Asia: Eine Box mit den Reunion-Alben 2007 bis 2012
1981 wurden ASIA als Supergroup gegründet. Geoff Downes, John Wetton, Steve Howe und Carl Palmer – ein für diese Zeit quasi unschlagbares Quartett aus Mitgliedern bekannter Progressive Rocker. Dass sie mit „Heat Of The Moment“ ihren größten Erfolg im Mainstream-Pop hatten? Geschenkt. Der Titel mischte das damalige Radioformat ganz schön auf und trug weiter zur weltweiten Bekanntheit bei.
Die Geschichte der Band ist spannend und mit vielen Wendungen verbunden. Die großen Erfolge der beginnenden 80er Jahre. Auflösung 1985, Neugründung 1989. Es gab unzählige Wechsel im Line-up und Ende der 90er den gescheiterten Versuch einer Neugründung in Originalbesetzung. Gelungen ist dieser schließlich im Jahr 2005 und mit „Phoenix“, „Omega“ sowie „XXX“ erschienen drei respektable neue Studioalben, die die Herzen der Fans zwar nicht zum explodieren brachten, aber doch höher schlagen ließen.
Anlass der Wiedervereinigung war die Welttournee zum 25jährigen Bestehen der Band. So startet die Box auch mit dem Livemitschnitt „Fantasia Live In Tokyo“ von ebendieser Tour 2006 auf zwei Silberlingen. Es gibt einen Rundumschlag durch die Bandkarriere und in das Soloschaffen des Quartetts: Neben Yes‘ „Roundabout“, ELPs bekannter „Fanfare For The Common Man“ und dem Klassiker „In The Court Of The Crimson King“ wird auch das poppige Buggles-Stück „Video Killed The Radio Star“ dargeboten. Was für ein Spaß! Natürlich endet der Set mit „Heat Of The Moment“. Man stand nach 25 Jahren also quasi am Anfang.
„Phoenix“ bot schöne Melodien und instrumentale Handwerkskunst. Songs wie „Never Again“ und „Shadow Of A Doubt“ versprühen den Charme alter Zeiten, doch echte neue Klassiker waren nicht dabei. Immerhin stammt der Song „Alibis“ aus dem Jahr 1982, war aber bisher nie aufgenommen worden. „An Extraordinary Life“ ist ein sehr persönlicher Song über Wettons Alkoholsucht.
„Omega“ bietet den typischen Melodic Rock mit einigen epischen Stücken wie „Holy War“ und „I Believe“. Nichts weltbewegend Neues, aber ein solides Rockalbum. „XXX“ erschien (logisch) zum dreißigjährigen Bestehen. Aber nicht als Best-of, sondern mit neuen Songs, die in den Charts ganz ordentlich ankamen (Platz 69 in UK, 33 in Deutschland und 36 in Japan). Das waren Zahlen, die man seit „Astra“ (1985) kaum noch erlebt hatte. Der Mix aus AOR und melodischen Passagen schien also anzukommen.
Jetzt haben wir die fünf CDs im Set. Das Cover der neuen Box wurde von Roger Dean gestaltet, der auch das gesamte Artwork der Originalalben entworfen hatte. Das Coverbild der Box war zuvor ungenutzt, das „Fantasia, Live In Tokyo“-Hüllendesign wurde von Roger Dean aktualisiert. Alle Alben stecken in einzelnen Papphüllen. Das Booklet enthält nur die nötigsten Infos. Alles in allem eine gute Zusammenfassung der letzten großen ASIA-Ära, aber nicht essentiell.