Die Fleet Foxes sind wieder da – nach sechs Jahren Wartezeit

Nein – inflationär gehen die Fleet Foxes mit ihrer Musik ganz sicher nicht um. Sechs Jahre haben sie sich Zeit gelassen für das neue Werk „Crack-up“. Und doch ist der Wiedererkennungswert gigantisch, wenn man die neue Scheibe einlegt. Dabei haben sich die Indie-Folk-Heroen aus Seattle keineswegs auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern ein sehr innovatives neues Werk geschaffen. Atmosphärisch – einerseits mit Anleihen an den 70er Jahren und dann plötzlich stark im Progressive Rock verhaftet.

Als Vorboten des neuen Albums haben sie den Track „Third of May / Ōdaigahara“ veröffentlicht, ein knapp neunminütiges Epos, das von Piano, einer elektrischen zwölfsaitigen Gitarre, einem Streicherquartett und jenen gleißenden Harmonien getragen wird, für die die Fleet Foxes bekannt sind. Der Song ist sperrig und doch von unnahbarer Schönheit. Das ist symptomatisch für die ganze CD. Mir stellen sich die Haare hoch, wenn wohliger Harmoniegesang im Stil von Simon & Garfunkel erklingt. Das ist ganz großes Kino.

Alle elf Songs auf „Crack-Up“ wurden von Robin Pecknold geschrieben. Er ist auch Co-Produzent des Albums, gemeinsam mit Skyler Skjelset, seinem langjährigen Bandkollegen, Kreativpartner und Kindheitsfreund. „Crack-Up“ wurde zwischen Juli 2016 und Januar 2017 an unterschiedlichen Orten in den USA aufgenommen: in den Electric Lady Studios, Sear Sound, The Void, Rare Book Room, Avast und The Unknown.

Kompositionen und Lyrics greifen perfekt ineinander. Die psychedelische Seite wurde im Vergleich zu den Vorgänger-Alben noch ausgebaut. Statt folkiger Beschaulichkeit gibt es vielschichtige Songs zum Nachdenken. Und das steht den Fleet Foxes verdammt gut!