Tocotronic auf dem Open Source Festival
Unsere Fotos von Tocotronic als Headlines auf dem Open Source Festival 2018:
Unsere Fotos von Tocotronic als Headlines auf dem Open Source Festival 2018:
Über ein Jahr mussten die Fans der Band Tocotronic nun auf ein neues Album, und somit auch auf eine neue Tour warten.
Nach einem ausgedehnten „Sabbat-Jahr“ (wie es die Jungs in Newslettern auch immer wieder gern und liebevoll betont haben) meldeten sie sich nicht nur mit einem neuen Album („Wie wir leben wollen“) sondern auch gleich mit sämtlichen Konzertterminen in der Bundesrepublik zurück.
Kein Wunder also, dass viele der Konzerte irre schnell ausverkauft waren und die anderen Gigs mehr als gut besucht. So auch an jenem Donnerstagabend im gemütlichen Kölner E-Werk.Doch es gab gleich mehrere Gründe zu feiern, so war es nicht nur irgendeine neue Tour und irgendein neues Album, sondern auch ein 20 jähriger Geburtstag, der dazu feiern war: den der Band selbst.
Nachdem erst einmal die deutsch/schwedische Indietronic-Band „It’s a Musical“ für das Erwärmen der Beine, Gedanken und Klatschapparate gesorgt hat, betraten die sehnlichst erwarteten Jungs die Bühne: Ein etwas in die Jahre gekommener Dirk von Lowtzow – kaum wiederzuerkennen im Graue-Strähnchen-Look- aber ansonsten vier gut gelaunte Männer, die sichtlich Lust hatten, ein wenig zu musizieren, feiern und sich feiern zu lassen.
Den Auftakt gibt es von der neuen Platte mit dem Song „Im Keller“, wobei sich die neuen Songs in ihrer Häufigkeit tatsächlich nicht gerade überschlugen.Natürlich gab es „Auf dem Pfad der Dämmerung“, „Abschaffen“ oder „Die Revolte ist in mir“ zu hören, für die eingefleischten Fans dürften die Highlights aber andere gewesen sein.
Mit auffällig sympathischen und menschenoffenen Kommentaren leitet Dirk von Lowtzow von „This boy is Tocotronic“ hin zu „Jackpot“ bis über eine verrückte, etwas zeitlupenartige Version von „Drüben auf dem Hügel“, und für viele sicher eine wahre Überraschung, eher selten gespielte Songs wie „Alles wird in Flammen stehen“.
Ein bunter Strauß an Melodien aus 20 Jahren Tocotronic, alle herrlich untermalt durch bunte Bilder, Zeichnungen oder das dazugehörige Video, abgespielt auf großer Leinwand hinter der Band. Optisch und akustisch ein wahres Feuerwerk der tocotronischen Emotionen. Und da auch eine dritte Zugabe noch drin war, dürfte ganz sicher keiner mit traurigem Gesicht nach Hause gefahren sein, im Gegenteil, sie haben uns entschädigt, für ein ganzes Jahr Toco-frei. Und wie!
Mit „vulgären Versen“ sind sie zurück, und obwohl wir natürlich immer wieder auch auf dem Grund des Swimmingpools auf sie warten würden, bis sie den „Pfad der Dämmerung“ hinter sich gelassen haben, um ihrer inneren Revolte Luft zu machen, so hoffen wir doch sehr, dass es kein weiteres Jahr dauert, bis man sie wieder auf den Bühnen im Land stehen sieht, denn eins steht fest: Tocotronic-Konzerte zaubern eine Atmosphäre und bieten bei Weitem mehr, als man auf Platte nur erahnen kann.
Herzlichen Glückwunsch, zu einem grandiosen Konzert und zu 20 Jahren Denken und Denker sein.