ROCCO DEL SCHLACKO – Fotos von 0199, Betontod und I Prevail – 7.8.2025
Zum letzten Mal ROCCO DEL SCHLACKO in Püttlingen!
Seht hier unsere Fotos von 0199, Betontod und I Prevail.
Datum: Donnerstag, 7. August 2025, Fotocredit: Julia Nemesheimer
Zum letzten Mal ROCCO DEL SCHLACKO in Püttlingen!
Seht hier unsere Fotos von 0199, Betontod und I Prevail.
Datum: Donnerstag, 7. August 2025, Fotocredit: Julia Nemesheimer
Der Fußboden klebt. Es riecht nach altem Schweiß und schalem Bier. Deine Freunde und Freundinnen wollen noch weiter, du willst eigentlich seit drei Bier nach Hause. Doch dann knallt ein fremder Blick direkt in dein Herz…
Geschichten, die nur das echte Leben schreiben kann. Davon können BETONTOD, die zu den populärsten Vertretern der hiesigen Punkrock-Szene zählen, nach 30 Jahren so einige erzählen. Manche würde man lieber vergessen, an andere erinnert man sich gerne zurück. Und hin und wieder passiert was, worüber man einen Song schreiben muss. Wie „Nie mehr St. Pauli ohne Dich“. Doch sorgen wir erstmal für ein wenig Kontext.
Wer sich in den letzten drei Jahrzehnten auch nur ansatzweise mit deutschsprachigem Punkrock befasst hat, der kam an BETONTOD nicht vorbei. Anfang der Neunziger im beschaulichen Rheinberg gegründet („In einer lauen Sommernacht auf der Parkbank“, lacht Gitarrist Frank „Eule“ Vohwinkel. „Glaubt dir heute auch keiner mehr“) landen Alben wie „Traum von Freiheit“, „Revolution“ oder das erst 2021 veröffentlichte „Pace per Sempre“ regelmäßig auf vorderen Positionen der Charts. Und auch live sind Vohwinkel, Sänger Oliver Meister, Gitarrist Mario Schmelz, Bassist Adam Krosny und Schlagzeuger Maik Feldmann längst in den großen Konzerthallen angekommen. Mehr noch: Selbst auf den größten nationalen Festivals wie dem Wacken Open Air oder Hurricane/Southside gehören BETONTOD zu den Stammgästen und begeistern regelmäßig zehntausende.
Mit „Nie mehr St. Pauli ohne Dich“, der (streng genommen) zweiten Auskopplung aus dem aktuellen Album „Zeig dich!“ (VÖ: 26. Mai 2023), haben BETONTOD einen der mitreißendsten Songs ihrer Karriere geschrieben. Treibend, mit krachenden Gitarren und einer Mörder-Hookline. In unter dreieinhalb Minuten. Und trotzdem eindeutig in der eigenen musikalischen Sozialisation (irgendwo zwischen Sex Pistols, Die Toten Hosen und Slime) verwurzelt. Oben drauf dann als kleiner Farbtupfer mit ein paar Bläsern garniert, fertig. So geht Stadion-Punk, Punkt!
Es muss ein denkwürdiger Abend gewesen sein, von dem „Nie mehr St. Pauli ohne Dich“ handelt. Doch es geht nicht um etwas profanes, wie ein verkatertes „Nie wieder“ am Morgen nach der Sauferei. Sondern um ein Gefühl, das wie ein Blitz durch deinen Körper und Seele rast und dich nicht mehr loslässt. Dass du dann trotzdem im Suff die Nummer verlierst, die man dir mitgegeben hat – geschenkt. „Hamburg ist – genau wie Berlin – eine unserer Herzensstädte“, erklärt Frank. „Aber warum uns da immer solche Sachen passieren, weiss ich auch nicht“, schmunzelt er.
Schon Johnathan Frakes hat in der TV-Show „X-Factor: Das Unfassbare“ die Frage gestellt, die jetzt unter den Nägeln brennt: „Ist diese Geschichte wirklich so passiert, oder ist sie frei erfunden?“. Und das wollen wir jetzt auch wissen. „Also da war ein Kumpel mit dabei. Der hat das alles mit erlebt“, schmunzelt Frank. Es gäbe da nur ein Problem: „Wir haben auch seine Nummer verloren, du kannst ihn jetzt also nicht selbst fragen. Zumindest nicht jetzt direkt“.
Ganz ehrlich: Es ist in Wahrheit völlig egal, ob die Story stimmt oder nicht. Denn ein toller Song ist ein toller Song ist ein toller Song. Denn „Nie mehr St. Pauli ohne dich“ ist ein moderner Punkrock-Song, der nicht nur am Millerntor, auf der Reeperbahn oder in der Hafenstraße funktioniert. Denn das Gefühl lässt sich an jeden Ort transportieren. Oder wie Frank sagt „Wenn et dich trifft, ist alles andere egal. Da machste nix“. Fakt ist: „Nie mehr St. Pauli ohne Dich“ ist die Punkrock-Hymne des Jahres, Ende der Durchsage.
Betontod hatten schon immer ein Faible für gehaltvolle Albumtitel. „Hier kommt Ärger“ hieß es noch in den 90ern, dem Gründungsjahrzehnt der Band. Später ging es um „GlaubeLiebeHoffnung“, den „Traum von Freiheit“ und man wurde agiler: „Revolution“ sowie „Vamos!“ waren die Schlagworte 2017 und 2018, die dem Quintett Top-10-Plätze in den Charts bescherten.
Jetzt dreht es sich um immerwährenden Frieden. Hinzu kommt ein ausdrucksstarkes Albumcover in Regenbogenfarben. Damit sind die Themen gesetzt: gegen Homophobie, Rassismus, Radikalismus, Kindesmissbrauch durch kirchliche Institutionen, Verschwörungstheorien, Korruption und Umweltzerstörung. So liegt die ehemalige Schulband ganz im Trend der Zeit. Es gibt kaum noch bierselige Mitgröl-Nummern, sondern ernsthafte Themen, die man im Punk nicht außen vor lassen kann.
Die Geschichte von Betontod ist eine Geschichte von fünf Jungs vom Niederrhein, die sich mit Punkrock im Gepäck auf den Weg machten, um mit ihrer Musik das Land und die Herzen zu erobern. Mit ihrem explosiven Power-Mix aus Deutschpunk, Rock und Metal hat sich die Punkrock-Truppe aus dem nordrhein-westfälischen Rheinberg seit ihrer Gründung im Jahr 1990 den Status als eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bands ihres Genres erarbeitet.
Sie verfügen über eine Live-Energie, die Betontod auch auf ihrem neuen Album „Pace Per Sempre“ eingefangen haben, wie Gitarrist und Co-Songwriter Frank „Eule“ Vohwinkel erklärt. „Nach dem Release unserer letzten Scheibe `Vamos!` haben wir uns die Frage gestellt, wie wir heute klingen wollen. Wir waren uns einig, die liebgewonnenen Ecken und Kanten in unserem Sound beizubehalten und vielleicht sogar noch auszubauen. Ich denke, die neuen Stücke sind viel Punkrock-lastiger ausgefallen, als die des Vorgängers. Wir haben uns schon immer als erklärte Liveband betrachtet, die eine entspannte Halle in Sekundenbruchteilen in einen ausrastenden Moshpit verwandelt“ – eine akustische Naturgewalt, die sich auf dem neuen Album auch ohne viel Vorstellungsvermögen ziemlich eindrucksvoll nachvollziehen lässt.
Seit jeher haben sich Betontod als kritische Chronisten ihrer Zeit gesehen. Als lautstarker Streetpunk-Spiegel der Gesellschaft, der bei allem Engagement auch das Feiern und die gute Laune nicht vernachlässigte. Auf „Pace Per Sempre“ verschweißt das Quintett beide Pole zu einer wasserdichten Einheit. Treibende Gitarrenriffs treffen auf sofort ins Ohr gehende Singalongs und die markanten Reibeisen-Vocals von Frontmann Oliver Meister, der seine Botschaften mal metaphorisch verpackt, mal mit einer knallharten Offenheit in die Welt feuert.
Der Song „Regenbogen“ steht sinnbildlich für die heutige Zeit. „Hinter den Wasserwerfern seh’ ich den Regenbogen“, heißt es da. „In diesen Zeiten wieder gepanzerte Wasserwerfer vor dem Reichstag auffahren zu sehen, ist ein wirklich verstörendes Bild“, so Vohwinkel.
„Hals-Maul-Arsch-Gesicht“ richtet sich deutlich gegen Querdenker und Stammtisch-Proleten. „Der nackte Kaiser“ weist auf die Probleme der Gegenwart hin, wo die Politik ihre Augen vor der Wahrheit verschließt. Es geht jederzeit schnell nach vorne. Und selbst wo es hymnisch wird – in „Wir feiern dich“ und „Fliegen“ – wird nie die Bremse angezogen.
Betontod vermitteln ihre Lebensweisheiten in bester Punk-Manier und geben hehre Ziele aus. Das klingt so, als hätten die Toten Hosen eine Verjüngungskur hinter sich: offen, authentisch und schonungslos.
Eigentlich hatten Betontod im vergangenen Jahr eine große Tour geplant, um gemeinsam mit ihren Fans ihr mittlerweile 30-jähriges Bestehen zu feiern. Doch statt die Hallen der Republik zu rocken, musste sich das Quintett gezwungenermaßen andere Wege suchen, um die Corona-bedingt aufgestaute Energie zu kanalisieren. Eine Power, die Betontod nun auf ihrem 11. Studioalbum festgehalten haben. Auf ihrem brandneuen Longplayer veröffentlicht die Band um Frontmann Oliver „Meister“ Meister eine Bestandsaufnahme der Welt im Jahr 2021, verbunden mit einer deutlichen Ansage: „Pace Per Sempre“ – Friede für immer! Mit „Regenbogen“ erscheint nun das erste Vorab-Outtake.
In den vergangenen drei Dekaden hat sich das niederrheinische Quintett mit seinem explosiven Mix aus Deutschpunk, Rock und Metal zu einer der wichtigsten Stimmen innerhalb der deutschsprachigen Rockszene entwickelt. Betontod knackten mit ihren letzten vier Studioalben jeweils die Top 10 der deutschen Longplay-Charts und waren neben diversen ausverkauften Headliner-Touren auf sämtlichen wichtigen deutschen Festivals zu erleben; darunter das Wacken Open Air, das With Full Force-Festival, das Summerbreeze Open Air oder die Full Metal Cruise.
Im deutschen Wiedervereinigungsjahr 1990 aus einer gesunden Antihaltung gegenüber Staat und Gesellschaft heraus ins Leben gerufen, haben Betontod bis heute nicht das Geringste ihrer Relevanz eingebüßt. Im Gegenteil: Nie zuvor gab es gefühlt mehr Fronten, an den es heute zu kämpfen und sich klar zu positionieren gilt. Homophobie, Rassismus, Radikalismus, Kindesmissbrauch durch kirchliche Institutionen, Verschwörungstheorien, Korruption, Umweltzerstörung. Eine Schwarze Liste, die sich endlos fortsetzen ließe. Wegducken und Klappehalten war noch nie eine Option. Jedenfalls nicht für eine Band wie Betontod. Viva la Gegenkultur!
Seit jeher haben sich Betontod als kritische Chronisten ihrer Zeit gesehen. Als lautstarker Streetpunk-Spiegel der Gesellschaft, der bei allem Engagement auch das Feiern und die gute Laune nicht vernachlässigte. Auf „Pace Per Sempre“ verschweißt das Quintett beide Pole zu einer wasserdichten Einheit. So wie auf der ersten Vorabsingle „Regenbogen“, dem Quasi-Titeltrack des Albums: „Hinter den Wasserwerfern seh‘ ich den Regenbogen“ – ein Refrain wie ein liebevoller Schlag ins Gesicht, mit dem Betontod inhaltlich an das Leitmotiv ihres 2015 veröffentlichten Albums „Traum von Freiheit“ anschließen. „In diesen Zeiten wieder gepanzerte Wasserwerfer vor dem Reichstag auffahren zu sehen, ist ein wirklich verstörendes Bild“, kommentiert Gitarrist und Co-Songwriter Frank Vohwinkel.
„Es wird heute immer schwerer, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Deshalb haben wir den Text auch ganz bewusst interpretationsoffen gehalten. Am wichtigsten ist, sich nicht noch weiter von irgendwelchen Populisten der verschiedensten Lager spalten zu lassen, sondern gemeinsam auf einer Seite zu stehen. Diese Platte ist eine Kampfansage an all jene, die sich gegen eine weltoffene und vielschichtige Gesellschaft richten“, wie auch das in Regenbogenfarben gehaltene Coverartwork verdeutlicht. Und natürlich ein unmissverständlicher Fingerzeig in Richtung der üblichen Verdächtigen aus dem Rechtsrock-Sumpf, mit denen Betontod in der Vergangenheit fälschlicherweise in einen braunen Topf geworfen wurden.
28 Jahre sind sie jetzt schon am Start. Die Geschichte von Betontod ist eine Geschichte von fünf Jungs vom Niederrhein, die sich mit Punkrock im Gepäck auf den Weg machten, um mit ihrer Musik das Land und die Herzen zu erobern. Dieser unbedingte Wille, der sie mit dem Album „Revolution“ im Januar 2017 bis auf Platz 3 der deutschen Charts katapultiert hat, war Inspiration und Antrieb zugleich. Das mittlerweile neunte Studioalbum trägt den mitreißenden Titel „VAMOS!“ und Fans dürfen sich auf zehn neue Kracher, inklusive den beiden Singles „La Familia“ und „Boxer“, sowie zahlreiche Granaten wie den stimmungsvollen Opener „Zusammen“, das ernste „Stück für Stück“ oder die zynische Gute-Laune-Nummer „Nie mehr Alkohol“ freuen.
Damit liegt die ehemalige Schulband ganz im Trend der Zeit. Es gibt nicht nur bierselige Mitgröl-Nummern, sondern auch durchaus ernsthafte Themen, die man im Punk nicht außen vor lassen kann. Gitarrist Frank Vohwinkel bringt es auf den Punkt: „Wir haben inzwischen alle selbst Kinder und sehen so langsam, wie die nachfolgende Generation mit den Fragestellungen umgeht, die uns immer schon beschäftigt haben und mit denen sie jetzt konfrontiert werden. Was uns aufgefallen ist, ist, dass es so gut wie keine Subkultur mehr gibt. Zumindest keine, die wir von früher kannten, zum Beispiel Punk oder Grufties. Alles verschwindet und wird gleichförmig. Das ist echt erschreckend, denn keiner traut sich mehr ins Chaos. Alles muss geregelt sein. Von daher ist es wichtig, dass wir uns alle aufmachen und wieder für das Chaos bereit sind. Nur daraus kann wieder etwas Neues entspringen. Kreativität bedingt unter Umständen genau dieses Chaos. Wenn das wegfällt, gute Nacht.“
Da es bei Betontod gerne auch mal etwas mehr sein darf, haben sich die fünf Vollblutmusiker noch einen Bonus für ihre treuen Fans ausgedacht und legen der Erstauflage von »VAMOS!« eine zweite CD bei. Denn der immer dagewesene Geist des Punkrock trieb sie dieses Mal dazu, Songs aus den 70ern in ihr eigenes Betontod-Gewand zu kleiden. Alles Songs, die jeder kennt, aber so hat man sie noch nie gehört und wir können endlich sagen: So kann man sie endlich auch einmal anhören! Die „Trinkhallen Hits Vol. 1“ werden auf jeden Fall aufregen, begeistern und es wird darüber zu reden sein. Auch auf der kommenden »VAMOS! Tour« werden diese Songs nicht zu kurz kommen und es wird definitiv einen kleinen Abstecher in die 70er und 80er geben. Betontod nehmen alle mit in diese geile Zeit!