The Slow Show Tour 2022 – Fotos aus dem Gloria in Köln
The Slow Show waren im Rahmen ihrer Tour 2022 am 14.08.2022 zu Gast im Kölner Gloria Theater.
Unseren Bericht zum Slow Show Konzert im Kölner Gloria findet ihr hier!
The Slow Show waren im Rahmen ihrer Tour 2022 am 14.08.2022 zu Gast im Kölner Gloria Theater.
Unseren Bericht zum Slow Show Konzert im Kölner Gloria findet ihr hier!
Es war ein langer Weg bis zu dieser Tour – und doch fühlt es sich an, als „wäre man in einem großen, wunderbaren Wohnzimmer“, wie Sänger Rob Goodwin bei dem Konzert im Gloria in Köln feststellt. Über zwei Jahre mussten die Gigs von The Slow Show corona-bedingt immer wieder verschoben werden. Umso intensiver war das Erlebnis für alle Beteiligten, nun endlich wieder live spielen und erleben zu können.
Der Name der Band ist dabei Programm: The Slow Show entschleunigen deutlich und lassen für gut anderthalb Stunden vieles vergessen. Es wird einem aber auch einfach gemacht: Die sonore Baritonstimme von Rob Goodwin entführt leicht in andere Sphären und die Arrangements der Band unterstützen dies auf ihre Weise. Dabei kommt The Slow Show mittlerweile schon seit einigen Jahren ohne Bassisten aus. Stattdessen leistet Chris Hough am Schlagzeug einiges; ist an den richtigen Stellen im Hintergrund, fast schon sanft, um kurz darauf kräftige Höhepunkte zu setzen. Frederik t’Kindt sorgt am Keyboard für die passende Untermalung, während Joel Byrne-McCullough entsprechende Gitarrensounds liefert. Live ist bei dem Konzert zudem Olivia Sawano dabei, die nicht nur an den Tasten für Bläser- und Streichersounds sowie andere Zusätze sorgt, sondern zudem den gesanglichen Gegenpart zu Rob Goodwin bildet. Manchem könnte sie vom Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld bekannt sein.
Alles zusammen ergibt den typischen Slow-Show-Sound: minimalistisch, mit einer dichten Atmosphäre; gleichzeitig mit einem teilweise bombastischen, fast schon pathetischen Sound, der sich um den Gesang und die Rezitationen Goodwins legt. Thematisch geht es um Liebe, Leiden, Leben und Tod, Verlust und Gewinn, aber auch um politische Aspekte, wobei die Lyrics betont poetisch, aber einfach gehalten sind. Durch alles schimmert ein Funke Hoffnung hindurch, der für verzückte Gesichter sorgt. Blickt man sich im vollgepackten Gloria um, sieht man lächelnde Münder, geschlossene Augen und mal ein leichtes Mitwiegen zum Klang, mal ein ausgelasseneres Tanzen. Dabei ist es erstaunlich ruhig im Saal: Aller Augen (und oft auch Smartphones) sind auf die Bühne gerichtet, zwischen den Songs braust der Applaus auf, begleitet von einigen wenigen Rufen und Jubeltönen, als würde niemand die aufgebaute Atmosphäre stören wollen.
Dabei ist auch schon im Vorfeld des Auftritts die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Solo-Künstlerin gerichtet: Jenny Thiele, vielen als Keyboarderin der Kölner Band Fortuna Ehrenfeld bekannt, läutet mit einem rund 30-minütigen Set den Abend ein. Sie switcht gekonnt zwischen Tasten und Gitarre, begleitet vom Drum-Loop; zwischendurch kommt auch der gesamte Sound aus der Konserve, was der Darbietung aber sicherlich keinen Abbruch tut. Die Musikerin, deren neues Soloalbum in Kürze erscheint, überzeugt mit englischsprachigen Songs inklusive Tanzeinlagen in Overall und Discokugel-Helm. Im Herbst/Winter ist sie nicht nur mit Fortuna Ehrenfeld, sondern auch Solo auf Tour.
Anderthalb Stunden lang geht das Set von The Slow Show, die damit auch einen Querschnitt ihres bisherigen Werks liefern: Alle vier Alben und einige frühe Songs des Quartetts aus Manchester sind mit vertreten. Dabei verliert Rob Goodwin nur wenige Worte zwischen den Songs, doch der gesamten Band merkt man Spielfreude und Dankbarkeit für die nun endlich stattfindende Tournee deutlich an. Man könnte auch sagen: Das lange Warten hat sich eindeutig gelohnt.
Unsere Fotos zum The Slow Show Konzert 2022 im Kölner Gloria gibt es hier.
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In letzter Zeit ist es anscheinend bei gealterten Hollywood-Serienstars Mode geworden, ihre Passion für Akustikgitarren, Reibeisensttimmen, amerikanische Folk-Ikonen zu entdecken. Dazu kommen noch ein paar HerzSchmerz-Schmonzetten und Trinkballaden und fertig ist ein Produkt, was du in Europa und vor allem in den Staaten auf den Markt werfen kannst. Der Folk erlebt dieser Tage ein Revival, auferstanden aus der Asche von Woody Gutherie, Johnny Cash und irgendwann auch von Bob Dylan.
Nun kam es bei Singer/Songwriter-Neuling Kiefer Sutherland so, dass er die größeren Hallen von Köln eher meidet, wie es beispielsweise Dave Duchovny getan hat. Er tritt mit seinem Quartett aus hervorragenden Musikern im Kölner Gloria auf, was in diesem Jahr sehr gut gebucht zu sein scheint. Die 600 Leute brüllen und klatschen, als Kiefer Sutherland mit Cowboyhut um 21 Uhr die Bühne betritt und mit Can’t Stay Away sein Konzert beginnt. The following takes place between 21:00 Uhr at 22:20, events occur in real time! Handys werden auf “record” geschaltet, sodass man mehr Hände mit mobilen Endgeräten in der Luft sieht, als die Bühne selbst. Sutherland lässt das kalt: Er schmettert Not Enough Whiskey auf seiner Klampfe dem Publikum entgegen, als hätte er sich selbst noch eine Pulle Jack Daniels hinter der Bühne reingekippt.
Die Stones haben einmal über deutsche Fans in einem Interview gesagt, dass sie immer zur genau richtigen Zeit klatschen. Das ist auch heute der Fall. Jubelchöre ertönen jedes Mal, sobald Kiefer einen Song fertig gespielt hat, während der Spielzeit hingegen sind alle Zuhörer zu Salzsäulen erstarrt und nippen höchstens vorsichtig an ihren Halbliter Bieren. Sutherland wirkt bei den Songpausen dennoch berührt von den vielen zusammenschlagenden Händen und lächelnden Gesichtern, die nicht hinter einer Kamera verborgen sind.
Nach gut einer Stunde geht die Band von der Bühne um mit einem HerzSchmerz Lied namens Calling Out Your Name über die erste verflossene Liebe wieder auf die Bühne zu kommen. Nach drei weiteren Songs, inklusive dem Bob Dylan – Cover Knocking On Heavens Door, verabschieden sich Sutherland und seine Mitstreiter von der Stage. Im Großen und Ganzen: Kann man so machen! Es ist dem Kanadier anzumerken, dass er nicht auf der Bühne steht um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Immer wieder betont der 50-jährige, wie viel es ihm bedeutet, besonders hier in Deutschland zu sein und seine Lieder vor so einem tollen Publikum spielen zu dürfen. Ob es das standartisierte “We Love You Germany” – Gelaber oder eine ernst gemeinte Danksagung ist, soll jedem selbst überlassen sein. Kiefer Sutherland konnte für 80 Minuten gut unterhalten.
Unsere Fotogalerie von Gloria 2015 im Gloria Theater in Köln
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Dem Jungen geht’s gut. Gerade mal sechs Wochen nach der Knieverletzung von Jonas spielen OK Kid ihren Nachholtermin im Gloria. Das Knie ist tatsächlich wieder fit – jedenfalls springt der Herr wie eh und je. Überhaupt, vom Studio 672 über den Club Bahnhof Ehrenfeld und jetzt ins ausverkaufte Gloria, ist alles ziemlich gut für OK Kid. Da kann man auch schon mal gleich mit den Knallern eröffnen: “Stadt ohne Meer”, “Allein, zu zweit, zu dritt” und “Kaffee warm” tönen gleich zu Beginn von der Bühne. Im Vergleich zum letzten Konzert im CBE fällt besonders auf: Die Beats sind fetter und tanzbarer geworden, die dröhnen im Bauch und in den Beinen. “Hip Hop” nennen die drei ihre Musik ja schon lange nicht mehr, “Pop” ist ihnen lieber – auch wenn’s erst mal doof klingt.
Ob die Songs auf der neuen EP, die übrigens am 06. Juni erscheint, auch in die Richtung gehen? Der Live-Vorgeschmack von “Unterwasserliebe”, “Borderline”, “Februar” und “Grundlos” zeigt sich doch viel elektronischer als ihre Vorgänger. Live pusht das die Band und das Publikum gleich noch mehr. Jonas hat außerdem das Talent genau zu wissen, wie er die Menge mitnehmen muss – wann die Hände mitgehen sollen, wann er das Publikum springen lässt und wann aus tiefstem Herzen mitgesungen wird. Später gibt es sogar noch ein Moshpit und das kleine Bad in der Menge. Auf der Konzert-To-Do-Liste sind damit also die wichtigsten Punkte abgehakt.
Dass die fünf Jungs (live haben sie noch ein bisschen Hilfe) sehr gerne in Köln spielen, merkt man jedenfalls durch das ganze Konzert. Die Stadt ist ja mittlerweile ihre zweite Heimat geworden. Spannend bleibt, ob der Erfolg, den sie hier haben, sich weiter durch das Land zieht. “OK Kid kurz vorm Hit links abgebogen,” singt Jonas in Borderline, “Halleluja, immer noch Luft nach oben.” Hier im Gloria spielen sie wieder so lange, bis sie kein Material mehr haben. Als zweite Zugabe gibt es deshalb “Stadt ohne Meer” gleich noch mal in einer anderen Version. Das gefällt dem Publikum auch. Den Jungs geht’s gut.
OK Kid spielen hier ihr Nachholkonzert aus dem April.
Nachdem der Supportact Singer-Songwriter “Georg auf Lieder” den Abend mit ruhigen akustischen Gitarrenstücken à la Philip Poisel eröffnet hatte, betrat der Hauptact pünktlich um 20.45 die Bühne:
“Un-fucking-fassbar” waren dann die ersten Worte des ehemaligen “The Voice of Germany”-Coachs, nach seinem ersten Song im Gloria Theater in Köln – welches bereits nach 4 Stunden ausverkauft war. Es ist das erste Deutschland-Konzert der aktuellen “Rules Of Reflection Tour” und dementsprechend nervös sei Rea er gewesen, bevor er die Bühne betrat, gestand er. Grund dafür war insbesondere, dass seine neue Platte “Pride” noch gar nicht veröffentlicht ist und die Zuschauer deshalb hauptsächlich unbekannte Songs hören werden. Schuld dran sei nur er, denn er habe zu lange Zeit im Studio verbracht, zu lange am Album gefeilt und immer wieder den Weg zum eigentlichen Ziel aus den Augen verloren. Umso zufriedener ist er mit dem Endergebnis – und diese Bestätigung gibt ihm das Pulblikum von Anfang an. Trotz weitestgehend unbekannter Songs könnte die Stimmung unter den Zuschauern besser nicht sein – es wird ständig mitgeklatscht und getanzt und sobald Rea zum Mitsingen auffordert steigt die Menge sofortein, als wären die Songs altbekannt. Dies ist nicht zuletzt auf das exzellente musikalische Gespür zurückzuführen, das Rea Garvey von seiner ehemaligen Band “Reamonn” mitbrachte. Jeder einzelne Song, ob rockig oder romantisch, geht schnell ins Ohr und lädt sofort zum Mittanzen oder auch Kuscheln ein.
Rea Garvey ist Vollblut-Musiker: Seine Musik bestimmt sein Leben und sein Leben wird in der Musik verarbeitet: Seine Texte handeln vom Leben. Sie drehen sich um Glück, Liebe aber auch Trauer und Durchhaltevermögen – die alltäglichen Themen. Der sympathische Ire sucht vor jedem Song den Kontakt zum Publikum und erläutert Hintergründe und Inspirationsquellen des folgenden Stücks. So erzählt er beispielsweise die ergreifende Geschichte aus seiner Kindheit, als er krank war und sich später in seinen Vater hineinversetzte, den selbst in größter Sorge um seinen kranken Sohn weder Mut noch Kraft verlassen haben. Dann greift er das erste Mal selbst zur Gitarre und stimmt den zu dieser Geschichte gehörenden zarten Song “Candlelight” ganz alleine an.
Unterstützt wird Garvey jedoch meistens von seiner 7-köpfigen Band, die ständig zwischen Akustikgitarren, E-Gitarren oder gar Banjos hin- und herwechselt und somit die Songs perfekt rüberbringt. Tatsächlich ist es nicht zu bemerken, dass niemand aus dem Pulikum je einen der Songs gehört hat. Das zur fast komplett ausverkauften Tour gehörige Album wird nämlich erst im Mai erscheinen – und scheint bereits sehnlichst erwartet zu werden.
Rea Garvey Tour 2014 Fotos
Dave Hause ist momentan in aller Munde. Der ehemalige „The Loved Ones” Frontmann zeigte bereits mit seinem Debütalbum „Resolutions”, dass er als Singer/Songwriter mindestens genau so viel Potenzial besitzt, wie als Sänger einer Punkrockband. Der Durchbruch als Solokünstler gelang ihm schließlich bei der Revival Tour 2011, als er unter die Fittiche von Urgestein Chuck Ragan genommen wurde. Heute spielt Dave Hause sein bisher größtes Konzert im ausverkauften Kölner Gloria vor 800 begeisterten Leuten, die schon einige Zeit vor dem Konzert draußen in eisiger Kälte stehen, um sich einen guten Platz zu sichern.
Das Publikum ist, wie zu erwarten, sehr bunt gemischt. Zum einen begegnen einem auf dem Gang wunderschöne Blondinen mit Anker am Hals und Jutebeutel, auf der anderen Seite sieht man bierbäuchige, bärtige Kerle mit Trucker-Cap und Hot Water Music Shirt. Alle da? Dann kann’s ja losgehen.
Den Anfang macht jedoch ein wahrlicher Hüne: „Hi, I’m Matt from Canada” schallt von aus der Kehle eines zwei Meter großen Mannes der, so monströs und gewaltig er auch aussieht, keiner Fliege was zu Leider tun könnte, sieht man in sein freudestrahlendes Babyface. Eine Person flüstert leise zu seinem Nachbarn: „Alter, der sieht ja aus wie Hagrid aus Harry Potter.” Klingen tut er übrigens auch so. Northcote, so sein Künstlername, brüllt sich eine gute halbe Stunde die Kehle aus dem Leib und unterhält das Publikum mit lustigen Ansagen („I’m so happy to be here and you know what? Fuck Dusseldorf hahahaha!”), ehe er schnaufend die Bühne frei macht für den Mann des Abends.
Der lässt sich nicht auch nicht lange bitten und legt direkt mit „Damascus” los. Das Publikum hat Dave Hause ohnehin auf seiner Seite, jedoch fällt auf, dass ältere Songs deutlich textsicherer mitgesungen werden als „The Great Depression” oder „Same Disease”. Insgesamt trübt das die Stimmung aber wenig. Die Rekordkulisse ist gut drauf, der Star des Abends erst recht und zeigt sich zudem sehr redefreudig vor so vielen Menschen. Er lässt sich sogar hinreißen einem durstigen Reporter ordentlich Rotwein in seinen leeren Bierbecher zu kippen und mit ihm anzustoßen. Danke nochmal dafür! Begleitet wird Dave lediglich von einem weiteren Gitarristen, Schlagzeug und Bass sind leider gar nicht vorhanden. Ein wenig schade ist das schon, kommen die Songs alle etwas weniger druckvoll rüber. Andererseits bietet diese Intimität auch Gänsehaut-Momente, wenn Dave zum Beispiel eine Piano-Version von „C`mon Kid” zum Besten gibt.
Als Zugabe holt der Mann aus Phialdelphia noch eine echte Überraschung aus seinem Repertoire heraus und spielt den alten The Loved Ones Meilenstein „The Bridge”. Wenn man denkt, jetzt kann das Konzert von der Setlist her nichts mehr toppen, holt Hause noch einmal einen freudestrahlenden Matt aus Kanada auf die Bühne und singt mit ihm, voller Inbrunst und Leidenschaft, die restlichen Songs der Zugabe. „Benediction” beendet schließlich diesen unterhaltsamen Abend, der abgesehen von Schlagzeug und Bass, eine ganze Menge zu bieten hatte.