Marina & The Kats: Die Stimmungen der Großstadt und der Beat des Swing

Marina & The Kats kommen aus Wien und leben den Swing. Damit ist die Essenz des Albums „Different“ schon in groben Zügen beschrieben. Und sie tun einiges dafür, die goldenen Zwanziger in die Gegenwart zu bringen.

Die Band Marina & The Kats findet ihren Ursprung 2015 in Graz – in einer kleinen Spelunke, in der man gerne bis 6 Uhr in der Früh, wie man in Österreich so schön sagt,  „picken bleibt“. Gesagt, getan. Getanzt und gefeiert wird zum Sound der goldenen Swing-Ära. Sehr bald verschlägt es die Musiker*innen in die Hauptstadt und in Wien wird aus der Idee eine Band. Eine Band, die die Stimmungen der Großstadt mit den liebgewonnenen Beats des Swing verbindet. Persönlich Erlebtes wird in elegante Songs verpackt, aus einer spontanen Idee heraus teilen sich die Bandmitglieder die Drums untereinander auf und voilà – ein völlig eigenständiger Sound, nämlich Indie-Swing, ist geboren.

Die Band feierte ein fulminantes Debut mit „Small“ (2015). Für die beiden Songs „Small“ und „Dirty“ erhielt sie 2016 den Songwriter Award des ÖKB (Österreichischen Komponisten Bund). Bereits 2016 folgt das Doppelalbum „Wild“ und die darauffolgende Touren haben es mit ungefähr 90 Shows jährlich wirklich in sich. Diesem Umstand ist es wahrscheinlich geschuldet, dass das 2019 erschienene Album „Swingsalabim“ merklich rauer ausfällt.

In ihrer Wahlheimat Wien glänzt die Band meist mit Abwesenheit, denn ihre Shows führen sie durch die ganze Welt. Die allgemeine Zwangspause 2020 nützten Marina & The Kats zu etwas, was sie selbst Grundlagenforschung nennen und was im vierten Album gipfelte. Das erweist sich als genau richtig und wichtig, denn 2021 preschen sie mit ihrem neuen Indie-Swing-Album „Different“ aus der Stille heraus, festigen ihren eigenständigen Bandsound und stellen erneut ihre Ausnahmestellung in der österreichischen Musikszene unter Beweis. Es ist ein Album zum Durchhören, wie die Alben früher auch. Aber zugleich ist es aktuell wie nie und mutiger denn je.

Was Marine & The Kats liefern sind kreative Melodien und grandiose Arrangements. So altmodisch die Idee auch klingt, so modern ist die Umsetzung. Leichtfüßig wird man zum Tanzen angeregt und die Ohrwürmer nehmen kein Ende. Der Kopf der Band, gleichzeitig die Namensgeberin, Marina begeistert mit ihrer expressionistisch-kräftigen Stimme. Klar steht Marina Zettls Stimme deutlich im Mittelpunkt, doch es wird besonders grandios, wenn auch die Männer wie in „Sorry“ und „3’s A Crowd“  ihr vokales Scherflein beitragen. Die starke Rhythmus-Fraktion zeigt sich in Knallern wie „Speak Softly“ und ganz ausgeprägt in den unter 1minütigen Snippets, die die Songfolge aufbrechen.

Bei Marina & The Kats geben sich die Vergangenheit und die Gegenwart die Hand. Schon mal ein dreigeteiltes Schlagzeug gehört? Das ist das Markenzeichen einer Band, die ohne Zweifel nicht nur live für Furore sorgt. Marina & The Kats beten nicht das Vergangene an, sondern nutzen die Vergangenheit, um mit gnadenloser Intensität in der Gegenwart zu landen. Hier werden nostalgische Klänge mit frischem, mutigem Sound und textlicher Brisanz kombiniert. Marina & The Kats schöpfen aus Quellen des Swings und spielen dabei mit der Gegenwart. Die Wiener Band emanzipiert sich vom bloßen Retrosound und macht mutig und fokussiert ihr eigenes Ding: Indie Swing!

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