Anfang des Jahres veröffentlichten Mrs. Greenbird ihr erstmals komplett in Eigenregie produziertes Album „Dark Waters“. Nun sind sie damit auf Tour und machten am 25.10. Station in Wiltingen. Der kleine Ort in der Nähe von Trier ist nicht unbedingt überregional bekannt, verfügt aber über ein Bürgerhaus, das mit seinem gemütlichen Saal inklusive kleiner Bühne durchaus die passende Location für das sympathische und bodenständige Kölner Duo bietet. Zwei Mikrofonständer, verschiedene Gitarren, ein Keyboard und ein paar Blumen-Lichterketten – mehr brauchen die beiden Musiker Sarah Nücken und Steffen Brückner nicht.
Bevor aber Mrs. Greenbird die Bühne betreten, gehört sie erstmal Renn Anderson, einem bärtigen Amerikaner mit Gitarre, der das Duo über Instagram kennen lernte und an einigen ihrer aktuellen Songs mit geschrieben hat. Mit seinem eigenen Debütalbum im Gepäck ist er auf dieser Tour als Support dabei und erobert mit seinem poetischen Songwriter-Folk und seinen sympathischen Ansagen direkt die Herzen des Publikums.
Letzteres ist an diesem Abend leider etwas sparsam vertreten (im bestuhlten Saal sind noch etliche Sitzplätze frei), was der Konzertatmosphäre allerdings keinen Abbruch tut. Der Hauptact wird mit begeistertem Applaus auf der Bühne empfangen und das Publikum kann nach dem zum noch sommerlichen Wetter passenden Opener „One Day In June“ bereits im zweiten Song „1965“ zum Mitsingen motiviert werden. Davon ist wiederum Steffen begeistert, der den Anwesenden die besten Gesangsqualitäten der bisherigen Tour bescheinigt – wobei in Wiltingen nach Karlsruhe auch erst das zweite Konzert stattfindet.
Mit dieser Mischung aus lockerer Interaktion mit dem Publikum und stimmungsvollen Songs geht es weiter. Anfängliche Probleme mit den Monitoren sind schnell behoben und Sarah und Steffen harmonieren wunderbar – man merkt, dass die beiden nicht nur die Liebe zur Musik teilen. Neben Titeln ihrer aktuellen CD wie „Midnight Roses“ oder „Careless Heart“ spielen sie auch ältere Songs wie „Insomniac“ – eine Hymne an ihr Lieblingsgetränk Kaffee – oder ihren ersten eigenen Song „It Will Never Rain Roses“. Zur Coverversion von „Blitzkrieg-Bob“ erzählt Steffen, dass er früher Punkrocker werden wollte und ein Lied aus dieser Zeit ihn bis heute begleitet, sich aber inzwischen irgendwie zur melancholischen Ballade gewandelt hat.
Gegen Ende des Konzertes kommt Renn Anderson für „Dark Waters“ nochmal als Verstärkung an der Gitarre auf die Bühne. Das folgende wunderbare Liebeslied „Learn How To Love You“, das er gemeinsam mit Mrs. Greenbird geschrieben hat, darf er dann auch mit Sarah zusammen singen.
Die Ankündigung des letzten Songs sorgt für Enttäuschungsrufe im Publikum, und natürlich kommen Steffen und Sarah auch zu einer Zugabe zurück. Nach dem zauberhaften „The Simple Things“ sorgen die beiden noch für einen besonderen Gänsehautmoment und spielen „Midnight Rose“ mitten unter den Zuschauern in einer akustischen Unplugged-Version. Damit ist der musikalische Teil des Abends leider endgültig vorbei, dafür gibt es aber noch Gelegenheit am Merchandise mit allen drei Musikern zu plaudern oder gemeinsam ein Glas Wein zu trinken. Insgesamt ein rundum gelungenes Konzerterlebnis!
Konzertbesuche bei STATION K lohnen sich übrigens immer! Hier die nächsten Termine:
31.10.2019 – Space Oddity – Bürgerhaus Wiltingen
2.11.2019 – The Heavy Hitters Acoustic Project – Synagoge Wawern
8.11.2019 – Martin Tingvall – Stadthalle Saarburg
16.11.2019 – EZIO – Schreinerei Wiltingen
16.11.2019 – We Salute You – Cusanus Gymnasium Wittlich
17.11.2019 – Madison Violet – Synagoge Wawern
24.11.2019 – Quadro Nuevo – Synagoge Wittlich
29.11.2019 – Feuerengel – Cusanus Gymnasium Wittlich
7.12.2019 – Frank Rohles & Friends – Stadthalle Saarburg
14.12.2019 – Vera Klima – Synagoge Wawern
30.1.2020 – Lilly Among Clouds – Bürgerhaus Wiltingen
Infos unter http://www.station-k.de/konzerte/