Über sieben Brücken musst du geh’n

Ein Gemeinschaftsprojekt aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, das über 25 Jahre hält – das gibt es nicht oft. Manche Politiker könnten sich ein Beispiel daran nehmen und die Fusion endlich vollziehen. Die Band PASCOW – benannt nach einer Figur aus Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ – wurde 1998 von Sänger Alex und Schlagzeuger Ollo in der Nähe von Birkenfeld gegründet. Die beiden Brüder sind bis heute die feste Konstante der Band und dieser Tage erschien Album Nummer Sieben, das auch ebenso heißt.

Fotocredit: Simon Engelbert

PASCOW beschreiben den Entstehungsprozess und die Motivation für diesen wie auch frühere Longplayer folgendermaßen: „Uns ist es bei jeder Produktion wichtig, dass wir uns nicht zu stark auf die vorherigen Platten im Sinne einer Wiederholung beziehen. Klar, wir haben unseren Stil und erfinden das PASCOW Rad nicht jedes Mal neu, versuchen aber dennoch, uns bei der Arbeit an neuen Stücken jeweils von den früheren Alben zu lösen.“

Das Ergebnis ist eine starke Mischung geradliniger Tracks. Punkrock mit Metalriffs, ganz ohne Experimente. Es geht von Anfang an in die Gerade und man muss an keiner Stelle abbremsen. 12 Songs, ein Instrumental und ein Rausschmeißer in 36 Minuten. Es wird nicht lange gefackelt. Alex haut seine Vocals mit viel Energie und bisweilen hysterischen Aussetzern raus. Unterstützt wird die Band von drei weiblichen Gästen: Apokalypse Vega von Acht Eimer Hühnerherzen, Nadine Nevermore von NTÄ und der Trierer Sängerin Hanna Landwehr. Die Punkrock-Wurzeln beherrschen das komplette Album. Und auch textlich geht es deutlich zur Sache.

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Der Opener „Himmelhunde“ spricht von Aufbruch und Widerstand. Die expliziten Texte wirken von Anfang an: „Ich werd mit dem gehen, den ich liebe. Leckt mich am Arsch mit all dem anderen Mist.“ Zwei Außenseiter spielen in „Königreiche im Winter“ die tragende Rolle. „Mond“ wettert gegen die Gleichmacherei und das grandiose „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ klagt die Rattenfängermenschen von der AFD an, was in breiter Gesellschaftskritik gipfelt. „Die Unsichtbaren“ zeichnet ein apokalyptisches Bild von Kriegsherren und Flüchtlingen, während die darauffolgende Hymne „Mailand“ die Utopie einer Welt ohne Grenzen und ohne Politiker beschreibt.

Auch „Daniel & Hermes“, „Tom Blankenship“ sowie „Von unten nichts Neues“ widmen sich den Außenseitern und zeichnen pessimistische Bilder, bevor „Vierzehn Colakracher“ nochmal energisch alle Wut rausbrüllt, wobei auch Growls zum Tragen kommen. Ich bin überzeugt davon, dass alle Songs des neuen Albums ein Livepublikum zum Eskalieren bringen werden – und man kann sich getrost auf die anstehende Tour freuen.

PASCOW werden von Album zu Album besser – und „Sieben“ toppt für mich sogar das ebenfalls schon großartige „Jade“ – vielleicht gerade deshalb, weil man auf Ausgeglichenheit pfeift und keine Atempause anhand ruhiger Songs ermöglicht. „Sieben“ soll aggressiv klingen und tut das durch und durch.

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Das Vinyl kommt in nur einer schwarzen Version und wird exklusiv als Indiepool-Release vertrieben. Dafür kommt diese eine Version in einer besonders hochwertigen Aufmachung:

  • mit Klappcover aus schwerem Karton (350 g/qm)
  • in Inside Out Optik
  • plus 16-seitigem Booklet in LP-Größe aus schwerem Offsetpapier und Downloadcode
  • nur in der Erstauflage mit einem zusätzlichen Schuber

Die CD erscheint als sechsseitiges Digipack mit einem plastikfreien Tray aus Korn, das somit komplett recycelbar ist. Sie ist in Gänze plastikfrei und auch sie hat ein 16-seitiges Booklet. Die Erstauflage kommt ebenfalls exklusiv mit einem zusätzlichen Schuber.

Sieben – Tour 2023
01.02.23 Marburg, KFZ – The Bloodstrings
02.02.23 Jena, Kassablanca – The Bloodstrings
03.02.23 Erlangen, E-Werk – The Bloodstrings
04.02.23 Saarbrücken, Garage – N.T.Ä. & Überraschungsgäste *
15.02.23 Reutlingen, Franz K – Wonk Unit *
16.02.23 Leipzig, Conne Island – Wonk Unit *
17.02.23 Hannover, Faust – Wonk Unit *
18.02.23 Hamburg, Markthalle – Wonk Unit *
19.02.23 Hamburg, Markthalle – duesenjaeger selber +
25.02.23 Saarbrücken, Garage – Bubonix +
30.03.23 Bremen, Schlachthof – Mobina Galore
31.03.23 Düsseldorf, Zakk – Mobina Galore *
01.04.23 München, Technikum – Mobina Galore
02.04.23 CH-Zürich, Dynamo – Mobina Galore
04.04.23 Karlsruhe, Substage – Mobina Galore
05.04.23 Köln, Gloria – Mobina Galore *
06.04.23 Dresden, Tante Ju – Maffai *
08.04.23 Berlin, SO 36 – Maffai +
09.04.23 Berlin, SO 36 – WAUMIAU *

* = ausverkauft
+ = Zusatztermin
Tickets bekommt ihr bei Tante Guerilla.