Ein musikalisches Tagebuch
Die deutsche Sängerin Senta-Sofia Delliponti haben wir bisher vor allem als OONAGH gekannt. Im Januar 2014 begann die Schauspielerin und Sängerin mit ihrer ganz besonderen Musik. Angefangen mit keltisch-mystischen Songs in Elbensprache schlug sie den Bogen über die Musik der Andenvölker bis hin zu traditionellen afrikanischen Einflüssen. Und auch deutsche Märchenschätze spielten eine Rolle bei ihren Veröffentlichungen.
2022 gab Senta bekannt, dass sie das Musikprojekt Oonagh nicht weiterführen wird. Zukünftig will sie unter ihrem echten Vornamen unterwegs sein. Das erste Album im neuen Stil trug den Titel „Egal wie weit“ und erschien im März 2023. Es bot zeitgenössischen deutschen Pop. Damit entfernte sich Senta von dem esoterischen Touch ihrer früheren Alben und lieferte schöne Melodien, die sich auf ihr aktuelles Lebensgefühl bezogen.
Inzwischen geht die Künstlerin aus Gifhorn in Niedersachsen noch einen Schritt weiter und hat sich für die EP „Echo“ ganz aus der Welt der Majorlabels freigeschwommen. „Ich habe für diese EP alles selbst in die Hand genommen, ohne großes Label an meiner Seite. Stattdessen habe ich mich für die Künstler*innen-Förderung der Initiative Musik beworben. Ich wollte unbedingt eine EP kreieren, die tiefer geht, die Mut macht und die Hoffnung gibt. Eine EP, in der auch vermeintlich negative Gefühle wie Angst und Wut in etwas Positives umgewandelt werden dürfen“, heißt es da ganz selbstbewusst.
In diese Schiene passt die Zusammenarbeit mit Florian Künstler: Der Track „Hallo Angst“ verfolgt die interessante Idee, wie die Personifizierung der Angst zu ihrer Überwindung beitragen kann. Es geht darum, sich der eigenen Angst positiv entgegenzustellen. Senta, die ja bereits als Kinderstar gestartet ist, hat eine lange Geschichte mit Panikattacken und auch Stalking. Diese Geschehnisse hat sie durch eine Therapie zu verarbeiten gelernt und so ist am Ende dieser Song entstanden.
Auch die anderen fünf Stücke der 15minütigen EP klingen wie ein musikalisches Tagebuch. „Du bist was Besseres“ führt mit einer tanzbaren Hymne zu Selbstliebe und positiven Gefühlen. Nach viel Elektronik zeigt uns das akustische „Bisschen von Allem“ einen nostalgischen Rückblick voller Melancholie. „Unperfekt“ spricht von Facetten einer tiefgehenden Liebe und der Titeltrack „Echo“ ruft dazu auf, nie den Mut zu verlieren und immer neu anzufangen. Da weiß Senta, wovon sie spricht.
Senta auf Tour mit Wilhelmine:
12.524 München
13.5.24 Wiesbaden
15.5.24 Braunschweig
16.5.24 Rostock