OMD: „Souvenir. The Singles Collection 1979 – 2019“

Nach 14 Jahren Sendepause gab es im Jahr 2010 mit „History Of Modern“ ein neues Studioalbum von Orchestral Manoeuvres in the Dark, kurz OMD. Und anscheinend ist man wieder auf den Geschmack gekommen, denn schon 2013 ging es mit „English Electric“ weiter und 2017 erschien das aktuelle Werk „The Punishment Of Luxury“.

Das Synthie-Pop-Duo hat in den 80ern mit Hits wie „Maid Of Orleans“ die Musiklandschaft geprägt. Ihre Relevanz hatte nicht den Bestand wie bei Depeche Mode oder den Pet Shop Boys, doch es ist nicht zu spät, um nochmal die Fäuste auszupacken und das Jubiläum gebührend zu feiern. Wer heute LCD Soundsystem oder The Killers hört, kann nicht verleugnen, dass OMD zu ihren Vorbildern gehören.

1978 war es, dass sich die beiden Kraftwerk-Fans George Andrew „Andy“ McCluskey und Paul David Humphreys im Teenageralter in Wirral vor den Toren Liverpools zusammentaten, um als Orchestral Manoeuvres In The Dark ihre ganz persönliche Vision von elektronischer Popmusik in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis als Musikzusammenstellung über vier Jahrzehnte hört sich auch heute noch zeitlos und gigantisch an.

Die Feierlichkeiten bescheren den Fans ein Box-Set und eine brandneue Greatest-Hits-Compilation. Das Box-Set besteht aus 5 CDs und 2 DVDs, die in einer 10″-Box untergebracht sind, sowie einem gebundenen Buch, einem Poster und einer Serie von 10″-Prints. Es beinhaltet unter anderem eine bisher unveröffentlichte Live-Show aus dem Hammersmith Odeon von 1983, 22 bisher unveröffentlichte Demos aus dem Archiv, die von Paul Humphreys ausgewählt und gemischt wurden, seltenes und unveröffentlichtes Live-Material der BBC und eine ganze Live-Show aus dem Mermaid Theatre 2011.

Mir liegt zur Review das 2CD-Format vor, das eine brandneue Greatest Hits-Zusammenstellung aus der 40-jährigen Karriere der Band beinhaltet. Dazu gehören alle Singles von „Electricity“ bis „What Have We Done“, sowie die exklusive brandneue Single „Don’t Go“. Geschrieben und produziert von Paul und Andy, wurde „Don’t Go“ in den Bleepworks Studio in London aufgenommen. Der Song verschmilzt die klagende Melancholie von McCluskeys lyrischem Refrain und die aufsteigende Synthie-Melodie von Paul Humphreys zu dem klassischen Stil von OMD und passt damit perfekt in die Zusammenstellung.

Fans der 80er (und mal ehrlich: das sind wir doch alle) werden sich in diesem Best-of-Album wiederfinden, in Nostalgie schwelgen und zugleich staunen, was OMD auch nach 40 Jahren im Geschäft noch zu sagen haben.