Dän: Seine liebsten Wise Guys Songs im rockigen Bandsound

Mag sein, dass es dieses Album ohne den Corona Lockdown nie gegeben hätte. Daniel Dickopf, genannt Dän, ist nämlich ein sehr umtriebiger Musiker und Songwriter. Nach dem Ende der Wise Guys ging es umgehend mit der Nachfolgeband Alte Bekannte weiter. A cappella – wie seit 35 Jahren, die Däns musikalische Karriere umfasst. Das nächste Album der Alten Bekannten ist gerade in Arbeit, aber in den letzten Monaten blieben die Liveauftritte aus. Zeit genug also, sich einen Traum zu erfüllen: Dän hatte schon länger die Idee, seine Lieblingssongs der Wise Guys mit einer „echten“ Band aufzunehmen. Das Ergebnis liegt jetzt vor und es finden sich 18 bekannte Titel im ganz neuen Sound.

Da sind zum Beispiel der rockige Titelsong und das rifflastige „Das ist der Hammer“, aber auch der beliebte Wise Guys Song „Jetzt ist Sommer“ im schmissigen Bigband Sound. Dän geht in die Vollen und fährt ordentlich Bläser auf. Von den reduzierten Arrangements mit Beatbox und Mouth Percussion also keine Spur mehr. Selbst die ganz frühen Stücke wie „Alles im grünen Bereich“ und „Köln ist einfach korrekt“ (mit HipHop-Einlagen von Rapper Mo-Torres) klingen frisch und modern. Natürlich erfährt auch der Kölner Lokalkolorit seine Würdigung, beispielsweise in „Hürth, meine Perle“ und „Deutscher Meister“.

Es bleibt aber nicht nur laut. Dän war immer der Spezialist für melancholische Lovesongs. „Ich liebe sie dafür“, „Irgendwas an ihr“, „Wie kann es sein“, „Ein Engel“, „Herbst am See“ und „Träum vom Meer“ erklingen als Klavierballaden und Miniaturen an der akustischen Gitarre – so kommen die wunderschönen Melodien ganz neu zur Geltung.

Dän hat sich ein Geschenk zum 50. Geburtstag gemacht, das auch a cappella Freunden im Allgemeinen und Wise Guys Fans im Besonderen gefallen wird. Da sind seine liebevollen, satirischen und ernsten Texte, verfeinert durch ganz besondere Arrangements. Reggae, Rock, Funk und gefühlvolle Balladen wechseln sich ab. Alle Songs wurden von Dän geschrieben – und er kann aus einem riesigen Repertoire schöpfen. Zum einen ist es eine Reise in die Vergangenheit, doch in den neuen Versionen etabliert Daniel Dickopf sich auch als Songpoet und Deutschpop-Künstler. Davon kann gerne noch mehr kommen.