Fulminanter Startschuss in vier Reeperbahn Festival Tage!
Am Mittwoch wurde das 18. Reeperbahn Festival mit einer Opening-Gala im Stage Operettenhaus Hamburg eröffnet. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher begrüßte die Gäste der Eröffnungsveranstaltung mit einer Ansprache, in der er die innovativen Ansätze des Reeperbahn Festivals würdigte, die von Hamburg aus die internationale Musikindustrie prägen.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth unterstrich in ihrer Rede die wichtige Rolle der Musikbranche und der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft:
„Das Reeperbahn Festival präsentiert uns 2023 erneut die Stimmen und den Sound der Zukunft. Das betrifft nicht nur die vielen spannenden Newcomer*innen und die große Vielfalt an deutschen und internationalen Künstler*innen.
Das Reeperbahn Festival ist als wichtiger Impulsgeber und größte europäische Plattform der Musikwirtschaft auch der ideale Ort für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Klimaschutz. Die Bundesregierung fördert daher in diesem Jahr auch die erste Nachhaltigkeits-Konferenz für die Musik- und Veranstaltungsbranche sowie die Erstellung der Klimabilanz des gesamten Festivals. Ich freue mich, wenn gerade auch viele junge Menschen das Reeperbahn Festival besuchen, um sich mit diesen Themen zu beschäftigen, Musik zu genießen, Künstler*innen zu entdecken und einfach zu feiern – gerne mit dem KulturPass, mit sich alle 18-Jährigen ein Festivalticket reservieren können!“
– Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien
Die von Hadnet Tesfai moderierte Eröffnungs-Show stand mit ihrem jungen, diversen und international besetzten Programm in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fragestellung „What´s Next?“, die sich übergeordnet durch alle Angebote des Reeperbahn Festivals zieht und beleuchtet, welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen, damit eine gesunde, resiliente und nachhaltige Gestaltung der Musikwirtschaft für die nachfolgende Generation gelingen kann.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf Themen wie ökologischer Nachhaltigkeit, Nachwuchsgewinnung, Diversity, Awareness und der Schaffung sicherer Räume sowie der rasant fortschreitenden technologischen Entwicklung durch KI und ihren Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche der Musikwirtschaft.
Die live aus New York zugeschalteten US-Aktivist*innen Mari Copeny und AY Young teilten ihre praktischen Erfahrungen, wie man eine Bewegung in Sachen Klimaschutz erfolgreich in Gang bringt. Comedienne und Aktivistin Enissa Amani stellte ihr neues Programm vor und bewies, wie scharfsinnige Comedy Politik, Feminismus und Rassismus mit Unterhaltung vereinen kann.
“Es ist mir eine wundervolle Ehre, das diesjährige Reeperbahn Festival eröffnen zu dürfen. In Zeiten, in denen sich Menschen immer weiter voneinander entfernen und verlernt haben einander als gleichwertig zu betrachten, in Zeiten von großen Unruhen, großer Polarisierung und leider auch Kriegen, ist es schön gemeinsam, liebevoll und menschlich miteinander einen Abend zu verbringen sich zuzuhören und sich als Mensch aber auch als Gesellschaft neue Impulse und neue Inspiration zu holen.”
– Enissa Amani, Comedienne und Aktivistin
Die ANCHOR-Jury um Songwriterin Banks (USA), Songwriterin, Produzentin, Aktivistin und Unternehmerin Tayla Parx (USA), Songwriterin und Produzentin Katie Melua (GBR) sowie Produzentenlegende Tony Visconti (USA) stellte die diesjährigen Teilnehmer*innen des internationalen Musikwettbewerbs vor, die aus dem College-Rock-Duo Daisy the Great (USA), Soundscape-Architektin und Songwriterin Ichiko Aoba (JPN), Pop-Noir-Chanteuse Paris Paloma (GBR), dem Poeten und Songschreiber Berq (DEU), Songwriter Hannes (SWE) und der Bedroom-Pop-Formation waterbaby (SWE) bestehen. Die sechs Acts spielen am Donnerstag, den 21.09., und Freitag, den 22.09., ihre Shows im Gruenspan, bei denen die Jury sich unter das reguläre Konzertpublikum mischt, um am Samstag, den 23.09., im St. Pauli Theater im Rahmen der von Alexandra Maurer und Pelle Almqvist (The Hives, ANCHOR 2022-Jurymitglied) moderierten ANCHOR-Awardshow den diesjährigen Gewinner-Act zu küren.
Im Anschluss spielte das Indie-Trio Cassia (GBR), ANCHOR-Gewinner des Vorjahres, und berichtete über den Verlauf, den ihre Karriere seitdem genommen hat. Weitere musikalische Beiträge kamen von DJ Valentina Luz (BRA), Social Media-Ikone und Electro-Pop-Star INIKO (USA), der stimmgewaltigen jungen Sängerin GERD (SWE) sowie Arlo Parks (GBR, Foto), die mit ihrem kürzlich veröffentlichten zweiten Album „My Soft Machine“ ihren Status als herausragende Songwriterin ihrer Generation unterstrich und im Anschluss an die Opening Show im Stage Operettenhaus das offizielle Eröffnungskonzert des Reeperbahn Festivals spielte.
Reeperbahn Festival-CEO Alexander Schulz beschloss das Opening mit einem Appell an die Innovationskraft der Musikwirtschaft: “Die nachfolgende Generation hat eine sehr klare Vorstellung davon, wie eine fairere und gerechtere Welt aussehen soll. Dies schließt die Welt der Kultur genauso ein wie die Welt der Musik. Wir sollten ihnen zuhören, denn sie sind bereits unter uns und werden immer mehr!” und entließ die rund 1.200 Gäste in vier Tage voller aufregender neuer Musik.
Bereits am Vormittag startete im Festival Village das digitale Jugendfestival TINCON mit einem Angebot an Schüler*innen ab 13 Jahren, das neben Inhalten zur digitalen Lebenswelt der Jungerwachsenen auch Einblicke in die Musikwirtschaft vermittelt. Das Musikexportprogramm Wunderkinder | German Music Talent vereinte am heutigen Mittwochabend erstmals die Konzerte aller neun deutschen Teilnehmer*innen, zu denen in diesem Jahr BROCKHOFF, KUOKO, UCHE YARA, Orbit, ilayda, Get Jealous, Flawless Issues, Pablo Brooks und NEEVE gehören, die ihre Konzerte in den Spielstätten UWE, Häkken und Bahnhof Pauli unter dem Dach des Klubhaus St. Pauli spielten.
Das Konzert-Programm des Reeperbahn Festivals enthält in diesem Jahr rund 475 Konzerte von gut 400 Künstler*innen aus 46 Nationen. Das Programm für Fachbesucher*innen umfasst 130 Conference-Sessions, die sich eingehend mit den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit aus dem Blickwinkel der Musikindustrie befassen, dazu gehören neben ökologischer Nachhaltigkeit, dem Einfluss Künstlicher Intelligenz auch Nachwuchs- und Fachkräftemangel sowie soziale Verantwortung innerhalb der Musikbranche.