Jarle Skavhellen: „Beech Street“ – lyrische Beobachtungen

„Beech Street“ ist das zweite Album des norwegischen Singer/Songwriters Jarle Skavhellen. Dabei denkt man beim Hören gar nicht an skandinavische Weiten, sondern an Einflüsse von Country und Americana. Kein Wunder, hat Jarle das Album doch in den USA aufgenommen und konnte seine Liebe zum Folkrock voll ausleben. Wie er selbst sagt: „Dieser Vibe war nie eine bewusste Entscheidung, es passierte einfach. Ich höre sehr viel Folk und die Übergänge zu Americana sind fließend. In bin großer Fan von J.J. Cale und Ry Cooder und es scheint als hätten sich einige dieser Einflüsse aufs Album geschlichen.“

Die Geschichten, die Jarle mit seinen Songs erzählt, passen in beide Welten. Es geht um lyrische Beobachtungen voll Wärme und Melancholie, die zu Herzen gehen. Er erreicht die Hörer mit seiner charismatischen Stimme und am Ende ist es gar nicht mehr wichtig, wovon er erzählt. Endlose Autofahrten oder Nachtschichten hinter der Bar – nichts bleibt wirklich banal.

Trotz aller Ruhe liegt auch ein großes Pathos in den Stücken. Eindringlich lässt Jarle seinen Gefühlen freien Lauf. Es geht ums Älterwerden („Lion“) und um die nordische Heimat („Northern Lights“), aber ebenso um die Weiten des amerikanischen Inlands („Drive“, „Winnebago“, „Montana“). Der Sound ist sehr organisch gehalten. Die allgegenwärtige akustische Gitarre reicht aus, doch Jarle entscheidet sich bisweilen auch für filigrane rhythmische Arrangements wie im Titeltrack „Beech Street“.

Mit sanfter und markanter Stimme führt uns Jarle Skavhellen durch ein Album voller unterschiedlicher Einflüsse. Das fröhliche Lagerfeuer-Feeling von „Crash & Burn“ machen dabei ebenso viel Spaß wie die intensive Freude von „Northern Lights“ und der berührende Piano-Abschluss mit „Anyway / Anyhow“.

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