„Zum Leben geboren“ – ein neuer thematischer Sampler von Rolf Zuckowski
Wirklich neue Songs von Rolf Zuckowski hat man leider schon lange nicht mehr gehört. Er gibt den Staffelstab an seine Tochter Anuschka weiter und verwaltet seine Erbe beispielsweise mit der großen Tour, die er sich selbst zum 70. Geburtstag schenkte und bei der ich ihn in der Arena Trier erleben durfte. Ein großartiges Konzert voller Hits, die vor allem von einem heimischen Kinderchor dargebracht wurden.
Thematische CD-Zusammenstellungen hingegen gibt es seit Jahren immer wieder. Und da werden nicht nur die Kinderhits neu aufgelegt, sondern es gibt auch sogenannten „Elternpop“. Was das ist? Schöne Musik für junge Eltern, die man auch gut mit dem Nachwuchs anhören kann. Durchaus eine Marktlücke! Auf „Zum Leben geboren“ präsentiert Rolf Lieder von Sarah Connor, Unheilig, 2Raumwohnung, Silbermond oder PUR, aber auch schillernde Neuentdeckungen.
Als ersten Titel wählte er die akustische Ballade „Mein Kind“ der Liedermacherin Fee Badenius aus, in der es auf bezaubernde bildliche Weise ums Kümmern und Dasein, um rückhaltlosen Schutz, ums Loslassen und um emotionalen Halt geht – allerdings einem Kind gegenüber, das noch gar nicht da ist und erst für die Zukunft erwünscht wird. Ähnlicher Zauber verbindet alle Lieder dieser besonderen Zusammenstellung.
Ich persönlich bin ein großer Fan von Tim Linde, der hier mit „Wasser unterm Kiel“ dem breiten Publikum vorgestellt wird, einem Song, den er zur Taufe seiner Tochter schrieb und der die zehn Gebote auf wundersame Weise in die Gegenwart holt.
Zudem befinden sich auf dem Album auch der starke persönliche Song „Die mit dir lacht“ von Sarah Connor, „Mein Stern“ und „Ein großes Leben“ von Unheilig sowie Tom Lehels Liebeslied an seinen Jüngsten „Ich bin du“. Außerdem dabei: die Sängerin und Bloggerin Julia Maria Klein, die mit „Mamaherz“ vielen Eltern aus der Seele singt. Etwas aus dem Rahmen fällt der von Nana Mouskouri gesungenen Chanson „Gib einem Kind deine Hand“, welchen Rolf in seinen Erwachsenenkonzerten selbst schon zur Gitarre sang.
Zwei Songs der Popgruppe PUR und drei Lieder seiner Tochter Anuschka Zuckowski wählte er zudem aus. Anuschka veröffentlichte vor einigen Jahren ein eigenes Eltern-Album. Hier gibt es „25 Stunden“ und „Die Kinder schlafen“, außerdem eine moderne Version des Klassikers „Wie schön, dass du geboren bist“ im Duett von Vater und Tochter Zuckowski.
Der Sampler bietet 18 bekannte und weniger bekannte Pop-Titel, mit denen man Elternherzen gut erobern kann, die aber in dieser Zusammenstellung auch anderen Generationen gut gefallen dürften. Rolf Zuckowski hat seine Musik inzwischen zum Generationenprojekt gemacht und tut gut daran, junge Künstler ebenso wie die „alten Hasen“ mit ins Boot zu holen.