Links abbiegen, rechts abbiegen, die schöne, alte Straße entlang und schon ist man da. Die Südstadt begrüßt einen mit Bilderbuch Emos, richtigen Metalheads und Dreirad fahrenden Kindern. Das Bürgerhaus Stollwerck bittet zum Tanz und bietet mit Silverstein, die mit der Discovering The Waterfront Jubiläums-Tour in Deutschland zu Gast sind, einen schönen und familiären Rahmen für diesen Anlass.
Das Schöne am Stollwerck ist, dass man auch mal aus der Halle nach draußen kann, um sich beispielsweise eine der hervorragenden Speisen zu gönnen. Oftmals Pommes Ketchup Mayo. Am Merchandisestand angekommen regt man sich erst mal wieder wegen der überteuerten Fanartikel auf. 40 Euro für einen Pullover sind doch schon sehr happig. Umso lustiger, dass eine der Vorbands an ihrem Stand nach einer Übernachtungsmöglichkeit sucht. Per Hand geschrieben kommt das schon wieder sehr sympathisch an.
Mittlerweile ist es kurz vor elf und es geht nach zwei Vorbands endlich mit den Kanadiern los. Silverstein betreten die Bühne und lassen sich nicht lange bitten mit dem Opener „Sacrifice“ gleich mal richtig steil zu gehen. Die Menge tobt, die Band hat Spaß, der Sound stimmt absolut. Gelungener Einstieg. So ist klar, dass der nahtlose Übergang zu „Massachusetts“ ein ebenso tanzbares Ereignis wird. Schon im Vorfeld hatten Silverstein (auf Deutsch!) angekündigt, das gesamte Discovering The Waterfront Album sowie eine Auswahl von ihren besten Songs zu spielen.
Das Bühnenbild ist ein riesengroßes Silverstein Banner, völlig ausreichend. Man konzentriert sich auf seine Fans, was beim Kölner Publikum sehr gut ankommt. Nachdem das Album nun gespielt wurde, verlassen die fünf kurz die Bühne und betreten sie in einem epischen Maße wieder, dass man sich erst mal sammeln muss. Von Panflöten-Musik begleitet schreiten die fünf Kanadier zurück an ihre Arbeitsgeräte und legen nun mit ihrer Auswahl der besten Hits los. „Your Sword vs. My Dagger“ macht seinem Namen alle Ehre und trifft das ausverkaufte Stollwerck mit voller Wucht direkt ins erfreute Herz. Es folgt nicht nur eine Auswahl der besten Songs, sondern alles an altem Material, was sich ein Fan nur wünschen kann. „Ides Of March“, „Defend You“, „Smile In Your Sleep“ und natürlich das wunderschöne „My Heroine“ sind nur einige Highlights, welche einem fast die Tränen in die Augen treiben.
Was wirklich hervorgehoben werden muss, ist die unfassbar familiäre Stimmung in der Halle. Die 500 Zuschauer bekommen etwas für ihr Geld geboten. Es macht schon einen Unterschied, solch eine Band in der Live Music Hall oder einem doppelt so kleinen Club zu sehen. Um genau zu sein gute 1 ½ Stunden – bis halb eins Nachts. Ein absolut gelungener Abend mit reichlich Gaffel Kölsch der besser gar nicht hätte laufen können. Silverstein sei jedem Freund langer und sauberer Konzerte ans Herz gelegt.
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