Mogwai zelebrieren die Liebe auf ihre ganz eigene Art

Mogwai, die Postrocker aus Glasgow, legen mit „As the Love Continues“ bereits ihr zehntes und kommerziell erfolgreichstes Album vor. Eine Nummer 1 in UK und Nummer 3 in Deutschland – das will schon was heißen in diesem schwierigen Genre hauptsächlich instrumentaler Musik. Allerdings setzen Mogwai neben elektronisch verfremdeten Stimmen auch sehr gezielt und punktuell echte Vocals ein und nutzen sie dazu, um Songs wie „Ritchie Sacramento“ zu eingängigen Popsongs im New-Wave-Stil zu machen.

„As the Love Continues“ wurde gemeinsam mit Produzent Dave Fridmann und unter Mitwirkung von Atticus Ross und Colin Stetson aufgenommen. Eigentlich war der Plan, zu Fridmann in die USA zu reisen, doch mussten auch Mogwai sich – wie viele andere Künstler*innen – einen Plan B überlegen und zogen sich stattdessen in das ländliche Worcestershire zurück.

Ohne Aussicht darauf, das Album in näherer Zukunft live aufführen zu können, hofft Gitarrist Stuart Braithwaite, dass „As the Love Continues“ die Leute an einen besseren Ort mitnimmt und ergänzt: “unless you are somewhere really amazing and then why are you listening to some weird music like this?”

Das Album lebt von seinen Nuancen und den elektronischen Experimenten, die zum Glück nie zu ausufernd sind. Wie kleine Grüße aus dem Mainstream funkeln Popstücke zwischen Ambient, Melancholie und großen sphärischen Gesten hervor. Man wird zum Tanzen angeregt oder in düstere Wolken gehüllt. So wird der Lockdown introspektiv verarbeitet, aber es gibt auch Lichtblicke wie das folkrockende „Ceiling Granny“.

Was Mogwai damit zelebrieren, ist die Liebe zur Musik in schweren Zeiten. Und das tun sie auf ihre ganz eigene Art.

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