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Parkway Drive 30.01.2016 Palladium / Köln

Metalcore und Stadiongesang – Parkway Drive 2016 in Köln

Den ganzen Tag regnet es schon in Strömen, man wird vom Regen so durchnässt, dass man die geliebten Vans schweren Herzens in der Diele stehen lässt und gönnt sich generell erst mal eine neue Robe. Trocken geht es dann in den Osten Kölns, ins Palladium, um Parkway Drive auf ihrem Tourstop der „Ire-Tour“ zu bewundern. Mit dabei sind die Architects sowie Thy Art Is Murder.

Angekommen am Ort des Geschehens macht man sich erstmal freiwillig am Merchandisestand ärmer, die Auswahl aller Bands ist erstaunlich gut. Thy Art is Murder spielen bereits und geben einen guten Opener. Am Ende des Konzerts der australischen Opener beginnt  der typische Maasenandrang aus der Halle zum Außenbereich, welcher selbstverständlich restlos überfüllt ist. „Durchgehen“, schreit der nette Sicherheitsbeauftragte. Den fußballplatzgroßen Parkplatz erweitern denken alle anderen. Die gesamte Meute bewegt sich wieder Richtung Innenraum und begrüßt freudig die Archtiects, welche eine grandiose Show bieten. Das kennt man auch nicht anders von den fünf Engländern. Das neun Songs umfassende Set beinhaltet Songs wie „Gravedigger“, Naysayer“ und „These Don’t Colours Don’t Run“ und lässt kaum einen Wunsch offen.

Nach ein paar weiteren Kölsch ist es dann endlich soweit: Auf Queens‘ „Bohemian Rhapsody“ betreten die fünf Australier die Bühne und lassen mit dem IRE-Albumopener „Destroyer“ gleich den ersten Pit die Mauern des Palladiums zum beben bringen. Die neuen Mitgröhlpassagen kommen in Köln bestens an, ebenso wie die rot-weiße Kreppbandkanone die zum Ende abgefeuert wird. Wie schon bei den Touren zu „Atlas“ und „Deep Blue“ wird mit dem zweiten Titel des neuen Albums weitergemacht: „Dying To Believe“ wird zu einem der Bretter des Abends und dürfte zu diesem frühen Zeitpunkt schon mehrere 100 blaue Flecken verursacht haben. Nach einem fassungslsoen Danke aus dem Mikrofon wird auch klar, dass hier nicht Guido Cantz sondern Frontmann Winston Mc Call mit blond gefärbten Haaren auf der Bühne steht, was von einigen nicht sehr positiv aufgenommen wird. Aber da der Großteil wegen der Musik und nicht wegen Laufstegattitüde hier ist, fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Bereits zum Anfang des Sets gibt es mit „Karma“ direkt den nächsten Hammer in Richtung jeckem Publikum. Die Halle bebt von der ersten bis zur letzten Reihe, unglaublich in was für Dimensionen sich Parkway Drive mit  Metalcore gespielt haben.

Am Bass sieht man nicht wie gewohnt den Doppelgänger von Owen Wilson, Jia O’Connor, sondern aushilsweise den Bassisten ihrer Landsleute von Thy Art Is Murder, welcher somit gleich zwei mal in den Genuss kommt vor dieser Kulisse zu spielen. Der Erfolg der Australier lässt sich auch an ihren Outfits erkennen: Waren sie 2013 noch mit blauen Jeans und Schwimmhosen unterwegs auf den Bühnen dieser Welt, so tragen sei heute alle enge, schwarze Hosen und dunkle Shirts. Ebenso ist Feuer fester Bestandteil der Bühnenshow. Was folgt ist ein bunter Mix aus neuen und alten Songs wie „Vice Grip“, „Idols and Anchors“, „Dark Days“ und „Romance is Dead“. Ein besonderes Highlight folgt mit „Dedicated“, mit welchem die wenigsten gerechnet haben. Mit dieser Hymne an ihre Fans und einem Breakdown, der einem beinahe die Knochen bricht, fühlt man sich doch gleich wie neu geboren. Zum Abschluss werden noch „Crushed“ und „Home Is For The Heartless“zum besten gegeben. Zu letzterem fordert Winston die Halle auf so viele Crowdsurfer wie möglich zu mobilisieren. Gesagt, getan. Zeitweise muss sich ein Ordner um vier Crowdsurfer kümmern.

Mal wieder zeigen Parkway Drive, dass sie in einer anderen Liga spielen was Metalcore betrifft und werden die Fans die zum Release von „IRE“ noch der Meinung waren „…das sind nicht mehr Parkway Drive“ ebenso mitgerissen haben wie die, die es von der ersten Stunde an mochten.

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