Punkrock statt Fußball am Unglückstag im ExHaus Trier

Das Wetter hätte nicht besser sein können für dieses Open Air Konzert. Gemütlich sammelten sich die Besucher im Hof des ExHauses in Trier und genossen mit kühlem Bier die angenehme Abendsonne. Für einen Moment meinte man, der Aberglaube an Freitag den 13. könnte sich behaupten, als plötzlich noch vor Beginn des Konzerts einige Äste ohne große Vorwarnung mitten auf sitzend wartende Besucher herabstürzten. Nach einer Schrecksekunde, in der auch sofort die Security herbeieilte, wurde aber festgestellt, dass Gott sei Dank niemand verletzt wurde. Und kurz darauf ging es auch schon los.

Den Anfang machten Meg’n’Jez  mit ihrem akustischen Punkrock. Das Duo besteht aus Meg, deren wunderschöne Stimme von Jez‘ Gitarre untermalt wird. Die beiden gaben sowohl gecoverte als auch eigene Songs zum Besten und unterstützen die Sommer-Chill-Atmosphäre die zu Beginn noch ganz klar in der Luft lag.

Danach verabschiedeten sie sich dankend, aber statt der erwarteten Umbaupause ging es Schlag auf Schlag weiter mit Scheiße Minelli. Der gespielte Hardcore Punk beendete die aufgekommene Biergartenstimmung und langsam aber sicher fing das Publikum an sich zu bewegen. Obwohl die Zuschauer anfangs nicht so recht wussten, was sie von den verrückten, hauptsächlich englisch sprechenden und laut musizierenden Männern halten sollten, konnten sie dann schnell überzeugt werden. Frontmann Sam blieb stets humorvoll und die Band mit einem der witzigsten Namen schaffte es auf jeden Fall dem Publikum etwas einzuheizen.

Die darauffolgende Terrorgruppe lehnte sich sehr an das Motto des Abends an und bezeichnete sich selbst als Zombiepriester und die Zuschauer als Zombies. Einerseits wurde das Motto auf witzige Art und Weise übermittelt während andererseits auch ganz klar auf die 10 jährige Auftrittspause der Berliner angespielt wurde, die erst vor knapp 3 Wochen endete. Archie und Johnny waren sympathisch wie eh und je und spielten Hits aus ihrer gesamten mittlerweile schon 20 jährigen Bandgeschichte. Zu jedem Lied wurde mit gegrölt und gefeiert was das Zeug hielt und jeder hatte Spaß. Archies Versuch sich eine Arschrakete zu zünden konnte leider nicht in die Tat umgesetzt werden, trug aber trotzdem reichlich zur allgemeinen Belustigung bei. Die erneute Zündung wurde auch immer wieder bis zum Ende der Show der DONOTS durch „Archie!“ Rufe gefordert, fand leider aber nicht statt.

Während danach die DONOTS die Bühne regierten, herrschte im Publikum ausgelassene Pogo Stimmung. Es war unmöglich ruhig stehen zu bleiben; man tanzte im Takt der Musik für sich oder mit anderen Konzertbesuchern im Moshpit. Die Band gab alles und war sichtlich begeistert von ihrem Publikum.

Als Special Guest durfte man sich über Vom Ritchie, den Schlagzeuger der Toten Hosen, freuen. Dieser nahm auch für einen Song den Platz von Eike hinter den Drums ein. Damit nicht genug – die DONOTS spielten einen Hit nach dem anderen und es wurde zu keiner Sekunde langweilig. Hier und da surften einige Zuschauer auf der Crowd, aber nichts übertraf Frontmann Ingo, der sich wortwörtlich von seinen Fans auf Händen tragen ließ. Fast ganz aufrecht stehend performte er auf dem Publikum.

Gegen 23:00 Uhr neigte sich das Konzert dann zum Ende, doch den Konzertbesuchern schien das weniger zu gefallen. Es wurde laut weiter gejubelt und weitere Songs gefordert. Den Wunsch konnten die DONOTS uns dann nicht abschlagen und gaben ohne Ermüdung Zugaben. Als Grande Finale bat Ingo die Fans einen Kreis zu bilden, in den er sich mit Alex stellte und inmitten des Publikums (nachdem Ingo das Saarland noch fleißig für den Einsatz lobte) einen allerletzten Song spielte. Geiles Konzert, geile Stimmung, keine Spur von Unglück an diesem Freitagabend!