Nad Sylvan: nach viel Genesis mal wieder ein Soloalbum
Der schwedische Progressive Rocker Nad Sylvan, bürgerlich Hugh Erik Stewart, ist der breiten Musikwelt vor allem durch seine Tätigkeit in Steve Hacketts „Genesis revisited“ Projekt bekannt. Dort besticht er mit seiner Ausnahmestimme, die vor allem den alten Stücken der Kultband gut steht. Nad verfügt über eine enorme Ausdruckskraft und kann in unterschiedlichen Stimmlagen bestehen.
Auch solo ist der Gute äußerst aktiv und veröffentlichte zuletzt im Zweijahresrhythmus seine Alben bei InsideOut. Da waren schon einige Songperlen zu finden, vor allem auf dem 2017er Release „The Bride Said No“.
Das neue Werk „The Regal Bastard“ allerdings finde ich etwas enttäuschend. Das Album klingt ziemlich trist und man findet keine neuen Ideen. „I Am The Sea“ bietet in über sieben Minuten Länge einen sehr poppigen Start. Mit dem Aloha-Song „Oahu“ kann ich gar nichts anfangen. Danach wird es etwas besser: Vor allem der lange Titeltrack und das starke „Whoas (Always Been With You)“ wissen zu überzeugen.
Dann noch „Leave Me On These Waters“ mit Steve Hackett-Einschlag. Davon würde man sich mehr anhören.
Nad Sylvan hat eine Hammer-Stimme und er kann den 70er-Retro-Touch in seinen Vocals nicht verleugnen. Daher ist auch „The Regal Bastard“ kein wirklich schlechtes Album. Es sind halt die Songwriter-Qualitäten der alten Genesis-Recken, die ihm fehlen. Das sollte man ihm aber nicht zum Vorwurf machen. Das neue Album ist ein solides Solowerk des 60jährigen. Nicht mehr aber auch nicht weniger.