Magischer Sound und goldene Träume

Mit „New Gold Dream“ (1982) begann auch meine persönliche Geschichte als Fan der Simple Minds. „Someone Somewhere In Summertime“ gehörte zu den Songs, dir wir als Teenager im Jugendclub in Dauerschleife gehört haben. Und das noch bevor der große Erfolg der schottischen Rockband über den Kanal schwappte. Zwei Jahre später folgten der Durchbruch mit „Don’t You (Forget About Me)“, die Hits „Alive & Kicking“ und „Sanctify Yourself“ sowie Ende des Jahrzehnts mein All-time-Favourite-Album „Street Fighting Years“. Das war die Zeit, als die Simple Minds gemeinsam mit U2 an der Spitze einer politischen Musikbewegung standen.

Inzwischen ist „New Gold Dream“ 40 Jahre alt und die Band um Jim Kerr nahm das zum Anlass, das Album im Oktober 2022 in der Paisley Abbey, einem ehemaligen Kloster in den schottischen Lowlands, komplett aufzuführen. An der Reihenfolge der Tracks wurde nichts geändert und es gibt auch keinerlei Bonus. „New Gold Dream“ pur – sozusagen.

Das Album gilt als wegweisendes Werk der Band und ist ein Meilenstein des New Wave und des Synthie-Pop. Viele Bands – darunter auch U2 – ließen sich von dem Sound begeistern und beeinflussen. Er zeichnet sich durch eine Kombination aus eingängigen Melodien, elektronischen Elementen und kraftvollen Texten aus, die häufig von Themen wie Sehnsucht, Verlangen und dem Streben nach etwas Höherem handeln. Die Musik ist geprägt von pulsierenden Rhythmen, raffinierten Synthesizer-Arrangements und einer reichhaltigen Instrumentierung, die eine Atmosphäre von Melancholie und Euphorie zugleich erzeugt.

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Einige der bemerkenswertesten Tracks auf dem Album sind „Someone Somewhere in Summertime“, „Promised You a Miracle“ und der Titeltrack „New Gold Dream (81-82-83-84)“, die allesamt zu den bekanntesten und beliebtesten Songs der Band gehören und bis heute zeitlos wirken. Wundervoll, sie nochmal neu zu hören. Der Sound in der Abtei ist magisch und Gordy Goudie an der akustischen Gitarre sowie Sarah Brown im Background sind eine starke Ergänzung zur ursprünglichen Bandbesetzung.

„Als es darum ging, einen Veranstaltungsort für die Performance von NEW GOLD DREAM zu finden, wollten wir ihn in der Nähe haben. Und da die Band aus Glasgow kommt, musste es natürlich irgendwo dort sein. Aber es musste auch ein Ort sein, der etwas Großartiges darstellt und aus der Norm herausfällt, weil es für uns ein besonderes Album ist. Und da wir die Geschichte von Paisley Abbey kennen und wissen, wie der Ort aussieht, dachten wir, dass dies etwas Besonderes sein würde“, sagt Jim Kerr zum Release.

Mission erfolgreich – mehr gibt es nicht zu sagen. Der sphärische Sound ist glänzend umgesetzt und wirkt nach vierzig Jahren so frisch wie nie. Jim Kerr ist stimmlich top und die neuen Arrangements mit Sarah im Backing sind absolut glänzend. Hymnisch sieht man den Frontmann in seinen ausufernden Bewegungen quasi vor sich. Als 23jährigen oder 63jährigen – das spielt keine Rolle!

Fotocredit: BMG