Helge Schneider in Trier 2018 – Konzertbericht
Musiker und Entertainer Helge Schneider ist wieder auf Tour. Mit seinem neuen Programm „Ene Mene Mopel“ reist er quer durch die Republik. Am 03.02 machte er auch in Trier Halt.
Die Europahalle ist ausverkauft und wir warten schon ungeduldig, als Helge Schneider im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne gefallen kommt. Nachdem er vor lachendem Publikum erst mal die Bühne aufgeräumt hat, startet er auch schon in den Abend.
Etwa zwei Stunden gestaltet der Mann mit der wirren Frisur den Abend mit Sinnlosigkeit, gepaart mit lässigem Jazz und in seiner schnoddrigen Art vorgetragenen Anekdoten, wie die von Duke Ellington. Was eigentlich nur die Ankündigung eines Stück sein soll, artet zu einer Geschichte in epischem Ausmaß aus.
Immer wieder schweift er mit haarsträubenden Stories ab: Er springt von seiner Oma über den Hund seines Onkels bis hin zum kleinen Gehalt, dass er damals hatte, so oft hin und her, dass keiner mehr weiß, worauf er eigentlich hinaus wollte. Schneider berichtete eigentlich von seiner Begegnung mit dem amerikanischen Jazzmusiker Ellington 1974 in Berlin. Sein großes Idol sei auf einer Fahrt im Sight-Seeing-Bus zugestiegen und habe sich neben ihn gesetzt. Schneider, immer wieder auf Oma, Hund und Co. kommend, braucht eine gefühlte Ewigkeit bis er die Geschichte vom Treffen mit Ellington zur Freude aller damit beendete, dass er schlussendlich feststellte, es war gar nicht Ellington.
Schneider überrascht während seines Programms immer wieder mit schrägen Einlagen. So steigt er wortlos eine Leiter hinauf und trägt nach dem direkten Abstieg die Maske des Phantoms der Oper. Völlig Panne, aber zum Brüllen komisch. Seine beiden exzellenten Mitmusiker, Rudi Olbrich am Kontrabass und Peter Thoms am Schlagzeug, die in stoischer Ruhe ihren Part beitragen, lassen Schneider den Kaspar machen
Schneider ist ein Unikat, durchgeknallt – und er ist unfassbar schnell, reagiert im Bruchteil einer Sekunde auf Zwischenrufe. Das Publikum liebt ihn dafür. Er ist einfach nicht zu imitieren, er ist einfach Helge Schneider. The one and only. Der Größte.