Das Cover des siebten Outputs von Austin Meade wirkt für jemanden, der noch nichts von der Band kannte wie eine Einladung zu einem Metalalbum. Die Freude war groß von einer unbekannten Metalband etwas neues zu hören, doch nach den ersten Klängen des Openers Dopamine Drop macht sich für einen Anhänger härterer Klänge schnell Ernüchterung breit. Es handelt sich um geradlinigen, bodenständigen Southern Rock. Nicht, dass das schlecht wäre, aber es spiegelt sich in keiner Weise die Attitüde des Covers in den Songs wider.
Man hört immer wieder die Wurzeln und die Herkunft der Band raus, Tom Petty ist genauso vertreten wie Lynyrd Skynyrd. In Anbetracht des Labels, unter dem das Album erscheint und des düsteren Covers wären schräge Einschläge in den Southern Rock wie man sie von einem einem Danzig-Album à la Lucifuge kennt, sehr willkommen gewesen.
Die Songs haben Tiefe und wissen für die Stilrichtung zu überzeugen, allerdings wird man den Eindruck nicht los, alles irgendwo schonmal gehört zu haben. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Songs durchgehend airplaytauglich sind und bestimmt auch von dem ein oder anderen Rocksender gespielt werden dürften.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Die Veranstalter von Station K haben es mit einem strengen Hygienekonzept geschafft, auch in den Corona-Sommern 2020 und 2021 Open Air Konzerte (bestuhlt und mit Abstand) auf dem Gelände der Alten Kaserne Saarburg durchzuführen. Hinzu kommen natürlich die bewährten Indoor-Konzertstätten in der Region Saarburg und Trier.
Tickets und weitere Infos gibt es direkt beim Veranstalter unter www.station-k.de Folgende Termine sind für 2022 und 2023 in der Pipeline:
Für Tyler Bryant & The Shakedown bestand der beste Weg, sich mit einer in Aufruhr geratenen Welt auseinanderzusetzen, darin, neue Musik zu schaffen; leichter gesagt als getan im Lockdown, aber für diese in Nashville ansässigen Musiker bestand die Herausforderung darin, alles zu begreifen.
“Crazy Days” war das erste Stück, das geschrieben und aufgenommen wurde. Mit einem Haus voller Ausrüstung und der Unterstützung von Produzent Roger Alan Nichols, einem langjährigen Freund, könnte vielleicht eine EP entstehen. 4 neue Songs, vielleicht sogar 6? Aber warum dort aufhören? Wie bei jedem Act lag auch der Live-Zeitplan von The Shakedown flach, so dass hier die Chance bestand, sich auf die 30 bis 40 neuen Songs zu konzentrieren, die sie in ihrem Repertoire hatten, um die EP in etwas Größeres zu verwandeln.
Das Ergebnis ist “Pressure”, ihr viertes Studioalbum – 13 neue Nummern, darunter eine neu aufgenommene Version von “Crazy Days”, plus Gastauftritte von Larkin Poe’s Rebecca Lovell (3 Titel) und Blackberry Smoke’s Charlie Starr (“Holdin’ My Breath”). Eine Platte mit einem klaren Thema und einem “Gib niemals auf” Charakter. Es ging nicht um die Suche nach technischer Perfektion, sondern darum, den Moment einzufangen, Emotionen zu wecken und die ganze Bandbreite ihres Materials durchscheinen zu lassen, von volltönenden Rockern bis hin zu verwurzelten, atmosphärischeren Momenten.
Die Songs haben Chartcharakter, sind eingängig und sind doch rauh, ehrlich, unverfälscht. Man kauft den Künstlern ihr Anliegen und den Songs ihren Inhalt ab. Vieles hört sich irgendwie bekannt an. Okay, Rockmusik kann nicht immer von Grund auf neu erfunden werden, so dass die Songs manchmal ein bisschen nach Aerosmith, ZZ Top und manchmal sogar nach den jungen und noch richtig rockigen Bon Jovi klingen. Und wenn’s dann in den Charts hoch hinaus geht, dann haben sie alles richtig gemacht.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Was tut man, um zum Weihnachtsgeschäft mit dem aktuellen Studioalbum erneut in die Charts zu kommen? Genau: Man veröffentlicht ein Livealbum gleichen Namens. Die Aufnahmen stammen vom Bon Jovi Konzert in London aus dem Oktober 2016, bei dem man „This House Is Not For Sale“ in voller Länge plus drei Tracks der Deluxe Version performte.
Mit „This House Is Not For Sale“ brachten Bon Jovi im Oktober ihr bereits 14. Studioalbum auf den Markt und zeigten darauf ihren ganzen Facetten-Reichtum, sowohl musikalisch, als auch inhaltlich: Mitreißende Melodien, gitarrenlastige Parts, Jon Bon Jovis rauchige Stimme und Songs, die wahre Hymnen sind. Auch nach all den Jahren spielt die Band aus New Jersey in der Rock-Liga immer noch ganz oben mit. Echte Singlehits sind allerdings seit „Have A Nice Day“ vor zehn Jahren nicht mehr dabei. Stattdessen handwerklich solide Kost, die Fans wie Gelegenheitshörer gleichermaßen begeistern kann.
Das Album wird hier prinzipiell in der originalen Reihenfolge dargeboten. Nur der Abschluss „Come On Up To Our House“ bleibt ganz am Schluss und folgt damit den drei Bonustracks. Die Performance ist sehr kraftvoll und gewinnt gegenüber dem Studioalbum deutlich an Energie. Bon Jovi sind und bleiben eine geniale Liveband – auch ohne Richie Sambora. Wer also das Studioalbum noch nicht im Regal hat, ist mit der Liveversion gut bedient. Ein echtes Livekonzert, in das sich die neuen Titel zwischen einer Handvoll Klassikern integrieren, wäre mir persönlich aber lieber gewesen.
In dem biographischen Band “When We Were Beautiful” zeichnet Auto Phil Griffin ein Porträt der Band Bon Jovi, das anhand vieler Gespräche mit den Bandmitgliedern entstand und sie von einer sehr privaten Seite zeigt. David Bryan berichtet zum Beispiel, dass er zwischen 1984 und 1990 ganze sechs Monate zuhause war und Bon Jovi kurz vor dem Aus standen: “Wir waren nur noch ein Trümmerhaufen – emotional, körperlich”. Der Erfolg hatte sie quasi überrollt und die Alben “Slippery When Wet” und “New Jersey” hatten die Band zum weltweiten Topact gemacht.
30 Jahre kann man inzwischen Revue passieren lassen. Sie sind vor über 37 Millionen Fans aufgetreten, verkauften über 130 Millionen Alben und sind weltweit 96 mal auf Platz 1 in die Charts eingestiegen. Nachdem die Band mit einem Nummer 1-Album und der anschließenden Tour auch 2013 Rekorde gebrochen hat, kündigten Bon Jovi eine umfangreiche Katalogserie zu ihrem 30-jährigen Bandjubiläum an. Den Anfang macht dabei “New Jersey”.
Es widmet sich vom Titel her dem heimatlichen US-Bundesstaat und wurde zu einem Erfolgsalbum, von dem ganze fünf Top 10-Singles ausgekoppelt werden konnten: “Bad Medicine”, “Born To Be My Baby”, “I’ll Be There For You”, “Living In Sin” und “Lay Your Hands On Me”. In den USA wurde es mehrfach mit Platin ausgezeichnet und verkaufte weltweit über zehn Millionen Exemplare. Mir liegt nur die 1-CD-Version der Neuauflage vor. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
Trotzdem möchte ich auf die viel wichtigere 2-CD-Version eingehen: Ursprünglich sollte das Werk nämlich “Sons Of Beaches” heißen und als Doppel-LP erscheinen. Die Plattenfirma traute dem Braten allerdings noch nicht und wollte das Wagnis eines höheren Verkaufspreises nicht eingehen. Daher die Reduzierung auf 12 Songs. Jetzt kann man zumindest einen Einblick in das bekommen, was ursprünglich geplant war.
Die 2-CD Deluxe Edition enthält neben dem neu gemasterten Originalalbum drei Bonustracks, die ursprünglich als B-Seiten erschienen waren. Auf der zweiten CD sind 13 Demos für “Sons Of Beaches” – über eine Stunde bisher unveröffentlichter Demos, die speziell für dieses Projekt neu abgemischt wurden. Schön, dass man nun darauf zurück greifen kann.
[amazonButton]Hier kannst Du “New Jersey” bestellen[/amazonButton]
Die USA sind ein Land der Extreme. Das gilt auch für’s Wetter. Ende Oktober des vergangenen Jahres zog der Wirbelsturm “Sandy” über die Karibik und die Ostküste der Vereinigten Staaten. Ich frage mich, warum man Naturgewalten immer solch niedliche Namen geben muss, denn “Sandy” tat nichts anderes als eine Schneise der Verwüstung zu schlagen. Alleine in den Küstenregionen von Long Island, Queens, Staten Island und New Yersey forderte “Sandy” 131 Todesopfer und hinterließ einen Schaden von 63 Billionen US-Dollar. Fast gleichzeitig rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an.
Ein Teil dieser Welle war das Benefizkonzert am 12.12.2012 im New Yorker Madison Square Garden, bei dem einige der grössten Namen der Rock-, Pop- und Soulmusik zusammenkamen. Das Konzert wurde live über sechs Kontinente hinweg im Fernsehen, Radio und Internet übertragen. In Deutschland beteiligte sich der Bezahlsender Sky, zur Abwechslung mal unverschlüsselt. Der gesamte Erlös aus Ticket-, Download- und den Verkäufen der jetzt erscheinenden Doppel-CD “121212 – The Concert For Sandy Relief” geht an den “Robin Hood Relief Fund”, der Organisationen in den betroffenen Gebieten mit Geldmitteln, Material und Know-How unterstützt. Nur durch den Ticketverkauf waren dies schon über 30 Millionen US-Dollar.
Insgesamt sechs Stunden dauerte das Mammutevent in New York. Knapp 128 Minuten davon kann man sich nun an der heimischen Stereoanlage nochmal zu Gemüte führen. 24 Songs von elf der beteiligten Künstler sind in der exakten Reihenfolge ihrer Auftritte auf “121212 – The Concert For Sandy Relief” zu hören. Leider fehlt der heimliche Höhepunkt: Zum ersten Mal seit achtzehn Jahren standen im Madison Square Garden die verbliebenen Nirvana-Mitglieder Dave Grohl, Krist Novoselic und Pat Smear wieder gemeinsam auf einer Bühne. Zusammen mit Paul McCartney als Sänger spielten sie den Song “Cut Me Some Slack”. Ich persönlich hätte mir dazu noch das ein oder andere Stück mehr aus der Setlist gewünscht. So zum Beispiel die The Who-Version von “Bell Boy” mit den Vocals des 1978 verstorbenen Keith Moon. Aber man kann nicht alles haben.
Eröffnet wird der bunte Reigen von Bruce Springsteen & The E Street Band und “Land Of Hope And Dreams”. Es folgen Roger Waters von Pink Floyd, unter anderem bei “Comfortably Numb” im Duett mit Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder, sowie Adam Sandler und Paul Shaffer mit einer sehr schrägen “Sandy Relief Version” des Leonard Cohen-Klassikers “Hallelujah”. Während Eric Clapton mal wieder souverän über jeglichen Zweifel erhaben ist, klingt Jon Bon Jovi während der beiden Bon Jovi-Stücke “It’s My Life” und “Wanted Dead Or Alive” schrecklich angestrengt. Den Ausklang des ersten Silberlings bilden dann die Rolling Stones und ihr “Jumpin’ Jack Flash”. Einer der seltenen Auftritte zu ihrem 50-jährigen Jubiläum.
Zum Auftakt der zweiten CD lauschen wir Alicia Keys am Piano und dem wunderschönen “No One”. Sie redet nur etwas viel zwischendurch. Anschließend lassen es The Who standesgemäß krachen, bevor Billy Joel den Fuß wieder ein wenig vom Gaspedal nimmt. Gänzlich kuschelig wird es spätestens dann, wenn Chris Martin zur Akustikversion von Coldplay’s “Viva La Vida” ansetzt. Absolut fett ist dagegen sein Einsatz an der Seite von Michael Stipe beim R.E.M.-Kulthit “Losing My Religion”. Der Schlußakkord gebührt Paul McCartney mit “Helter Skelter” von dem Bono (U2) einst sagte: “This is a song Charles Manson stole from The Beatles. We’re stealin’ it back”. Zum endgültigen Finale begleitet Sir Paul dann noch einmal Alicia Keys während “Empire State Of Mind (Part II)”, der Hommage an ihre Heimatstadt New York.
Im Booklet finden sich darüberhinaus zahlreiche Fotos, auf denen die tolle Stimmung im weiten Rund des Madison Square Gardens sehr schön eingefangen ist. Leider kommt sie auf den zwei CD’s nicht so überzeugend rüber. Außerdem wird zwischen den einzelnen Künstlern immer wieder ausgeblendet, sodass kein durchgehender Konzertgenuß entstehen kann. Trotzdem ist der “121212 – The Concert For Sandy Relief”-Mitschnitt – nicht nur wegen seines guten Zwecks – empfehlenswert. Dass Kanye West als einziger aus dem Line-Up des Abends fehlt macht ihn umso besser.