Gegen die Verzweiflung: Es kommt immer ein neuer Tag

Was kommt dabei heraus, wenn der Wahnsinn von System of a Down auf das elektronische Chaos von Enter Shikari trifft, verpackt in der Produktion von Bring Me The Horizon? Man bekommt Awake Again.

Awake Again ist eine vierköpfige Alternative-Metal-Band aus Turku, Finnland, gegründet 2013, die jetzt nach einer Reihe von Single-Releases etwas verspätet ihr Debütalbum veröffentlicht. Musikalisch gibt es eine spannende Mischung aus Metal, Post-Hardcore und Pop.

Bekannt für ihre riesigen und eingängigen Songs und ihre bombastischen Live-Auftritte, haben Awake Again in der finnischen Metal-Szene einen stetigen Aufstieg erlebt. Mit über 100 Shows hat die Band kleinere und größere Bühnen mit ihrer ungezügelten Energie erobert. Vor allem gewannen sie 2018 das Wacken Metal Battle Finnland und konnten ihren Alternative-Metal-Wahnsinn beim internationalen Finale auf dem Wacken Open Air zeigen.

Fotocredit: Kalle Lehto

Das Frühjahr 2022 hat ein neues Kapitel in der Karriere von Awake Again aufgeschlagen, als die Band ihr mit Spannung erwartetes Debütalbum veröffentlichte. Größer, schwerer und melodischer als je zuvor ist Awake Again bereit, die Herzen von Metalfans auf der ganzen Welt zu erobern.

Die Review zum Album „No Matter How the World Turns“ kommt etwas verspätet. Ich muss nämlich gestehen, dass mir das Album aufgrund des recht unscheinbaren Covers – das irgendwie an das Superman Logo erinnert – zunächst in den falschen Stapel gerutscht ist. Die Musik ist allerdings alles andere als unscheinbar. Was für ein geniales Brett!

Das Album ist voll mit hämmernden Riffs, aggressiven Vocals und großen, eingängigen Refrains. Thematisch dreht es sich um die verschiedenen Aspekte der menschlichen Psyche und Herausforderungen, denen wir in der Welt gegenüberstehen. Auch wenn es textlich oft etwas düster ist, weigern sich Awake Again, in Verzweiflung zu verfallen. Wie der Titel des Albums schon sagt: „No Matter How The World Turns“ – es kommt immer ein neuer Tag.

Es gibt packende Hooks und – ja – auch poppige Avancen. Doch Sänger Matti Österman hat die Lage stets im Griff und schwankt zwischen solidem Klargesang und heftigen Growls. Die Songs stammen zum Teil von Komponisten, die nicht zur Band gehören, doch problematisch ist das nicht. „Es war wirklich ein Privileg, mit diesen großartigen Profis zu arbeiten, und aus diesen Sessions haben wir wirklich viel gelernt und das Selbstvertrauen bekommen, unsere eigenen Ideen weiterzuentwickeln“, sagt Gitarrist Kasper Hellström.

Zehn Tracks in 38 Minuten Albumlänge bieten trotz der jahrelangen Hinwendung zu Single-Releases ein geschlossenes Ganzes. Und ein Gast wie Lena Scissorhands von der Band Infected Rain bietet im Duett mit dem Frontmann im Song „Busy Doing Nothing“ ein eindrucksvolles Erlebnis.

Das Quartett versteht sein Handwerk – da gibt es nichts zu meckern. Die Ausflüge in die Welten von Nu Metal und Pop stehen der Band wirklich gut. Der nächste Topact aus Finnland steht.

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