ASP mit dem vierten Teil ihres „FREMDER“-Zyklus
Seit gut zwanzig Jahren halten ASP aus Frankfurt die Fahne des düsteren Gothic-Rock in Deutschland hoch. Ein Dutzend herausragender Alben ist in dieser Zeit erschienen. Man denke nur an die Vertonung der sorbischen Sage um den Zauberlehrling Krabat oder an das zweiteilige „Verfallen“, die Vertonung einer Horrorgeschichte des bekannten Autors Kai Meyer.
Ganz besonders stechen aber zwei breit angelegte Konzeptwerke aus dem Backkatalog der Band heraus: Der Liederzyklus des „Schwarzen Schmetterlings“ umfasst die ersten fünf Alben der Band und gilt in seiner Gesamtheit als düsteres Meisterwerk. Zu dieser Zeit war die Musik noch sehr elektronisch geprägt – erst im Laufe der Jahrzehnte kamen stärkere Rockelemente hinzu. Zweites tragendes Albumkonzept ist der sogenannte „Fremder“-Zyklus mit den Alben „fremd“ (2011), „Maskenhaft“ (2013), „Zutiefst“ (2019) und jetzt „Kosmonauilus“. Hinzu kommt noch die EP „GeistErfahrer“ (2016), die ebenfalls in diesem Universum spielt.
Der Fremder-Zyklus erzählt die Geschichte des Reisenden, der viele verschiedene Realitäten und Welten besucht, auf dem mittlerweile vierten Album – und es wird noch nicht das Ende der Odyssee sein. Während sich der erste Teil, „fremd“, genau um dieses Gefühl in diversen Facetten drehte – um dieses Gefühl des Fremd-Seins, des Außen-Stehens, des Sich-allein-Fühlens –, verschärfte sich die emotionale Kraft gerade zu Beginn von „Maskenhaft“ enorm. Nun erlebte der Hörer den Verlust der Freiheit, die ultimative Isolation und die Vernichtung alles Individuellen – bevor der Protagonist aufbrechen konnte, auf Wanderschaft ging und raue Pfade betrat. Bis er sich am Rande einer Klippe hängend wiederfand und – hier begann „Zutiefst“ – ins Meer fiel. Nun werden die Abenteuer zwischen U-Booten, Tiefseeungeheuern und falschen Leuchtfeuern weitererzählt.
Seit der rockigen Bandumbesetzung 2011 mit Sören Jordan an der Lead-Gitarre ergänzen Elemente aus Rock und Metal das Geschehen und tragen zu einem phantasievollen Gesamtwerk bei. Frontmann Asp Spreng interpretiert die Stücke gewohnt intensiv und eindrücklich – so wird das Erzählen musikalischer Geschichten zur Kunstform.
Was ich als SF- und Fantasy-Fan besonders spannend finde: Der große Kosmos findet hier nicht im weiten Weltall statt, sondern im inneren Kosmos des Protagonisten, der selbst zum Ort seiner langen Reise wird. Damit schließt sich auch der Kreis zum „Schwarzen Schmetterling“ und seinen inneren Stimmen. Die Reise ins Innere geht weiter und bald dürfen wir uns auf eine Bühnenumsetzung freuen.
ASP –KOSMONAUTILUS TOUR 2020
16.01.2020 – Saarbrücken, Garage
17.01.2020 – Pratteln, Z7 (CH)
18.01.2020 – München, Backstage Werk
23.01.2020 – Würzburg, Posthalle
24.01.2020 – Oberhausen, Turbinenhalle
25.01.2020 – Wiesbaden, Schlachthof
30.01.2020 – Hannover, Pavillon
31.01.2020 – Leipzig, Haus Auensee
01.02.2020 – Stuttgart, Im Wizemann
06.02.2020 – Hamburg, Markthalle
07.02.2020 – Berlin, Huxleys Neue Welt
08.02.2020 – Erfurt, Central
13.02.2020 – Memmingen, Kaminwerk
14.02.2020 – Wien, Simm City (A)
15.02.2020 – Dresden , Alter Schlachthof