Dieses Album weckt die Sehnsucht nach dem Frühling
Anne van den Hoogen bietet eine angenehme Frauenstimme, die hervorragend zu meinen fünf Lieblingsinterpretinnen Heather Nova, Anna Ternheim, Kate Bush, Lana del Rey und Toris Amos passt. Die Musik verleitet zum Träumen. Man hört sie am besten im Liegen und findet dabei ganz nebenbei seinen eigenen Platz im Raum.
Man hält unweigerlich inne und fühlt sich in Garlics zarter Stimme geborgen. Der Gitarrensound, meist dezent im Hintergrund, schafft Raum in den Kompositionen. Die bezaubernden Songs entfalten mit Klavierklängen unterlegt eine Klarheit, man ist in der Melodie gefangen und lauscht dennoch mehr als bei den meisten Interpret*innen auf die Texte.
Die Songs erzählen Geschichten aus dem Alltag. Es geht um Emotionen, aber auch um Trauer. Das ist intimes Songwriting. Im Song „Television“ glaubt man ein Herz schlagen zu hören. Solche Kleinigkeiten sind in fast jedem Song versteckt. „Their Eyes on me“ handelt davon, sich selbst gerecht zu werden und nicht den Ansprüchen anderer.
Die bittersüße Ballade „Murmur of the Sea“ ist ein aufwühlender Song, es geht darin um Verlust und Loslassen. Auch hier klingt die Melodie sehr traurig, ist aber keineswegs deprimierend. Gerade jetzt in den Winter passt das Album stimmungsmäßig und weckt die Sehnsucht nach dem Frühling. Eines der besten Alben, die ich in diesem Jahr gehört habe.
Einziges Manko: Mit gerade einmal 34 Minuten (11 Songs) ist das Album relativ kurz ausgefallen. Daher habe ich es gleich zweimal hintereinander angehört. Anspieltipps: Their Eyes on me, Summer, Television, The Murmur of the Sea und Caught in a Dream.
A Room of One’s Own tracklist:
- Midlands
- Goodbye
- heir Eyes on Me
- Summer
- Television
- The Murmur of the Sea
- Interlude I
- Alfie
- Caught in a Dream
- Interlude II
- American Boy
About Rosemary & Garlic:
Rosemary & Garlic begann als Duo, bestehend aus Sängerin/Gitarristin Anne van den Hoogen und Keyboarder/Gitarrist Dolf Smolenaers. Gemeinsam machten sie ruhigen, beschwingten Indie-Folk mit einer melancholischen Atmosphäre. Ihre erste EP, „The Kingfisher“, veröffentlichten sie 2015. In den folgenden Monaten wurde ihr Song „Old Now“ millionenfach auf Streaming-Seiten angehört, und die EP wurde zu einem Folk-Bestseller auf Bandcamp.