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System Of A Down 13.04.2015 Lanxess Arena / Köln

Ein Erinnerungsruf – System Of A Down in der Lanxess Arena

15.000 Menschen, ein Tourstop in Deutschland und wild gemixtes Publikum auf der Kölner Schäl Sick: niemand geringeres als die armenische Alternative Metal Formation System Of A Down bitten zur „Wake Up The Souls“-Tour in die ausverkaufte Lanxess Arena.

Am Oberrang angekommen wird einem das Ausmaß dieses Konzertes erst richtig bewusst: es sieht aus, als hätte man die gesamten Ameisen dieser Welt auf einen Haufen geworfen und davor eine Bühne gestellt. Ein unglaubliches Bild. Diese Tour ist allerdings etwas Besonderes. System Of A Down wollen an den Völkermord in Armenien, der sich 2015 zum hundertsten Mal jährt, erinnern. Das Konzert ist kurz gesagt eine Wucht. Ein Sänger, der wieder Wut in der Stimme hat. Ein Gitarrist, der sich beim spielen wie ein Kreisel dreht. Ein Schlagzeuger, der absolut sauber und perfekt spielt. Und ein Bassist, der an Coolness nur schwer zu schlagen sein dürfte. Selbstverständlich liegen auch wieder Teppiche auf der Bühne, damit sich auch jeder in der Band wie im eigenen Wohnzimmer fühlt.

Das Set ist in drei Passagen unterteilt. Part 1, Part 2 und Part 3. Zu jedem Part folgt ein Einspieler, in welchem einem die Grausamkeit des Völkermprdes näher gebracht wird. Zu Part 3 kommen einige, sehr harte Bilder dazu, die einen schockieren und gleichermaßen zum nachdenken anregen. Gewünschter Effekt absolut erreicht. Die Menge feiert das Quartett nach jedem Song ausgiebig, und das mit Recht. Die Band wechselt die Genres wie andere ihre Unterhosen, Tempowechsel sind ebenso vorhanden wie unfassbare Lichteffekte. Geredet wird von der Band nicht viel. Man merkt, dass sie dieses Konzert aus einem bestimmten Grund spielen. Sänger Serji Tankian meldet sich sogar erst nach Beendigung des Sets zu Wort um sich bescheiden zu bedanken. Daron hingegen wird gerade bei „Toxicity“ zum Entertainer und initiiert einen Circle Pit, an dem der gesamte Innenraum beteiligt ist.

Und was die Songauswahl angeht: da blieb den Fans in den etwas mehr als zwei Stunden kein Wunsch unerfüllt. Der Opener „Holy Mountains“ kommt ebenso so gut an wie die Ballade „Lonley Day“, „Deer Dance“, „Science“ oder „Kill Rock And Roll“. Der Tourname ist Programm und ist höchstwahrscheinlich bei jedem angekommen, der an diesem Abend mit System Of A Down den Opfern dieses unvorstellbaren Vergehens gedenkt.

Pünktlich um 20.30 beginnt der Wahnsinn, pünktlich um 23 Uhr wird er wieder beendet. 2 ½ Stunden System Of A Down, ist defintiv nochmal eine ganz andere Nummer als der Auftritt 2011 bei Rock Am Ring. Ein unvergesslicher Abend für die 15.000 Fans, die aus weit über 20 Nationen anreist waren. Auch wenn sich Gitarrist Daron laut Fanaussage neun Mal verspielt hat. Da sieht man locker drüber hinweg.

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