Der Schrei des Rebellen wirkt noch heute nach
2023 erschien die Neuauflage des selbst betitelten Debütalbums von Billy Idol mit einem Jahr Verzögerung zum 40jährigen Jubiläum. Dieser leichten Verspätung bleibt man treu und auch das 1983 erschienene Hitalbum „Rebel Yell“ feiert seinen 41. Geburtstag mit einer Neuauflage.
Nachdem die Singles „Hot In The City“ und „White Wedding“ beim ersten Soloalbum deutlich gemacht hatten, dass mit des Generation X Sänger weiterhin gerechnet werden kann, wurden mit „Rebell Yell“ auch die Charts geknackt. Platz 2 in Deutschland und Platz 6 in den USA ließen Platz 36 in den UK-Charts verschmerzen. Der Prophet braucht im eigenen Land halt manchmal etwas länger.
Billy tat alles dafür, seinem Rebellen-Image gerecht zu werden. So war es damals schon Skandal genug, bei einem Fernsehauftritt die eigene Rotze im Gesicht zu verreiben. Darüber kann man inzwischen nur lächeln, aber das Album bleibt auch Jahrzehnte später ein zeitloses Werk, das die Essenz der Jugend und Rebellion einfängt. Mit einem Mix aus Punkrock, New Wave und einer gehörigen Portion Attitüde ist dieses Album ein kraftvolles Statement, das Idols einzigartigen Stil und seine unverkennbare Stimme zelebriert.
Der aussagekräftige Titelsong und Smasher wie das ruhige „Eyes Without A Face“ sowie die Hymne „Flesh For Fantsay“ sind bis heute zeitlose Klassiker. Aber das ganze Album weiß mit seiner perfekten Mischung aus eingängigen Melodien, kraftvollen Texten und einer unbändigen Energie, die den Hörer von der ersten bis zur letzten Note mitreißt, zu überzeugen. So schafft man Werke für die Ewigkeit!
„Rebel Yell“ in der „Expanded Edition“ kommt als Doppel-CD, die 13 Bonustracks beherbergt – darunter das bisher unveröffentlichte „Best Way Out of Here“ mit sehr poppiger Arritüde und das Cover von „Love Don’t Live Here Anymore“ (im Original von Rose Royce) aus den Originalsessions. Hinzu kommt eine umfangreiche Sammlung von Demoversionen. Stark auch der Poolside-Remix von „Eyes Without A Face“.
Das Booklet enthält umfangreiche Liner Notes von Tim Sommer, die das ikonische Werk ausgiebig würdigen. Mir zumindest hat es großen Spaß gemacht, das Album nach langer Zeit mal wieder komplett zu hören und in gewissen Teilen neu zu entdecken.