Das zweite Album zwischen Elektropop und Chanson
Die belgische Sängerin Angèle Van Laeken stammt aus einer echten Künstlerfamilie: Der Vater ist Sänger, die Mutter Schauspielerin, der Bruder ein halbwegs bekannter Rapper. Doch mit ihrem eigenen Debüt „Brol“ hat sie im Jahr 2018 die Familie locker rechts überholt. Das Album schaffte die Nummer 1 sowohl in Belgien als auch in Frankreich und räumte zwei Trophäen beim französischen Musikpreis „Victoires de la Musique“ ab.
Die Vorzeichen stehen also gut für den Zweitling, den Angèle nach ihrem Geburtsjahr „Nonante-cinq“ benannt hat. Im Opener „Bruxelles je t’aime“ besingt sie mit süßlicher Stimme die Liebe zu ihrer Heimatstadt. Es folgen vor allem melodische Stücke mit Chanson-Charakter. Angèle schreibt ihre eigenen Texte, kreiert ihre eigenen Sounds und entwickelt ihre Musik so, dass sie ihren persönlichen Stil widerspiegelt. Der Klang ist mal balladesk („Taxi“), mal hat er einen elektronischen Einschlag („Solo“). Besonders stark kommt die Single „Démons“ im Duett mit Rapper Damso.
Wer den frankophilen Einschlag von Popgrößen wie ZAZ und Camille mag, wird auch dieses Album lieben. Besonders wenn Angèle nur von einem Piano begleitet wird, gelangt ihre wundervolle Stimme zu wahrer Größe.
Die zwölf Tracks nehmen einen erneut mit in die Welt der Songwriterin und erfüllen mühelos die hohen Erwartungen an ihr zweites Album. Die Entstehungsphase hat einen ganz besonderen Platz in Angèles Herzen. “They always say that the second album is the hardest. It is a very special experience, sometimes challenging, but overall, it was such an exhilarating process”, erklärt die Sängerin.
Ihr bewegtes Leben verschaffte Angèle bereits eine Aufsehen erregende Dokumentation bei Netflix: