Jinjer und Soilwork – Garage Saarbrücken, 14.2.2019 – Konzertfotos
Seht hier unsere Fotos von Jinjer und Soilwork am 14.2.19 in der Garage Saarbrücken
Seht hier unsere Fotos von Jinjer und Soilwork am 14.2.19 in der Garage Saarbrücken
Seht hier unsere Fotos vom Amorphis Konzert am 14.2.2019, Garage Saarbrücken
Mitten in der Woche ein erstklassiges Metalpaket mit vier Bands zu schnüren und zu präsentieren ist sehr sportlich. Aus diesem Grund ging es auch schon ab 18 Uhr mit den beiden Supportacts von Nailed To Obscurity und den Ukrainern Jinjer los.
Bei meinem Eintreffen an der Garage in Saarbrücken, waren noch die letzten Töne von Tatiana Schmaylyuk von Jinjer zu hören und anhand der wenigen Besucher vorm Eingang kann davon ausgegangen werden, dass die beiden Vorbands ihre Metallarbeiten am Publikum ordentlich bewältigt haben.
Nach einer kurzen Umbaupause stiegen mit den Schweden von Soilwork die ersten Schwergewichte des Co-Headliner-Abends in den Ring und wurden auch mit entsprechendem Getöse vom zahlreichen Publikum empfangen. Sechzehn Songs sollten die Mannen um Sänger Bjørn „Speed“ Strid innerhalb von geschätzten 80 Minuten zum Besten geben und davon ein knappes Drittel ihres im Januar erschienenen Albums „Verkligheten“. Der Rest des Programms wurde mit Stücken aus ihren sechs Vorgängeralben zugeballert. Und die Stücke zündeten durchgängig beim Publikum, was auch der Stimmung und Leidenschaft der Bühnenakteure sowie einer feinen Soundmischerarbeit zu verdanken war.
Beim Blick durch’s Publikum wurde anhand der Shirts klar für wen die Fans gekommen waren: für Amorphis, die nun den Abschluss eines grandiosen Spektakels bildeten. Auch sie waren mit ihrem letztjährig erschienen Album „Queen Of Time“ im Gepäck angereist, das ausgiebig mit dem Publikum abgefeiert wurde. Die zweite Hälfte des Sets bestand aus einem Par-Force-Ritt durch die knapp dreißigjährige Bandgeschichte, mit dem Versuch es allen recht zu machen. Das gelang auch und die Feierlichkeiten erreichten mit den Finnen ihren Höhepunkt. Die Band heizte dem Publikum mächtig ein und Tomi Joutsen forderte die Menge regelmäßig zu stimmband- und gänsehautreizenden Wechselgesängen auf.
Alter Schwede, alter Finne! Das war ein vollgepackter Abend mit wenig Pausen zum Durchatmen und macht Vorfreude auf weitere Events der tourfreudigen Skandinavier.
Seht hier unsere Bilder vom WGT in Leipzig, Samstag – 3. Juni 2017
Da fand sich mal wieder ein harter Doppelpack in der Garage Saarbrücken ein. Amorphis sind auf “Circle World Tour” und haben sich als Gäste die Newcomer Starkill aus Chicago eingeladen. Die Garage war gut gefüllt, aber bei weitem nicht ausverkauft. Schade, denn beide Bands lieferten eine fulminante Show ab und brachten das Publikum (nach anfänglicher Zurückhaltung) zum Kochen.
Das Quartett Starkill wurde bereits 2008 gegründet und darf seit 2013 einen Plattenvertrag bei Century Media sein eigen nennen, dem kürzlich das Debütalbum “Fires Of Life” folgte. In der Garage legten sie locker-flockig los und stellten in 45 Minuten Länge ihr Album vor. Was wir zu hören bekamen war melodischer Death Metal mit Growls und starker Gitarrenarbeit. Auch der Schlagzeuger legte einen klasse Job hin. Etwas befremdlich waren allerdings die sphärischen Passagen, die an epische Filmmusik erinnerten. Und versteht mich nicht falsch: Klanglich war das hervorragend, wurde aber als Sample abgespielt. Da fehlt noch der richtige Keyboarder, um die Band zu vervollständigen. Dessen Arbeit übernimmt im Studio der Vokalist. Dass er auf der Bühne anderes zu tun hat (nämlich begeistert ins Mikrofon schreien und die Mähne schwingen) sei ihm gegönnt. Alles in allem ein gelungener Start in den Abend und es war augenscheinlich, dass im Anschluss einige CDs der Band über die Merchandise-Theke gingen.
Nach kurzer Umbaupause starteten Amorphis im Bühnenbild ihres aktuellen Albums “Circle”. Der Selbstfindungsprozess der Metaller aus Finnland hat lange gedauert. Man begann weiland mit reinem Death Metal, dem sich allerdings recht zeitig auch Progressive-Rock-Elemente beimischten. Dies wurde weiter verfeinert und Amorphis verzichteten stellenweise gar auf den aggressiven Growlgesang, was sie sicher einige Fans kostete. Seit dem Einstieg von Tomi Joutsen 2005 hat man aber das Gefühl, als hätten Amorphis endlich ihren ureigenen Weg gefunden.
In den Veröffentlichungen ist eine stetige Steigerung feststellbar und “Circle” ist eindeutig der vorläufige Höhepunkt. Die melodische Mischung aus Death Metal, Progressive Rock und folkigen Klängen, die mal orientalisch angehaucht, mal nach reinem Mittelalterrock klingen, ist absolut stimmig. Tomi Joutsen ist der perfekte Mann am Mikro. Er schwingt seine Rasta-Mähne und hält drauf, was das Zeug hält. Mit energischen Growls oder klaren Vokalpassagen – wie es gerade passt. So lief das auch in der Garage. Der stetige Wechsel im Gesangsstil machte die Klasse von Amorphis aus und es gab auch die typischen folkloristischen Einlagen im Wechsel mit sanften Pianomelodien und den gewohnt düsteren Passagen.
Die Setlist umfasste viele Phasen der Band, los ging es jedoch vor allem mit einigen “Circle”-Songs, die sich mit “Sampo”, “Against Windows” und “My Kantele” die Klinke in die Hand gaben. Im Mittelteil erfolgte eine Verschnaufpause mit dem “Tales”-Intro “Thousend Lakes”. Danach ging es eben so energisch weiter. 90 Minuten dauerte die Sause und fand mit dem Zugabenblock aus “Sky Is Mine”, “Black Winter Day” und “House Of Sleep” ihren gebührenden Abschluss. Amorphis gelingt der Spagat, Folk, Death Metal und Progressive Rock zu verbinden. Da wundert sich auch niemand, wenn plötzlich ein Marillion-Shirt inmitten der Metalheads auftaucht.
Setlist Amorphis – 21.11.2013 – Garage Saarbrücken
Shades Of Grey
Narow Path
Sampo
Silver Bride
Against Windows
The Wanderer
My Kantele
Thousand Lakes
Into Hiding
Nightbird’s Song
The Smoke
You I Need
Hopeless Days
Leaves Scar
—
Sky Is Mine
Black Winter Day
House Of Sleep
Der erste Konzertbesuch 2012 führte mich mal wieder in die Saarbrücker Garage. Am 3. Januar waren dort drei Vertreter der härteren Gangart zu Gast. Zunächst allerdings durfte ich in die heiligen Backstage-Hallen und den sympathischen Einar Solberg (Sänger der norwegischen Progband Leprous) mit ein paar Fragen löchern. Dann ging es in die leider nur halb gefüllte Garage. Der guten Stimmung tat die fehlende Zuschauermasse allerdings keinen Abbruch. Der skandinavische Dreierpack wusste von Beginn an zu begeistern.
Den Anfang machten The Man-Eating Tree aus Finnland. Zwei Alben hat die Band inzwischen auf dem Markt und die etwas weinerliche Stimme des Frontmanns wurde zu einer Art Markenzeichen. Live entschied man sich eher für die solide, fast schon konservative Hardrock-Darbietung ohne echte Highlights. Das riss auch die hübsche Keyboarderin nicht raus. Nach 25 Minuten gab es höflichen Abschiedsapplaus und man harrte der wirklich großen Dinge, die da noch kommen sollten.
Als zweite Band dann Leprous. Ihr neues Album “Bilateral” steckt voller Überraschungen. Da finden sich dunkle, progressive Metal-Songs neben Vertretern des symphonischen Hardrocks. Sänger Einar Solberg erklärte uns im Vorfeld, was der Name bedeutet und wo er die Band aktuell sieht:
“Der Name heißt übersetzt leprakrank. Okay, wir waren 15, als wir uns das ausdachten. Ich kann zumindest versuchen, uns zu beschreiben: Wir sind eine Progressive Metal Band die keine Angst hat, Grenzen zu überschreiten. Wir tun das, von dem wir glauben, dass es gut klingt. Wir betrachten nicht die Erwartungen von außen. Wir wollen natürliche, von Menschen gemachte Musik. Wir sind eine Progressive Metal Band – und doch so viel mehr.”
Nach dem Konzert kann ich ihm nur Recht geben. Die Musik des jungen Quintetts war sehr vielseitig und ich konnte es kaum glauben, wie selbstbewusst und extrovertiert der fröhliche Norweger, der uns kurz zuvor noch seine Philosophie der Musikwelt erläuterte, plötzlich über die Bühne hereinbrach. Das war eine Wahnsinns-Performance, die da abgeliefert wurde. Mit schwingender Haarpracht, einem Wechselspiel aus leisen und aggressiv-herausgebrüllten Tönen, und mit fünf Instrumentalisten, die ihr Metier perfekt beherrschten und eine gigantische Show ablieferten, die sich durch vier Jahrzehnte des Progressive Rock zog.
Irgendwo zwischen King Crimson, Porcupine Tree, Opeth und Pain of Salvation kann man das Gehörte verorten. Das Publikum war zumindest von der 40minütigen Show begeistert und ich kann Einar Solberg abschließend nur zustimmen:
“Für mich bedeutet Progressive Rock einfach, dass man keine Angst hat, Konventionen und Grenzen zu durchbrechen. Und darin können wir uns wiederfinden.”
Dritter im Bunde waren Amorphis. Der Selbstfindungsprozess der Metaller aus Finnland hat lange gedauert. Man begann weiland mit reinem Death Metal, dem sich allerdings recht zeitig auch Progressive-Rock-Elemente beimischten. Dies wurde weiter verfeinert und Amorphis verzichteten stellenweise gar auf den aggressiven Growlgesang, was sie sicher einige Fans kostete. Seit dem Einstieg von Tomi Joutsen 2005 hat man aber das Gefühl, als hätten Amorphis endlich ihren ureigenen Weg gefunden. “The Beginning Of Times” mag dann auch ein überaus sinnbildlicher neuer Albumtitel sein.
So ging es auch in Saarbrücken in die vollen. Ein symbolbehafteter Bühnenaufbau und der klanglich perfekte Sound unterstützten den kleinen Frontmann, der immer mal wieder auf eine Kiste stieg, um sich vollkommen gelöst zu präsentieren. Der stetige Wechsel im Gesangsstil machte die Klasse von Amorphis aus und es gab auch die typischen folkloristischen Einlagen im Wechsel mit sanften Pianomelodien und den gewohnt düsteren Passagen. Die Setlist umfasste alle Phasen der Band, was sicher die meisten Anwesenden zufrieden stellte. Ein solider Gig und in Kombination mit Leprous absolut perfekt.