Die Postrocker von NOORVIK haben uns schon vor etwas mehr als zwei Jahren mit ihrer gelungenen Mischung aus gefühlvollen Melodien und einem harten Riffgewitter überrascht. Die Band aus Köln, die sich nach einer Stadt in Alaska benannt hat, legt mit ihrem dritten Release nach einer Umbesetzung im Bandgefüge nochmal eine Schippe drauf.
Nachdem sich NOORVIK auf ihren ersten beiden Alben thematisch den kälteren Sphären gewidmet haben, geht es mit dem neuen Album “Hamartia” unter veränderter Besetzung in die feurige Welt der griechischen Mythologie. Die Geschichte des Königs Tantalos steht im Mittelpunkt einer musikalischen Reise, die auch in ihrem Umfang episch ist: knapp 70 Minuten progressiver Instrumentalmusik, in der Tantalos die Konsequenzen seines überheblichen Handelns zu spüren bekommt und am Ende vom Glück ins Unglück – den Tartaros – stürzt.
“Hamartia” zeigt metaphorisch, wie die Gier und Überheblichkeit des Menschen zu dessen Untergang führt. Narzissmen und Egoismen überstrahlen die unberührte Schönheit der Welt und die Unschuld ihrer Bewohner. Tantalos steht sinnbildlich für ein Menschenbild in Gesellschaften, was auf dem Vormarsch ist, jedoch irgendwann die unausweichliche Konsequenz seines Handelns erleben wird.
NOORVIK spiegeln auf “Hamartia” aber auch die Verzweiflung und Hoffnung einer Generation wider, etwas verändern und den Ist-Zustand nicht tolerieren zu wollen. Dabei wird klar, dass der uralte Mythos um Tantalos auch heute noch relevant ist. So ist “Tantalos” der Opener des Albums und bietet sogleich das passende Soundgemälde. Nach einem melodischen Beginn überwiegen nach und nach härtere Töne bis zu Anflügen von Thrash Metal. So funktionieren vielseitige Instrumentals.
Nach der Vorstellung des Protagonisten bekommt auch seine “Hybris” einen eigenen Track, der mit akustischer Gitarre beginnt und sich stetig bis zum soliden Progmetal steigert. Man kann die Wesensänderung des Protagonisten hautnah miterleben – auch ganz ohne erklärende Lyrics. “Ambrosia”, die Speise der Götter, wird mit elegischen Soli und Headbanger-Eskapaden unterlegt und leitet den Sündenfall ein. Der epische 16minüter “The Feast” stellt den dramatischen Höhepunkt dar, in dem Tantalus die Götter auf die Probe stellt und seinen jüngsten Sohn als Mahl darreicht.
Die Strafe folgt auf den Fuß und nach den orientalisch angehauchten Klängen von “Atreides” landet der tragische Held schließlich in der tiefsten Unterwelt des Hades, im “Tartaros”, dargestellt zwischen unendlicher Traurigkeit und einem symbolischen Klanggewitter, das die ewigen Verdammnis in zum Teil sehr dissonanten Tönen beschreibt.
NOORVIK präsentieren acht instrumentale Rock- und Metal-Songs, die Spannungen provozieren, aber auch Hoffnung verströmen. Man könnte sich gut vorstellen, dass diese zeitlose musikalische Erzählung von Selbstsucht und Blasphemie in Form eines modernen Tanztheaters auf die Bühne gebracht wird. Der musikalische Aspekt ist jedenfalls fantastisch umgesetzt.
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Silent Future Recordings sind stolz darauf, mit EREBE ein wahres künstlerisches Rätsel aus dem Westen Frankreichs zu präsentieren. Mit Einflüssen, die von zeitgenössischer Musik, Ambient-Elektronik und Shoegaze bis hin zu extremem Metal in seinen vielen Formen reichen, haben EREBE eine obsidianische Platte mit jenseitigen Klängen geschaffen, irgendwo zwischen Progressive Rock und Post-Metal angesiedelt. Was die Vergleiche angeht, so kommen einem an verschiedenen Stellen dieses facettenreichen Meisterwerks Opeth, The Ocean, Karnivool, Katatonia und The Contortionist in den Sinn.
Der Einsatz von drei verschiedenen Sängern bei EREBE passt perfekt zur Dramaturgie der Texte; hört Euch mal die für dieses oftmals auf instrumentale Kunst setzendes Genre fantastischen Vokal-Arrangements an. In der Tat sind mehrere Schichten und Harmonien ein durchdringendes Merkmal vieler Aspekte des Albums. Die komplexen Songstrukturen wurden auf meisterhafte Weise miteinander verwoben und ausgeführt. Einer der Hauptkomponisten, Rhythmusgitarrist Augustin Braud, ist ein versierter und preisgekrönter zeitgenössischer klassischer Komponist. Gepaart mit mehreren ebenso talentierten Musikern mit unterschiedlichem künstlerischem Hintergrund ist das Endergebnis “Aeon”.
Das bedrohliche Artwork von Simon Fowler (Earth, Sunn o))), Year Of No Light) zeigt die Figur des Sammlers, der die zersplitterten Seelen wiedergeboren hat, vor und nach seinem Sturz.
“Replicate” enthält Elemente aus Shoegaze und zeitgenössischer Musik, präsentiert aber auch die charakteristischen Melodien der Band, die in der ersten Single “Drowned” zu hören waren. Laut Band ist “Replicate” ein Song über den Entmenschlichungsprozess, der dem modernen Zustand innewohnt, einer, der uns sowohl von der Natur als auch von uns selbst getrennt lässt – gefangen in einem endlosen Kreislauf niederer Arbeitstage.
Erebe kommentieren: “‘Replicate’ zeigt einige der langsameren Facetten unseres Handwerks. Hier haben wir viel Einfluss aus dem Shoegaze bezogen, wobei Hugo, Max und Gus die Vocals in einem hallgetränkten Refrain tauschen. Als Kontrast dazu haben wir eine Bridge geschrieben – basierend auf verschiedenen verstörenden Dissonanzen, die oft mit zeitgenössischer Musik in Verbindung gebracht werden – die dann in intensive Schreie und virtuose Gitarrensoli ausbricht.
Während des ersten Lockdowns in Frankreich konzipiert, war es der letzte Song, den wir für das Album geschrieben haben. Während der musikalische Ausdruck den Wunsch darstellt, sich von dieser zunehmend kontrollierenden Gesellschaft zu befreien, spiegeln die Texte Gefühle von Gefangenschaft, Überwachung und sich ständig wiederholenden Aufgaben wider.”
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‘Something That You Feel Will Find Its Own Form’ ist das Debütalbum des in Sydney ansässigen Instrumentaltrios Dumbsaint. Das Album, das mehrere Jahre des Schreibens und Aufführens abgeschlossen hat, ist eine Sammlung von Originalkompositionen, die das Talent der Band demonstriert und packende Melodien mit anspruchsvoller musikalischer Dynamik verbindet.
Dumbsaint kombinieren minimalistische Ambient-Abschnitte mit Momenten intensiver Schwere und Komplexität und gehen die Konventionen des Post-Rock-Genres bewusst dunkler und technischer an.
Dumbsaint sind bekannt für ihre Live-Show, in der Ton und Bild in Form einer filmischen „Installation“ auf der Bühne interagieren. Mit dieser Albumveröffentlichung stellen Dumbsaint außerdem fünf Originalvideos als Download-Option zur Verfügung. Dies ist das erste Mal, dass diese visuellen Stücke außerhalb einer Live-Performance zur Ansicht bereitgestellt werden.
Dumbsaint wurden ursprünglich 2007 durch die Liebe zum Film und zur experimentellen Musik zusammengebracht. Seitdem hat die Band eine starke lokale Anhängerschaft aufgebaut, die neben zahlreichen lokalen und internationalen Acts spielt, darunter; Russian Circles (USA), Earth (USA), Sleep Parade, Sydonia, sleepmakeswaves, We Lost The Sea, Tangled Thoughts Of Leaving und Headphones President (JPN). Sie sind bekannt für ihre Liebe zum Detail und ihre Fähigkeit, einen Sound zu produzieren, der täuschend größer als ein dreiteiliges Stück ist. Sie haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wobei Andrews zuletzt bei den jährlichen Noisies Alternative Music Awards den Most Outstanding Drummer 2011 gewann.
Durch die Re-Release-Serie des Labels werden endlich wieder Bands an die Oberfläche gespült, die es verdient haben den Weg zum Ohr des Hörers zu finden. Und für die Zeit der wieder stattfindenden Festivals ist diese Band definitiv eine Empfehlung an die Macher des Gloomaar Festivals.
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Mogwai, die Postrocker aus Glasgow, legen mit “As the Love Continues” bereits ihr zehntes und kommerziell erfolgreichstes Album vor. Eine Nummer 1 in UK und Nummer 3 in Deutschland – das will schon was heißen in diesem schwierigen Genre hauptsächlich instrumentaler Musik. Allerdings setzen Mogwai neben elektronisch verfremdeten Stimmen auch sehr gezielt und punktuell echte Vocals ein und nutzen sie dazu, um Songs wie “Ritchie Sacramento” zu eingängigen Popsongs im New-Wave-Stil zu machen.
“As the Love Continues“ wurde gemeinsam mit Produzent Dave Fridmann und unter Mitwirkung von Atticus Ross und Colin Stetson aufgenommen. Eigentlich war der Plan, zu Fridmann in die USA zu reisen, doch mussten auch Mogwai sich – wie viele andere Künstler*innen – einen Plan B überlegen und zogen sich stattdessen in das ländliche Worcestershire zurück.
Ohne Aussicht darauf, das Album in näherer Zukunft live aufführen zu können, hofft Gitarrist Stuart Braithwaite, dass “As the Love Continues” die Leute an einen besseren Ort mitnimmt und ergänzt: “unless you are somewhere really amazing and then why are you listening to some weird music like this?”
Das Album lebt von seinen Nuancen und den elektronischen Experimenten, die zum Glück nie zu ausufernd sind. Wie kleine Grüße aus dem Mainstream funkeln Popstücke zwischen Ambient, Melancholie und großen sphärischen Gesten hervor. Man wird zum Tanzen angeregt oder in düstere Wolken gehüllt. So wird der Lockdown introspektiv verarbeitet, aber es gibt auch Lichtblicke wie das folkrockende “Ceiling Granny”.
Was Mogwai damit zelebrieren, ist die Liebe zur Musik in schweren Zeiten. Und das tun sie auf ihre ganz eigene Art.
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Das Debüt der Ruhrpott-Progger erschien im Jahr 2012. Danach war es erst einmal ruhig um die Band, die sich einer Mischung aus Postrock, Alternative Rock und Artrock verschrieben hat. Syntonic stehen für tiefe Emotionen sowie die Vielschichtigkeit einer Musik, die den Zuhörer immer wieder überraschen und fesseln will. Hierbei gehen die drei Musiker Rocco Harzbecker (Gitarre, Gesang), Sandra Harzbecker (Bass) und Christian Baakes (Schlagzeug, Percussion), die die Band 1999 gründeten, alles andere als systematisch vor und sehen sich nicht als Band, welche allzu künstlerisch daherkommt.
Jede musikalische Schublade kann nur ein Versuch sein, die musikalische Bandbreite Syntonics zu beschreiben, die auch Elemente von Funk und Elektronica mit sich trägt. “Natürlich berufen wir uns auf altbewährte Muster und bedienen uns bestimmter Stilistiken. Aber ebenso war und ist es uns wichtig, sich beim Musikmachen immer auf unsere Intuition zu verlassen und neue Wege zu beschreiten”, heißt es von Seiten der Musiker.
Mit den Achtungserfolgen der 2003 erschienen EP “Demo” und der 2006 veröffentlichten “Umbrella – The Single” konnten Syntonic sich innerhalb und auch außerhalb NRWs immer wieder neue Fans erspielen. Im März 2012 veröffentlichte die Band das Debüt-Album “New Old Film”. 2013 spielte Syntonic einen Support-Gig in der Hamburger Markthalle für die Band ASP. Die EP “Live From 105” wurde 2015 veröffentlicht. Im September 2019 wurde das zweite Album “[mo-zey-ik]” aufgenommen und im Herbst 2020 veröffentlicht.
Was auffällt ist der starke Akzent auf der Rhythmus-Fraktion. Bassläufe und ausgedehntes Schlagwerk – das gibt dem Album einen enormen Drive. Auch die Einbindung in ein “Intro” und “Outro” ist sehr gelungen. Vor allem die ausgedehnten Instrumentalparts schaffen eine spannende Atmosphäre. Doch das ist nicht alles: Sänger Rocco trägt mit seinen hohen Vocals durchaus zu einer Vielschichtigkeit im Geschehen bei. Ein Song wie “Disconnected” kann das Herz jedes Proggers aufgehen lassen, während das experimentelle “Broken By Colors” eher für Abenteurer geeignet ist.
Auf jeden Fall haben Syntonic die Beachtung der Progwelt verdient. Gut, dass dieses Album Anfang des Jahres noch den Weg zu mir gefunden hat. Ich bin überzeugt!
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Mogwai teilen ihre neue Single „Ritchie Sacramento“ – der zweite Song aus dem kommenden, zehnten Studioalbum „As The Love Continues“ (19. Februar 2021 über Rock Action)!
Unterstützt von bedächtigen, melodischen Vocals pendelt „Ritchie Sacramento“ zwischen Momenten der Ruhe und der kompletten Unordnung. Das Video des Tracks wurde mit der Unreal Games Engine von Regisseur Sam Wiehl erstellt, wodurch quasi ein ganzes mehrstufiges Computerspiel für den Song entstand, das wiederum als Grundlage für die Animationen innerhalb des Videos diente. Erleben lässt sich auf diese Weise ein ganz besonderer Trip aus der Ego-Perspektive, der zusammen mit der sphärischen Musik in ganz neue Parallelwelten führt!
“Ritchie Sacramento’s title came from a misunderstanding a friend of ours had about how to say Ryuchi Sakamoto”, berichten die Schotten über den neuen Song, der nach der verträumt himmlischen Single “Dry Fantasy” die Wartezeit bis zum Februar verkürzt. “The song is dedicated to all the musician friends we’ve lost over the years.”
Mogwai werden zudem eine ganz besondere Live-Performance von „As The Love Continues“ im Tramway in ihrer Heimatstadt Glasgow uraufführen! Unter der Regie des langjährigen Kollaborateurs der Band, Antony Crook, wird die Show die erste Gelegenheit sein, das neue Album zusammen mit den Highlights aus dem langjährigen Back-Katalog der Band zu hören. Das Konzert wird am Samstag, den 13. Februar 2021, um 21.00 Uhr weltweit ausgestrahlt. Tickets dafür sind ab sofort unter www.mogwai.scot erhältlich.
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LONG DISTANCE CALLING knackten erst im Sommer mit ihrem aktuellen Album “How Do We Want To Live?” die Top (#7) der deutschen Albumcharts, Ende November geht es bereits wieder ins Studio, um eine über Crowdfunding finanzierte EP in Eigenregie zu veröffentlichen. Die Jam EP wird den Namen „GHOST“ tragen und kann ab sofort exklusiv über den Bandshop vorbestellt werden: https://longdistancecalling.merchcowboy.com/ghost-crowdfunding.html
Die Band dazu:
“Wir schreiben das Jahr 2020 und die Welt ist ein verrückter Ort. Erst im Sommer haben wir unser neues Album veröffentlicht und grandioses Feedback dafür bekommen, aber leider konnten wir das Album wegen der Pandemie nicht gebührend auf die Bühne bringen. Wir sind momentan sehr kreativ und wollen nicht einfach in eine Art Winterschlaf fallen und darauf warten, dass es irgendwann mal vorbei ist. Deshalb haben wir uns dazu entschieden an einem Wochenende Ende November eine brandneue Jam EP zu schreiben und aufzunehmen. Wir werden „GHOST“ Anfang 2021 über unser eigenes Label Avoid The Light Records veröffentlichen (ein genaues VÖ Datum geben wir noch bekannt), deshalb brauchen wir Euren Support und Teilnahme an dem Projekt, die EP wird es exklusiv nur über unseren Webshop geben!
Viele Künstler haben mit der aktuellen Situation zu kämpfen, es gibt so gut wie keine Einnahmen….aber wir möchten nicht nach Hilfe in Form von Spenden fragen, wir möchten, dass ihr value for money bekommt. Deshalb haben wir uns dazu entschieden eine Art Crowdfunding Kampagne zu starten, ohne Drittparteien zwischen Euch und uns.
Ihr könnt Teil von „GHOST“ sein, indem ihr die EP in verschiedenen Formaten vorbestellt, außerdem gibt es noch Special Items. Die „GHOST“ EP ist quasi der Nachfolger der „Nighthawk“ EP von 2014, die schnell ausverkauft war. Die Idee der EP ist ein Kontrast zu den Studioalben, bei denen wir viel Zeit zum Arrangieren oder das Erstellen der Konzepte verwenden. Diese EP soll ein Spiegel von Inspiration und Spontaneität sein, die Tracks könnten direkter, roher, crazy und verrückt werden, es gibt keine Limits. Wir können es kaum erwarten, einfach gemeinsam in einem Raum zu sein und uns gegenseitig Ideen zuzuwerfen (natürlich nach vorherigen Tests)! Drei Tage, um die EP zu schreiben und aufzunehmen, kein Sicherheitsnetz.
Die „GHOST“ EP ist streng limitiert. Natürlich wird es die EP auch bei allen relevanten Plattformen in digitaler Form geben, aber wenn ihr etwas zu anfassen haben wollt, solltet ihr sofort zugreifen, um eine Kopie der Erstpressung zu bekommen!
Lange aufhalten wollen wir uns nicht mit der facettenreichen Karriere und langen Vorgeschichte der wahrscheinlich besten, sicher aber international erfolgreichsten instrumentalen Rockband aus Deutschland. Beschränken wir uns also auf die wichtigsten Fakten: Seit fast eineinhalb Jahrzehnten beweisen Long Distance Calling aus Münster, wie tiefgründig, vielseitig, überraschend, individuell und trotzdem breitentauglich Rockmusik auch – oder gerade – ohne viele Worte, geschweige denn einen Sänger sein kann. Ihre sechs bislang erschienenen Studioalben erzählen fulminante Geschichten über kompositorische Eigensinnigkeit, in der rein intuitiv alles seinen Platz findet; sie dienen sich stets an als ein Soundtrack zum ganz persönlichen Kopfkino und bringen Menschen weltweit dazu, ganz einer Musik zu verfallen, die vor allem eines ist: unkonventionell und geprägt von einer signifikanten Handschrift.
Diese sechs Alben bewiesen, dass die künstlerische Geschichte dieser Formation noch lange nicht auserzählt ist – im Gegenteil, manchmal scheint es, Long Distance Calling fangen gerade erst so richtig an, ihrer Hingabe an Progression und Experiment immer bedingungsloser Raum zu geben. Was sich zuletzt, in einer wieder einmal überraschend neuen Form, im vergangenen Jahr Bahn brach mit ihrer semiakustischen „Seats & Sounds“-Tour, für die Nachwelt konserviert als bestechend brillantes Ton- und Video-Dokument mit dem Titel „Stummfilm“ (die entsprechende Tour wird fortgesetzt). Für ihre Verdienste um die Rock- und mehr noch die instrumentale Musik erhielten sie neben einer ganzen Reihe von Charts-Notierungen jüngst eine weitere besondere Ehrung: eine Nominierung zum deutschen Musikautorenpreis 2020 – für den, anders als bei vergleichbaren Musikpreisen, keine Absatzzahlen oder Umsätze den Ausschlag geben, sondern ausschließlich die herausragende künstlerische Leistung (eine Anerkennung, die angesichts ihrer Arbeit nicht nur statthaft, sondern durchaus überfällig schien).
Mit „Stummfilm“ sowie der Tour brachte das Quartett aus eigener Sicht ein Kapitel, vielleicht sogar eine künstlerische Ära zu einem Ende – um Platz zu schaffen für etwas ganz Neues.
Womit wir bei ihrem neuen, siebten Album wären mit dem gleichsam vielsagenden wie bedeutungsschweren Titel „How Do We Want To Live?“. Sowie bei zehn neuen Songs, die ausnahmslos all die LDC-Trademarks in sich tragen, die fester Bestandteil ihres musikalischen Selbstverständnisses sind – und die gleichzeitig in vielerlei Hinsicht auch Neues, Überraschendes und absolut Unerwartetes offenbaren. Das Auffälligste dabei dürfte der mutvolle Einsatz neuer, häufig elektronisch erzeugter Klangästhetiken sein – nicht, dass Long Distance Calling so etwas zuvor noch nie gemacht hätten, doch sicher nicht in dieser Drastik und Konsequenz. Hier entstehen neben den gewohnten Stimmungen und Schwingungen teils völlig neue, ihren musikalischen Kosmos massiv erweiternde Klangräume, die sich wie selbstverständlich in ihren Rahmen einfügen. Es ist gleichwohl eine Elektronik, die weder Versuch, Spielerei oder gar bloßes Experiment ist, sondern letztlich die soundtechnische Analogie zum übergeordneten Konzept dieses Albums: Einer Betrachtung und Analyse des gegenwärtigen Verhältnisses zwischen dem Mensch und der Maschine, zwischen künstlicher Intelligenz und humanistischen Grundwerten, zwischen technologischem Fortschritt und dem Rückschritt persönlicher Freiheit.
Man kann daher guten Gewissens und ohne jede Übertreibung konstatieren, dass Long Distance Calling mit „How Do We Want to Live?“ thematisch und gedanklich das Album zur gegenwärtigen Situation gemacht haben – „dabei waren sämtliche Songs schon komplett geschrieben und fertig, lange bevor man die aktuellen Entwicklungen überhaupt voraussehen konnte“, bemerkt Drummer Janosch. „Sicher kommt uns dabei zugute, dass sich die Grundmelancholie, die sich immer in unserer Musik findet, mit dem Oberthema auf fast natürliche Weise ergänzt.“
Bassist Jan führt weiter aus: „Diese ganzen Ereignisse, die die einzelnen Gesellschaften derzeit erleben und durchmachen, diese Lock-Downs, die ja das gesamte Leben in all seinen Facetten komplett runterfahren, all das erzeugt aus sich heraus bereits ganz spezielle Atmosphären. Als eine Band, bei der Atmosphäre schon immer zu den existenziellen Bausteinen gehörte, konnten und wollten wir dieses Spiel mit den Atmosphären diesmal komplett ausreizen und auf die Spitze treiben. Aber nicht nur in die düstere, dystopische Richtung, sondern genauso in das andere Extrem, in die Hoffnung und Zuversicht, dass aus allem Neuen eben auch etwas Schönes entstehen kann.“
Was also ist dieses Album? Mit „How Do We Want To Live?“ ist Long Distance Calling ein konturscharfes, künstlerisch extrem dichtes Manifest gelungen zum Ist-Zustand eines digitalen Fortschritts, in der grundlegende Werte wie Ethik, individuelle Freiheit und generell Humanismus immer diffuser und abstrakter werden. Das Album ist zugleich eine Aufforderung an den Hörer, mehr zwischen die Zeilen, auf die Subtexte und größeren Zusammenhänge zu blicken; und es verdichtet sich zu einer – in dieser Form völlig unbeabsichtigten – self-fulfilling-prophecy als Ergebnis ihres kollektiven Gefühls, dass mit dieser Welt derzeit so einiges verdammt noch mal nicht on Ordnung ist. Einer Welt, in der bald jede technische Entwicklung weitere persönliche Einschränkungen erfordert, ja fast schon voraussetzt, in der Selbstbestimmung und die Freiheit des Individuums regelrecht fahrlässig aufgegeben werden für die nächste Social Media-Sensation.
‘How Do We Want To Live?’ ist als Limited Edition CD, Gatefold Black 2 LP + CD und als digitales Album erhältlich. Ein limitiertes Deluxe-Box-Set wird ebenfalls veröffentlicht, das eine spezielle farbige Ausgabe des Albums, ein exklusives 7”-Album mit zwei Remixen, ein wunderschönes Poster mit den atemberaubenden Kunstwerken des Artwork-Künstlers Max Löffler und 4 individuell signierten Kunstkarten enthält, die alle in einer Lift-Off-Box enthalten sind.
LONG DISTANCE CALLING werden mit der ‘Seats & Sounds’ Tour im September 2020 durch Deutschland unterwegs sein: 02.07.20 Oberhausen – Autoarena 08.09.20 Hamburg – kleine Elbphilharmonie – SOLD OUT 09.09.20 Hannover – Pavillon 10.09.20 Bochum – Christuskirche 11.09.20 Dresden – Alter Schlachthof 12.09.20 Leipzig – Parkbühne 13.09.20 Berlin – Passionskirche 15.09.20 Köln – E-Werk 16.09.20 Frankfurt – Jahrhunderthalle Club 17.09.20 Mannheim – Capitol 18.09.20 München – St. Matthäus 19.09.20 Stuttgart – Mozartsaal
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In Zeiten wie diesen möchte man oft genug allen nachrichten entfliehen. Und in diesem Jahr 2020 noch viel mehr und die Musiker und Labels scheinen dies erkannt zu haben. Es erscheinen derzeit so viele gute Escape-Alben und auch vor allem sehr gute Escape-Debütalben. Einmal mehr hat das Label Tonzonen den richtigen Riecher gehabt und eine Psychedelic Rock Formation für ihr Debütalbum unter Vertrag genommen, die zeigt wie eine Melange aus Psychedelic, Kraut, Space, Blues, Post und Stoner Rock funktioniert.
Die Kölner Band nimmt den Hörer für knappe 42 Minuten auf eine 6-teilige Reise quer durch ihr Universum mit. Los geht’s mit der gemächlichen Anfahrt “Solar Flares” in gleisendem Sonnenlicht zur Abschussrampe. Der folgende 4-Minüter “Trippin’ Blues” schießt uns mit ordentlich Dampf nicht ins Auge des Hurrikans, sondern ins Ohr des Universums (“Ear Of The Universe”), dem Longtrack des Albums und dem absoluten musikalischen Querschnitt des Albums. Hier treffen die Blues Rock Größen auf Floydiges mit Lord’schen Tastentönen – ein absolutes Kaleidoskop an Tönen. “Sunrise In The Canyon” könnte aus einem Tarantino-Western sein. Und die letzten beiden Tracks des Albums entführen uns mit “Astronaut Of Love” und “Astral Travellers” in den Kosmos des hawkwindschen Space Rocks.
Für den brillanten, spacigen Sound des Album zeichnet Eroc (Grobschnitt) verantwortlich.
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Es sind gerade zwei Wochen her, dass ich Australien mit den Bird’s Robe Labelerscheinungen von”Seims” und “Solkyri” zum Land der Post-Rocker erkoren habe. Jetzt erscheint bei eben jenem Label das nächste cinematische Postrock-Sahnestück und zwar von der Band “IIAH”.
Mit ihrer düster-schweren Mischung aus Gitarrenwänden und melancholischem Gesang, der in vielen Facetten an die jüngeren “Anathema” erinnert, erschaffen die fünf Herrschaften aus Down Under eine Atmosphäre und ein Vehikel zum Erkunden fremder Welten und vielleicht sogar der eigenen, doch verborgenen Welt. Sie verbinden Ambient-Stimmungen mit treibende Gitarren und hochfliegende Vocals, durchzogen von den vielfältigen musikalischen und künstlerischen Hintergründe der Mitglieder.
Nach der Bandgründung in 2013 und ihrer selbstbetitelten EP im Jahr 2015 folgte das Debütalbum “Distances” im Jahr 2017, das in gesamten Postrock-Szene große Aufmerksamkeit und Interesse fand. Die Band wird mit dem Album so schnell wie möglich durch Australien und Europa touren.
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Am 17. April erscheint beim Label “Kapitän Platte” das Album “Marseille” des Kölner Indie-Singer/Songwriter-Duos “Meanwhile Project Ltd.” und es passt so verdammt gut in diese surreale Zeit. Es versprüht einen relaxten, unaufgeregten Charme und trotzdem kommen in den etwas aufwühlenderen Postrock-Passagen die unangenehmen Gefühle hoch. Man möge mir jetzt vorhalten, dass das Album doch bereits lange vor der ganzen Apokalypse entstanden sei und trotzdem trifft es den Nerv des Jetzt und Hier.
Vieles erinnert an Songs von Tom Waits, auch wenn die Stimme meilenweit davon entfernt liegt und dann schauen Element of Crime um die Ecke und werden im nächsten Moment von den kleinen Brüdern der Kings Of Leon zur Seite geschoben. Und es passt alles, hört sich nicht verkrampft arrangiert an, sondern nach ganz gechillten Schüssen aus der Hüfte.
Und wenn die Zeit der Konzerte wieder beginnt, dann besucht eine Show. Die Jungs haben es verdient.
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Mit “We Lost The Sea” hat Australien bereits ein Flaggschiff in Sachen Postrock am Start. Doch das Label Bird’s Robe Records will es am 3. April wissen: nicht nur mit den Math-Post-Rocker von “Seims” legen sie mächtig los, sondern auch mit dem bereits vierten Album kommt die Band “Solkyri” über Bird’s Robe Records am kommenden Freitag in die Läden bzw. nur in die Onlineshops (ihr wisst schon: Corona).
Der Opener “Holding Pattern” kommt mit ordentlich Schmackes ums Eck, hat die typischen Postrock-Gitarrenwände, aber auch Math-Gefrickel in kleinen Anteilen und wunderbare Synthie-Flächen. Hier wird viel geboten und das schon direkt zum Einstieg. Mit “Potemkin” und “Pendock & Progress” liefern die vier Australier schweren, teilweise psychedelischen Postrock ab, vor es dann mit der schon fast poppigen Shoegaze-Nummer “Meet Me In The Meadow” und einem ebenso wunderbaren Shoegaze-Titel “Shambles” in eine ganz andere Richtung driftet.
So geht moderner Postrock – mit Kampfansage an “We Lost The Sea”.
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Zwölf Jahre ist es her, dass sich aus einer Reihe von Jam-Sessions die drei Berliner Musiker Toa Ster (Bass), Max Appeal (Gitarre) und Dan Low (Schlagzeug) zur Formation Pyrior zusammenschlossen. Nach einer EP und zwei Full-Length-Alben erscheint am 20.03.2020 ihr viertes Studiowerk namens “Fusion”, das es schafft die einzelnen musikalischen Einflüsse der Musiker zu einen.
Jedes Stück, jede Passage ist spannend inszeniert, Langeweile kommt selten auf. Dafür gibt es viel zu entdecken auf der Reise durch die stilbildenden Genres von Space- zu Postrock, von Roots-Heavy- zu Psychedelicrock. Und wer jetzt meint, dass die Stilbrüche dem Gesamtmix schaden könnten, dem sei der Albumtitel nochmal ins Gedächtnis gerufen: FUSION! Das schafft das Trio hervorragend.
Beim Label Tonzonen gibt’s das Ganze auch als Vinyl (orange-white marbled) und auch als CD-LP-Bundle. Und für alle, die schon genug Klopapier haben (*) und trotzdem noch hamstern wollen, gibt es beim Label noch bis 22.03.2020 10% Rabatt auf alle Bestellungen mit dem Gutschein-Code: Hamsterbacke.
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2020 jährt sich zum hundertsten Mal die Veröffentlichung des expressionistischen Stummfilm-Meilensteins “Das Cabinet des Dr. Caligari” von Robert Wiene.
Diesem cineastischen Meisterwerk wollen die Madrilenen von “Toundra” zum Jubiläum einen neuen Soundtrack verpassen. Passend zum Film wird die Titelsequenz (Vorspann) eingespielt, gefolgt von den sechs Kapitel, in die auch der Film unterteilt ist und die Handlung des Dr. Caligari, der mit Hilfe eines manipulierten Schlafwandelnden eine Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzt.
Stelle man das Album als eigenständiges Werk dar, das die Handlung des Films wiedergeben soll, dann könnte man davon ausgehen, dass es sich um einen recht langweiligen 72 minütigen Film handelt, der vor sich hinplätschert und nur gegen Ende ein kurzes Aufbäumen und eine Wende hat. Eine Dynamik wie beim Vorgängeralbum “Vortex” ist hier nicht zu erkennen. Interessant wird das Album erst in Kombination mit dem Film. Dies wird man noch bei einigen europäischen Events im Frühjahr erleben können.
Als Fazit kann man festhalten, dass das Album einen ambivalenten Eindruck hinterlässt, denn löst man das Album los vom filmischen Hintergrund, steht wiederum ein Werk, das wunderbare Flächen und Landschaften erzeugt und zum Träumen einlädt.
Einen ersten Eindruck kann man bereits hier erhaschen:
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Zu Beginn der ganz dunklen Jahreszeit haben die Gebete für gute Sounds Wirkung gezeigt und das Bostoner Postrock-Quartett “Pray For Sound” hat mit “Waves” ein neues Album veröffentlicht, das oft so gar nicht in das düstere Postrock-Genre passen will, da die Sounds so positiv und energiegeladen beim Hörer ankommen. Das macht natürlich auch die Mixtur mit den ungewöhnlichen Synthiepop-Einlagen, die wohl dosiert eingesetzt werden, aber ihre Wirkung voll ausschöpfen.
“We want people to take away hope and happiness from this record. We don’t want them to feel sadness and despair as is common with much post-rock or instrumental music. We try to convey something positive.”
Dieses Statement von Pray-For-Sound-Mastermind Bruce Malley haben die Vier fantastisch umgesetzt und charakterisiert das Album so wunderbar, dass dem nichts hinzuzufügen ist. Dieses Album ist der perfekte Soundtrack für den Sonnenuntergang am Strand.
Oft fällt es mir als Rezensent schwer track-by-track-Besprechungen abzuliefern. Vor allem im Post-Rock-/Instrumental-genre ist es typisch, dass sich dabei der gesamteindruck eines Longplayers nicht einstellen mag, wenn man die einzelnen Tracks isoliert betrachtet. Deshalb kann und werde ich auch in der Besprechung des Debütalbums “Left Fallow” der Berliner Band rýr nur auf den Gesamteindruck des Albums eingehen.
Der Bandname kommt aus dem Isländischen und bedeutet soviel wie karg, spärlich, ärmlich, wohl ähnlich der Natur Islands. In Kombination mit dem Albumtitel, der soviel bedeutet, wie ein Stück Land brach liegen zu lassen, ergibt sich schon recht schnell, wie und was den Hörer des Debüts erwarten wird.
Die Postrocker, die ihrem Genre eine gute Portion Metal beimengen, bauen in ihren Songs Landschaften ähnlich denen Islands, der Insel aus Feuer und Eis, auf. Keyboard- und Gitarrenflächen so weit und breit wie die periglazialen Wüsten Islands, Riffs so scharf und schroff wir die Gletscher und explosiv wie die Geysire, blubbernde Sounds wie die toxischen Schwefelfelder und immer die Gefahr eines Vulkanausbruchs im Hinterkopf. So fühlt sich die musikalische Reise durch ein sehr interessantes und für die Band wegweisendes Debütalbum an.
Nach 10 Jahren Bandgeschichte und einem Output, der nach so kurzer Zeit schon so enorm ist mit sechs Studioalben und fünf EPs, darf eine Band auch gerne mal eine Retrospektive auf den Markt werfen, vor allem, wenn es sich um eine fein aufbereitete 4-LP-Box handelt.
Das Hamburger Instrumental-Postrock-Duo “Collapse Under The Empire” veröffentlich kurz vor Weihnachten noch eine umfangreiche Werkschau mit vier schwarz-weiß-colorierten Vinyls, die 38 Tracks aus deren zehnjähriger Schaffensphase beinhalten. Darunter befinden sich auch drei Neuerscheinungen, bisher unveröffentlichte Raritäten und B-Seiten. Die Box beinhaltet weiterhin ein 36-seitiges Booklet, eine Turntable-Slipmat und ist von den Künstlern handsigniert. Da es sich um eine auf 150 Stück limitierte Auflage handelt, heißt es für Fans, sich zu spurten.
Fans atmospärischen Instrumentalrocks finden hier eine wunderbare Auswahl, die nicht nur ein wahlloses Best-Of anzubieten vermag, sondern sich in der Auswahl und Kombination der Songs zu einem neuen Werk verbinden.
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Anlässlich des 10. Geburtstages ihres Erfolgsalbums „Avoid the Light“ ließen es sich die Postrocker aus Münster nicht nehmen eine kleine exquisite Tour mit drei Veranstaltungen in besonderen Venues vor bestuhlten Reihen zu spielen und das Album zu feiern. Zum Abschluss der drei Veranstaltungen wurde das Konzert in der Hamburger Kulturkirche in Altona in Ton und Bild festgehalten, das nun an Allerheiligen in Form einer limitierten 2CD+ Blu-ray-Edition, als 180g Gatefold 3 LP Vinyl und als Downloadversion auf den Markt kommt.
Die Speerspitze der deutschen Postrock-Szene entführt den Hörer in ein phantastisches Kopfkino mit exzellentem Sound, purer Spielfreude und der Illusion selbst in den ehrwürdigen Mauern eines solchen Venues zu sein. Die Zuschauer der Blu-ray können, sofern sie nicht selbst dabei waren, die Atmosphäre dieses besonderen Konzertes atmen, die hervorragend ausgewählten, cineastischen Einspielungen auf dem Leinwand-Triptychon und die minimalistisch und trotzdem absolut passende Lightshow geniessen.
Als Schmankerl haben der Vierer für verschiedene Songs als Unterstützung Luca Gilles am Cello und Aaron Schrade an den Percussions auf die Bühne geholt, was dem Konzerterlebnis das i-Tüpfelchen aufsetzt.
Die Setlist umfasste Stücke aus fast allen Alben, lediglich von „The Flood Inside“ ist kein Song vertreten. Das zu huldigende Werk „Avoid the Light“ ist bis auf das leider entfallene „The Nearing Grave“ vollständig gefeiert.
Tracklist:
Into The Black Wide Open The Very Last Day In The Clouds Like A River On The Verge Interlude Out There Apparitions Black Paper Planes 359° I Know You, Stanley Milgram Sundown Highway Flux Metulsky Curse Revisited 00:10:07
Wer nach dem Konsum der Konservenkost nicht genug davon bekommen kann, der wird in 2020 mit einem größeren Nachschlag an Seats & Sounds Konzerten in atemberaubenden Venues belohnt.
LONG DISTANCE CALLING haben kürzlich ihr erstes Livealbum samt Blu-Ray “STUMMFILM – Live from Hamburg (A Seats & Sounds Show)” angekündigt, das am 01.11.2019 bei InsideOutMusic erscheinen wird. Das Konzert wurde im April auf ihrer “Seats & Sounds” Tour eingefangen und ist eine besondere audiovisuelle Erfahrung.
Nun hat die Band die dritte Single ausgekoppelt und präsentiert in diesem Rahmen die zweite Single “Metulsky Curse Revisited” samt eines sehenswerten Videos:
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Um die Veröffentlichung des Livealbums gebührend zu feiern, wird die Band eine spezielle und exklusive Performance beim GOLDEN SILENCE FESTIVAL am 02.11. in Münster als Release-Show auf die Bühne bringen.
“STUMMFILM – Live from Hamburg (A Seats & Sounds Show)” ist erhältlich als Limited Edition Blu-Ray + 2CD, Gatefold 3LP Vinyl & als Digital Audio Download.
Der Oktober beginnt seine Release-Party gleich mit einem Kracher in Form eines in Klänge gegossenen Eisbergs.
Das Quartett aus Köln, das sich seit 2016 mit ihrem in 2018 erschienenen bandnamensgleichen Debüt und gelungenen Liveauftritten einen Namen in der Art-/Postrock-Szene gemacht hat, legt mit ihrer zweiten Scheibe „Omission“ noch eine Schippe drauf.
Gefühlvolle, zerbrechliche Melodien, die einen beim Hören in der Weite des Eismeeres treiben lassen bis man auf einen Eisberg stößt und Gitarrenriffs, die wie Eisbrecher durch meterhohe Wall of Sounds schneiden, charakterisieren dieses Album vielleicht am besten in Verbindung mit dem Coverartwork, das einen Eisberg aus der Vogelperspektive zeigt.
So monumental und doch vielschichtig und fragil ein Eisberg ist, so zeichnet sich auch das Songwriting der Band aus.
Ihr neues Album und ihre Livequalitäten stellen die Postrocker auf ihrer kleinen Tour zwischen Oktober und Dezember, sowie auf dem kleinen, aber feinen Postrock-Festival „Gloomaar“ in Neunkirchen/Saar vor.