitarre und doch erkennt man ihren unverwechselbaren Sound wieder. Dabei haben sie es geschafft die klugen, wie ehrlichen Texte noch mehr in den Fokus zu rücken. Nach 14 Bandjahren und drei Alben hat die Band Lust in kleineren Sinneinheiten zu fühlen und zu denken. So gibt es passend zur EP auch noch eine Video-Tetralogie.
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Nach drei Studio-Alben und ausverkaufter Headline-Tour zum letzten Album, veröffentlicht EMMA6 am 24. Januar 2020 eine neue EP. Klammheimlich hat das Indierock-Trio aus Heinsberg vier neue Songs aufgenommen. Zusammen mit ihrem langjährigen Wegbegleiter Florian Sczesny und ein paar Mikrofonen haben sie sich in einer kleinen Holzhütte im Schwarzwald eingeschlossen und sich bewusst limitiert. Sie klingen abgespeckt, mehr nach Akustikgitarre und doch erkennt man ihren unverwechselbaren Sound wieder. Dabei haben sie es geschafft die klugen, wie ehrlichen Texte noch mehr in den Fokus zu rücken.
Nach 14 Bandjahren und drei Alben hat die Band Lust in kleineren Sinneinheiten zu fühlen und zu denken. So gibt es passend zur EP auch noch eine Video-Tetralogie. Mit der ersten Single „Möglichkeiten“ beschreibt das Trio die Generation, die alles machen kann, aber nicht weiß was sie machen soll. Die Band über “Möglichkeiten”: Es ist charakteristisch für diese Generation, dass wir alles machen können, aber keinen Plan haben, was wir eigentlich machen wollen. Wenn man sich selbst ein bisschen limitiert und nicht ständig darauf hofft, dass hinter der nächsten Ecke etwas noch Besseres kommt, merkt man schnell, dass das ziemlich zufriedenstellend sein kann.
Der Schauspieler Zhenja Isaak (u.a. Rote Rosen, Irgendwo im Nirgendwo) verkörpert diese Ziellosigkeit im ersten Videoteil der Tetralogie. Bleibt gespannt wie die Story weitergeht! Das Video zu „Möglichkeiten“ könnt ihr euch hier anschauen.