Eine Stimme, ein Saxofon, eine Gitarre. Fiona Grond legt mit „Interspaces“ ein verträumtes Album mit sehr leisen Tönen vor. Sie stammt aus der Schweiz, ist aber inzwischen mit ihrem Trio in München stationiert. Moritz Stahl am Tenorsaxofon und Philipp Schiepek an der Gitarre sind im modernen Jazz keine Unbekannten.
Die außergewöhnliche Besetzung begleitet Fionas Gesang und ihre Sprache. Es sind oft experimentelle Lautmalereien – keineswegs leicht zu konsumieren. Alles bleibt weitestgehend offen und ein echtes Songschema sucht man vergebens.
Die sphärischen Klangwelten stammen bis auf eine Ausnahme („December“ wurde von Schiepek geschrieben) aus der Feder der Sängerin. In der Trio-Besetzung drängt sich keiner in den Vordergrund. Alles klingt zart und melancholisch. Die sonst so dominanten Instrumente spielen ihre Stärken nicht aus. Ganz vorsichtig umspielen sie die Melodielinien und geben Fiona den nötigen Raum. Häufig klingt ihre Stimme wie ein Synthesizer. Sie wandelt von Ton zu Ton und bisweilen klingt das Ergebnis improvisiert.
„Interspaces“ ist kein Album zum leichten Konsum. Man braucht Zeit und Geduld, denn als Hintergrundmusik kann es schnell nervös machen. Die drei Musiker zeigen eine tiefe Verbundenheit, was den besonderen Reiz ihrer Musik ausmacht: In ihrem virtuosen Zusammenspiel liegt die Stärke dieses Albums.