Mandoki Soulmates: ein Doppelalbum der musikalischen Rebellen

Erst kürzlich haben wir über die Soulmates berichtet, als sie einen umfangreichen DVD Release vorlegten. Jetzt geht es weiter – und das gleich mit zwei Studioalben voller neuer Musik. Bekannt wurde der ungarische Musiker Leslie Mandoki im Jahr 1979 durch seine Mitwirkung bei der Gruppe Dschingis Khan. Später besann er sich auf seine Jazzwurzeln und begründete viele Jahre später sein Soulmates-Projekt, an dem viele nationale und internationale Künstler mitwirken.

Die Soulmates sind eine musikalische Wertegemeinschaft. Und als musikalische Rebellen fühlen sie sich auf den Plan gerufen, um ihre Stimmen zu erheben. „Dabei“, so Mandoki, „reklamieren wir nicht die allein objektive Wahrheit für uns, sondern versuchen einfach authentisch, integer, ehrlich zu sein und Antworten auf Herausforderungen unserer Zeit zu geben.“

Das Doppelalbum aus den einzeln betitelten CDs „Living in the Gap“ und „Hungarian Pictures“ nimmt eindringlich zu gesellschaftlichen Veränderungen Stellung. Es ist ein Album, das sich durch eine Eigenschaft besonders auszeichnet: Relevanz. Dieses Doppelalbum ist ein kraftvolles Statement, verpackt in anspruchsvolle Musik. Starke Songs, in virtuoser Form dargeboten von großen Künstlern, eine knallharte Abrechnung mit dem eigenen Generationsversagen der vergangenen Dekaden. Ein „Stopp!“ dem „Weiter-so“. „Als Künstler ist es mir ein besonderes Anliegen, überall dort Brücken zu bauen, wo Risse entstanden oder wenn eine Spaltung so eklatant zu Tage tritt“, so Leslie Mandoki zum neuen Album.

Wer hier alles mitwirkt, hat schon WHO-IS-WHO-Charakter: Bobby Kimball (Toto), Chris Thompson (Earth Band), Ian Anderson (Jethro Tull), Jack Bruce (Cream), Nick van Eede (Cutting Crew), Peter Maffay, David Clayton-Thomas (BS&T), Tony Carey (Rainbow), John Helliwell und Jesse Siebenberg (Supertramp), Julia Mandoki, Al di Meola, Mike Stern, Simon Phillips, Randy Brecker, Ada Brecker, Bill Evans, Till Brönner, Cory Henry, Richard Bona, Steve Bailey – und das sind noch nicht alle!

Ob die „Fridays For Future“ Bewegung wirklich auf einen Soundtrack wie „Young Rebels“ gewartet hat, mag dahingestellt sein. Zumindest ist Mandoki einfach ein genialer Netzwerker und nutzt seine Kontakte gekonnt. Die erste CD funktioniert als Konzeptalbum zur Gesellschaftspolitik. Musikalisch ist das vielschichtig mit einer kreativen Rock-Attitüde. Sehr spannend bezieht sich die progressive zweite CD auf klassische Themen von Béla Bartók mit Neukompositionen und inkludierten Songs. Ambitioniert!