HORST Festival 11.–13.07. in Mönchengladbach
Horst Festival 2014 Fotos
Horst Festival 2014 Fotos
Fotos von Sweet Krefeld 2014
Der Sonntag bei Rock n‘ Heim – Volle Power bei leichtem Regen!
Der Blick aus dem Fenster unseres Hotels am frühen Sonntagmorgen verheißt nichts Gutes. Es schüttet wie aus Eimern! Gott sei dank waren wir auf das Schlimmste gefasst und haben dementsprechend wetterfeste Kleidung eingepackt. Regenjacke übergezogen und ab zum Gelände. Trotz der Tatsache dass es schon Sonntag war und das Wetter mehr als bescheiden und zugegebenermaßen ganz schön kühl war litten die Stimmung und die Besucher gar nicht darunter. Nach wie vor gab es viel nackte Haut und Sommeroutfits zu sehen.
Kaum betraten gegen späten Nachmittag Kraftklub die „Evolution Stage“, machten die Regenwolken eine Pause und ein Regenbogen zog sich gen Himmel lang. Das schien schon so kitschig, dass Sänger Felix direkt darauf hinwies und er die Erläuterung brachte, dass dieses Wetterphänomen nur auftrat, weil sie die Bühne rockten. Kraftklub ließen auf der Stage nichts anbrennen und hatten auch in Sachen Bühnendeko mächtig aufgefahren in Form von meterhohen aufblasbaren Händen und einer Begrüßung mit schwarzen und roten Nebenschwaden. Das brachte die Menge zum Toben und während die Sonne wieder herauskam und die Sonnenbrillen ausgepackt wurden heizten die Chemnitzer über 1 Stunde lang ihren Fans ein.
Während vor der „Revolution Stage“ bei Materia und Chase & Status wild getanzt und gefeiert wurde begannen die Aufbauten für das absolute Highlight vieler Fans – Der Auftritt von Nine Inch Nails. Trent Reznor, einer der wichtigsten Musiker und Mitbegründer der Industrial/Experimental und Dark Rock-Szene war in Höchstform und so ähnelte der Auftritt mit seiner 6-köpfigen Live-Band einer ganz eigenen Lichtshow. Der Sound war perfekt auf die Lichttechnik abgestimmt, einige Fans tanzten sich wie in Trance. Während der Show wechselte die Bühnendeko stetig, es wirkte dynamisch und voller Bewebung und gut durchdacht. Nach jedem Song wechselten die Bandmitglieder ihre Instrumente sodass der Auftritt einer der abwechslungsreichsten des gesamten Festivals war.
Gegen Mitternacht hatte Seeed die Ehre, das erste Rock n‘ Heim-Festival mit viel Bass und guter Stimmung zu beenden. Alle Zuschauer strömten zur „Revolution Stage“, die Security-Mannschaften waren wieder damit beschäftigt, die Fans zu beruhigen, die voller Vorfreude tanzend zur Bühne sprangen. Die Bässe waren mal wieder so stark, dass man sie durch den ganzen Körper spürte, selbst von weiter hinten. Die 11-köpfige Berliner Raggae und Dancehall-Band lieferten über 1 Stunde einen perfekten Mix aus bekannten Songs aus den Charts und interessanten Remix-Covern und rundeten die Vielfalt und Stärke dieses neuen Festivals perfekt ab.
Fazit: Das Konzept von Marek Lieberberg geht voll und ganz auf. An Professionalität und Vielfältigkeit hat es an nichts gefehlt und so kann das Rock n‘ Heim-Festival ohne Einschränkungen sich in die Reihen der „ganz Großen“ einreihen. Kurz nach Ende wurde auf der Webseite bekannt gegeben, dass es 2014 in die 2. Runde des Frischling-Festivals gehen soll. Wir werden auf jeden Fall wieder dabei sein!
Der Samstag bei Rock’n‘ Heim – Der Hype geht weiter!
Wie wir hinterher festzustellen haben, ist der Samstag der anstrengendste und längste Tag des Festivals. Wir sind bereits gegen Mittag auf dem Konzertgelände und die Sonne knallt bei knapp 30 Grad auf unseren Kopf. Dank der vielen Giveaways und Werbegeschenke, die auf dem Gelände verteilt werden können wir uns eine Cap und eine Sonnenbrille abgreifen. Vor allem sind wir dankbar über das Mediencenter für die Presse und die Fotografen. Nicht nur dass wir dort mit gekühlten Getränken versorgt wurden, wir hatten dort auch die Möglichkeit, unsere wunden Füße auszuruhen.
Die erste Band, die wir aktiv verfolgt und die ich auch fotografieren durfte waren die legendären Deftones. Ganz in alter Manier heizten die 5 alten „Metal-Hasen“ aus Kalifornien dem Publikum ab dem ersten Ton richtig ein und dem Publikum sah man die knapp 40 Grad in der Sonne gar nicht mehr an. Sänger Chino scheute sich nicht um mit einem deftigen und überraschenden Stagedive ein Bad in der Menge zu nehmen. Die Deftones rockten gut 1 Stunde die Menge und so gab es selbst nach diesem Auftritt keine Hitzeerscheinungen, denn die legendäre Band des Hollywoodschauspielers Jack Black „Tenacious D“ stand hinter der Bühne schon bereit. Die Zuschauermenge vor dem ersten Wellenbrecher füllte sich so schnell mit Fans, sodass zum ersten Mal die Security-Mannschaften mit Absperrbändern aushelfen mussten um das Publikum in Zaum zu halten.
Anhand des Auftrittes konnte man merken, dass Hollywood wiedermal im Spiel war. Personen mit riesigen Tentakel-Kostümen mit wedelnden Tentakelarmen und im Ganzkörper-Metall-Anzug machten das Konzert zu einer eigenen Geschichte und es hat einfach Spaß gemacht zuzuschauen, selbst für die Zuschauer, die nicht so gut mit den Songs der Band vertraut waren. Neben vielen neuen und alten Klassikern gab es auch zwischendurch viel Comedy und witzige Dialoge zwischen Jack Black und seinem Partner Kyle Gass. Nach über 1 Stunde und 2 Zugaben verließen sie dann auch wieder die Bühne für, mit Vorfreude vieler Fans, System of a Down.
Um kurz nach 22 Uhr ertönten die ersten Töne von „Aerials“, Serj’s atemberaubende Stimme tönte durch die Menge und es begann eine düstere und sehr intensive Lichtshow über 1,5 Stunden. Während auf der „Evolution Stage“ Boys Noize feierwütige Fans zum Tanzen brachte, stand auch schon Casper hinter der Bühne bereit. Gegen Mitternacht ertönten dann markerschütternde Basstöne auf der „Evolution Stage“ durch die raunende Menge und Casper sprang wie ein Flummi auf der Bühne herum. Der Sound war grandios und sehr deutlich und klar. Für die Zuschauer, die nicht die Texte mitsingen konnten wie die eingefleischten Fans im Pit gab es durch die Tontechnik aber die tolle Möglichkeit, den tiefgründigen Texten des Berliner zu lauschen und einfach nur zuzuhören. Nach gut 1 Stunde einschlägiger Melodien und starker Bässe fielen wir dann auch neben vieler anderer Festivalbesucher müde und erschlagen ins Bett.
Fazit: Geniales Wetter, die Ansprüche an das Rock n‘ Heim sind weiterhin auf hohem Niveau, wir sind auf den Sonntag gespannt!
Der Freitag bei Rock’n’Heim – Lasst die Spiele beginnen!
Am Freitag, dem 16. August 2013 war es endlich soweit. Wir packten morgens unsere Sachen ins Auto, knapp 300km vom neuen vielversprechenden Festival am Hockenheimring entfernt und machten uns voller Vorfreude auf den Weg. Die Hinfahrt war leider alles andere als unkompliziert und so brauchten wir dank vielen Baustellen und Ferienstaus viel länger als wir geplant haben.
Mit dem ganzen Einchecken und Organisieren der Foto- und Pressepässe sind wir dann endlich auf dem Gelände angekommen. Das Konzept des Rock n‘ Heim war sehr simpel und klar. Es gab 2 Bühnen, auf der „Evolution Stage“ wurde gerockt, auf der „Revolution Stage“ hauptsächlich getanzt und gerappt. Beide Bühnen waren in unmittelbarer Nähe zueinander, ohne dass sich die Sounds gegenseitig störten. Dazwischen gab es die obligatorische Fressmeile mit dem typischen Festivalessen, außerdem viele kleinere Buden mit Merchandise, Sonnenbrillen, Accessoires, Piercings, etc. Neben den typischen Ständen gab es aber auch einige Überraschungen. So zum Beispiel der Stand von Pall Mall, in der es eine Chill-Out-Lounge und eine „Holi-Area“, in Anlehnung an die bunten Holi-Festivals deutschlandweit und eine spektakuläre Motocross-Show, bei der waghalsige Stunts auf Motocrossrädern dem Publikum die Pausen zwischen den Künstlern versüßten.
Was uns sehr positiv auffiel war dass man auch von weiter hinten eine gute Sicht auf die beiden Bühnen hatte, ohne dass der Sound darunter litt. Die Stunden des ersten Tages vergingen wie im Fluge und so standen schon die Ärzte auf der „Evolution Stage“ parat, um dem Publikum einzuheizen. Trotz der Fülle an Zuschauern konnte man sich noch gut bewegen und kam sogar noch nach den ersten Songs vor den ersten Wellenbrecher um mitzufeiern. Ärzte-typisch lieferten die 3 Berliner wieder eine sehr gute Mischung von neuen Songs und alten Klassikern. Der Sound war sehr gut, die Späßchen von Farin zwischendurch konnte man gut verstehen. Wer die Ärzte schonmal live erlebt hat weiß aus Erfahrung, dass die 3 so oft sie können, das Publikum mit einbeziehen und so durfte die gute alte „Sitz-Laola“ bei „Unrockbar“ auch nicht fehlen. Zu guter Letzt wechselten Farin und Rod ihre Instrumente und spielten am Ende auf futuristischen Gitarren, aus deren Gitarrenhälsen am Ende Sprühfunken flogen.
Unmittelbar nach den Ärzten, ebenfalls auf der gleichen Stage und nach einer kurzen Umbaupause standen auch schon Volbeat in den Startlöchern und hauten 1,5 Stunden kräftig in die Saiten und Drums. Der Sound war auch hier sehr klar und so klang die unverwechselbare Stimme des Frontmanns Michael Poulsen fast so wie auf den Platten der Dänen. Nachdem auf der „Revolution Stage“ Robert DeLong die Massen zum Tanzen gebracht und Franz Ferdinand schon in auf der Bühne standen, wurde auf der anderen Stage der Film „Planet der Affen Prevolution“ gezeigt.
Fazit: Nach dem großartigen Wetter und dem tollen Auftakt des ersten Headliners „Die Ärzte“ war die Stimmung perfekt und so konnte ein erster erfolgreicher Tag enden und der zweite starten.