Hier in kompetenten Stichworten die Erfahrungen unseres neuen Mitarbeiters Alexander Moell mit dem GLOOMAAR Festival:
soup @ Gloomaar Festival, Neunkirchen, 2018/11/17
Nach den leider verpassten und gelobten Openern von Flares, gab es als Einstieg die Norweger von soup. Mit ihrem ruhigen, skandinavischen Artrock, der zu gefallen wusste und in einer Linie mit ihren Kollegen von Gazpacho steht. Hier geht ein eindeutiger Tipp an WiV Entertainment GmbH für das Night of the Prog Festival – Loreley Amphitheater 2019.
DOOL @ Gloomaar Festival, Neunkirchen, 2018/11/17
Mit DOOL ging es mächtig nach vorne. Nach den melancholischen Klängen von soup waren harte und düstere Töne der Niederländer angesagt, die (wie sie selbst sagen) von Bands wie The Sisters of Mercy, Fields Of The Nephilim und Danzig beeinflusst sind. Auch Tiamat-Anleihen waren zu vernehmen. Für die Vielfalt eines solchen Festivals spricht das Booking auch solcher Bands und wurde mit reichlich Beifall der Heavy-Anhänger und vereinzelten Kuttenträger belohnt.
Toundra @ Gloomaar Festival, Neunkirchen, 2018/11/17
Die Tundra gilt als eine offene und baumlose Landschaft – und wer diese Band am Samstag live erlebt hat, weiß, dass dort keine Bäume mehr wachsen, wo diese brachiale und energiereiche spanische Postrock-Band hinlangt. Wo sich die deutschen Long Distance Calling mit ihrem Album Trips in die poplastigere Verspieltheit hinbegeben und mit “Boundless” wieder zu alter Postrock-Stärke zurückgefunden haben, gehen die Spanier weiter und machen ihrem Namen alle Ehre. Sie zelebrieren den kargen, straighten Rock, der dem Publikum des Festivals ein fettes Grinsen ins Gesicht meißelt.
And So I Watch You From Afar @ Gloomaar Festival, Neunkirchen, 2018/11/17
Die Band mit dem langen Namen und dem Ruf einer hervorragenden Postrock-Band hatte beim diesjährigen Festival einen schweren Stand. Nicht wegen der starken “Konkurrenz” von Toundra, sondern wegen massiver technischer Probleme. Kurzer Hand mussten die Oranges von Rory Frier gegen Marshalls ausgetauscht werden, weil einfach gar nichts mehr helfen wollte. Aber seine Bandkollegen bauten eine massive Wall of Sound auf, um alle Probleme dieser Bühne wegzupusten und kommentierten im typisch britischen Humor, dass das ihr bisher miesester Gig sei. Nach all dem hielt es die Jungs von der Insel nicht mehr und sie gingen derb mit brachialer Gewalt und Gefrickel in die Offensive. Wer musikalischer Gewalt und Gefrickel frönt, sollte sich einen Gig dieser Combo nicht entgehen lassen.
Riverside @ Gloomaar Festival, Neunkirchen, 2018/11/17
Riverside?! Was soll man zu ihnen noch sagen? Eine Band, die in ihren schwersten und dunkelsten Stunden nicht in Lethargie verfallen ist, sondern Trauer und Wut in Lebensfreude und Musik umgewandelt hat. Und zwar in ein wahnsinnig starkes Stück Musik namens “Wasteland”. Das spiegelt sich auch in ihren Auftritten wieder: Spielfreude, Humor, Zusammenspiel auf der Bühne und Erinnerungen an einen geliebten Freund und Kollegen. Es waren die neuen Stücke, wie auch die Klassiker (“Panic Room”), die das Publikum in ihren Bann zogen. Leider war den Zuhörern und Zuschauern nur ein verkürztes Festival-Set vergönnt, auch wenn die Lust auf mehr vorhanden war – nicht nur beim Publikum. Aber 2019 naht und eine Deutschlandtour ist angekündigt.
[zum Festival]
Mit solch einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm könnte sich ein Grower für die Post- und Progszene in Deuschland für die Hallensaison entwickeln. An die Organisatoren und Macher des Gloomaar Festival: Macht weiter so! – Es war mir ein FEST!!!