Die Death-Metal-Band HAZEEN, die sich selbst als “antirassistisch” bezeichnet, wurde 2018 als Duo von dem in Sydney lebenden Künstler, Musiker und Autor Safdar Ahmed (Gesang & Gitarre) und Can Yalcinkaya (Schlagzeug & Darbouka) gegründet.
Schon traurig, dass man das “antirassistisch” extra betonen muss, aber bei den Schlagzeilen, die die DOCUMENTA im Jahr 2022 national und international macht, ist es kein Wunder. Safdar Ahmed stellt als Künstler der “Documenta Fifteen” (18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel) eine audiovisuelle Dokumentation über den iranisch-kurdischen Flüchtling und Thrash-Metal Gitarristen Kazem Kazemi aus und ist dort auch zur Eröffnung mit HAZEEN als Musiker gemeinsam mit Can Yalcinkaya live aufgetreten. Außerdem werden HAZEEN im Rahmen des Programms “United Metal Nations” beim WACKEN OPEN AIR dabei sein.
SafdarAhmed kommentiert: “Für unser erstes Album ‘Sovereign Murders’ haben wir mit Kian Dayani (Bass und Daf-Trommel) und dem kurdisch-iranischen Metal-Gitarristen Kazem Kazemi zusammengearbeitet, der sechs Jahre lang als Flüchtling im australischen Offshore-Gefangenenlager auf Manus Island festgehalten wurde. Unsere Musik thematisiert das sich ausbreitende Feld von Rassismus, Islamophobie und Bigotterie in der heutigen Welt und setzt sich kritisch mit in der Gesellschaft verankerten Vorurteilen und Angstprojektionen gegenüber Muslimen im Allgemeinen und Flüchtlingen im Besonderen auseinander.”
Musikalisch verbindet „Sovereign Murders“ die Energie von Underground-Metal mit Elementen orientalischer Perkussion. Diese Mischung klingt äußerst spannend und beinhaltet sowohl aggressive Growls und knallharte Gitarrenriffs, als auch rhythmisch sehr anspruchsvolle Passagen. Vor allem, wenn es ins Mystische und Düstere geht, bekommt man tiefe Einblicke ins Seelenleben der Bandmitglieder, die mit der Weltpolitik hadern.
Sehr geil kommt die Vinyl-LP mit neun Titeln in 180 g und full-color-Ausführung. Das Album erscheint als aufklappbares Gatefold in limitierter Auflage von 1000 Stück mit einem 20-seitigen Comic-ZINE in Kollaboration mit dem gemeinnützigen Refugee Art Projekt von Safdar Ahmed, welches in Sydney Flüchtlinge muslimischer Herkunft unterstützt. In eindrucksvollen Bildern und Texten wird hier vom Leben der Flüchtlinge und ihrer Nemesis berichtet.
Ganz ehrlich: Musikalisch sind HAZEEN aufgrund der eintönigen Growls nicht so mein Fall und ich hätte höchstens eine 6-Sterne-Wertung vergeben, aber die wundervolle Aufmachung, die künstlerische Relevanz und der politische Hintergrund heben den Release locker zwei Stufen nach oben.
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Wer bisher um Progressive Metal mit orientalischem Einschlag einen weiten Bogen gemacht hat, sollte das schleunigst ändern. Die Tunesier MYRATH legen hier ihren ersten Live-Release vor, der etwas ganz besonderes ist.
2019 war ein großes Jahr für die Metalband. Sie eroberten weltweit die Rockbühnen, sei es auf dem renommierten Sweden Rock Festival oder dem Wacken Open Air, und begeisterten Fans mit ihrem sechsten Studioalbum “Shehili“ – einer wunderschöne Sammlung kraftvoller Songs vor dem Hintergrund nahöstlicher Melodien. Wie ich vor einem Jahr dazu geschrieben habe: “Songs wie “No Holding Back” und “Darkness Arise” lassen es nach den metallischen Krachern etwas ruhiger angehen. “Stardust” kommt fast schon als romantische Ballade rüber. Das ändert aber nichts an der Komplexität des Albums, die uns sehr vielfältige Eindrücke eines Albums zwischen europäischem Rock und nordafrikanischer Weltmusik mitgibt. “Shehili” ist eine Scheibe, die das Genre bereichert und an vielen Stellen aufhorchen lässt.” (HIER findet ihr die komplette Review).
Der Mitschnitt, der jetzt bei eraMUSIC erscheint, entstand schon 2018, also vor besagtem Studioalbum, und war zunächst nur im Direktvertrieb erhältlich. Selbst als live-CD funktioniert er sehr gut und enthält beispielsweise als Bonus-Schmankerl eine Studioaufnahme des Songs “Believer” mit Altmeister Don Airey an den Keys. Soundtechnisch ist die Aufnahme vor einer 7.000köpfigen Zuschauerkulisse mehr als gelungen.
Extrem spannend wird es aber, wenn man sich im Videoformat den Schauplatz des Geschehens vor Augen führt. Das Amphitheater von Karthago gehört mit weiteren historischen Stätten der vorchristlichen See- und Handelsmacht zum Weltkulturerbe. Heute ist sie geographisch ein Vorort von Tunis, doch das antike Erbe ist noch sichtbar. Wundervoll, dass hier ein Rockkonzert stattfinden durfte.
MYRATH haben dann auch groß aufgefahren. Neben der historischen Kulisse gibt es eine große Videoleinwand und ausufernde Licht-Installationen. Die Bühne selbst wirkt wie ein orientalisches Wohnzimmer – und steht damit in starkem Kontrast zu der metallischen Musik. Die Begeisterung des Publikums hat fast schon “Brot und Spiele”-Charakter.
Musikalisch sind MYRATH voll in ihrem Element und fahren das Alleinstellungsmerkmal einer afrikanischen Progmetalband voll aus – nicht nur mit dem Bühnenbild, sondern auch mit Percussion und Tänzerin. Absolut stimmig, was hier geboten wird. Neben eigenen Klassikern wie “Madness” und weiteren Songs der früheren Alben gab es auch schon einen Vorgeschmack auf “Shehili”. Dieses Erlebnis in Bild und Ton sollte man sich nicht entgehen lassen. Gerade jetzt, wo die anstehende Europatournee leider verschoben werden muss.
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Das Wacken Open Air steht ins Haus. Und wie in den letzten Jahren üblich erscheint pünktlich zum Start des metallischen Großereignisses der Mitschnitt des Vorjahres im CD/DVD-Format. So dürfen wir uns jetzt also auf „Live At Wacken 2015“ freuen – mit dem Untertitel „26 Years Louder Than Hell“.
Wie immer waren Highlights dabei, die jedes Fanherz höher schlagen lassen. Wo sonst bekommt man eine geballte Ladung der gefragtesten Heavy Bands auf die Ohren und mit diesem Release auch noch auf die Augen? Von Judas Priest über In Flames, von Annihilator hin zu Danko Jones war die Elite dabei. Uli Jon Roth, Europe, Cradle Of Filth, aber auch Newcomer wie Beyond The Black und viele, viele mehr.
Acht Bühnen auf denen mehr als 120 Bands spielten – mir liegt diesmal die BluRay Version vor. BluRay und CD bieten einen gut selektierten Auszug. Meistens zwei Songs im Doppelpack. Highlights wie „Painkiller“ von Judas Priest, „Under Jolly Roger“ (Running Wild) und „Virgin Killer“ des genialen Uli Jon Roth sind vertreten. Auch die deutsche Fraktion kommt gewaltig: In Extremo sind mit dabei, Oomph! („Augen auf“) und als Exoten die Shanty-Rocker Santiano, die auch auf Wacken sichtbar gut ankommen.
Während im visuellen Bereich 53 Tracks zu finden sind, verbraten die beiden CDs nur 35 Meisterwerke, was natürlich dem Speichervolumen geschuldet ist. Doch auch hier findet sich eine perfekte Auswahl, um das Festival Revue passieren zu lassen und die Vorfreude aufs nächste Mal zu steigern.
Muss noch erwähnt werden, dass das Ganze im schön gestalteten, aufklappbaren Digipack erscheint? Eine Zierde für jedes metallastige DVD-Regal.
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Teilnehmer und Ferngebliebene sind es inzwischen schon gewohnt, dass ihr Lieblings-Festival jedes Jahr eine mediale Nachbereitung erfährt. In Form von CDs, DVDs und Büchern. Inzwischen gibt es sogar fiktive Romane, die im Wacken-Umfeld spielen. Was bis 2014 noch gefehlt hat, war die große Leinwand im Kino. Doch auch dem wurde inzwischen abgeholfen.
“Wacken – der Film”, gerne auch “Wacken 3D” genannt oder mit dem Untertitel “Louder Than Hell” versehen, ist ein Festivalfilm, wie es ihn noch nicht gegeben hat. Und er handelt von einem Festival, das es so sonst nirgendwo gibt. Regisseur Norbert Heitker und sein Team haben das komplette Festivalgeschehen aufwändig mit sechs Kamera-Units und insgesamt 18 Kameras gefilmt. Entstanden ist dabei ein Trip durch die unendlichen Weiten des Wacken-Universums, das man nun in seiner ganzen Vielfalt, Stimmung und ungebändigten Wucht auch zu Hause auf DVD oder BluRay-Disc sehen, hören und miterleben kann.
Der Festivalfilm ist hautnah am Geschehen. Man steht mit Deep Purple vor ihrem Auftritt auf der Bühne, sieht wie sich der Vorhang öffnet und gleitet in der untergehenden Sonne zu den ersten Takten von “Smoke on the Water” über ein endloses Meer von Menschen. Die Kamera begleitet den Aufbau, das Geschehen auf den Zeltplätzen, auf den Festivalbühnen und hinter den Kulissen. Vor allem kommen die Menschen zu Wort, die hinter all dem stecken. Die Macher des Festivals, beteiligte Bands (ob bekannt oder unbekannt), Arbeiter, Besucher aus aller Welt.
Man erlebt Alice Cooper, Motörhead und Rammstein und man spürt, dass Wacken auch für sie alles andere als Alltag ist. Man begleitet junge Bands, die den “Metal Battle” gewinnen wollen und auch schon bald zu den Großen gehören könnten. Man erlebt Fans, die aus Taiwan, den USA, Indien und Deutschland anreisen, geht mit ihnen in die Zeltstädte und erlebt, wie sie das Freibad von Wacken zur erweiterten Partyzone erklären. Und man ist ganz einfach fasziniert von der Euphorie der Festivalbesucher, die trotz ihres oft martialischen Aussehens friedlich und ausgelassen miteinander feiern.
Regisseur Norbert Heitker arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Musikfilmregisseur und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Echos für Filme mit Rammstein und Die Ärzte. Der Film lebt von seinen Bildern und den eingefangenen Emotionen. Und es ist kein gefilmtes Konzert – das muss man im Vorfeld sagen. Stattdessen wird viel geredete. Unter Umständen auch in eine Performance hinein. Wem das nicht passt, den muss ich auf den üblichen Wacken-DVD-Mitschnitt verweisen.
Wer sich aber auf die Dokumentation einlässt, bekommt einen fantastischen Eindruck vom größten Metalfestival der Welt und davon, welche Maschinerie hier das ganze Jahr über abläuft. Es gibt Auftritte von und Interviews mit Alice Cooper, Anthrax, Deep Purple, Henry Rollins, Motörhead, Rammstein und den Wacken-Gründern und -Organisatoren Thomas Jensen und Holger Hübner. Die Vorfreude auf 2015 wird geschürt – und ausverkauft ist das nächste Event eh schon lange.
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Und immer wieder Wacken. Ich glaube, was es im Jahr 2014 an Veröffentlichungen mit dem Wacken-Label gab, bricht alle Rekorde. Ist auch okay. Immerhin feierte das größte Metalfestival der Welt seinen 25. Geburtstag. Die Anfänge 1990 waren mit 800 Gästen noch recht beschaulich. Inzwischen lockt das Ereignis aber riesige Zuschauermassen in den sonst so beschaulichen Norden Deutschlands, genauer gesagt in die 1800-Seelen-Gemeinde Wacken (50 km nordwestlich von Hamburg gelegen).
“25 Years Of Wacken – Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds” dokumentiert jeden einzelnen Zentimeter des Festivalgeländes auf drei prallgefüllten DVDs und mit einem aufwändig gestalteten Fotoalbum. Jede DVD deckt einen anderen Bereich des ultimativen Wacken-Erlebnisses ab.
Die erste Disc vereint die besten W:O:A Auftritte auf den Black- und True Metal Stages. Und da gab es in 2014 wie gewohnt einige Größen: Accept, Saxon, Motörhead, Amon Amarth, Kreator, Hammerfall und Avantasia. Man hört die Metalherzen schon höher schlagen. Bild- und Tonqualität sind gewohnt sehr gut und sorgen fürs Konzertfeeling.
Die Bands der kleinen Bühnen wurden auch früher schon auf Wacken-DVDs berücksichtigt, aber noch nie in dieser Ausführlichkeit! Die zweite Disc führt die Zuschauer zu den besten Live-Shows der Party- und Wackinger-Stages und den Highlights des Wacken Metal Battle Bandwettbewerbs. An den Nebenschauplätzen gab es diesmal Schandmaul, Saltatio Mortis, die A-cappella-Recken Van Canto und (man glaubt es kaum) die Nordlichter Santiano.
Disc 3 beinhaltet dann nur noch mir gänzlich unbekannte Namen. Es sind die Auftritte, die im berühmt-berüchtigten Bullhead City Circus-Zelt stattfanden. Jede der genannten drei DVDs ist in einem eigenen Digipack mit einem detaillierten Booklet untergebracht. Das Fotoalbum (Scrapbook genannt) berichtet auf 200 Seiten mit hunderten von Fotos, zahlreichen Artefakten und Jahr-für-Jahr-Resümees des langjährigen Wacken-Chronisten Tim Eckhorst sehr detailliert darüber, wie das Festival zu seiner heutigen Größe und Popularität heranwuchs.
Die DVD Digipacks und das Scrapbook werden in einem klassisch-schwarzen, stoffgebundenen Schuber geliefert. Das Design stammt von einem weiteren Wacken-Veteranen, dem Fotografen Kai Swillus. Passenderweise ist “25 Years Of Wacken – Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds” ein Wacken Foundation Produkt, dessen Erlös der Foundation zu Gute kommt, die damit junge und frische musikalische Talente unterstützt und aufstrebenden Künstlern die Möglichkeit bietet, ihre Träume und musikalischen Visionen zu verwirklichen.
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WACKEN – DER FILM ist ein Festivalfilm, wie es ihn noch nicht gegeben hat – über ein Festival, das es so sonst nirgendwo gibt. Überraschend, witzig, laut und ungebremst. Ein Kinoerlebnis für alle Sinne, das den Zuschauer mitten rein holt ins Geschehen. Nicht nur für Musikfans und die Metalcommunity ein Muss, sondern auch für die, die noch nie einen Fuß ins „Holy Wacken Land“ gesetzt haben – für sie wird WACKEN – DER FILM eine eindrucksvolle Reise in das faszinierende Paralleluniversum der W:O:A-Community.
Für WACKEN – DER FILM haben Regisseur Norbert Heitker und sein Team das komplette Festivalgeschehen aufwändig mit 6 Kamera-Units und insgesamt 18 Kameras gefilmt. Entstanden ist dabei ein Trip durch die unendlichen Weiten des Wacken-Universums, das man nun in seiner ganzen Vielfalt, Stimmung und ungebändigten Wucht auch zu Hause sehen, hören und miterleben kann.
Mit WACKEN – DER FILM ist man direkt dran. An den Bands – die im Film mit einem beeindruckenden Line-up vertreten sind -, an den Musikern und natürlich an den Fans. Man steht mit Deep Purple vor ihrem Auftritt auf der Bühne, sieht wie sich der Vorhang öffnet und gleitet in der untergehenden Sonne zu den ersten Takten von “Smoke on the Water” über ein endloses Meer von Menschen. Man erlebt Alice Cooper, Deep Purple, Motörhead und Rammstein und spürt, dass Wacken auch für sie alles andere als Alltag ist. Man begleitet junge Bands, die den “Metal Battle” gewinnen wollen und auch schon bald zu den Großen gehören könnten. Man erlebt Fans, die aus Taiwan, den USA, Indien und Deutschland anreisen, geht mit ihnen in die Zeltstädte und erlebt, wie sie das Freibad von Wacken zur erweiterten Partyzone erklären. Und man ist ganz einfach fasziniert von der Euphorie der Festivalbesucher, die trotz ihres oft martialischen Aussehens friedlich und ausgelassen miteinander feiern…
Regisseur Norbert Heitker arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Musikfilmregisseur und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Echos für Filme mit Rammstein und Die Ärzte. Unterstützt wurde er bei WACKEN – DER FILM von erfahrenen Kollegen wie Uli Gaulke (Havanna Mi Amor), Marco Wilms (Art War) und Tom Kimmig (24h Berlin).
In den Hauptrollen: Festivalbesucher u.a. aus Taiwan, Indien, USA, Deutschland und die “Metal Battle” – Teilnehmer Nine Treasures (Mongolei), Rotten State (Uruguay) und God – The Barbarian Horde (Rumänien)
Mit Auftritten von und Interviews mit Alice Cooper, Anthrax, Deep Purple, Henry Rollins, Motörhead, Rammstein und den Wacken-Gründern und – Organisatoren Thomas Jensen und Holger Hübner u.v.m.
Am 23. Dezember wird der Film über das Phänomen Wacken in vorweihnachtlicher Metal-Stimmung im Großen Saal der Markthalle Hamburg gezeigt. Tickets für dieses einmalige Event sind im Vorverkauf erhältlich.
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WACKEN – DER FILM ist ein Festivalfilm, wie es ihn noch nicht gegeben hat – über ein Festival, das es so sonst nirgendwo gibt. Überraschend, witzig, laut und ungebremst. Ein Kinoerlebnis für alle Sinne, das den Zuschauer mitten rein holt ins Geschehen. Nicht nur für Musikfans und die Metalcommunity ein Muss, sondern auch für die, die noch nie einen Fuß ins „Holy Wacken Land“ gesetzt haben – für sie wird WACKEN – DER FILM eine eindrucksvolle Reise in das faszinierende Paralleluniversum der W:O:A-Community. Für WACKEN – DER FILM haben Regisseur Norbert Heitker und sein Team das komplette Festivalgeschehen aufwändig mit 6 Kamera-Units und insgesamt 18 Kameras gefilmt. Entstanden ist dabei ein Trip durch die unendlichen Weiten des Wacken-Universums, das man nun in seiner ganzen Vielfalt, Stimmung und ungebändigten Wucht auch zu Hause sehen, hören und miterleben kann. Mit WACKEN – DER FILM ist man direkt dran. An den Bands – die im Film mit einem beeindruckenden Line-up vertreten sind -, an den Musikern und natürlich an den Fans. Man steht mit Deep Purple vor ihrem Auftritt auf der Bühne, sieht wie sich der Vorhang öffnet und gleitet in der untergehenden Sonne zu den ersten Takten von „Smoke on the Water“ über ein endloses Meer von Menschen. Man erlebt Alice Cooper, Deep Purple, Motörhead und Rammstein und spürt, dass Wacken auch für sie alles andere als Alltag ist. Man begleitet junge Bands, die den „Metal Battle“ gewinnen wollen und auch schon bald zu den Großen gehören könnten. Man erlebt Fans, die aus Taiwan, den USA, Indien und Deutschland anreisen, geht mit ihnen in die Zeltstädte und erlebt, wie sie das Freibad von Wacken zur erweiterten Partyzone erklären. Und man ist ganz einfach fasziniert von der Euphorie der Festivalbesucher, die trotz ihres oft martialischen Aussehens friedlich und ausgelassen miteinander feiern…
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Regisseur Norbert Heitker arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Musikfilmregisseur und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Echos für Filme mit Rammstein und Die Ärzte. Unterstützt wurde er bei WACKEN – DER FILM von erfahrenen Kollegen wie Uli Gaulke (Havanna Mi Amor), Marco Wilms (Art War) und Tom Kimmig (24h Berlin).
Am 21.11.2014 feiert UDR Music mit Veröffentlichung einer aufwändigen DVD Box das silberne Jubiläum des weltweit größten Heavy Metal Festivals – das Wacken Open Air (W:O:A). Das Festival wuchs beständig von einer Dorfparty zu einer eigenen Republik, einer von der internationalen Heavy Metal Gemeinschaft erschaffenen eigenen Nation, für jeden, der ein paar Tage voller Musik, positivem Chaos und hemmungsloser Freude erleben möchte. Das alles bringt das W:O:A auf eine Augenhöhe mit der Festivalelite Glastonbury und Burning Man, nicht nur als musikalische Explosion, sondern auch als kulturelle Erfahrung.
25 Years Of Wacken – Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds dokumentiert jeden einzelnen Zentimeter des Festivalgeländes auf 3 prallgefüllten DVDs und einem aufwändig gestalteten Fotoalbum. Jede DVD deckt einen anderen Bereich des ultimativen Wacken Erlebnisses ab. Die erste Disc vereint die besten W:O:A Auftritte auf den Black- und True Metal Stages, unter anderem mit (ACCEPT, SAXON, MOTÖRHEAD, AMON AMARTH, KREATOR, HAMMER FALL, AVANTASIA …). Die zweite Disc führt die Zuschauer auf eine weitere Ebene des W:O:A mit den besten Live-Shows der Party- und Wackinger Stages und den Highlights des Wacken Metal Battle Bandwettbewerbs. Während die dritte Disc die besten Auftritte der, im berühmt-berüchtigten Bullhead City Circus-Zelt gelegenen, Headbanger- und Wet Stages beinhaltet. Jede dieser drei DVDs ist in einem eigenen Digipack mit einem detaillierten Booklet untergebracht.
Das Fotoalbum (Scrapbook) berichtet auf 200 Seiten mit hunderten von Fotos, zahlreichen Artefakten und Jahr-für-Jahr-Resümees des langjährigen Wacken-Chronisten Tim Eckhorst sehr detailliert darüber, wie das Festival zu seiner heutigen Größe und Popularität heranwuchs. Die DVD Digipacks und das Scrapbook werden in einem klassisch-schwarzen, stoffgebundenen Schuber geliefert. Das Design stammt von einem weiteren Wacken-Veteranen, dem Fotografen Kai Swillus. Passenderweise ist 25 Years Of Wacken – Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds ein Wacken Foundation Produkt, dessen Erlös der Foundation zu Gute kommt, die damit junge und frische musikalische Talente unterstützt und aufstrebenden Künstlern die Möglichkeit bietet, ihre Träume und musikalischen Visionen zu verwirklichen.
25 Years Of Wacken – Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds wird sowohl in DVD- und Blu-Ray-Formaten im Handel erhältlich sein.
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Es war mal wieder soweit, der Schlachtruf „Wackääään“ schallte durch ein knapp 1.700 Seelendorf in Norddeutschland. Auf dem Lande, wo Kuh und Schwein sich „Gute Nacht“ sagen, fand das 25-jährige Jubiläum des längst Kult gewordenen Metal-Festivals Wacken Open Air statt. Ein guter Grund zu feiern und ein Grund mit den größten Bands einen Knallergeburtstag hinzulegen möchte man meinen. Die Karten waren im vergangenen Jahr bereits innerhalb von weniger als 48 Stunden ausverkauft, ohne dass überhaupt eine Handvoll Bands feststanden. Der Ruf eilte dem Festival wie immer voraus und somit war der Vorverkauf ein Selbstläufer.
Man hoffte bis zum Ende das Line Up würde noch DEN Überraschungsgast raushauen, der einen aus den Latschen kippen lässt… aber es blieb bei Hoffen. Das Line Up konnte sich sehen lassen aber – und ja, hier gehen die Meinungen auseinander aber ich finde – für ein Jubiläum war es eher schwach aufgestellt.
Allerdings konnte man hinsichtlich der Organisation nicht meckern. Bei Anreise, Campingplatzordnung, Toilettensituation und Duschsituation gab es nichts zu beanstanden. Und von wegen an einem Festival wird nicht geduscht! Bei der Hitze war die Schlange vor den Männerduschen sogar fast doppelt so weit wie bei den Frauenduschen.
Wer wollte konnte Mittwoch schon Liveauftritte ansehen, wir hingegen entschieden uns dafür das Wackendorf unsicher zu machen. Unser alljährliches Frühstückszelt auf der Einfahrt eines Einwohners wollten wir schon einmal besuchen, doch zu unserer bösen Überraschung gab es das dieses Jahr überhaupt nicht mehr. Letztes Jahr hatte sich zumindest noch ein Motorradclub eingemietet – doch dieses Jahr… nichts. Viele der Stände sahen mittlerweile neu und professionell besetzt aus. Schade, der Flair ging ein wenig flöten. Auch der Unfall, der sich außerhalb Wackens ereignete, als ein Taxi einen 19-jährigen totfuhr hob die Stimmung nicht unbedingt. Also Kräfte sparen und ab ins Zelt.
Der Donnerstag startete mit sommerlicher Hitze hinsichtlich des Wetter als auch Line Ups. Auch am Einlass ging es hitzig zu. Dass Nieten mittlerweile an dem Metal Festival verboten sind, ist ja kein Geheimnis mehr und brav wurden nur noch Flachnieten getragen… wenn überhaupt. Doch nun gab es noch Probleme mit Portemonnaie-Ketten, die letztes Jahr nach unserer Erfahrung noch getragen werden durften, dieses Jahr aber als gefährlich eingestuft wurden (uns wurde sogar der Absatz in der „Hausordnung“ gezeigt, in dem eine genaue geduldete Länge definiert wurde). Die Optik leidet immer mehr und das betrübt, denn auch Metaller sind eitel! Doch die Geschichte geht weiter, denn 2 Meter hinter der Einlasskontrolle gab es Ketten jeglicher Länge und Stärke zu kaufen. Angeblich wurden diese nicht ausgehändigt, sondern man sollte nur einen Coupon erhalten, den man außerhalb des Geländes gegen die Ware eintauschen konnte. Immer wieder was neues, habe ich persönlich aber in fast 20 Jahren Festivalerfahrung noch nicht erlebt.
Bülent Ceylan begrüßte mit seiner Comedy-Show die späteren Ankömmlinge. Man kann seinen Humor mögen oder auch nicht, es ist stark Geschmackssache, aber über die Qualität der Show ließ sich nicht streiten. Doch dann kam das Erfreuliche: Die Auftritte u.a. von Hammerfall, Steel Panther, Accept und Saxon. Hammerfall zelibrierten ihr Comeback mit ein wenig Pyro und guter Show. Spätestens zu „Horns On Fire“ sang die gewaltige Masse vor der Bühne mit.
Es folgten Steel Panther, die hinsichtlich Animation eine ordentliche Kelle drauflegten. Die Botox-Superhelden der 80er erklären das Wacken zum „Titten-Festival“ und die Mädels ziehen blank. Peinlich oder einfach unverschämte 80er Party? Egal, es machte einfach großen Spaß Frontmann Michael Starr zuzusehen und seinen frechen Sprüchen zu lauschen – fast besser als Berufskomiker Bülent. Die Stimmung stieg und die Qualität des Auftrittes war so gut, dass man fast glauben wollte, es handelte sich um Playback. Die Tittenshow on stage, zu der Mädchen aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurden und blank zogen, überzeugte dann auch noch den letzten Steel Panther Gegner mit den Waffen der Frauen.
Den Abschluss des ersten Tages bilden die alten aber noch fitten Kollegen von Saxon und Accept. Jetzt ist es vor der Bühne richtig voll und die Musiker rocken sich den teilweise nicht mehr ganz so straffen Arsch ab. Das Publikum ist selig und die paar Regentropfen, die zu Accept fallen, sind bei der Hitze mehr als willkommen.
Wer nun Donnerstag nicht genug 80er Flair hatte und erneut zurück in die Vergangenheit mochte, musste früh aus dem Zelt kriechen und schon um 11.55 Uhr Skid Row ansehen. Ich habe das leider nicht geschafft doch Endstille musste dann schon sein, denn die der letzte Auftritt am Wacken 2013 war richtig gut. Leider war in diesem Jahr der Sound schlecht abgemischt und es kam nur eine Krach-Wolke bei dem Zuhörer an. Schade dafür konnte man schnell rüber zur anderen Bühne und Five Finger Deathpunch in besserer Qualität erleben. Und auch Heaven Shall Burn überzeugten – wie immer – mit guter Laune und guter Show. Ein Circlepit, wie ihn wahrscheinlich nur die damals zu Tränen gerührten Machine Head zu Wacken 2009 zuvor gesehen hatten, machte seine zerstörerische Runde. Aber nur im weitesten Sinne zerstörerisch, denn zu Verletzungen führte der Pit nicht – auch wenn viele Veranstalter oft weis machen wollen wie böse diese Circlepits doch seien.
Bei Apocalyptica stellte sich uns die Frage wozu man zu einem Streichertrio ein Orchester im Hintergrund braucht. Die Finnen waren in der Vergangenheit ohne Orchester viel beeindruckender als mit. Denn genau das machte sie aus: 3 Finnen, die auf ihren klassischen Instrumenten Metal spielen und trotzdem die ganze Bühne zusammenrocken – das Orchester war hier witzlos. Aber da sind die Geschmäcker ja verschieden und das ist auch gut so, denn Apocalyptica konnte sich einer großen Zuhörerschaft erfreuen.
Und auch in diesem Jahr durften Motörhead das Wacken mit ihrem Auftritt bereichern. Diesmal ganz ohne Zwischenfälle, was einige Fans aufatmen ließ. Zu groß waren die Sorgen der jüngsten Vergangenheit um Frontmann Lemmy Kilmister gewesen. Irgendwie scheint die Laune zwar nicht auf dem Höhepunkt und die Musik ein wenig zu leise sein, aber man kann als Zuschauer ja eh selten genug bekommen. Im Großen und Ganzen kann man sagen „Hut ab Lemmy!“. Auf der anderen Bühne folgte nahtlos ein anderes Urgesteine des Metal: Slayer, King Diamond und W.A.S.P. An diesem Tag war so viel auf den Hauptbühnen los, dass man es kaum zu den anderen Bühnen und Belustigungen schaffte. Zu schade wer es tatsächlich nicht konnte, denn die Wasteland Warriors waren wie immer ein Augenschmaus und entführen den Besucher in eine Mad Max Endzeitatmosphäre. Das passte natürlich perfekt zur staubigen Wacken-Atmosphäre – fast kam man sich vor wie in der Wüste mit Mel Gibson.
Und dann rannte die Zeit leider auch schon auf das Finale zu. Am letzten Tag sorgte die weibliche Frontfrau von Arch Enemy für optischen Genuss als auch (für diejenigen die Arch Enemy nicht kannten) unerwartete und überraschend harte Töne. Bereits zu der frühen Mittagsstunde versammelten sich immens viele Fans, um die neue Frontfrau Alissa White-Gluz herzlich zu begrüßen. Sie dankte dies, indem sie einen guten Job ablieferte – dagegen sahen Prong auf der Bühne nebean alt aus.
Zwischendurch ermahnte stets die Wacken-Kuh mit lautem Muhen, dass genug getrunken werden solle bei der Hitze – und zwar nicht nur Bier. Allerdings sah man an einigen, dass sie diesen guten Tipp in den letzten Tagen nicht befolgt hatten. Hier und da lagen die Schnapsleichen auf der Erde und erholten sich jetzt schon vom Wochenende. Das Wacken hatte sich also mal wieder gelohnt.
Auch Behemoth zeigten sich wieder am Wacken, nachdem Sänger Adam Darski bei „Voice of Poland“ aus der Jury flog. Mit beeindruckenden Outfits und ebenso überragendem Intro zeigen Behemoth, was es heißt eine große Show abzuziehen. Mit Feuerschüsseln, umgedrehten brennenden Kreuzen, Kunstblut und nicht zuletzt einer grandiosen musikalischen Leistung zeigen die Polen wo es langgeht. Leider stimmte das Bild auf der Leinwand nicht so ganz mit dem Ton überein.
Doch auch Amon Amarth warten mit nicht wenig Bühnendeko auf. Zwei riesige Drachenköpfe zierten links und rechts die Bühnen und qualmten ordentlich weißen Dampf aus den Nüstern. Allerdings kam die Stimme von Sänger Johann Hegg so gut rüber. Ob das an der Abmischung oder der Eigenleistung lag, war nicht zu sagen. Er machte jedoch alles durch seine stets sympathische gute Laune wieder wett. Er erklomm die Drachenköpfe, feuerte das Publikum an und grinste über das ganze Wikingergesicht.
Dagegen fielen Megadeth ziemlich ab. Beim Intro fiel sogleich der Ton aus. Als dieser wieder einsetzte wünschte man sich zuerst er wäre weggeblieben. Und als der Sound dann passte, haperte es bei Dave Mustaines gesanglichen Künsten. Zwischendurch schien er ein wenig außer Atem zu sein… das hatten andere ältliche Kollegen an diesem Wochenende besser gekonnt.
Avantsia ließen diesen Ausrutscher schnell vergessen. Eine riesige Show mit großer Stimmgewalt überwältigte die vielen Fans und überzeugte auch diejenigen, die sich Avantasia nur als Lückenfüller ansahen. Die Begeisterung war überall zu sehen und zu hören. Tobias Sammet redete zwar wieder etwas viel, das macht er einfach gerne, doch musikalisch war die Gänsehaut vorprogrammiert.
Den Abschluss auf der Black Stage bildeten am Wacken Open Air 2014 Kreator. Gewohnte top Qualität mit enormer Lichtshow. Auch Van Canto auf der Partystage sorgten für gute Stimmung mit ihrem Metal a Capella. Noch ein letztes Mal gute Stimmung und Vorfreude auf das nächste Jahr in Wacken.
Eins ist klar und auch schon lange bekannt: es gibt viel Gejaule, dass das Wacken nicht mehr dasselbe ist. Viele Stammbesucher gehen schon lange nicht mehr zum Wacken Open Air. Aber es ist auch klar, dass ein wachsendes Festival ständig wachsende Anforderungen hat, vor allem was die Sicherheit betrifft. Darunter leidet traurigerweise ein Teil der Atmosphäre, was mich besonders belastet. Wenn ich nicht mehr an ein Metalfestival gehen kann wie ich möchte (sprich bei jeder einzelnen Niete wird das Maßband gezückt) finde ich das schon anstrengend. Denn viele meiner Kleidungsstücke sind nun mal nicht mehr wackentauglich. Doch denkt man mal um die Ecke, sprechen die Qualität der Shows und das Drumherum für sich. Die sanitären Anlagen und die Campingplätze waren, wie anfangs beschrieben und soweit ich das aus eigener Erfahrung beurteilen kann, gut. Die Stimmung unter den Gästen stets feuchtfröhlich ausgelassen und ich konnte in all den Jahren keine großen Zwischenfälle verzeichnen. Selbst die Polizei zog eine positive Bilanz. Was will man also mehr. Dann flex ich das nächste mal ein paar Nieten kürzer.
Solange die Veranstalter sich wieder mehr auf ihre Wurzeln besinnen und die Genres in diesem Rahmen halten werden weiterhin tausende Metalfans aus aller Welt anreisen um dieses einzigartige Erlebnis einmal selbst zu erfahren. Natürlich habe ich selbst mir für ein Jubliäum an Wacken einiges mehr erhofft, aber was nicht ist kann ja noch werden. Dann wird nächstes Jahr vielleicht das Nicht-Jubiläum gefeiert.
Wir erinnern uns: Im Oktober 2013 erschien bereits das 21. Studioalbum von Motörhead mit dem Titel “Aftershock”. Ganz klar ein Werk der alten Schule, das fulminant einschlug und die weltweiten Charts solide enterte. Stilistisch natürlich nichts Neues – das war nie das Ding bei dieser Band des klassischen Rock. Wo Motörhead drauf stand, war auch immer Motörhead drin. Samt Lemmys heiseren, bisweilen durchgedrehten Vocals.
Wirklich schwache Motörhead-Alben gibt es eh nicht. Und so wartet auch “Aftershock” in 14 Tracks mit straightem Rock’n’roll auf, der die Linie der Vorgängeralben fortführt und neben den bekannten Hyperspeed-Variationen einige schöne Midtempo-Nummern zu bieten hat. Nach über 35 Jahren klingen die Vocals immer noch herrlich lässig und werden gewohnt rau und krächzend hingerotzt. So gehört sich das und so sollte das auch live funktionieren. Dann aber wurde Lemmy krank und die Tour musste verschoben werden, damit er sich gesundheitlich erholen konnte.
Hat funktioniert! Der Festival-Sommer 2014 findet wieder mit Motörhead statt – zuletzt beim Wacken Open Air. Und standesgemäß erscheint “Aftershock” als Tour-Edition mit einer 70minütigen Bonus-live-CD. Die Bonus Disk enthält live Material von der 2014er West Coast Tour, die kürzlich absolviert wurde. Sozusagen als Warm-Up für die bevorstehenden Festivals.
Der Mitschnitt liefert ein rasantes Set, aufgenommen an verschiedenen Locations, aber wie ein einziges Konzert zusammen gestellt. Genial ist vor allem der Abschluss mit dem Killer-Triple “Killed By Death”, “Ace Of Spades” und “Overkill”. Hier die komplette Liste:
Auf einer Wiese im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken stehen 75.000 Metal-Fans und singen wie ein bombastischer Chor „Du hast” von Rammstein. Der Nachthimmel ist hell erleuchtet von Pyrotechnik und Hunderten von Scheinwerfern. Nicht weit entfernt stehen ein paar Kühe, finden es vielleicht etwas laut, wundern sich aber nicht mehr – denn die Fans kommen jetzt schon seit fast 25 Jahren in ihren kleinen Ort am nördlichsten Rand der Republik…
Am 31. Juli 2014 ist es wieder so weit: Zum 25. Mal begeistert das Wacken Open Air seine Besucher mit „four days of music, peace and mud“. Nur eines ist in diesem Jahr anders: Das größte Heavy Metal Festival der Welt findet in diesem Jahr nicht nur in Wacken statt – das W:O:A kann man 2014 überall erleben. Am 24. Juli, eine Woche vor Festivalbeginn, startet WACKEN 3D in unseren Kinos – und mit der Kinokarte erhält man ein Access All Area Festivalticket der ganz besonderen Art.
WACKEN 3D ist ein Festivalfilm, wie es ihn noch nicht gegeben hat – über ein Festival, das es so sonst nirgendwo gibt. Überraschend, witzig, laut und ungebremst. Ein Kinoerlebnis für alle Sinne, das den Zuschauer per 3D und Wacken-Surround-Sound mitten rein holt ins Geschehen. Nicht nur für Musikfans und die Metalcommunity ein Muss, sondern auch für die, die noch nie einen Fuß ins „Holy Wacken Land“ gesetzt haben – für sie wird WACKEN 3D eine eindrucksvolle Reise in das faszinierende Paralleluniversum der W:O:A-Community.
Für WACKEN 3D haben Regisseur Norbert Heitker und sein Team (6 Kamera-Units, 18 3D-Kameras) das komplette Festivalgeschehen in stereoskopischem, „echtem“ 3D gefilmt. Entstanden ist dabei ein Trip durch die unendlichen Weiten des Wacken-Universums, das man nun in seiner ganzen Vielfalt, Stimmung und ungebändigten Wucht im Kino erleben, sehen und hören kann.
Mit WACKEN 3D ist man direkt dran. An den Bands, an den Musikern und natürlich an den Fans. Man ist einer der 75.000, die Rammsteins „Du hast“ mitsingen. Man steht mit Deep Purple vor ihrem Auftritt auf der Bühne, sieht wie sich der Vorhang öffnet und gleitet in der untergehenden Sonne zu den ersten Takten von „Smoke on the Water“ über ein endloses Meer von Menschen. Man erlebt Anthrax, Motörhead, Annihilator und Alice Cooper und spürt, dass Wacken auch für sie alles andere als Alltag ist. Man begleitet junge Bands, die den „Metal Battle“ gewinnen wollen und auch schon bald zu den Großen gehören könnten. Man erlebt Fans, die aus Taiwan, den USA, Indien und Deutschland anreisen, geht mit ihnen in die Zeltstädte und erlebt, wie sie das Freibad von Wacken zur erweiterten Partyzone erklären. Und man ist ganz einfach fasziniert von der Euphorie der Festivalbesucher, die trotz ihres oft martialischen Aussehens friedlich und ausgelassen miteinander feiern…
Regisseur Norbert Heitker arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Musikfilmregisseur und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Echos für Filme mit Rammstein und Die Ärzte. Unterstützt wurde er bei WACKEN 3D von erfahrenen Kollegen wie Uli Gaulke (Havanna Mi Amor), Marco Wilms (Art War) und Tom Kimmig (24h Berlin).
WACKEN 3D ist eine Produktion von Jumpseat 3D plus Germany, Tomas Erhart und WÜSTE Film, Stefan Schubert. Gefördert wurde die Produktion durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die Filmförderungsanstalt und den Deutschen Filmförderfonds.
Jan Delay hat seinen musikalischen Wandel zum gestandenen Rocker gekonnt zelebriert. Warum ist auch bisher noch kein anderer auf die Idee gekommen, einen Song namens “Wacken” zu schreiben und die Heavy-Metal-Gemeinde in den Zwiespalt zwischen Ablehnung und Bewunderung zu führen? “Tschüss ihr Spacken / ich will hier weg / ich geh nach Wacken”. Grandios erzählt er in den Lyrics seine Beweggründe: “Irgendwie ist alles festgefahren / und es ist an der Zeit für ein Wechselbad / da mir Wiederholen nicht gefällt”.
Was Jan Philipp Eißfeldt alias Jan Delay jetzt geschaffen hat, ist rockige Gitarrenmusik zum Tanzen. Etwas völlig Neues für den ehemaligen HipHopper, Reggae-Künstler und Soulman. Trotzdem eine logische Weiterentwicklung, die irgendwie alles bisher musikalisch Geschaffene in sich vereint und Delays näselnde Stimme als Bindeglied mit sich bringt. Wer schon “Oh Jonny” mochte, wird sich im neuen Release absolut wiederfinden.
Mit “Liebe” geht es noch verhalten los, doch schon “Dicke Kinder” ist ein echter Knaller. Witziger Text mit erhobenem Zeigefinger und pädagogisch-motivierter balladesker Gesangseinlage. Das erste Highlight des Albums schon mit Track 2. “Sie kann nicht tanzen” geht in die Beine und ist voller Energie. Jan Delay verwurstet alle Spielarten des modernen Pop und Rock. Ja, es gibt auch mal erdige Klänge à la Nina Hagen und Udo Lindenberg, oder dann doch die gewohnten Bläsereinlagen, die wir bei Jans Disko No. 1 so schätzten.
Eine “Scorpions-Ballade” darf auf einem echten Rockalbum nicht fehlen. Dass er selbige dann genau so genannt hat, ist an Ironie nicht zu überbieten. Jan Delay liefert die perfekte Blaupause, die dem Genre den Spiegel vorhält. Und das Album ist erst zur Hälfte vorbei. Die Single-Kracher “Wacken” und “St. Pauli” folgen erst noch. Mein Highlight im zweiten Teil ist allerdings der Party-Kracher “Nicht eingeladen”. Ein hämischer Ich-werd’s-euch-allen-zeigen-Song im Stil von “Zu spät” der Ärzte. Klasse umgesetzt und mit der vollen Dröhnung. Da stört es auch nicht weiter, dass für “Hertz 4” und “Kopfkino” das Tempo merklich gedrosselt wird.
Jan Delay hat sich ein Ziel gesetzt und es problemlos erreicht. Mit diesem Album kann er die Rock-Arenen stürmen und stößt trotzdem alte Fans nicht vor den Kopf. Die Soulrebellen, der Mercedes Dance, Disko No. 1 und die rockige Gegenwart können locker nebeneinander stehen und ich freue mich schon auf die energiegeladenen Konzerte im Herbst.
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Wenn man nicht alles selber macht… Mitte Dezember in Köln: Die Chefredaktion verabschiedet sich in den vierwöchigen Urlaub, während die geknechtete Schar der Redakteure und Fotografen noch tief gebeugt über den aus rohem Holz gezimmerten Schreibtischen sitzt, die letzten Reviews schreibt, Fotos bearbeitet und sich im ungeheizten Redaktionsbüro den A…llerwertesten abfriert. Eine Woche später kommt dann eine Postkarte aus der Karibik: “Denkt daran, dass alle den Poll ausfüllen. Der Praktikant kümmert sich drum!”. Der Praktikant? Der Praktikant, der 24 Stunden am Tag in seinem fensterlosen 8-qm-Raum still vor sich hin schuftet? Genau der! Und deshalb ist er hier also wieder: Unser traditioneller Jahresrückblick aus der Musicheadquarter-Redaktion in 12 Kategorien. Okay, manche haben geschummelt, einige haben sich gedrückt (“Mir ist zu kalt”), aber wir hoffen ihr habt trotzdem ein wenig Spass mit unseren Tops und Flops 2012!
In diesem Sinne bedanken wir uns bei euch und all unseren Promo-Partnern für die Treue und grossartige Zusammenarbeit in den vergangenen zwölf Monaten und wünschen allen einen bruchsicheren Rutsch und ein neues Jahr voller guter Musik! Bleibt gesund, munter und vor allem neugierig!
Eure Musicheadquarter-Chefredaktion (auf der Suche nach der nächsten Cocktailbar…)
MARC BRÜSER
Beste Neuentdeckung:
Nothington
Größte Live-Überraschung:
Sick Of It All auf dem Area 4 (Ruhe in Frieden) in diesem Jahr. Lustige Aktionen mit Wasserschlauch in die Menge halten und Wall Of Death. Sum 41, Köln – ich hatte wirklich schlimmes erwartet, aber das Konzert war mit eines der besten in diesem Jahr.
Top 3 – Alben 2012:
Nothington “Borrowed Time”
Blumentopf “Nieder mit der GbR”
The Offspring “Days Go By”
Flop 3 – Alben 2012:
Justin Bieber “Believe”
Cro “Raop”
Green Day “Uno!”
Top 3 – Konzerte 2012:
Broilers, Düsseldorf
Donots, Area 4
Nothington, Köln
Flop 3 – Konzerte 2012:
Bullet For My Valentine, Area 4 – Eine Lachnummer, die ihresgleichen sucht.
The Gaslight Anthem, Köln – haben sehr unmotiviert gewirkt
Prinz Pi, Köln – viel zu viele Balladen.
Bestes Festival:
Area 4 – Das beste Festival, welches je stattgefunden hat und nie mehr geben wird.
Musikmoment des Jahres:
Wall Of Death bei Sick Of It All (wieder Area 4), wo die Security einen Wasserschlauch in die Menge gehalten hat. Und Social Distortion – “I Was Wrong” live zu hören (ihr könnt euch denken wo).
Enttäuschung des Jahres:
Und wieder: Der Tod des Area 4 (Wir haben es verstanden. Anm.d.Praktikanten)!
Held des Jahres:
Jay Northington, ein absolut genialer Musiker, der es schafft mit simplen Melodien Berge zu versetzen.
Gute Vorsätze für 2013:
Die Buchhaltung nicht wegen jedem Kleinscheiß anzurufen.
MICHAEL HASS
Beste Neuentdeckung:
Alt-J
Größte Live-Überraschung:
Joss Stone
Top 3 – Alben 2012:
Alt-J “An Awesome Wave”
…And You Will Know Us By The Trail Of Dead “Lost Songs”
Calexico “Algiers”
Flop 3 – Alben 2012:
The Faceless “Autotheism”
Down “Down IV Part I”
Fear Factory “The Industrialist”
Top 3 – Konzerte 2012:
Jack White im E-Werk Köln
Deichkind im Palladium Köln
Mono im Gebäude 9 in Köln
Flop 3 – Konzerte 2012:
Of Monsters And Men im E-Werk Köln
Wilco im E-Werk Köln
Bestes Festival:
Leider dieses Jahr keine Zeit für Festivals…
Musikmoment des Jahres:
Die Überraschung war groß als eine Handvoll sehr hübscher Frauen elfengleich in weißen Kleidern die Bühne enterten und sich als unfassbar gute Backingband für Jack White erwiesen…
Enttäuschung des Jahres:
Unsere Bundesregierung beschliesst die Herdprämie… Politik aus der Steinzeit.
Held(en) des Jahres:
Alle Menschen die sich selbstlos und ehrenamtlich für Andere einsetzen… die kleinen Taten zählen (Endlich denkt mal einer an mich! Danke! Anm.d.Prakt.)!
Depp(en) des Jahres:
Unsere Bundesregierung
Gute Vorsätze für 2013:
Mehr Spocht, weniger Suff – mmmhhh… wie jedes Jahr…
LANA GIESE
Beste Neuentdeckung:
Imagine Dragons
Größte Live-Überraschung:
Jennifer Rostock
Top 3 – Alben 2012:
Kraftklub “Mit K”
Deftones “Koi No Yokan”
The Gaslight Anthem “Handwritten”
Flop 3 – Alben 2012:
Green Day “Dos”
Cro “Raop”
Top 3 – Konzerte 2012:
Jennifer Rostock
Placebo
Your Demise
Flop 3 – Konzerte 2012:
Red Hot Chili Peppers – auch wenn ich gesteinigt werde, aber die Jungs haben meine Erwartungen leider nicht erfüllt (Wo sind meine Steine? Anm.d.Prakt.).
Angels & Airwaves – tolles Konzert aber das gewisse Etwas hat gefehlt.
Bestes Festival:
Vainstream (ein Tag volle Power).
Musikmoment des Jahres:
Jennifer Rostock beim CSD.
Enttäuschung des Jahres:
Blink 182 nicht zu sehen!
Held des Jahres:
Brian Fallon (The Gaslight Anthem)
Gute Vorsätze für 2013:
Weiter so!
SHIRIN KAY
Beste Neuentdeckung:
Mist Within
Größte Live-Überraschung:
Whalerider
Top 3 – Alben 2012:
Crippled Black Phoenix “Mankind The Crafty Ape”
Gazpacho “March Of Ghosts”
Kaizers Orchestra “Violeta Vol. III”
Flop 3 – Alben 2012:
keine
Top 3 – Konzerte 2012:
Crippled Black Phoenix
Pain Of Salvation
Gazpacho
Flop 3 – Konzerte 2012:
Katatonia
Lis Er Stille
Gavin Harrison & 05RIC
Bestes Festival:
keins
Musikmoment des Jahres:
Crippled Black Phoenix in der Harmonie Bonn (Rockpalast).
Enttäuschung des Jahres:
Anathema Acoustic Show
Held des Jahres:
Mein Vater
Depp des Jahres:
Mitt Romney
Gute Vorsätze für 2013:
Noch mehr gute Konzerte besuchen und fotografieren!
STEFAN KAULEN
Beste Neuentdeckung:
Art By Numbers
Größte Live-Überraschung:
Give Em Blood
Top 3 – Alben 2012:
Gojira “L’Enfant Sauvage”
Cattle Decapitation “Monolith Of Inhumanity”
Pig Destroyer “Book Burne”
Gute Vorsätze für 2013:
Das 500ste Konzert fotografieren (Lokalrunde! Anm.d.Prakt.).
THOMAS KRÖLL
Beste Neuentdeckung: Led Zeppelin
Größte Live-Überraschung: Bob Mould
Top 3 – Alben 2012: Ich nenne vier… dafür aber nur zwei Flop-Alben… Brad “United We Stand”
Chris Robinson Brotherhood “Big Moon Ritual”
Wolf Maahn “Lieder vom Rand der Galaxis”
Black Country Communion “Afterglow”
Flop 3 – Alben 2012:
Ben Harper “By My Side”
Aerosmith “Music From Another Dimension”
Top 3 – Konzerte 2012: Foo Fighters, O2 Arena, Prag
Peter Gabriel, König Pilsener Arena, Oberhausen
Bruce Springsteen & E Street Band, RheinEnergie Stadion, Köln
Soundgarden, FZW, Dortmund (Das sind wieder vier! Hält sich hier überhaupt jemand an die Regeln? Anm.d.Prakt.)
Flop 3 – Konzerte 2012: Rich Robinson, Luxor, Köln
Alabama Shakes, Live Music Hall, Köln
Musikmoment des Jahres: 10 Jahre Musicheadquarter!
Und einige schöne Interviews, aber insbesondere das mit Jan Plewka und Leo Schmidthals von Selig, die sich am Ende eines langen Tages noch fast eine Stunde Zeit nahmen.
Enttäuschung des Jahres: Das ganze Musikjahr 2012 war eine Enttäuschung. Und der völlig unnötige Abstieg des FC.
Held(en) des Jahres: Meine Familie (im engeren und weiteren Sinne)
Depp(en) des Jahres: Jede Menge! Vor allem die ganzen religiös Verblendeten (egal welchen Glaubens), die meinen, dass ihr Gott der einzig Wahre ist. Aber auch ihr werdet irgendwann merken, dass die Erde keine Scheibe ist!
Gute Vorsätze für 2013: Interview mit Dave Grohl! (Träum weiter! Anm.d.Prakt.)
MIRIAM ROBELS
Beste Neuentdeckung:
Reptile Youth
Größte Live-Überraschung:
We Are Augustines (wow!) und Die Orsons (ja, wirklich).
Top 3 – Alben 2012:
Habe viele “Tops”, spontan fallen mir diese ein:
Reptile Youth “Reptile Youth”
Friends “Manifest!”
Lana Del Rey “Born To Die – ist ein bisschen peinlich, aber da muss ich durch.
Top 3 – Konzerte 2012:
Hier muss ich ganz rebellisch die Regeln brechen und auf meine Top 5 ausweichen (grrrrrr… Anm.d.Prakt.):
We Are Augustines – das letzte Konzert der 15-monatigen Tour. So gut, dass selbst der Klomann rauskommt, um zu gucken, was da los ist.
Boots Electric – mit Fotos aus der Pogogrube. Ab der Hälfte dann ein Eagles Of Death Metal Konzert.
Reptile Youth – alle Gerüchte stimmen.
Moneybrother – zum Jahresende noch reingerutscht. Großartige Liveband, immer wieder.
We Were Promised Jetpacks – stillstehen und nicht glauben wollen, dass der Typ auf der Bühne das gerade wirklich live singt.
Musikmoment des Jahres:
Die Ärzte und Jack White spielen am selben Tag in Köln.
Enttäuschung des Jahres:
Ich hatte Ärzte-Karten und hätte Jack White-Karten kaufen sollen.
Held(en) des Jahres:
Security bei Konzerten, die auf meine Kamera aufpasst, damit ich da bleiben kann. Anders Wendin – hat meinen Namen gesagt.
Depp(en) des Jahres:
Der Film “Rock Of Ages”. Ein Film, der aus klassischen 80er Jahre Rocksongs fröhlich-glitzernde Glee-Songs macht und das mit einer der dümmsten Handlungen seit jedem beliebigen Teenie-Film verbindet. Wer allerdings gerne aus Augen und Ohren blutet, sollte sich den Film mal ansehen. Und Lana Del Rey – machte mir mit starrem Blick auf den H&M-Plakaten jeden Morgen Angst auf dem Weg zur Arbeit.
THORSTEN SCHMIDT
Größte Live-Überraschung: Neneh Cherry & The Thing
Top 5 – Alben 2012:
Für Flops hatte ich keine Zeit in 2012! (Ich geb’s auf… Anm.d.Prakt.)
Motorpsycho & Stale Storlokken “The Death Defying Unicorn”
CAN “The Lost Tapes”
Animal Collective “Centipede HZ”
The Swans “The Seer”
Neil Young & Crazy Horse “Psychedelic Pill”
Top 5 – Konzerte 2012:
Pearl Jam – Amsterdam II, Ziggo Dome
Motorpsycho mit Orchester – Oslo, Oper
Animal Collective – Rolling Stone Weekender
Primus – Köln, Live Music Hall
Here We Go Magic – Rolling Stone Weekender
Musikmoment des Jahres:
“Crown Of Thorns” endlich live
Bestes Festival:
Weekendfest Köln
Held(in) des Jahres:
Meine Tochter
Depp des Jahres:
DFB
INGRID SILVASI
Beste Neuentdeckung:
Meine persönliche: Philipp Poisel, auch wenn kleine Mädchen ihn schon länger anschmachten… ich bin durch einen Zeitungsartikel erst vor kurzem auf ihn aufmerksam geworden und die Dortmunder Konzertkritik war so gut geschrieben, dass ich in der Mittagspause direkt das Album kaufte und es nicht bereut habe.
Größte Live-Überraschung:
Russkaja – Wacken-Stimmung auf dem Höhepunkt!
Top 3 – Alben 2012:
Philipp Poisel “Projekt Seerosenteich” …und das für mich als Metalbraut! (Headbangen in Zeitlupe. Du machst mir Angst! Anm.d.Prakt.)
Paradise Lost “Tragic Idol”
Tremonti “All I Was”
Flop 3 – Alben 2012:
Richie Sambora -“Aftermath Of The Lowdown” (nicht direkt ein Flop, jedoch für mich recht enttäuschend).
Top 3 – Konzerte 2012:
Richie Sambora – Berlin, Huxley: trotz enttäuschendem Album ein grandioses Konzert!
Opeth – Bochum, Christuskirche: Gänsehaut wegen Atmosphäre, Licht, Songauswahl. Schade nur, dass es keine Zugaben gab…
Annihilator auf dem 70.000 Tons
Flop 3 – Konzerte 2012:
Epica in Berlin – war ganz nett, aber mehr auch nicht… habe mich an der Band satt gesehen…
Bestes Festival:
Mit dem 70.000 Tons Of Metal-Schiff durch die Karibik schippern und dabei mit Metal beballert zu werden! Bereits zum zweiten Mal nicht enttäuscht worden!
Musikmoment des Jahres:
Unzählige Momente auf dem 70.000 Tons-Schiff… mit Jeff Waters quatschen, Bobby Blitz mit seiner Frau bei der Delphin-Show treffen, Michael von In Extremo total betrunken erleben, mit Kenny Winter über Tourismus philosophieren, im Fitness-Center auf Anette Olzon treffen, mit Mary Demurtas und Fabio Lione auf Italienisch plaudern und vieles mehr!
Und: Henry Rollins Spoken Words auf dem Wacken-Festival – habe großen Respekt vor ihm!
Enttäuschung des Jahres:
Die Europäische Union schwindet dahin.
ANDREAS WEIST
Beste Neuentdeckung:
Mumford & Sons
Größte Live-Überraschung:
Royal Republic
Top 5 – Alben 2012:
Birdy “Birdy”
Kylie Minogue “Abbey Road Sessons”
Purple Schulz “So und nicht anders”
Muse “The 2nd Law”
Cro “Raop”
Flop 3 – Alben 2012:
Robbie Williams “Take The Crown”
Mando Diao “Infruset”
The Killers “Battle Born”
Top 3 – Konzerte 2012:
Philipp Poisel – Projekt Seerosenteich
Westernhagen – Hottentottenmusik
Gregor Meyle – Meile für Meyle
Flop 3 – Konzerte 2012:
keine
Bestes Festival:
Burg Herzberg Festival
Musikmoment des Jahres:
Udo Lindenberg (egal was er macht)
Enttäuschung des Jahres:
Gottschalk beim Supertalent
Held(en) des Jahres:
Pussy Riot
Depp des Jahres:
Peer Steinbrück
Gute Vorsätze für 2013:
Diesmal nicht!
ASTRID WEIST
Beste Neuentdeckung:
Christina Perri und Fun!
Größte Live-Überraschung:
Wallis Bird als Support von Boy im Exhaus Trier
Top 3 – Alben 2012:
Anna Depenbusch “Sommer aus Papier”
Gregor Meyle “Meile für Meyle”
Purple Schulz “So und nicht anders”
Flop 3 – Alben 2012:
Ich habe keine Zeit, mir schlechte Alben anzuhören!
Top 3 – Konzerte 2012:
Maria Mena Viktoria Tour im E-Werk Köln
Gregor Meyle live im Café Hahn in Koblenz
Philipp Poisel live in der Philharmonie Luxemburg (Meine Güte, was hat dieser Philipp Poisel nur was ich nicht habe??? Anm.d.Prakt.)
Flop 3 – Konzerte 2012:
Ich habe auch keine Zeit, mir schlechte Konzerte anzuhören!
Musikmoment des Jahres:
Auftritt mit dem Chorschatten beim Herbstkonzert in Fohren-Linden.
Held(en) des Jahres:
Alle, die trotz des angekündigten Weltuntergangs noch ein Apfelbäumchen gepflanzt haben.
Depp(en) des Jahres:
Alle, die sich freiwillig der öffentlichen Beurteilung durch Dieter Bohlen ausgesetzt haben.
Gute Vorsätze für 2013:
Zumindest nichts schlechter zu machen als 2012!
THOMAS WELSCH
Beste Neuentdeckung:
Witchcraft
Größte Live-Überraschung:
Billy Talent, 9.10., Düsseldorf
Top 3 – Alben 2012:
Motorpsycho & Stale Storloekken “The Death Defying Unicorn”
Baroness “Yellow & Green”
Deftones “Koi No Yokan”
Neil Young & Crazy Horse “Psychedelic Pill”
Torche “Harmonicraft”
Flop 3 – Alben 2012:
Brad “United We Stand”
Top 3 – Konzerte 2012:
Motorpsycho & Stale Storloekken, Leuven
Pearl Jam, Kopenhagen
Billy Talent, Düsseldorf
Flop 3 – Konzerte 2012:
keins
Musikmoment des Jahres:
Pearl Jam Konzert während “Baba O’Riley”.
BETTINA ZIMMERMANN
Beste Neuentdeckung:
Admiral Fallow
Jake Bugg
Größte Live-Überraschung:
Parov Stelar Band
Reptile Youth
Top 5 – Alben 2012:
Mumford & Sons “Babel”
Keane “Strangeland”
Of Monsters And Men “My Head Is An Animal”
Borko “Born To Be Free”
The Lumineers “The Lumineers”
Flop 3 – Alben 2012:
The Killers “Battle Born”
Placebo “EP3 (EP)”
Billy Talent “Dead Silence”
Top 5 – Konzerte 2012:
Mumford & Sons – Hurricane Festival, Scheeßel
Two Door Cinema Club – Große Freiheit 36, Hamburg
Nada Surf – Markthalle, Hamburg
Keane – Docks, Hamburg
Beatsteaks – FM4 Frequency Festival, St.Pölten Österreich
Flop 3 – Konzerte 2012:
New Order – Hurricane Festival, Scheeßel
The Stone Roses – Hurricane Festival, Scheeßel
Hey Rosetta! – Haus 73, Hamburg
Bestes Festival:
Open Air – Hurricane Festival Scheeßel
Clubfestival – Reeperbahn Festival Hamburg
Musikmoment des Jahres:
Musikpreis HANS in Hamburg
Enttäuschung des Jahres:
Konzertabbruch von Placebo nach nur einem Song auf dem FM4 Frequency Festival.
Held des Jahres:
RIP Oscar Niemeyer (Architekt von Brasilia)
Depp(en) des Jahres:
Rücksichtslose Zuparker in meiner Straße.
Gute Vorsätze für 2013:
Mehr und vor allem regelmäßig Erholungsurlaub (Urlaub? Was ist Urlaub? Anm.d.Prakt.)!
Christine Neder ist 27 Jahre alt, Bloggerin und Journalistin (“Spiegel online”). Bekannt geworden im Web 2.0 ist sie mit dem kuriosen Selbstversuch “90 Nächte, 90 Betten”, der sie quasi über Nacht zur bekanntesten Couchsurferin Deutschlands machte und ihr den ersten Bestseller bescherte. Was hat sie sich für 2012 Neues ausgedacht? “40 Festivals in 40 Wochen”. Der dazugehörige Schmöker trägt den Untertitel “Von einer, die auszog, das Feiern zu lernen”.
Das ist doch mal eine coole Idee. 40 Festivals rund um den Globus, in den USA, der Karibik und Europa. Nicht immer mit Musik – auch das “Royal Ascot Race”, britisches Aushängeschild der Upper Class”, ist vertreten. Doch in der Hauptsache geht es natürlich um Schlammlandschaften und vollgepinkelte Zeltwände. Also alles, was wir selbst schon zu Genüge erlebt haben. Nur halt nicht in dieser Masse. Otto-Normal-Festivalbesucher braucht doch meist 1-2 Wochen zur Regeneration, wenn das geliebte Event vorüber ist.
Christine Neder gönnt sich diese Pause nicht und berichtet entsprechend pausenlos von ihren Erfahrungen. Mit Musikfans und Facebook-Nerds, verkrachten Existenzen und Hippies, Menschen auf der Suche nach dem Besonderen im Leben. Darauf legt sie auch den Schwerpunkt in ihren Berichten. Man bekommt manchmal das Gefühl, sie auf ein einziges großes Event zu begleiten, das verteilt über den Planeten stattfindet. Ihr Schreibstil ist witzig und flüssig. Man lernt die Autorin und ihre Gedankengänge kennen, erfreut sich an den Anekdoten.
Einziges Manko: Die Grenzen zwischen den einzelnen Festivals sind quasi fließend. Oft habe ich beim Lesen vergessen, wo sich die Gute nun gerade befindet. Denn die Berichte sind nicht sehr strukturiert und informativ. Kaum Hintergründe zu Musik und Organisation der Festivals. Selbst den geographischen Standort muss man bisweilen aus dem Kontext erschließen.
Um also einen Überblick zu Musikrichtungen, Bands und dem Drumherum zu bekommen, seien weiterhin die gängigen Festivalguides empfohlen. Christine Neder hingegen vermittelt gekonnt das Lebensgefühl, dass die Events in sich tragen. Und sie charakterisiert gekonnt einzelne Persönlichkeiten, die ganz für sich oder für bestimmte Personengruppen stehen. Ein kurzweiliger Schmöker, gespickt mit unzähligen, aussagekräftigen Fotos. Macht Lust auf den kommende Sommer.
Schon im April erschien unter dem Titel “Heavy Metal Thunder” eine Zusammenstellung von DVDs und CDs voller Livekonzerte, die Saxon unter anderem am Ort ihrer größten Erfolge zeigen. Besonders das Wacken Open Air hat es den Jungs aus Yorkshire angetan. Dreimal (2004, 2007 und 2009) gastierten sie dort und brannten ein Feuerwerk für ihre Fans ab.
Der Kinofilm “Heavy Metal Thunder – The Movie” ist nun ein abendfüllender Dokumentationsfilm, der die Geschichte der Band von ihren Anfängen bis jetzt beleuchtet. Er gibt ungefilterte und intime Einblicke und beschreibt Saxons Aufstieg in den Olymp des Heavy Metal. Schockierend ehrlich und mit den Erinnerungen jedes Musikers, der jemals in der Band gespielt hat.
Der Film beginnt mit den Frühwerken Saxons, als Frontmann Biff Byford in jungen Jahren noch in den Kohleminen von Yorkshire arbeitete, es folgt die “Son Of A Bitch” Ära bis hin zu den Top 10 Hits und den furiosen Welttourneen. Biff erinnert sich: “Wir spielten buchstäblich in jedem Drecksloch in England über einen Zeitraum von ungefähr acht Jahren, In einem klassischen Transporter fuhren wir Hin und Her und spielten fast jede Nacht. Die Gigs wurden ab und an mal ganz ordentlich bezahlt, mal gab es überhaupt nichts oder nur zehn Pfund, aber es war wie eine Sucht, wir mussten einfach jeden Tag spielen.”
Zum Glück wirkten auch die zerstrittenen Parteien der Bandgeschichte bei der Entstehung des Films mit. So entstand eine umfassende Betrachtung der Bandgeschichte, die alle Aspekte beleuchtet. Davon könnte sich manche Szenegröße mal ein Scheibchen abschneiden.
Die Zweite DVD enthält einiges an Bonusmaterial aus den Archiven und zwei kleine Zusatz-Dokumentationen. Herzstück sind aber die verwendeten Konzertaufnahmen aus 1981 und 2008. Mit 27 Jahren Zeitunterschied laufen hier zwei Saxon-Konzerte mit faszinierenden Setlists an uns vorüber. Seht selbst die Songlisten:
Bereits 2011 begannen Motörhead mit einer musikalischen Dokumentation ganz nach dem Motto “The Wörld Is Ours”. Richtig, ein typisches Lemmy-Understatement. Damals ging ich mit gemischten Gefühlen an das DVD/CD-Package ran, weil man von solchen Veröffentlichungen eigentlich immer eins gewohnt ist: Viel Geschwafel, wenig Musik. Da kennt man Motörhead aber schlecht. Lemmy kann schwafeln, wenn es um Interviews geht, lustige Anekdoten und coole Merksprüche. Aber um seine Musik zu beschreiben, gibt es nur eins: Abrocken, was das Zeug hält.
Vol. 1 enthielt demnach massig Konzertmaterial aus Santiago, Manchester und New York. Alles von der 2011er Tour. Jetzt geht es weiter im Takt, und deutsche Fans werden sich besonders freuen: Das komplette Konzert vom Wacken Open Air 2011, angereichert mit einer Prise “Sonisphere” und einem Schuss “Rock in Rio”. Der Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf Wacken. An das Konzert schließt sich gar ein kleines Feature mit exklusiven Festival-Eindrücken an.
Motörhead haben ihren Sound durch die Jahrzehnte in die Gegenwart gerettet. Das beweisen sie mal wieder: dreckig, laut und cool. Wer auf innovative Veränderungen hofft, wird enttäuscht werden. Aber auf wen trifft das schon zu? Fans lieben Motörhead so, wie sie sind. Und für diese wird im Audio- und Videoformat alles geboten, was die zweite Jahreshälfte 2011 hergab.