John Mayer auf der Suche nach dem nächsten Grammy

Sieben Grammy Awards hat der 39jährige Singer / Songwriter bereits eingefahren – und seit 2001 ganze sieben Studioalben und drei Livealben veröffentlicht. Dennoch ist er in Deutschland weitgehend unbekannt. Gerade mal zwei Top-20-Platzierungen hat er erreicht. Warum das so ist? Kann man nicht erklären. Vermutlich fehlt der radiotaugliche Singlehit. Stattdessen gibt es schöne Songstrukturen, intelligente Texte und eine spannende Mischung aus R&B, Pop, Rock, Blues, gemischt mit einer leichten Prise Countrymusik. Für solcherart Vielseitigkeit wird man in die Songwriter Hall Of Fame aufgenommen.

Mit „Still Feel Like Your Man“ startet das Album sehr funky und mit hoher Stimme. „Emoji Of A Wave“,“Love On The Weekend“ und „In The Blood“ sind wundervolle, orchestrale Arrangements – wahlweise mit Gitarren- oder Pianobegleitung. Hier schlägt der emotionale Songwriter voll durch. Hinzu kommen Überraschungen wie das rockige „Helpless“ im Stil der 70er Jahre und die countrymäßige Steel Guitar in „Roll It On Home“.

Viele Lyrics sind sehr persönlich gehalten. Gerade nach dem kurzen „Theme From The Search For Everything“ folgen äußerst intime Titel wie „Moving On And Getting Over“, „Never On The Day You Leave“ und „You’re Gonna Live Forever In Me“. Mit ungewöhnlich tanzbaren Rhythmen singt Mayer vom persönlichen Verlust, vermeldet aber gleichzeitig, dass diese Themen ihn noch lange beschäftigen werden.

Einen Vergleich zu den Vorgänger-Alben habe ich nicht, doch mich beeindrucken John Mayers Stimme und seine entspannte Herangehensweise. „The Search For Everything“ fasst zwei EPs zusammen, mit denen er das Album ankündigte. Das Ergebnis ist ein wundervolles Songwriter-Album mit leichtem Folk- und Country-Einschlag. „The Search For Everything“ ist es definitiv wert, auch in Deutschland gehört zu werden.