Ein neues Album der deutschen Aushängeschilder im Thrashmetal – und rumms: es funktioniert! Was für eine Granate! Die Historie der Essener Band ist über die Jahrzehnte hinweg eng mit der Geschichte des Heavy Metal verbunden. In den 80ern trugen Kreator neben Bands wie Sodom und Destruction maßgeblich zur Verbreitung des neuen Genres in Deutschland bei.
Seit Anfang des neuen Jahrtausends darf man von einem Thrash-Revival sprechen und auch Kreator kehrten mit „Violent Revolution“ und „Enemy Of God“ zu alten Tugenden zurück. Es folgten „Hordes Of Chaos“ und „Phantom Antichrist“. Alles grundsolide und ohne Ausfälle. Das letzte Album hat nun schon fünf Jahre auf dem Buckel, war der vorläufige Höhepunkt des Revivals und wurde mit einer ausgiebigen Tour gefeiert.
„Gods Of Violence“ erschien am 27. Januar. Mit der insgesamt 14. Platte ist den Essener Thrashern ein auch für diese Karriere außergewöhnlich vitales und besonderes Werk gelungen. Vielleicht ihr Bestes im neuen Jahrtausend. Den Anfang macht das orchestrale Intro „Apocalypticon“, das atmosphärisch in die kriegerische Thematik einführt.
Danach geht es durchgehend hart und aggressiv zur Sache. Die Songtitel sprechen für sich. Düstere Kriegsthematik in „World War Now“, „Totalitarian Terror“ und dem Titelsong – da ist Gesellschaftskritik in ein dramatisches Szenario gepackt. Die Glockenschläge vor „Satan Is Real“ sprechen für sich. Und dann gibt es das hymnische „Hail To The Hordes“ als Gegenpart zu der Melancholie von „Fallen Brothers“ – äußerst stimmig und bewegend.
Kreator erklingen gewaltig gut aus den Boxen. Perfekt abgemischt und trotz aller Finsternis in den Texten sehr melodisch. An den Instrumenten sind sie Meister ihres Fachs und Miland „Mille“ Petrozza ist stimmlich über alle Zweifel erhaben, sei es in aggressiven wie in melodischen Momenten. Ein Spitzenalbum genau zum richtigen Zeitpunkt.