Wer an Progressive Metal und Djent denkt, der rechnet mit Musik von Musikern für Musiker – und sonst für sehr wenige. Polyrhythmen, undurchsichtige Songstrukturen und meist aggressive Vocals erschweren den Genuss für den unbedarften Hörer. Monuments verschmelzen diese Elemente nun auf ihrer aktuellen Platte „In Stasis“ mit eingängigen Vocals und packenden Refrains. Das schafft Zugänglichkeit und reißt live auch den Letzten vom Hocker.
Monuments, das ist eine 2009 gegründete Progressive Metal-Band aus UK, die gemeinsam mit Genregiganten wie Periphery und Tesseract die Teildisziplin des Djent definierte. Nach diversen Lineup Änderungen scheinen die Briten mit Andy Cizek nun endlich das letzte noch fehlende Puzzleteil gefunden zu haben. Mit dem 2022 erschienen vierten Studioalbum „In Stasis“ liefern sie dafür höchst eindrucksvoll den Beweis.
Das MTC in Köln ist an diesem Samstagabend ausverkauft und gerammelt voll. Es ist eine von diesen Locations, die nicht viel brauchen, um eine familiäre und herzliche Atmosphäre zu liefern – am allerwenigsten eine Heizung. Dicht gedrängt, schwitzend erwartet das Publikum ein Feuerwerk und wird nicht enttäuscht. Die Energie des Raums kann man förmlich mit Händen fassen.
Den Abend eröffnen The Dali Thundering Concept, ein Pariser Quartett, das sich an einem Spagat aus Deathcore und Progressive Metal versucht. „God is dead“ heißt der erste Song. Den riffhungrigen Zuschauern wird schnell klar: Die Fahrtrichtung des Sets ist definiert. Spielend leicht, so scheint es, wird eine höchst explosive Mischung aus brachialen Riffs, brutalen Drums und erbarmungslosen Vocals vorgetragen. Alles eingefasst in merkwürdigste Taktarten, Tempiwechsel und gespickt mit Überraschungsmomenten. Das faszinierte und kopfnickende Publikum befindet sich auf einer konstanten (und aussichtslosen) Suche nach der „1“. Nach einer knappen halben Stunde ebnet ein unerwartet emotionales Finale den Weg für den Mainact.
Monuments betreten die Bühne, sie eröffnen mit „Cardinal Red“. Keine drei Sekunden später brennt die Luft, das Publikum wird von den Beinen gerissen. Eine schlicht unfassbare Energie erfüllt den kleinen Club, es ist kaum möglich, sich zu entziehen. Frontman Andy Cizek nutzt die Nähe zu den Zuhörern für diverse Crowdsurfing-Einlagen, die ihn freilich nicht von seiner absolut überzeugenden Performance abhalten. Gegen ein solches Brett aus Riffs von John Browne muss man sich erstmal durchsetzen.
Neben Songs der neuen Platte finden auch Tracks der älteren Alben ihren (berechtigten) Platz im Set. „Degenerate“ und „Regenerate“ begeistern, besonders aufgrund der überwältigenden Präsentation. Kein Bandmitglied kommt zum Stehen, die Bühnenpräsenz hätte besser nicht sein können. Trotzdem trägt Browne komplizierteste Riffs in gewohnt perfekter Umsetzung vor. Die Finger fliegen über das Griffbrett – mühelos. Wer einen Fehler findet darf ihn behalten.
Der Bass steht dem in nichts nach. Mit Werner Erkelens springt ein Niederländer live für den sonst gesetzten Bassisten Adam Swan ein, der bei dieser Tour nicht dabei ist. Gemeinsam mit dem neuen-alten Drummer Mike Malyan, dem man den Spaß an der Show zu jeder Sekunde (trotz anspruchsvollster Parts) ansieht, legt Erkelens ein durchdachtes und grooviges Fundament, das fetter kaum sein könnte.
Nach etwas mehr als einer Stunde schließt das Quartett mit „Lavos“ – doch das heisere und erschöpfte Publikum will mehr: Die Band packt „I, Creator“ aus – eine perfekt gewählte Zugabe, die auch dem Letzten noch das letzte bisschen Power raubt. Die energiegeladene Performance lässt keine Wünsche offen und überzeugt zu 100%: Progressive Metal kann mehr, als nur ein kleines Randpublikum überzeugen. In einer solchen Umsetzung ist diese Musikrichtung in Teilen sogar tanzbar – ganz sicher aber salonfähig!
Dear Ladies and Djentlemans, treten Sie ein! Kommen und staunen Sie! Das heutige Menü wird Ihren Gaumen und selbstverständlich auch Sie selbst zum Wackeln bringen. Ihre Sinne werden durch Acht-Saiter Gitarren, vertrackter Rhythmik, brutalen Breakdowns, progressiven Melodien und himmlischem Gesang in eine Berauschtheit verfallen, die Sie den Künstlern Born Of Osiris, After The Burial, Monuments und The Haarp Machine verdanken werden. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Show.
Das Kölner Underground scheint am heutigen Wochenende seine Fete schon etwas früher zu beginnen, denn The Haarp Machine starten pünktlich um 19.30 Uhr ihre Show. Keine Prog-Metalcore Band war in den letzten beiden Wochen so ein Gesprächsthema wie diese Jungs. Bis auf Gitarrist Al Mu’min haben alle anderen Mitglieder Mitte Januar The Haarp Machine verlassen. Keiner wusste, ob diese kommende Europa-Tour überhaupt möglich wäre. Aber Al Mu’min schaffte es, sich in kurzer Zeit neue Mitstreiter zu suchen und diese Tour anzutreten. Ihr neuer Sänger schlägt sich gut und gibt sich live sehr sympathisch. Vielleicht macht diese Maschine im Besetzungsraster mal eine kleine Pause, damit das Projekt weiter reifen kann. Respekt für das schnelle Zusammenstellen der Besetzung, für drei Wochen eine echte Meisterleistung!
Mit Monuments kennen sich die Kölner aus. Diese Jungs haben schon mehrfach das Underground in eine Dancehall verwandelt. Die Engländer gehören zu den erfolgreichsten Djent-Künstlern. Der Ex-Fellsilent Gitarrist John Browne hat mit seiner Idee, progressiven Groove-Metal mit leichten Hip Hop-Elementen zu versetzen, genau den Nerv vieler Musikaufgeschlossener getroffen. Ihr Album „Gnosis” hat unter diesem Aspekt viel Lob bekommen. Auch auf dieser Show ist alles wie erwartet. Das Publikum singt und hüpft, während Monuments den Takt vorgeben. Am Setende gibt es noch „Admit Defeat”.
Gegenwärtig warten alle gespannt auf After The Burial. Laute, schwere Acht-Saiter Gitarren beginnen im Dampfwalzenformat zu arbeiten. Diese Breakdowns stampfen wie Elefanten auf die Besucher ein. Wer letztes Jahr als verdienter Headliner auf dem Euroblast war, kann nur im Underground eine Spitzenshow abliefern. Der Sound ist klar und für den basslastigen Soundfan ein absoluter Genuss. Die dunkle Gitarren-Rhythmik wird durch viele schnelle Melodieläufe wieder aufgehellt. Sänger Anthony Notarmaso gibt keine Clean-Vocals von sich und wirkt dem bisherigen Verlauf des Abends entgegen. Live geben After The Burial Songs aus ihren drei Alben, sodass von Technical-Death bis Djent alles im Set vertreten ist. Nicht nur mir setzt diese Band ein breites Grinsen ins Gesicht. Mit einem Song vom kommenden Album wird hier der Mund am Ende des Sets noch wässrig gemacht. Bester Metalcore-Live-Act unserer Zeit!
In der Umbaupause gibt es einen kurzen Bannerwechsel und das Cover der neuesten Born Of Osiris Albums „The Discovery” strahlt in seinen bunten Farben hervor, eines der besten Artworks von Cameron Gray. Dann kommt die Band unter einem elektronischen Intro auf die Bühne. Unterdessen ist das Underground gefüllt bis auf den letzten Platz. Mit einem Deathcore-Beatdown und Keyboards wird hier ein Sturm losgelassen, der durch den ganzen Club fegt. Diese Burschen sind jung und talentiert, und haben mit Schlagzeuger Cameron Losch ein wirkliches Monster an der Hand, das an der Bassdrum ein diffiziles Können beweist, wenn es um vertrackte Takte geht. Nicht nur die Fans erfreuen sich an dieser sehr belebten Show, sondern auch die Band bedankt sich für die rege Anteilname des Publikums. Besonderes Merkmal ist die Ballade „A Solution”, in der Sänger Canizaro und Keyboarder Buras etwas ruhiger werden und auf Emotionen setzen. Was leider etwas ägerlich ist, ist, dass die Spielzeit für einen Headliner auf 30 Minuten etwas kurz aus fällt. Ansonsten bieten Born Of Osiris eine wirkliche originelle Show!
Der Abend war für alle Beteiligten ein Erfolg. Alle Metalcore und Djent-Fans sollten diese Tour besuchen!
Das Euroblast-Festival geht 2012 in die achte Runde. Verschiedenste Musiker aus der Sparte Technical-Metal/Djent bekommen auch dieses Jahr wieder eine Chance, sich auf einem Festival zu beweisen, das von nicht weniger als von 34 Nationen der ganzen Welt besucht wird. Die Anreisenden aus Australien, Schottland und Indien konnten sich über eine Vielfalt und Menge an Bands, verteilt über drei Tage, nicht beschweren. So haben unter anderem War From A Hartlots Mouth, Unevenstructures, Agent Fresco und Circle Of Contempt am Freitag einen großartigen Start für dieses Festival hingelegt. Auf den heutigen Samstag und den morgigen Sonntag wurden die Live-Acts vom Underground in die Live Music Hall verlegt. Ich bin gespannt, was mich an diesem Wochenende noch auf an musikalischen Highlights erwartet.
Als ich die Live Music Hall betrete, höre ich laute Industrial-Techno-Beats. Vielleicht lief von gestern immer noch eine Aftershow-Party, aber dafür schauten zu viele Anwesende Richtung Bühne, als angeheitert auf die Tanzfläche. Ein britischer Electro/Sci-Fi-Künstler namens The Algorithm legt seine Samples und Beats auf. Sein Mix aus Electro und Metal war mir bisher in dieser Form noch nicht bekannt und wirkt für elektronisch Begeisterte sehr originell und erfrischend. Ein überwältigter Sound bebte unter meinen Füßen, während schnelle oder langsame Subbasses meinen Körper erwischten. Zu einer frühen Stunde ist dies die ideale Möglichkeit, um alle Gehirnzellen zu reanimieren.
Chimp Spanner haben hier mit ihrer Musik den Kern der meisten Anwesenden getroffen und entpuppen sich als wahre „Djentle-mens”. Instrumental gespielter Prog-Metal wird hier dargeboten. Untermalt werden die rhythmischen Beats von elektronischen Elementen. Die Highlights bietet Spanner dann mit seinen genialen Solis und Lead-Gitarrentechniken. Die Songs wirken nicht kopflastig, da sie die Balance aus technisch-anspruchsvollen Riffs und Groove-Elementen einfach halten können. Das ist die erste Band des heutigen Abends, die vor fast vollem Haus spielt.
Viele Breakdowns und Midtempo-Wechsel gibt es bei Destrage. Inspiriert in Stile von Unearth und As Blood Runs Black bietet die junge Band eine lebendige Live-Performance. Es gibt sogar an manchen Stellen Clean-Vocals, um das ganze Geschrei nicht zu stumpf wirken zu lassen.
Jetzt betreten Vildhjarta unter höllischem Applaus die Bühne. Hier wird musikalische Schwerkost in Reinform geboten. Düstere Gitarren ballern mit disharmonischen, vertrackten und leicht chaotischen Parts nur so um sich. Über diesen Gewitterwolken schreien zwei Herren wie zu Odins Zeiten. Besonders die Songs „Dagger” und „Eternal Golden Monk” ballern einer Apokalypse gleich über einen ein, als würde die Live gleich in sich zusammen fallen. Dieser Klops aus Hass bleibt erstmals eine Weile im Halse stecken.
Skyharbor werfen mich wortwörtlich in den Himmel. Diese indische Band war bis zum heutigen Tage fast völlig unbekannt. Jazzige Drums treffen auf warme und harmonische Riffs. Begleitet wird dies von einer gelungen Gesangsstimme. Alles zusammen erinnert mich das Ganze an Thrice, Dredge und Deftones. Hier wird viel Atmosphäre und Gefühl geboten. Großartig!
Mit Monuments kommt die Band mit dem längst erwarteten Album des Jahres auf die Bühne. Ihre drei Song- Ep „We Are The Foundation” schlug ein wie eine Bombe. Im September diesen Jahres kam ihr Album „Gnosis” auf den Markt. Dieses Album sprüht vor musikalischer Vielfalt, Groove und eingängigen Melodien. Diese genannten Eigenschaften werden live auch so weitegegeben. Sänger Matt Rose animiert als Partykönig in Topform und springt und hüpft die Bühne rauf und runter. Da freut man sich schon auf die kommende Tour im Februar, um Monuments in Köln wieder live sehen zu können.
Jeff Loomis ist der ehemalige Gitarrist der Thrash-Metal-Legenden Nevermore. Heute präsentiert er uns sein neues Solo-Album „Plains Of Oblivion”. Seine spieltechnischen Fähigkeiten an der Gitarre sind einfach überragend und lassen viele einfach nur staunen. Beeindruckender Sound ummantelt die progressiven Songs. Laute und leise Töne werden harmonisch kombiniert und geben ein wunderschönes Klangbild. „Plains Of Oblivion” gehört in jedes Plattenregal.
Jetzt kommen wir schon zu der letzten Band des Abends: After The Burial. Und die Herren aus dem Hause Sumerian Records wissen, wie sie als letzte Band nach gefühlten 10 Stunden musikalischer Beschallung dennoch den Platz als Highlight des Tages bekommen. Ab der ersten Sekunde ballert es Breakdowns, Harmonieläufe und Tempowechsel aus den Boxen. Zum Schluss werden alle Besucher nochmal wach und es gibt sogar Circle Pits. Die enthusiastische Laune wird auf die Leute übertragen. Unter all den Hits von der Alben „Rareform” und „In Dreams” gibt es auch einen Song vom kommenden Album, das im Frühjahr 2013 erscheinen soll. Verschwitzt und glücklich freuen sich die Besucher jetzt noch auf ein paar Bierchen und warten gespannt auf den morgigen Tag und auf das, was noch alles kommen mag.
Am nächsten Morgen mit leichten Nackenschmerzen aufgewacht, wird sich nach einem stärkenden Frühstück sofort in Richtung Live Music Hall bewegt. Eine junge und talentierte Band namens Joncofy hat sich als Augapfel der nächsten Generation entpuppt, danach kommt Panzerballet auf die Bühne. Ich habe seit Psyopus nicht mehr so etwas Verstörendes gehört. Ein begnadeter Drummer spielt sich auf vertrackte Weise die Hände und Beine wund, während Saxophon und Gitarre ihre Chaosspuren hinterlassen. Panzerballett spielen eigen geschriebene Stücke als auch von Originalen verfremdete Songs aus allen musikalischer Richtungen. Es gibt eine sehr eigenwillige Interpretation von “Smoke on the Water”, die Deep Purple bestimmt nicht mal ansatzweise als ihren Song angesehen hätten, schwere Kost zu so früher Stunde.
Etwas ruhigere und stimmigere Töne stimmen dann die Jungs aus Florida von Akeldama an. Hier wird progessiver Metalcore mit leichtem Power-Metal vermischt. Es gibt viel klaren Gesang, während ein Zweitsänger keift und schreit. Die Band nahm alle Songs in eigener Regie auf und tourt nun in den folgenden Wochen mit Jeff Loomis. Sie scheinen sich über ihre glückliche Lage sehr zu freuen.
Die Miglieder von Disperse bieten eine wunderbare melodische Atmosphäre. Als ich erfahre, dass sie einen Plattenvertrag bei Season Of Mist haben, wird klar, dass diese Band etwas Besonderes sein muss. Und ich werde nicht enttäuscht. Disperse strahlen viel Leidenschaft und Sympathie aus. Es gibt viele leise Töne, die sehr warm und behütend klingen. Ich freue mich auf ihr kommendes Album.
Mit C.B Murdoc kommen wir endlich nochmal zu einer echten Trash Metal Band. Lange Haare und Bärte bieten Musik der Marke Skeletonwitch. Dazu heißt es, nur die Pommesgabel in die Luft zu heben und abzurocken. Vielleicht ist diese Art von Musik für einige Besucher zu speziell, so finde ich ein abwechslungsreiches Line-Up persönlich besser. Musik bedeutet Farbigkeit.
Schon während des Soundchecks für Tesseract füllen sich wieder die Massen in der Live Music Hall. Mit einem neuen Sänger ausgestattet, erlaubt uns die Band einen Einblick in musikalisches Können. Die abwechslungsreichen Songs des Albums „One” geben einen idealen Einblick, wie harmonisch und ausgewogen progressive Musik sein kann. Sanfte und laute Töne werden durch wunderbare Gesangsmelodien verbunden. Wir können gespannt auf den weiteren Werdegang dieser Band warten. Bei zu Recht tobendem und verdientem Applaus verlassen Tesseract die Bühne.
Unter knallen Drums und Riffs eröffnen die melodischen Death Metal Pioniere von Scar Symmetry ihr Set. Die Nuclear Blast- Veteranen bieten eine gelungene Mischung aus Metal und sehr intensiven, fast balladenartigen Elementen. Sänger Robert Karlsson weiß sich perfekt in diese stimmige Bild mit seiner Stimme einzufügen und untermalt sein Talent mit witzigen und smarten Ansagen, während Lars Palmqvist als Zweitsänger die klaren Gesangseinlagen übernimmt.
Leider kommen wir jetzt schon zur letzten Abend des Euroblast -Festivals. Long Distance Calling war einst ein Nebenprojekt der Mitglieder der Helden von Misery Speaks. Die Münsteraner gelten als eine der erfolgreichsten Instrumental- Rockbands Deutschlands, für Fans von Tool und Isis ein wahrer Hochgenuss. Sie bieten eine schöpferische Abwechslung aus Metal, Rock, Jazz, Funk und kleinen Boogie-Einlagen. Zurzeit arbeitet die Band unter Hochdruck an ihrem vierten Album, welches im März nächsten Jahres erscheinen und sogar einige Songs mit Gesang enthalten soll. Nach diesem großartigen Auftritt warte ich gerne auf dieses Album. Diese Band ist still ihren Weg gegangen und wird nun mit viel Lob belohnt. Instrumental- und Dredge-Fans sollten hier ihre Ohren spitzen.
Nach drei Tagen musikalischem Input kann man sich bei den Veranstaltern und Mitarbeiter des Euroblast-Festivals nur bedanken. Ihrer Hingabe für vielfältige Musik haben wir dieses Festival zu verdanken. Hier wurde von Musikfans für Musikfans etwas weitergeben. Hoffen wir, die Mühen und die Arbeit haben sich auch ausgezahlt, um nächstes Jahr wieder diese bunte Fülle an Musik an die Fans weitergeben zu können. Besucher aus der ganzen Welt würden sich freuen.
Ein technisches Metalpaket der Extraklasse steht dieses Jahres noch kurz bevor: Im Oktober diesen Jahres findet das 8. Euroblast-Festival in Köln statt. 2012 soll das Euroblast Festival vom 19. bis 21. Oktober in der Live Music Hall und im Underground in Köln stattfinden und auf 3 Bühnen insgesamt 40 Bands präsentieren. Um noch mehr über dieses großartige Festival zu erfahren, haben wir uns Zeit genommen, um ein paar Worte mit Mitarbeiter Philipp Mertens auszutauschen.
Hallo Phil! Wie laufen die Vorbereitungen für das Euroblast Festival? Ihr habt ja vor einigen Wochen das finale Line-Up verkündet und nun müsste sich doch der Organisationsstress nach der ganzen Arbeit etwas gesenkt haben, oder?
Philipp Mertens: Hey, die Vorbereitungen sind natürlich in vollem Gange und gerade jetzt, knapp vier Wochen vor dem Festival geht es hier richtig zur Sache. Die Vorarbeiten haben wir zwar zum größten Teil abgeschlossen und der Promotionapparat läuft auf Hochtouren, aber jetzt geht es ans Eingemachte und vor allem um die praktischen Vorbereitungen vor Ort. Hotels und Flüge müssen gebucht werden, welche Medienpartner brauchen vor Ort wieviel Platz, wann kommen welche Bands und was brauchen sie, tausend Kleinigkeiten halt. Also vor dem Festival schläft bei uns keiner mehr aus.
Könntest Du uns kurz die Geschichte des Euroblast-Festivals darlegen? Ihr wart ja zuerst ein kleines Kölner Festival im Kölner Bogen 2 mit Bands wie Textures oder Tesseract, welches dann immer größere Formen angenommen hat. Dieses Jahr findet es sogar zwei Tage lang in der Live Music Hall statt. Der Sprung der Locations ist ja enorm.
Philipp Mertens: Ja, die Sprünge der letzten Jahre waren in der Tat enorm. Seit letztem Jahr wurde die Kapazität mehr als verdoppelt und dieses Jahr sind es insgesamt sogar vier Tage, drei Festival-Tage, Freitag im Underground und Samstag und Sonntag in der Live Music Hall, plus unserem Warm-Up Special an dem Donnerstag davor. Die Bands von damals sind in den letzten Jahren stetig gewachsen und natürlich sind wir vergleichsweise immer noch undergroundig. Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Musik um progressiven Metal enorm viel Potenzial hat, vor allem da die Szenen immer offener werden. Wenn dann jemand wie The Algorithm mit seinem Electro/Sci-Fi/Metal neben klassischen Acts genauso gut ankommt, erweitert das natürlich auch unser Publikum.
Du sagst es: Es gibt sogar ein Warm-Up am 18.10. im Underground mit sieben Bands! Nicht gerade wenige Bands, um die Leute anzuheizen! Wie kamt ihr auf diese Idee? Standen zu viele Bands dieses Jahr zur Auswahl und ihr musstet eure Pläne ändern?
Philipp Mertens: Das Warm Up war in der Tat nicht von Anfang an geplant. Aber nachdem wir die Möglichkeit sahen, Sybreed und Agent Fresco zu bekommen, die wir auf jeden Fall dabei haben wollten, haben wir das Ganze noch mal um einen Tag erweitert, wobei der Warm Up eher als separates Konzert gesehen werden sollte und nur indirekt Teil das Festivals ist.
Ihr bietet Bands aus jeglichen Genres im modernen Metalbereich eine Plattform auf eurem Festival. Teilweise haben Bands hier sogar ihre erste europäische Festlandshow gespielt. Bewerben sich Unmengen von Bands bei euch oder sucht ihr sie persönlich aus?
Philipp Mertens: Mit Agent Fresco kommt natürlich auch eine Band, die mit Metal direkt nicht so viel zu tun hat und The Algorithm ist auch mehr DJ, als Metal-Act. Natürlich konzentrieren wir uns mehr auf den Bereich Metal, aber im Endeffekt wollen wir eine Plattform für Neues und Kreatives sein. Wir wollen uns auch nicht auf die Sparte “Djent” beschränken, wie uns oft nachgesagt wird, sondern Teil des Prozesses sein, Musik weiter zu entwickeln, egal in welchem Sinne. Da hat Hacktivist mit Rap-Djent genauso was verloren, wie The Algorithm, Agent Fresco oder Prog-Verteranen á la Scar Symmetry. Wir bekommen auch Unmengen an Bewerbungen, von denen wir einige ausgewählt haben, aber viele kleine Bands haben wir einfach selbst rausgesucht und angesprochen, weil wir die einfach geil fanden. Die haben uns dann total euphorisch geantwortet, weil sie nie damit gerechnet haben, dass wir denen von uns aus die Möglichkeit anbieten auf dem Euroblast zu spielen.
Ihr arbeitet gerne mit got-djent.com zusammen. Habt ihr vielleicht deshalb, weil ihr immer im Austausch steht, so frische und junge Bands wie Monuments, Tesseract oder Uneven Structure auf eurem Festival, die ohne euch nie den Sprung in Labels geschafft hätten? Sowas muss einen Musikfan doch sehr stolz machen.
Philipp Mertens: Ja got-djent.com ist schon seit einigen Jahren ein treuer Partner und guter Freund und die Website ist eine pure Goldgrube, was vielversprechende Newcomer angeht. Das überträgt sich dann auch auf uns, sodass das Euroblast für einige Labels schon zum Pflichttermin in der Jahresplanung geworden ist, weil die Leute auch wissen, dass sie bei uns finden, was sie suchen. Und, dass kleine Bands dadurch den Sprung auf nächste Level schaffen, ist ja genau das, was wir wollen. Das ist das, wofür wir dieses Festival veranstalten.
Wie sehen denn die Planungen für die kommenden Euroblast-Festivals aus? Habt ihr schon einiges in Vorbereitung? Vielleicht habt ihr euch ja schon ein paar Headliner herausgesucht.
Philipp Mertens: Euroblast-Festivals Vol.9 haben wir auch schon deutlich ins Auge gefasst. Gerade konzentrieren wir uns zwar noch darauf, dass die kommende Edition reibungslos über die Bühne läuft, aber die ersten Vorbereitungen für 2013 haben schon begonnen. Natürlich können wir dazu noch nichts sagen, aber es sind schon einige Bands gebucht, die uns auf jeden Fall auf das nächste Level katapultieren werden und die die meisten Fans sicher aus den Socken hauen werden.
Danke für die Antworten und für dieses tolle Festival. Dein letzter Kommentar für unsere Leser:
Philipp Mertens: Wir danken auch für euren Support. Die meisten haben sicher schon mitbekommen, dass wir auch jetzt immer noch ständig Änderungen bringen und mit War From A Harlots Mouth immer noch neue Bands kommen. Also checkt am besten regelmäßig unsere Website www.euroblast.net, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Running Order ist online und neben den Festival-Tickets gibt es nun auch Tages- und Unterkunfts-Tickets! See you in October! Thall…