ROCK AM RING 2023, Freitag, 2.6.2023 – hier unsere Fotos vom Festivalgelände mit Flogging Molly, Jinjer, Mehnersmoos, Olaf, Yungblud, Badmómzjay, Rise Against – Fotocredit: Rainer Keuenhof
Kaum war Yungblud für Rock am Ring 2023 bestätigt, war das Geschrei groß: Was das denn bitteschön mit Rock zu tun habe, wurde gefragt. Dabei muss man sich nur das aktuelle, selbst betitelte Album des Briten aus Doncaster anhören, um die Antwort zu kennen.
Innerhalb kürzester Zeit ist Dominic Richard Harrison – so sein bürgerlicher Name – vom unbekannten Nobody zum Aushängeschild der Generation Z geworden und gilt seither als Sprachrohr der Weirdos, Freaks und Außenseiter. Mit seinem dritten Studioalbum “YUNGBLUD” eroberte der Sänger, Songwriter und Musiker jetzt Platz 3 in den offiziellen Deutschen Albumcharts und toppte damit alle seine bisherigen Veröffentlichungen.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Das bisherige Jahr war wild für Yungblud: Er hat den Ku’damm in Berlin mit einer Überraschungsperformance lahmgelegt, das Studio von “Late Night Berlin” in eine Abrissparty mit 65 Fans verwandelt, wurde am selben Abend symbolisch zum CEO von TikTok gekürt und ging kurze Zeit später auf ausverkaufte Deutschlandtournee. Kein Geringerer als Ozzy Osbourne erklärte sich bereit, in einem seiner Musikvideos mitzuspielen, und vom legendären Mick Jagger bekam er eine Gitarre geschenkt.
Yungblud bietet starken Alternative Rock mit Vocals, die nicht von ungefähr an Billy Idol erinnern. Energisch hangelt er sich durch zwölf starke Songs mit Ohrwurmcharakter. Der Opener „Funeral“ erzählt mit typisch sarkastischem Text von einem Traum, bei der der Protagonist auf seiner eigenen Beerdigung tanzt, bei der er der einzige Gast ist. Das mag Hinweis auf seine depressive Erkrankung sein – und doch lässt er sich nicht in Melancholie aus sondern liefert großartige Uptempo-Songs.
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In „Tissues“ lässt er sich zu Tanzrhythmen aus und bei „Memories“ wird er von Sängerin Willow unterstützt. Das klingt nach stürmischem New Wave der 80er Jahre. Erst mit der Rockballade „Cruel Kids“ wird es in Ansätzen ruhiger und auch „I Cry 2“ zeigt den Songwriter mit sanfter Stimme, die trotzdem nicht gerade smart, sondern verlebt und sehr erwachsen klingt.
„Sweet Heroine“ ist seiner Freundin gewidmet, die ihm aus einer dunklen Lebensphase rausgeholfen hat. „Sex Not Violence“ klingt, als träfen Green Day auf Coldplay – und das mit expliziten Texten, die eine beliebte Nebenbeschäftigung besingen. „Don’t Go“ bewegt sich überzeugend in Richtung Punk und erweitert gekonnt die rockige Palette, die mit „Don’t Feel Like Feeling Sad Today“ im Stil der Ramones weiter geführt wird und sein Rezept beschreibt, mit depressiven Phasen fertig zu werden.
Der Abschluss „The Boy in the Black Dress“ ist mit über vier Minuten der längste Track und schließt das Album sehr persönlich ab, geht es doch um Schlüsselmomente seines Lebens: das erste Mal, dass er geschlagen wurde, das erste Mal, als er von einem Lehrer wegen seines Make-ups verspottet wurde, das erste Mal, als er einen Shitstorm im Internet erlebte.
Yungblud trägt viel Energie in sich und versteht es, diese zu vermitteln. Den weltweiten Durchbruch hat er durch seine Liveauftritte geschafft – und das dritte Album beschreibt die dahinter stehende Lebensphilosophie.
Seit heute ist Yungbluds drittes Studioalbum „YUNGBLUD“ überall erhältlich, das unter anderem die bereits veröffentlichten Singles und Fan-Favoriten „The Funeral“, „Don’t Feel Like Feeling Sad Today“, „Memories ft. Willow“ sowie das am vergangenen Dienstag veröffentlichte „Tissues“ enthält. Seit gestern Abend hat „Tissues“ auch ein offizielles Musikvideo!
Gedreht wurde der Clip in London, Regie führte Charlie Sarsfield. Mit dem Video will Yungblud ganz offiziell eine neue Ära einläuten: Erstmalig sehen wir ihn ausgelassen tanzen – seine Performance lässt unweigerlich Erinnerungen an den King Of Pop wach werden. Was den Track außerdem so besonders macht? Er enthält ein Sample von The Cures „Close To Me”, das von Robert Smith höchstpersönlich freigegeben wurde!
“This is a new era for YUNGBLUD, I wanted to dance, I wanted to move, and I wanted to really personify in the video what this song means. It’s happiness and it’s euphoria and it’s letting the fuck go.” – Yungblud
Schaut Euch das Video zur neuen Yungblud-Hymne hier an:
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Am kommenden Donnerstag, den 08. September wird Yungblud den Sunset Strip in L.A. unsicher machen und in eine riesige Party verwandeln: Er spielt an diesem Abend drei Shows in drei legendären Venues auf dem Strip, dem Whisky A Go Go, dem Viper Room und dem Roxy. Das Ganze wird live via Amazon Twitch gestreamt!
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Acht Alben in 14 Karriere-Jahren, wovon sich alle in den US-amerikanischen Top Ten platzierten. Demi Lovato hat eine faszinierende Biografie, die sich bisweilen wie ein Disney-Märchen anfühlt, aber auch einige Schattenseiten zu bieten hat. Demi wurde vor dreißig Jahren in Albuquerque geboren, lebte dann in Dallas und wurde nach eigener Aussage in der Schule wegen ihres Körpergewichts gemobbt. Trotzdem machte sie ihren Weg über diverse Kinderserien bis zur erfolgreichen Schauspielerin und Sängerin. Der Disney-Film „Camp Rock“ war ihr großer Durchbruch. Doch neben den Aktivitäten beim Disney Chanel und später bei „X-Factor“ hat sie nie ihren musikalischen Output vernachlässigt. Und dem setzt sie jetzt eine ganz neue Facette drauf.
Mit ihrem achten Album hat Demi endlich die Möglichkeit gefunden, all ihre Aggressionen rauszulassen und in ein Gewand aus Ironie und Sarkasmas zu packen. Schon der Titel „Holy Fvck“ sagt einiges aus. Und so hart wie der Titel ist trotz aller Pop-Attitüde auch das ganze Album. Wie Katy Perry, Avril Lavigne oder Miley Cyrus zu ihren besten Zeiten röhrt sich Demi durch die Songs und liefert eine energische Performance ab, die manchmal gar in Richtung Punk tendiert. Man höre sich nur das geniale „Skin Of My Teeth“ an.
In 16 Tracks liefert das Album eine Retrospektive auf verschiedene Erfahrungen aus Lovatos Leben. Alles mit viel Gitarrenpower und ohne nervige Balladen, die nur den Flow durchbrochen hätten. Titel wie „Substance“ und „29“ zeigen, dass Demi in den Tracks keine Tabuthemen kennt. Die Songs kommen unter anderem mit Features von Yungblud, Royal & The Serpent sowie Dead Sara und stellen Demis unvergleichliches Talent unter Beweis. Dabei zeigt sie schon beim Opener und Titelsong, wie sie stimmlich zu den harten Gitarrenriffs bestehen kann.
45 fantastische Albumminuten lang geht es ohne Verschnaufen in die Vollen. Die Disney-Jahre sind unweigerlich vorbei. Demi haut uns ihre Inspiration und ihre Ideen kräftig um die Ohren und liefert das beste Album ihrer Karriere ab. Keine Single-Hits, die ihre Musik radiotauglich machen, sondern ein durch und durch gewaltiges Album, das man auf jeden Fall komplett und ohne Unterbrechung hören sollte.
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