ROCK AM RING – Fotogalerie von The Linda Lindas, 4.6.2022
ROCK AM RING – Seht hier unsere Fotogalerie von The Linda Lindas, 4.6.2022
ROCK AM RING – Seht hier unsere Fotogalerie von The Linda Lindas, 4.6.2022
Ich war nie jemand, der sich große Ziele gesetzt hat. Wusste aber recht früh in meiner Konzertfotografie, dass ich irgendwann mal bei Rock am Ring fotografieren möchte. Fernsehübertragungen von dem Festival mit der einmaligen Location in der Eifel habe ich an den Festivalwochenenden immer geschaut, später dann – dank Youtube – habe ich mir viele der alten Aufzeichnungen angesehen. Musik und vor allem Livemusik mochte ich schon immer, aber zu einem Festival hatte es mich nie gezogen. Im Jahr 2010 war dann Jubiläum für Rock am Ring angesagt und das Line Up gefiel mir so gut, dass ich mit Freunden aus dem Studium doch mal hin fuhr. Es war cool, aber das eine Jahr hat mir doch gereicht – eigentlich.
Nur zwei Jahre später, mittlerweile war ich auch schon auf recht vielen Konzerten fotografisch unterwegs, wurde ich von einem meiner besten Freunde gefragt, ob ich ihn nicht doch nochmal als Besucher begleiten will. Da „Metallica“ und „Linkin Park“ Headliner waren, habe ich mich kurzfristig dann mit auf den Weg gemacht. Komplettes Programm mit nassem Zelt. Es war auch wieder cool, aber mehr auch nicht. Zu dem Zeitpunkt meinte ich dann schon zum Kumpel, dass ich, wenn überhaupt, nur noch als Fotograf hingehen würde. Aber nie wieder als Besucher.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2012 und dann auch 2013 wurden die Konzerte immer größer und auch immer häufiger. Irgendwann meinte ein Redakteur von Musicheadquarter, Marc Brüser, ob wir es nicht einmal mit Rock am Ring versuchen sollten. Ich, begeisterter Pessimist, war eher auf dem Trip, dass es eh verschwendete Energie sei, aber ließ ihn machen. Die Zeit verstrich und ich hatte auch gar nicht mehr auf dem Schirm, dass er angefragt hatte, bis zu dem Moment als er anrief. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade in Oberhausen um „Pink“ bei ihrem Konzert in der König-Pilsener Arena zu fotografieren. Er fing an zu reden und eröffnete sofort, recht nüchtern, dass Rock am Ring für uns beide bestätigt sei. Er Redakteur, ich Fotograf. Ich ließ mir die Unterlagen abfotografieren, weil ich ihm nicht glaubte. Aber ja, nicht mal ein Jahr, nach meiner Aussage nie wieder zu Rock am Ring zu fahren, außer ich fotografiere dort, stand ich nun da, sammelte meine Gedanken, fotografierte das „Pink“ Konzert und realisierte dann, dass es wohl wirklich wahr würde.
Knapp drei Wochen noch bis zu meinem ersten Rock am Ring. Was war also das wichtigste, was zu erledigen war? Ich musste mir für den Freitag von Rock am Ring frei nehmen und ich brauchte eine Unterkunft, denn zelten war eh schon nicht mein Ding und mit der ganzen Technik für mich komplett ausgeschlossen. Den einen Tag Urlaub zu nehmen war kein Problem, das mit der Unterkunft schon eher. Hotels direkt am Nürburgring waren, dank der Preise und Verfügbarkeit, recht schnell kein Thema. Also fing ich an, kleine Pensionen abzuklappern. Mir wurde klar, dass anscheinend mehrere Besucher keine Lust aufs Zelten hatten, denn die meisten Pensionen waren schon ausgebucht. Zum Glück wurde ich von einer ausgebuchten Pension auf eine andere Pension verwiesen, wo ich es mal versuchen sollte. Gefunden hätte ich diese wahrscheinlich nie, denn eine Website gibt’s bei dieser Pension einfach nicht. Und tatsächlich, man hatte ein Zimmer frei, welches ich dankend buchte.
Ein Tag bis zu meinem ersten Rock am Ring. Bepackt wie ein Maultier fuhr ich gen Köln, wo ich mit mehreren Kollegen den Weg in die Eifel antreten würde. Da zeltet man nicht mal, hat trotzdem gefühlt eine Tonne Gepäck dabei. Als Fotograf nicht mal so ungewöhnlich, aber ich hab es rückblickend wohl etwas übertrieben. Keine Ahnung, was mich erwarten würde, habe ich quasi alles eingepackt, womit man fotografieren kann. Nervös war ich. Davon ab, dass der begeisterte Pessimist nicht genau wusste, was ihn da wohl erwartet, hatte ich noch immer Angst, ob die Akkreditierung denn überhaupt echt ist. Nur soviel: Sie war es. Aber das wollte ich, knapp 18 Stunden vor meinem ersten Rock am Ring, mir nicht einreden. Ich bin ja begeisterter Pessimist.
Der erste Tag bei meinem ersten Rock am Ring. Bei jedem normalen Konzert kommt man an die Gästeliste oder den Presseschalter, sagt wer man ist und das man für einen Fotopass akkreditiert ist. Im normalen Fall steht man auf der Liste und bekommt seinen Pass. Ganz easy. Hier, bei Rock am Ring ist es eigentlich nichts anderes, aber es wirkt wie im Rathaus und man möchte seinen neuen Perso abholen. Für die nächsten drei Tage sind das Presseband und die Fotopässe nämlich mein Ausweis um das zu tun, was ich schon immer wollte. An der Bühne des Festivals stehen, wo man schon etliche Male die Übertragungen im Fernsehen geschaut hat oder von ca. 50m Entfernung aus der Menge Richtung Bühne geschaut hat. Bei Rock am Ring steht man indes nicht einfach nur vor der Bühne. Man steht auf einer kleinen extra Bühne vor der monströsen echten Bühne, sodass man nicht aus 2,5m Tiefe den Künstlern in die Nasenlöcher fotografiert. Und dann steh ich nun da, ungefähr 1,5 Meter über der Menge vor der Bühne und fotografiere erstmal diese einzigartige Aussicht Richtung Besuchermeer in dieser einmaligen Kulisse.
Die Konzerte zu fotografieren ist aber eigentlich nichts anderes, wie in jeder Location, wo ich schon gearbeitet habe. Warum eigentlich auch nicht? Und deshalb hab ich mich nun die drei Wochen vor dem Festival verrückt gemacht. Aber egal, geil ist es trotzdem. Viele Festivals habe ich vorher noch nicht fotografiert und so konnte ich da nicht ahnen, wie luxuriös das hier eigentlich ist. Will man zu einer der zwei kleineren Bühnen, die wenn man davor steht nicht minder riesig wirken, muss man sich nicht die Hacken wundlaufen, sondern wird mit Presseshuttles gefahren. Über die Rennstrecke – leider gelten für den Festivalbetrieb Tempo 30, was sicherlich auch den ein oder anderen Shuttlefahrer ärgert. Die Bands, die ich bei meinem ersten Rock am Ring fotografiert habe, liste ich euch auf. Aber ich muss zugeben, bis auf ein paar wenige Ausnahmen habe ich mich nur auf einen Act wirklich gefreut. Jason Newsted. Geschiedener Bassist der Band, warum ich eigentlich was mit Musik zu tun habe: „Metallica“. Ich hatte „Metallica“ zu dem Zeitpunkt noch nicht fotografiert, aber konnte so wenigstens den ex-Bassist fotografieren.
Ein Tag nach meinem ersten Rock am Ring. Bis auf einen kurzen Regenschauer war es eigentlich kein echtes Eifelwetter. Irgendwie schade, aber froh war ich schon, nicht klitsch nass fotografieren zu müssen. Und wisst ihr was? Das blieb mir sogar bei meinem zweiten Rock am Ring erspart.
Im diesem Jahr sind einiger meiner – bis heute – liebsten Bilder entstanden. Und eins davon wird vermutlich auf ewig in meinem Portfolio bleiben. Das Foto von „Papa Roach“-Sänger Jacob Shaddix. Um der Menge etwas näher zu sein, ging er spontan zu uns aufs Podest runter und an uns vorbei. Auf dem Weg zurück schaute er dann in unsere Richtung und ich hatte Glück, weil sein Blick direkt meiner Kamera galt. Unser Beruf ist trotz aller Planung und Können am Ende auch von dem Funken Glück geprägt.
Im nächsten Jahr klappte es wieder mit der Akkreditierung. Gefreut habe ich mich nicht minder, denn dieses Mal stand nicht der ex-Bassist von „Metallica“ auf dem Line-Up. Nein „Metallica“ selber sollten den Headliner geben. Neben „Kings of Leon“, „Iron Maiden“ und „Linkin Park“. Gegenüber dem Vorjahr fand ich die Namen deutlich beeindruckender, da ich bis auf Kings of Leon, noch keinen Act fotografiert hatte. Ich, der begeisterte Pessimist, war aber mal optimistisch und hatte direkt nach meinem ersten Rock am Ring die Pension direkt fürs nächste Jahr gebucht. Clever.
Aber wisst ihr was? Ich war doch wieder nervös. Ich bin zu dem Zeitpunkt nahezu komplett auf ein neues Kamerasystem umgestiegen und hatte mir noch ein extra Objektiv geliehen. Dazu habe ich noch meine gesamte alte Ausrüstung als Backup mitgeschleppt. Also auch 2014 überzeugtes Maultier. Das zweite mal Rock am Ring war, bis auf die Bands, im Prinzip exakt gleich. Nur eine Sache überschattete das Festival. Nämlich die Ankündigung, es sei das letzte Rock am Ring am Nürburgring. Warum genau, lässt sich gut HIER in der Wikipedia nachlesen.
Nicht nur, dass sehr schnell ein „neues Festival am Nürburgring“ aus dem Boden gestampft wurde, wurde es den Besuchern des – vermutlich – letzten Rock am Ring am Nürburgring mit einem großen Banner auch noch unter die Nase gerieben. Blieben die Besucher Rock am Ring auch treu, so würden doch viele den Nürburgring vermissen. Eine lange Ansprache von Rock am Ring Gründer Marek Lieberberg endete mit „Wir sind der Ring“-Rufen und der Chef persönlich suchte den direkten Kontakt zu den Fans.
Ich habe in diesem Jahr in den vier Tagen ganze 37 Bands fotografiert, für mich Rekord.
Die Geschichte um das „neue Festival am Nürburgring“ ist schnell erzählt. Umzug weil zu wenig Verkäufe, minder gut besucht trotz großen Headlinern wie „Metallica“ und „Kiss“, ein noch kleineres zweites Mal an wieder neuer Location und dann aus. Rock am Ring indes zog es nach Mendig. Nur wenige Kilometer vom Nürburgring auf ein Flugplatzgelände. Nach 29 Jahren Nürburgring hatte man hier nun die Chance sich zu vergrößern, war man doch immer an die Kapazitätsgrenze der Rennstrecke gestoßen. Zum 30jährigen konnte man auf dem neuen Gelände direkt 10.000 mehr Besucher empfangen. Das Konzept blieb soweit aber gleich. Drei Bühnen; zwei massive Hauptbühnen und die „kleinere“ Clubstage zog in ein Zelt. Als Headliner standen „Die Toten Hosen“, „The Prodigy“ und als Abschluss die „Foo Fighters“ auf dem Plan. Es sollte ein perfekter Geburtstag werden. Wenn das Wetter nicht wäre.
Für mich gab es nach zwei Jahren Pension das erste mal Zelt mit Technik, da wir auf die schnelle keine gescheite Unterkunft gefunden hatten. Mit dem Wetter der letzten Jahre, wäre das auch ok gewesen, aber leider kam es anders. Es war der Abend vom Freitag, dem ersten Festivaltag. Eine massive Gewitterfront mit Starkregen zog heran. „Die Toten Hosen“ war mitten in ihrem Set und ich mit einem Kollegen mitten auf dem Gelände auf dem Weg zum Zelt um Rapper Ice-T mit seiner Metalband „Body Count“ zu fotografieren. Ich fotografierte auf dem Weg noch Wetterleuchten in den riesigen Wolkenfronten.
Fazit des Geburtstages: Mehrere, durch Blitzeinschläge, verletzte Besucher und Mitarbeiter im Backstagebereich. Ich kam mit nassen Klamotten und einer leicht defekten Kamera nochmal gut weg. Der Regen war für die – eigentlich – gegen Wasser geschützte Kamera zu viel. Aber ich habe daraus gelernt. Es war für mich das letzte Festival ohne Regenschutz und mit Zelten. Nun begann die Zeit der Pressekonferenzen während des Festivals, denn das Jahr 2015 war leider nur der Anfang.
Kurz bevor wir am Zelt ankamen gab es den ersten großen Regenschauer, dem wir gerade noch entfliehen konnten. Nach den zu fotografierenden Liedern spähten wir in die Nacht und sehen, dass der Starkregen wieder ausgesetzt hatte. Und so machten wir uns auf den Weg durch die strömenden Massen, da „Die Toten Hosen“ gerade ihr Set beendet hatten. Ungefähr 100m vor dem sicheren Pressezentrums ( gelegen in einem Hangar neben dem Flugfeld ) brach die Hölle über uns zusammen und wir wurden inkl. Kameras einmal komplett durchweicht. Da eh Feierabend war, ging es nun in die Nacht“ruhe“. Also nass ins Zelt, nur um zu merken, dass dieses auch nicht ganz wasserdicht war. Naja, schlafen geht vor. In der Nacht ging dann das Gewitter des Jahres über dem Festivalgelände hinab.
Fazit des Geburtstages: Mehrere, durch Blitzeinschläge, verletzte Besucher und Mitarbeiter im Backstagebereich. Ich kam mit nassen Klamotten und einer leicht defekten Kamera nochmal gut weg. Der Regen war für die – eigentlich – gegen Wasser geschützte Kamera zu viel. Aber ich habe daraus gelernt. Es war für mich das letzte Festival ohne Regenschutz und mit Zelten. Nun begann die Zeit der Pressekonferenzen während des Festivals, denn das Jahr 2015 war leider nur der Anfang.
Die Planung für das Festival begann recht früh, denn dieses Jahr musste eine Unterkunft mit festem Dach her. Mit drei anderen Kollegen buchten wir uns dann ein kleines Ferienhaus. Rock am Ring 2016 versprach groß zu werden, so gaben „Black Sabbath“ ihre Teilnahme bekannt und sollten das Festival am Sonntag beenden. Leider kam alles anders. Der erste Tag verlief soweit noch ganz ok bis die ersten Unwetter eintrafen und dafür sorgten, dass ein paar Bands ihre Auftritte unterbrechen mussten. Andere wurden etwas verschoben. Der Abend endete leider in einer kleinen Katastrophe. So wurden durch einen Blitzeinschlag am Abend 72 Personen, 15 davon schwer, verletzt.
Der Samstag startete dann verspätet, da das Gelände durch die Unwetter sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Kurz nachdem die ersten Bands anfangen konnten verschärfte sich die Wetterlage wieder und sorgte für eine Unterbrechung für mehrere Stunden. Am Abend konnte der Headliner „Red Hot Chili Peppers“ dann die Bühne betreten und spielen. Bei dem – für mich – letztem Act des Tages, den deutschen Cowboys von „The Boss Hoss“ kam dann die Pressemitteilung, dass das Festival am Sonntag nicht fortgesetzt wird. Die Gemeinde Mendig hatte den Veranstaltern aufgrund der Wettervorhersage die Genehmigung für den Sonntag entzogen.
Gefühlt habe ich in diesem Jahr mehr Fotos von Pressekonferenzen und allgemeine Geländefotos gemacht als von Bands. Das waren nämlich nur 12 Stück.
Das Gastspiel in Mendig war nach zwei Jahren dann auch wieder Geschichte. Und es ging zurück zum Nürburgring und für mich wieder in die gute alte Pension von 2013/2014. Alle Zeichen standen auf Neustart und mit Rammstein, die zuletzt 2010 das Festival besuchten, stand der erste Headliner für den Freitag schon fest. Auch die Toten Hosen kehrten zurück und System of a Down gaben den dritten Headliner für den Sonntag. Ich war den ersten Tag fast nur mit einer Band beschäftigt. Ich hatte den Auftrag bekommen, die aufstrebende Band „Welshly Arms“ für die Plattenfirma zu begleiten. Der Tag begann dementsprechend mit einem kleinen Shooting, Dokumentation hinter der Bühne und natürlich dem Auftritt selber. Spontan ging es dann noch zu einem Mini-Konzert auf der Bühne eines Sponsors. Danach machte ich mich dann auf um meine „normale“ Arbeit aufzunehmen. Nach nur einer Band machte ich mich im Pressezentrum an die Bearbeitung der Fotos von „Welshly Arms“ um schnell was an die Plattenfirma zu schicken. Draussen spielten gerade die „Broilers“ ihr Konzert.
Kurz vor 21 Uhr wurde es dann hektisch und zugleich gespenstisch. Festivalpapa Marek Lieberberg stand mit einer Polizeibeamtin auf der Bühne und setzte das Publikum in Kenntnis, dass es eine terroristische Bedrohungslage gäbe und das gesamte Gelände geräumt werden müsse. Das, was darauf geschah war so faszinierend und zugleich beachtenswert. Die Masse an Besuchern war in einer gespenstischen Ruhe so schnell und zugleich ruhig verschwunden, dass ich es kaum glauben konnte. Nichtmal eine Stunde später wurde die gesamte Bühne mit Sprengstoffhunden abgesucht. Zum Glück wurde nichts gefunden. Die gesamten Hintergründe könnt ihr HIER in einem SPIEGEL-Beitrag nachlesen.
Nachdem am Samstag dann das komplette Veranstaltungsgelände durchsucht und freigegeben wurde, konnte das Festival gegen Mittag fortgesetzt werden. Die „Broilers“ konnten ihren abgebrochenen Auftritt sogar noch beenden, für das abgesagte Konzert von „Rammstein“ fand sich leider keine Möglichkeit. Die größten Schlagzeilen machte an diesem Tag wohl nur Marek Lieberberg selbst, der während der Pressekonferenz zu den Geschehnissen am Vortag etwas die Fassung verlor. Schwamm drüber, den coolsten Auftritt hatte dann „Marteria“ am Sonntag. Sein Auftritt am Freitag gehörte zu den abgesagten Konzerten. Da er Sonntag aber auch auf dem Schwesterfestival Rock im Park in Nürnberg spielen sollte, wurde man kreativ. So stand er für ein verkürztes Set erst bei Rock am Ring auf der Bühne, flog dann nach Nürnberg und spielte sein Set bei Rock im Park. Kennt man schon von Phil Collins während Live Aid 1985, aber es ist nicht minder cool.
Nach drei Jahren Unterbrechungen und Absagen nun endlich wieder ein volles Jahr. Bis auf einen größeren Regenguss von Donnerstag auf Freitag gabs endlich wieder gutes Wetter und alle Bands konnten spielen. Aber was auffiel: Die Sicherheit wurde extrem hochgesetzt. Mit MPs bewaffnete Polizisten standen vor dem Eingang und die Präsenz von Streifen auf dem Gelänge wurde erhöht. Den Maßnahmen folgten auch die anderen Festival auf denen ich das Jahr noch war.
Auf eine Band habe ich mich am meisten gefreut: „Alexisonfire“. Die fünf Kerle hatte ich bereits einige Jahre vorher fotografiert, ohne diese damals gekannt zu haben. Wer mich kennt, weiß, dass ich zumeist eher zurückhaltend bin, aber bei dem Konzert musste ich dann auch mal beim arbeiten mitsingen. Mit „A Perfect Circle“ konnte ich eine weitere Band endlich ablichten, auch wenn das Zweitprojekt von Tool-Mastermind Maynard nicht gerade dafür bekannt ist, einfach fotografiert zu werden. Es war dunkel, neblig und der Sänger steht nicht wie normal vorne, sondern versteckt sich am hinteren Bühnenrand.
„Casper“ konnte sich das erste Mal auf der Hauptbühne beweisen und performte – meiner Meinung nach – 30 Second to Mars deutlich an die Wand. Am Samstag gab es das – für mich erste – Konzert von „Parkway Drive“ vor ihrer großen Tour, die mich immer wieder bis 2019 begleitete und dann beim Wacken Festival als Headliner Konzert endete. Bei Rock am Ring waren indes „Muse“ und die „Foo Fighters“ die großen Headliner für mich, auch wenn der Auftritt der „Foo Fighters“ durch ein geschädigtes Stimmorgan des Gröhl-Grohl überschattet wurde. Sehr schade.
Es wurde in der Pressekonferenz zum Festival im Vorjahr schon bekannt gegeben: „Die Ärzte“ werden bei Rock am Ring und Rock im Park exklusiv in Deutschland auftreten. Es war tatsächlich DIE Nachricht über das Festival, was am meisten die Runde gemacht hatte. Ich persönlich freute mich dann eher auf die Bestätigungen von „Slipknot“ und „Tool“. Auch wenn bei letzterer Band wieder mal das Problem des gescheiten Fotografierens auftreten wird, was sich schon im Vorjahr bei „A Perfect Circle“ auftat. Tatsächlich war es etwas einfacher, aber mein liebstes Foto des Jahres ist dann bei dem Auftritt von „Bring me the Horizon“ entstanden, deren Sänger kurzerhand „zu uns“ in den Graben kam und die Publikumsnähe suchte.
Weiterhin standen „Slayer“ auf dem Line-up. Es sollte einer der letzten Festivalauftritte der Band sein, die mittlerweile in Rente gegangen sind. Leider durften wir bei dem Auftritt nicht direkt vor die Bühne, sondern mussten aus einem Zwischengraben aus dem Publikumsbereich fotografieren. Im letzten Jahr war das bei dem Auftritt der „Gorillaz“ auch so, also wusste ich bereits, dass ich abermals mit schwerem Teleobjektiv auf dem Gitter balancierend fotografieren musste. Aber ich hatte dann auch endlich mal „Slayer“ fotografiert.
Den Abschluss des Festivals bestreitet traditionell nicht der Headliner am Sonntag, sondern meist ein Act danach auf der kleineren Bühne. In den Jahren waren das für mich „Casper“, „Marteria“, „Slipknot“ und wieder „Marteria“ und dieses Jahr: „Casper und Marteria“. Viel Abwechslung war das also über die Jahre nicht, aber beide für sich sind schon Garanten für gute Stimmung. Zeit wurde es also für ein gemeinsames Album und Tour inkl. Festivalauftritten. Und dann war das Festival auch schon wieder vorbei.
2020 war dann wieder Geburtstag angesagt – 35 Jahre Rock am Ring – und angekündigt waren die Headliner „Volbeat“, „System of a Down“ und „Green Day“. Letztere waren die ersten Headliner für mich bei Rock am Ring im Jahre 2013. Nach zwei Festivaljahren ohne große Komplikationen war dieses Jahr aber wieder der Wurm drin, der sich da Covid-19, oder auch Corona-Virus, nannte.
Es ist nach sehr langer Zeit mit das schlimmste, was der Welt passiert. Wie lange wir mit den Folgen kämpfen müssen, ist noch lange nicht klar. Bis weit ins Jahr 2022 sollte es keine Großveranstaltungen geben. Darunter fielen große Stadion- und Open-Air-Konzerte und natürlich auch alle Festivals inkl. Rock am Ring.
Auch wenn mich eine Festivalpause ein wenig freut, würde ich am ersten Juni Wochenende vermutlich dann doch lieber am Nürburgring sein. Unsere Hoffnungen liegen auf 2022!
RAR will eure Geschichte aus dem Lockdown hören!
Zwei Jahre ohne Festival, kein Camping, kein Roadtrip, kein Rock ’n‘ Roll. Wie haben wir das nur alle überlebt?
Gehört ihr zu den Fans, die ihren Garten zum Green Camping erklärt und mit dem Gartenschlauch für das nötige Feeling gesorgt haben? Dann wollen wir eure Survival Stories aus dem Lockdown hören.
Wäre 2020/2021 euer allererstes Festival überhaupt gewesen oder seid ihr vielleicht schon bei jeder Ausgabe dabei gewesen und somit der dienstälteste Fan ever?
Wolltet ihr dieses Jahr mit euren Freund*innen am Ring so richtig eskalieren? Hattet ihr eure Abifahrt zum Ring geplant? Einen JGA? Einen Heiratsantrag?
Dann lasst uns wissen, was ihr die letzten 15 Monate getrieben habt und was ihr am meisten an Rock am Ring vermisst habt. Erzählt uns eure Geschichten in einem kurzen Video (1-2 Minuten) und schickt dieses an yourstory@rock-am-ring.com
Einsendeschluss ist der 19. September 2021.