Die britischen Underground Metaller URNE veröffentlichten am 25.06.2021 ihr Debüt „Serpent & Spirit“ digital via Candlelight Records / Spinefarm Records.
Wie es in der Bio so schön heißt:
There is no single way that London trio Urne describe their sound, it all comes back to one thing: heavy. There are shades of Metallica, Mastodon, Alice In Chains in there, hopping between sludge, tech-metal, doom, hardcore and anything else with a weighty heart.
Mit ihrer EP ‘The Mountain Of Gold’ (produziert von Sylosis/Architects Gitarrist Josh Middleton) haben URNE (Ex-Hang The Bastard Basser Joe Nally, Gitarrist Angus Neyra und Drummer Richard Harris) bereits mit einem ersten Lebenszeichen von sich hören lassen.
Das neue Werk wurde von Chris Fielding (Conan, Electric Wizard, Primordial) in den Foel Studios aufgenommen und von Jens Bogren produziert.
Für Freunde der oben schon genannten Metal-Urgesteine ist dies mal wieder ein Album, das genau in diese Kerbe schlägt und den Nerv trifft: irgendwie Old-School, aber doch zeitlos modern. Die acht Songs bieten keine Möglichkeit zum Verschnaufen und nach einer Stunde Kpfschütteln geht’s gleich wieder von vorne los.
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Am 16.03.1992 spielten Pearl Jam im Rahmen der „MTV Unplugged“-Serie ein legendäres Konzert in den New Yorker Kaufman Astoria Studios. Es war die Zeit, als Bands wie Nirvana, Soundgarden, Alice In Chains oder eben Pearl Jam die Musikwelt mit einem neuen Sound auf den Kopf stellten, der später als „Grunge“ dem kommerziellen Ausverkauf preisgegeben wurde. Eddie Vedder und Kurt Cobain gaben den Idealen und Träumen, Ängsten und Unsicherheiten einer ganzen Generation ein Gesicht und eine Stimme. Für die Punkphase Mitte der 70er zu jung und aufgewachsen mit Neuer Deutscher Welle und dem Discogedudel der 80er war das, was da aus Seattle über uns hereinbrach unsere eigene musikalische Revolution, die wir aufsogen wie ein trockener Schwamm. Fortan hingen wir stundenlang vor dem Fernseher, guckten MTV, bis uns die Augen aus dem Kopf fielen und entdeckten täglich neue, spannende Bands.
Ein Jahr zuvor hatten Pearl Jam ihr Debütalbum „Ten“ veröffentlicht. Drei Tage nach dem Ende ihrer ersten Europa-Tournee reiste die Band nach New York, um dort Songs von ihrem ersten Album unplugged zu spielen. Wer ihren etwa einstündigen Auftritt vor 28 Jahren verpasst hat, der konnte sich 2009 auf der Bonus-DVD zur Neuauflage von „Ten“ nochmal von dessen besonderer Intensität und Atmosphäre überzeugen. Auf CD gab es die Performance bislang allerdings noch nie zu hören. Eingefleischte Pearl Jam-Fans wissen jedoch, dass es zum Record Store Day 2019 immerhin bereits eine auf 13.000 Exemplare limitierte LP des damaligen Sets gab. Was alle bisherigen Veröffentlichungen des „MTV Unplugged“-Auftritts von Pearl Jam eint, ist jedoch die Tatsache, dass er noch nie in seiner gesamten Länge zu hören oder zu sehen war. Die jetzt erscheinende Neuauflage macht da leider keine Ausnahme.
Darauf sind erneut nur sieben der insgesamt zehn gespielten Songs vertreten und das auch noch in der verkehrten Reihenfolge. Die beiden letzten Songs sind vertauscht und die Zugaben fehlen völlig. Sechs der sieben Songs stammen von „Ten“. Es sind „Oceans“, „Alive”, “Black”, “Jeremy”, “Even Flow“ und “Porch”, währenddessen sich Eddie Vedder als Geste des Protests mit einem Edding “Pro-Choice!” auf seinen Arm schrieb. Das siebte vertretene Stück „State Of Love And Trust“ ist dem Soundtrack des Cameron Crowe-Films „Singles“ entnommen, in dessen Anschluss Gitarrist Mike McCready ein Snippet des Rolling Stones-Klassikers „Angie“ anstimmt. Leider fehlt aus dem regulären Set das Neil Young-Cover „Rockin‘ In The Free World“ (bei dessen Intro das Riff von „Smoke On The Water“ von Deep Purple zu hören ist) ebenso wie die weiteren Zugaben. Zu diesen gehörte mit „Garden“ noch ein siebter Song von „Ten“ und – besonders spannend – mit „Leash“ ein Stück, das erst 1993 auf dem zweiten Pearl Jam-Album „Vs.“ erscheinen sollte.
So bleibt am Ende ein fader Beigeschmack, der sich auch in unserer Bewertung niederschlägt. Auf der einen Seite werden sich Pearl Jam-Fans über die erste CD-Veröffentlichung des „MTV Unplugged“-Auftritts freuen. Auf der anderen Seite bleibt der Mehrwert aufgrund der erwähnten Unvollständigkeiten beschränkt. Sony Music hätte die Chance gehabt den Fans zum 30-jährigen Bandjubiläum tatsächlich einen Schatz unter die Geburtstagstorte zu legen und hat sie aus welchen Gründen auch immer vertan. Zumindest Pearl Jam selbst sorgen auch im Hier und Jetzt noch für das ein oder andere musikalische Ausrufezeichen, wenngleich die Rebellenattitüde früherer Tage mittlerweile einer gewissen Selbstzufriedenheit gewichen ist. Ihr letztes Studioalbum “Gigaton” (hier unser Review) konnte sich nach einer längeren kreativen Durststrecke durchaus wieder hören lassen und nach wie vor zeichnet die Band ihr soziales und politisches Engagement unter anderem für Non-Profit-Organisationen aus.
Knapp zwei Monate vor dem Start von Rock am Ring und Rock im Park haben bereits rund 150.000 Ring- und Parkrocker ihr Ticket für die Zwillingsfestivals.
Ab sofort steht euch für Rock am Ring ein limitiertes Kontingent an Einzel-Tagestickets zur Verfügung. Die Tagestickets sind jeweils für 95,00 Euro zzgl. Buchungs- und Versandgebühr erhältlich. Weiterhin sind Weekend Festival Tickets für Rock am Ring im Verkauf. Der Preis beträgt 189,00 Euro inkl. VVK-Gebühr. Separate Camping- und Parking-Tickets können ab 50,00 Euro inkl. VVK-Gebühr erworben werden.
Für Rock im Park sind ebenfalls noch begrenzte Tagesticket-Kontingente verfügbar. Der Preis beträgt 95,00 Euro zzgl. Buchungs- und Versandgebühr. Weekend Festival Kombitickets für Rock im Park sind zu einem Preis von 239,00 Euro inkl. General Camping, Parking und VVK-Gebühr erhältlich.
Beyond The Black, BHZ, BRKN, The HU, Palisades, DVTCH NORRIS und Fiend sind neu für Ring & Park bestätigt. Mit 73 Bands & Künstlern ist das Festival-Line-up nun nahezu komplett. Natürlich weiterhin dabei Kracher wie:
Die Ärzte, Slipknot, Tool, Slayer, Marteria & Casper, The Smashing Pumpkins, Tenacious D, Bring Me The Horizon, The BossHoss, The 1975, Die Antwoord, Bonez MC & RAF Camora, Dropkick Murphys, Slash feat. Myles Kennedy And The Conspirators, Bastille, Alligatoah, SDP, Sabaton, Kontra K, Architects, Foals, Feine Sahne Fischfilet, Alice In Chains, Amon Amarth, Seiler und Speer, Alle Farben, Halestorm, Three Days Grace, Godsmack, Arch Enemy, Trivium, Cage The Elephant, Hot Water Music, Eagles Of Death Metal und noch viele mehr.
Details zu Ticketing, Parktickets, Sonderbussen zur Anreise und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie detaillierte Informationen rund um die Festivals findet ihr wie immer unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
Manchmal schließen sich Kreise. Als Alice In Chains 1993 im Rahmen ihrer “Dirt”-Tour in der legendären Bonner Biskuithalle spielten, hatte ich die Ehre den nicht minder legendären Layne Staley, der 2002 an einer Überdosis Drogen starb, am Mikro zu erleben. 25 Jahre später, im Juli diesen Jahres, gab es ein Wiedersehen in der Kölner Live Music Hall. Diesmal mit William DuVall als Sänger, der wohl ähnlich wie Brian Johnson bei AC/DC ewig das Prädikat “Der Neue” tragen muss, obwohl er Alice In Chains nun auch schon seit zwölf Jahren angehört. Das letzte Album mit Layne Staley entstand 1995 im Bad Animals Studio in Seattle und seitdem haben Alice In Chains keine Songs mehr in ihrer Heimatstadt aufgenommen. Bis zu “Rainier Fog”, dem jetzt erscheinenden sechsten Album ihrer ebenso langen wie wechselvollen Geschichte, das ebenfalls in dem inzwischen in Studio X umbenannten Bad Animals Studio entstand. Der Titel ist eine liebevoll-ironische Hommage an den Mount Rainier in Washington und das Titelstück ein Tribut an die Musikszene der regnerischen Grunge-Metropole im Nordwesten der Vereinigten Staaten.
“Rainier Fog” ist das erste Album von Alice In Chains seit fünf Jahren. Mit den beiden Grammy-nominierten Vorgängern “Black Gives Way To Blue” und “The Devil Put Dinosaurs Here” haben William DuVall, Gitarrist Jerry Cantrell, Drummer Sean Kinney und Bassist Mike Inez die musikalische Messlatte verdammt hoch gelegt, allerdings ließen die bisherigen drei Singleauskopplungen “So Far Under”, “The One You Know” (gesungen von Cantrell) und “Never Fade” schon erahnen, dass “Rainier Fog” in der Lage sein würde diese Marke zu reißen. Und so ist es auch. “Rainier Fog” ist locker, luftig, leicht, gleichzeitig schwer und dröhnend, entweder abwechselnd oder alles zusammen. So beginnt “The One You Know” als Opener stampfend wie ein einfahrender Zug, dessen weitere Fahrt dann in einem strahlend hellen Sonnenaufgang endet. Knapp eine Stunde oder zehn Songs lang darf man sich gedanklich wieder in die Zeit zurückversetzen lassen, als Flanellhemden und Chucks zum Dresscode einer ganzen Generation wurden und Bands wie Alice In Chains, Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden die bis dahin vorherrschenden musikalischen Konventionen in Schutt und Asche legten.
Alice In Chains schufen in dieser Zeit nicht nur mit ihren Alben “Facelift” und “Dirt” oder dem grossartigen Mitschnitt ihres “MTV Unplugged”-Auftritts, sondern auch mit den EPs “We Die Young”, “SAP” und “Jar Of Flies” absolute Meilensteine. “Rainier Fog” schafft es an diese Zeit anzuknüpfen ohne anbiedernd oder altbacken zu klingen. Den ein klein wenig zu glattgebügelten Eindruck, den sie mit den beiden Vorgängeralben hinterlassen haben, schmeißen Alice In Chains zugunsten dreckiger Kreissägengitarren über Bord und scheren sich einen Dreck um Radiotauglichkeit und Billboard-Charts. So ist kein Song kürzer als viereinhalb Minuten, was die Chancen auf ein regelmäßiges Airplay drastisch verringert. Mal treibend wie im Titelstück oder in “So Far Under”, dann wieder hymnisch wie in “Fly” oder episch wie in “Drone”, bei dem der frühere Queensryche-Gitarrist Chris DeGarmo den Akustikpart beisteuert. Noch so ein Held aus vergangenen Tagen. “Maybe” hat sogar was von den Beatles oder zumindest von der Little River Band. “Never Fade” ist dem im Mai des vergangenen Jahres verstorbenen Soundgarden-Frontmann Chris Cornell gewidmet. Und zum mehr als guten Schluss gibt es mit “All I Am” nicht nur den mit 7 Minuten und 16 Sekunden längsten Song des Albums, sondern auch noch einen Ausflug in die Prog Rock-Ecke.
Nach eigener Aussage werden Alice In Chains “jeden Entstehungsschritt dieses Albums als wundervolle Erfahrung in Erinnerung behalten”. Dazu gehört dann nicht nur die Phase im Studio X sondern auch weitere Recordings in den Henson Studios in Los Angeles sowie im Studio von Produzent Nick Raskulinecz in Nashville. Für den Mix zeichnet übrigens Joe Barresi (Queens Of The Stone Age, Tool) verantwortlich. William DuVall fasst die Gefühlslage der Band so zusammen: “Wir sind wahnsinnig stolz auf das ganze Album!”. Und das vollkommen zu Recht! Rund um die Veröffentlichung wird es im Club “The Crocodile” in Seattle am 23. und 24. August eine Ausstellung mit Memorabilia, Fotos und limitiertem Merchandise aus mehr als 30 Jahren Bandgeschichte geben. Alice In Chains selbst beweisen mit “Rainier Fog” einmal mehr, dass sie noch lange nicht reif für’s Museum sind.
Mit „Rainier Fog“ erscheint am 24. August das lange erwartete Album von Alice In Chains, mit dem die US-Rocker das erste neue Material seit mehr als fünf Jahren vorlegen. Mit dem zweiten Vorab-Track „So Far Under“ haben die Fans ab sofort hier die Gelegenheit, sich schon einmal von der Größe des Albums zu überzeugen. “So Far Under“ ist der Nachfolger des kürzlich releasten Vorab-Outtakes „The One You Know“, dessen unter der Regie von Adam Mason entstandener Videoclip bereits mehr als 2,3 Millionen Views generieren konnte.
Beide Advance-Tracks sind bei der Vorbestellung des Albums „Rainier Fog“ bereits heute als Instant-Gratifications erhältlich. Der Longplayer wird sowohl als Download, wie auch als CD sowie als Doppel-LP veröffentlicht. Sänger und Gitarrist William DuVall selbst sagt über die neue Singleauskopplung „So Far Under“: „Der Song beschreibt das Gefühl, sich mit ganzem Herzen gegen etwas aufzulehnen. Von der Situation, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Unterlegen, gegen Windmühlen zu kämpfen und darüber so richtig angefressen zu sein. Der Text wurde von einigen persönlichen Erlebnissen inspiriert, aber auch von den Geschehnissen, die momentan da draußen in der Welt passieren. Doch die Lage ist nicht so aussichtslos, wie sie scheint. Obwohl der Text eine kalte, harte Abrechnung mit einer schwierigen Situation beschreibt, transportiert er auch eine wichtige Botschaft. Es besteht immer die Chance, die Lage zum Positiven zu wenden. Ich werde jeden Entstehungsschritt dieses Songs als wundervolle Erfahrung in Erinnerung behalten – angefangen bei den Aufnahmen des Grundgerüsts und des Gitarrensolos im Studio X in Seattle bis zu den späteren Overdubs mit Nick Raskulinecz in seinem Studio im ländlichen Tennessee. Jeder in der Band und auch das ganze Studioteam ist über seine Grenzen gegangen, um ein großartiges Stück Arbeit abzuliefern. Wir sind wahnsinnig stolz auf diesen Song und natürlich auf das ganze Album!“
Die Aufnahme von „Rainer Fog“ ist für die Band mit einigen wichtigen Premieren verbunden: Einerseits erscheint mit dem Album das erste neue Studiomaterial seit gut fünf Jahren, des Weiteren liefern die Amerikaner ihre allererste Scheibe für BMG ab und haben zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren wieder in ihrer Heimatstadt Seattle aufgenommen (kleine Info am Rande: Der Albumtitel „Rainier Fog“ ist als Tribut an die regnerische Grunge-Metropole im Nordwesten der Vereinigten Staaten zu verstehen). Das Album entstand im Studio X; dem gleichen Ort, an dem bereits ihr selbstbetiteltes 1995er Album aufgenommen wurde. Damals war das Studio noch unter dem Namen Bad Animals bekannt. Weitere Recordings wurden in den Henson Studios in Los Angeles sowie im Studio von Produzent Nick Raskulinecz in Nashville gemacht, mit dem die Band zum mittlerweile dritten Mal zusammenarbeitete. Für den Mix zeichnet sich Joe Barresi (Queens Of The Stone Age, Tool) verantwortlich.
Mit „Rainier Fog“ legen Alice In Chains den Nachfolger ihres Grammy-nominierten 2013er Albums „The Devil Put Dinosaurs Here“ vor, der in den Billboard Top 200 auf einem 2. Platz sowie jeweils auf einem sensationellen 1. Platz der Billboard Alternative Album-, Top Rock Album- und Hard Rock Album-Charts sowie der iTunes Rock-Charts enterte. Die ersten beiden Singleauskopplungen „Stone“ und „Hollow“ schossen jeweils aus dem Stand auf Platz 1 der Billboard Mainstream Rock Track-Charts, während die 3. Single „Voices“ auf Platz 3 einstieg. Alle drei Singles konnten sich über 20 Wochen in den Hitparaden halten. Alice In Chains (Sänger/ Gitarrist Jerry Cantrell, Sänger/ Gitarrist William DuVall, Drummer Sean Kinney und Bassist Mike Inez) haben kürzlich den 3. Teil ihrer ausgedehnten Welttournee verkündet. Die deutschen Tourdaten sind weiter unten zu finden. Während ihrer beispiellosen Karriere waren Alice In Chains für unzählige Grammy-Awards nominiert und haben weltweit mehr als 30 Millionen Alben verkauft. Somit gelten sie als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten US-Rockbands aller Zeiten, die sich Millionen von Fans aus der ganzen Welt erspielt haben.
Alice In Chains (Sänger/Gitarrist Jerry Cantrell, Schlagzeuger Sean Kinney, Bassist Mike Inez und Sänger/Gitarrist William DuVall) veröffentlichen „The One You Know“, ihren ersten neuen Track seit fünf Jahren. Hier könnt ihr das von Adam Mason inszenierte Video ansehen.
„The One You Know“ ist der erste Song vom kommenden Album – das erste Werk bei ihrem neuen Label BMG. Cantrell sprach kürzlich in einem Interview über das mit Spannung erwartete neue Album und erklärte: „Es ist ein Album, das wir so noch nie zuvor gemacht haben, aber gleichzeitig hat es alle Elemente, die Du von uns erwarten würdest. Es hat unseren Fingerabdruck. Und wir sind sehr stolz auf das Material, das wir geschrieben und aufgenommen haben. Da ist schon harter Scheiß dabei. Da ist hässliches, da ist wunderschönes, auch seltsames trippy Zeug dabei… es ist gut!“ Was die Zeitspannen zwischen ihren Alben angeht, fügt er hinzu: „Wir warten, bis wir bereit sind und das Material haben, das die Alice In Chains Standards erfüllt und dann tun wir das, was wir tun. Das ist der Krach, den wir machen, wenn wir zusammenkommen.“
Das noch unbetitelte neue Album ist die dritte Alice In Chains-Veröffentlichung in Folge, die gemeinsam mit Produzent Nick Raskulinecz und Ton-Ingenieur Paul Figueroa entstanden ist. Zuvor hatten sie bereits an den Alben „The Devil Put Dinosaurs Here“ (2013) und „Black Gives Way To Blue“ (2009) zusammengearbeitet, die beide ein Erfolg waren in den Charts und bei Fans und Kritikern. „The Devil Put Dinosaurs Here“ stieg auf Platz 2 in die US Billboard Top 200 ein. Zudem erreichten sie Platz 1 in den Billboard Alternative Album, Rock Album und Hard Rock Album Charts sowie den iTunes Rock Album Charts. Die ersten beiden Single „Stone“ und „Hollow“ stürmten auf Platz 1 in den Rock Charts. Das Album „Black Gives Way To Blue“ stieg auf Platz 5 in die Billboard Top 200 ein. Die Singles „Check My Brain“ und „Your Decision“ schossen auf Platz 1 und erhielten zwei Grammy Nominierungen. Nebenbei gab es Lobeshymnen vom Rolling Stone, USA Today, Spin, Pitchfork, Seattle Times, Consequence Of Sound, Q und vielen anderen.
Im Laufe ihrer unglaublichen Karriere wurden ALICE IN CHAINS mehrfach für den Grammy nominiert, haben weltweit über 30 Millionen Alben verkauft und begeistern Millionen Fans rund um den Globus. ALICE IN CHAINS sind eine der erfolgreichsten und einflussreichsten US-Rockbands aller Zeiten.
Was am neuen Alice In Chains-Album wortwörtlich als erstes ins Auge sticht, ist das rote CD-Tray. Wenn sich die Augen einigermaßen von der Farbe erholt haben, erkennt man jedoch seinen Sinn. Der mumifizierte Dinosaurierkopf, der für das Cover des fünften Longplayers in der wechselvollen Geschichte des Quartetts aus Seattle Pate stand, ist nur hinter der roten Klappe als solcher zu erkennen und mit den Texten im Booklet verhält es sich ähnlich. Dabei waren Alice In Chains vor elf Jahren dem Untergang fast schon genauso geweiht wie die Riesenechsen aus der Urzeit. Nach dem Drogentod ihres grossartigen Sängers Layne Staley dauerte es bis zum Jahr 2009, ehe sich Mastermind und Gitarrist Jerry Cantrell, Drummer Sean Kinney und Bassist Mike Inez mit dem grandiosen Vergangenheitsbewältigungsalbum “Black Gives Way To Blue” sowie William DuVall als neuem Sänger zurückmeldeten. Laut Mike Inez ist “The Devil Put Dinosaurs Here” sogar “besser als der Vorgänger, weil wir endlich unbeschwert an die Sache herangehen konnten”. Na, dann hören wir doch mal rein…
Der Opener “Hollow”, gleichzeitig die erste Single, legt gleich mit den typisch vollfetten Kreissägengitarren los, ist im Chorus allerdings etwas schwach auf der Brust. Trotzdem steht DuVall dem unvergessenen Layne Staley in (fast) nichts nach. Gesanglich natürlich. Der Mann ist ein menschgewordenes Wah-Wah-Pedal. Zu “Hollow” gibt es übrigens auch ein sehenswertes Science Fiction-Video, gedreht vom preisgekrönten Regisseur Roboshobo. Das folgende “Pretty Done” hört sich an, als würde DuVall zum Klang durchdrehender Reifen singen. “Stone” klingt ganz einfach so wie es heißt: “Cold, dry… stone”. Bei der wunderbar filigranen Midtemponummer “Voices” möchte man dann nur noch leise in sein Flanellhemd weinen.
Während des Titelsongs brüllt im Hintergrund ein Urvieh und man ist endgültig zurück in jenen seligen Zeiten, als Grunge noch keine Marke sondern ein künstlerischer Ausdruck war. Mit der bombastischen Düsternis vergangener Tage schmeißt die Band vor allem in “Lab Monkey” um sich, zu dem man dennoch unwillkürlich mit allen Körperteilen wippen muss. Ich habe ohnehin nie verstanden, warum man die Musik von Alice In Chains immer in die Kategorie “Schwermütig” einsortiert hat. Ich finde sie fröhlich. “Low Ceiling” ist dafür ein weiterer Beweis, zu dem Jerry Cantrell mit einem himmelhoch jauchzenden Gitarrensolo nicht unwesentlich beiträgt. “Scalpel” hätte in seiner schlichten Schönheit perfekt in die “Jar Of Flies”-Phase der Band gepasst, wohingegen “Phantom Limb” vor Kraft strotzt und das kaum noch vorhandene Haupthaar mächtig in Wallung bringt. Dazwischen liegen mit “Breath On A Window” und “Hung On A Hook” zwei solide, aber keinesfalls überragende Rocker. “Choke” sorgt schließlich für den hymnischen Abschluß.
Alles in allem ist Alice In Chains gemeinsam mit Produzentenlegende Nick Raskulinecz ein Album gelungen, das ihren Kultstatus erneut untermauert. Wo wären wir heute ohne Meilensteine wie “Facelift” oder “Dirt”? Dabei klebte das Etikett “Grunge” eigentlich immer zu Unrecht an Jerry Cantrell & Co., weil die Band viel mehr vom Heavy Metal beeinflusst war und bis heute ist. Auch die zwölf Songs auf “The Devil Put Dinosaurs Here” enthalten wieder eine Menge der Zutaten, die Alice In Chains inzwischen so eine Art Alleinstellungsmerkmal verschaffen. Dazu gehören die bis an die Schmerzgrenze tief klingenden Gitarren oder der zweistimmige Gesang. Das ist zwar weder neu noch innovativ, aber herrlich vertraut.
Der ehemalige Sänger der Screaming Trees gehörte mit seiner Band zu den Pionieren einer Musikszene rund um die Stadt Seattle, im Nordwesten Amerikas Anfang der Neunziger. Gemeinsam mit Gruppen wie Soundgarden, Alice In Chains und Pearl Jam spielte man erfolgreiche Clubgigs und bereitete den Nährboden für die nächste große rockmusikalische Revolution. Die Screaming Trees sind mittlerweile Geschichte und Mark Lanegan jedoch erweist sich bis heute als Hans Dampf in allen Gassen, von seinen frühen Solowerken (z.B. “Whiskey For The Holy Ghost”) über Gastperformances bei den Twighlight Singers, als Teil der Gutter Twins mit Greg Dulli, bei den Soulsavers, sowie seiner eigenen Mark Lanegan Band, den Platten mit Isobel Campbell, bis schließlich hin zu diversen Beiträgen mit den Queens Of The Stone Age. Man kann also behaupten, dass das Urgestein aus dem Nordwesten der USA nicht vor Kollaborationen zurückschreckt, die durchaus auch mal genreübergreifend ausfallen können, wie jüngst die Zusammenarbeit mit dem New Yorker (DJ) Moby. Auch auf seinem letzten Soloalbum „Blues Funeral” im vergangenen Jahr webte Lanegan nervös pluckernde Beats und ätherische Elektronik in sein düsteres blueslastiges Songkonzept ein.
Die aktuelle Platte allerdings hat mit solchen experimentellen Ausflügen wieder weniger zu tun. Mark Lanegan hat diese mit dem Multiinstrumentalisten Duke Garwood, einem persönlichen Freund und sogar langjähriges musikalisches Vorbild für Lanegan, in Kalifornien aufgenommen.
Bevor der Mann aus Seattle allerdings seinen brummigen Bariton durch die Mikros schickt, eröffnet die Platte mit dem instrumentalen Titelsong. Ein spanisch anmutendes gezupftes Stück und dieses staubig trockene Gitarrenspiel von Duke Garwood geht auf dem zweiten Song “Pentecostal” weiter, mehr verwurzelt im Blues und dann kommt rauchig und kratzend diese markante Stimme ins Spiel. Eindringlich, dunkel, voll von gelebten Jahren. Es ist ein schleppendes Album geworden, Töne in Moll begleiten den ruhigen Gesang, der nur selten ausbricht aus dem erzählerischen Tempo dieser Stories. Beim vierten Song “Mescalito” stampft dann plötzlich ein Drum Computer den Takt vor, doch mit der weiteren Instrumentierung bleibt das Lied dennoch organisch bei der Stange. Die “Sphinx” kehrt zum Blues zurück, wenn auch mit verhallter verzerrter Stimme irgendwo aus dem Off. Das Zusammenspiel von Lanegan´s einzigartigem Organ, schwerem Piano, akzentuierter Gitarre, Streichern, Flöten und anderen wummernden Instrumenten ziehen das Album oft tief hinab in eine musikalische Schwermut, die man eigentlich auch erwarten konnte von dem “schwarzen Mann” Mark Lanegan. Teils sind die einzelnen Songs sehr kurz gehalten, aber dadurch nicht minder eindringlich und oft auch gespenstisch rauschen sie in den Kopf des Hörers.
Die beiden Schmerzensmänner sind spirituelle Brüder und haben den dunklen Blues fest in ihren verwandten Seelen eintätowiert. Vielleicht ist diese Verbundenheit und gefühlte Gleichheit am Ende doch auch ein Manko dieser Platte? Tief unten auf seinem Seelengrund hat Lanegan den Blues vor kurzem fast zu Grabe gebettet und nur noch in seinem Innern verpflanzt. An der Seite seines Partners Duke Garwood holt er ihn jetzt erneut hervor.
Zum bisher einzigen Mal habe ich Soundgarden 1996 in der Kölner Live Music Hall gesehen. Das Quartett stand damals kurz vor seiner Auflösung und hatte hörbar keine Lust mehr aufeinander. Es war ein grottenschlechtes Konzert. Ich bin nach der Hälfte gegangen. Bis dahin gehörten Soundgarden neben Pearl Jam und Nirvana zu den maßgeblichen Seattle-Protagonisten, die Anfang der Neunziger Jahre die Grunge-Ära einläuteten und nachhaltig prägten. Inzwischen haben sich Frontmann Chris Cornell, Schlagzeuger Matt Cameron, Gitarrist Kim Thayil und Bassist Ben Sheperd wieder versöhnt. Am 9. November erscheint ihr neues, sechstes Studioalbum “King Animal”, das sie zwei Tage vor dem Release ihren deutschen Fans bei einem exklusiven Showcase im Dortmunder FZW erstmals live vorstellen.
Der heutige Abend wird vom WDR Rockpalast und dem Visions-Magazin präsentiert und firmiert unter dem Motto “An Evening with Soundgarden” als Nachschlag zum diesjährigen Westend Festival. Am Wochenende zuvor gaben sich an gleicher Stätte bereits solch illustre Gäste wie Archive, Coheed & Cambria, Danko Jones, Kettcar oder Biffy Clyro die Klinke des FZW in die Hand. Das Westend Festival wird vom WDR Rockpalast komplett aufgezeichnet und zeitversetzt in mehreren Häppchen ausgestrahlt. Soundgarden sind dabei am 26. November zur arbeitnehmerfreundlichen Zeit von 0.15 Uhr an der Reihe.
Aufgrund der Enttäuschung vor 16 Jahren mache ich mich mit durchaus gemischten Gefühlen auf den Weg in den Ruhrpott. Auch wenn erste Hörproben von “King Animal” vermuten lassen, dass Soundgarden zu gewohnter Stärke zurückgefunden haben (unser vollständiges Album-Review findet ihr hier). Das FZW ist zwar nahezu voll und dementsprechend knackig warm, aber nicht ausverkauft, was am etwas übertriebenen Ticketpreis von 50 Euro liegen mag. Viele Fans haben ihre abgewetzten Nirvana-, Pearl Jam- oder Alice In Chains-T-Shirts aus den Tiefen des Kleiderschranks gekramt und angesichts der prächtigen Haarfülle um mich herum fühle ich mich sofort wieder in jene besondere Zeit zurückversetzt, in der man fast täglich eine andere spannende Band entdecken konnte und es auf MTV noch richtige Musik und keine Dauerwerbesendung für Klingeltöne zu sehen gab. Vielen ist es seitdem jedoch nicht viel besser als mir ergangen und sie haben ihren Kopfschmuck ebenfalls in Ehren verloren. Gemeinsam warten wir gespannt auf den Einzug unserer alten Helden.
Zunächst jedoch erscheint ein junger Mann, der verkündet, dass Soundgarden vor der eigentlichen Show noch eine Art Soundcheck zum Testen der Ton- und Kameraeinstellungen einlegen werden. Als erster wird Matt Cameron mit großem Jubel begrüßt, dann der Rest der Band empfangen. Der Quasi-Soundcheck besteht aus dem grossartigen “Rowing” von “King Animal” sowie “Incessant Mace” von ihrem Debüt “Ultramega OK”. Die Nebelmaschine wird in Stellung gebracht, es folgt eine kurze Pause, dann geht es endlich richtig los. Überraschenderweise sind die ersten sieben Songs allesamt Klassiker. Ob “Spoonman”, “Outshined”, “Room A Thousand Years Wide” oder “Fell On Black Days”, sie alle werden begeistert abgefeiert. Vor der Bühne bildet sich sogar ein kleiner Mosh-Pit. Der Sound ist nahezu perfekt und Chris Cornell wunderbar bei Stimme. Wenn ich könnte, dann würde ich mich zufrieden zurücklehnen.
Erst “Eyelid’s Mouth” und “Non-State Actor” sind dann die ersten beiden neuen Stücke. Am Ende werden es deren acht sein, was fast genau der Hälfte des Sets entspricht. Darunter die Single “Been Away Too Long” oder das spacige “Blood On The Valley Floor”. Auch wenn die Band auf der Bühne eher emotionslos agiert kommen die Songs mit sehr viel Druck und Intensität rüber. Einzig Chris Cornell versprüht sein Charisma und schäkert mit den Fans in der ersten Reihe: “Ich glaube, du hast Drogen genommen. Mach dir keine Sorgen. Bis der Film hier fertig ist, bist du wieder clean”. Zum Ende des Mainsets macht er dann noch einen auf Pete Townshend und versucht seine Gitarre zu zertrümmern.
Schade ist, dass die Zugaben aus lediglich einem Stück bestehen. “Rowing” wird ein zweites Mal am heutigen Abend gespielt. Obwohl man den Song ohne Zweifel mehr als nur einmal hören sollte, macht sich ein wenig Unmut breit, als nach knapp zwei Stunden (inklusive Soundcheck) die Lichter im FZW wieder angehen. Letztlich zählt aber wie immer im Leben die Musik. Und was die betrifft haben Soundgarden in Dortmund einen in allen Belangen überzeugenden Auftritt hingelegt. Freuen wir uns einfach darüber, dass sie wieder da sind. Ich habe nach dem Desaster von Köln heute jedenfalls meinen Frieden mit ihnen gemacht.