Chrüterchraft in Köln – Breakdown of Sanity im Underground

04.10.2015: Deutschland liegt zu großen Teilen noch in den Betten und erholt sich von den landesweiten Einheitsraves und Parties des vorangegangenen Tages. 25 Jahre vereinigtes Deutschland, da dachten sich die Schweizer von Breakdown of Sanity anscheinend einen besonderen Glückwunsch vorbei bringen zu müssen. Mit im Schlepptau haben die fünf ihre Landsleute von Clawerfield und die allgegenwärtigen Vitja, die für Dream On Dreamer einspringen, um dem schönen Kölner Underground ordentlich was auf die Ohren zu verpassen.

Pünktlich um 20 Uhr entern Clawerfield die Bühne und eröffnen den Abend mit Ihrer Show. Der Saal ist relativ gut gefüllt, die Zuschauer die vor der Bühne stehen jedoch noch nicht ganz warm. Die großen Pits sucht man vergebens. 30 Minuten dauert die Show der Schweizer, welche recht solide ist und den Abend im Großen und Ganzen gut eröffnet. Auf dem Weg nach draußen trifft man noch Vitja Frontmann David, welcher es eilig hat zur Stage zu kommen. Als die vier die Bühne betreten und ein gut 40-Minütiges Set hinlegen wird klar was gleich bei Breakdown of Sanity auf die Menge des ausverkauften Undergrounds zu kommen wird: Eine überdimensionale, unfassbar heiße Sauna, die für massig durchgeschwitzte Shirts, Hosen und andere Kleidungsstücke sorgen wird. Schon bei Vitja ist es so voll, dass man sich kaum bewegen kann. Dennoch liefern sie wieder, wie gewohnt, eine packende Show ab. Bleibt zu hoffen die vier bald mal auf Headlinertour zu sehen. So wie die Band die nach ihnen die Bühne betritt: Breakdown of Sanity betreten um kurz vor zehn unter epischem Intro ihren Arbeitsplatz.

Sänger Carlo begrüßt den aus allen Nähten platzenden Saal und dann wird ohne Umwege angefangen zu zerlegen. „Crumble“ eröffnet eine Stunde vollgepackt mit Breakdowns, eingängigen Melodien und mehr als unverschämten Partwechseln. Schon während der folgenden Songs „The Writer“ und „The Gift“ werden mehr Moshpits verursacht als bei manchen 3-Tages-Festivals. Es ist heiß, es ist eng, es ist laut. Genau auf diese drei Komponenten sollte man sich auch einstellen wenn man diese Metalcoremaschine live anguckt. Anscheinend haben die fünf Schweizer mehr als reichlich Chrüterchraft zu sich genommen, denn was hier abgeliefert wird ist mehr als gut. Nicht nur die Songs vom aktuellen Album „Perception“ saugen den Besuchern das Wasser aus den schon nach 20 Minuten geschundenen Körpern, auch der Vorgänger „Mirrors“ kommt nicht zu kurz. Besonderes Highlight zur Mitte des Sets: Breakdown of Sanity spielen mit „Restless“ einen neuen Song, der selbstverständlich überzeugt. Die Breakdowns werden in Zukunft wohl noch härter und langsamer. Da geht einem doch glatt das Herz auf. Um einen herum sind bereits alle nass, verwaschene Bandshirts erstrahlen durch Schweiß nach Jahren wieder in voller Farbpracht. „Infest“ zerstört dann auch den letzten Fan und dennoch schreit am Ende des Songs die ganze Halle nochmal mit letzter Kraft „Yes We Can“. Die Moshpits werden kleiner, „Cardiac Silhouette“ und das vom ersten Album stammende „My Heart in Your Hands“ zieht nur noch die ganz harten in die Mitte der Tanzfläche. Mit „Hero“ beenden Breakdown of Sanity ihr Set, bedanken sich oftmals und unterhalten sich anschließend noch draußen mit ihren Fans.

Ein absolut gelungenes Abschlusskonzert ihrer ersten Headlinertour und ein wieder mal sehr sympathisches Auftreten der Band nach dem Konzert. Man darf sich hoffentlich auf neue Alben freuen, auf denen vermutlich wieder mehr Breakdowns geschrieben werden als andere Bands in ihrer gesamten Karriere fabrizieren.

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