Der umtriebige Holländer Arjen Luccansen hat ein neues Projekt am Start: Supersonic Revolution. Diesmal nicht mit einem Who’s Who an Gastmusikern, aber nicht weniger spannend und energiegeladen wie mit Ayreon. Der Sound ist in den 70ern behaftet, erinnert ein wenig an die frühen Alben von Deep Purple.
Das Cover springt sofort ins Auge. Die Bandmitglieder turnen auf Felsblöcken herum, die wie Eisschollen auf dem Wasser im Raum über einer Felswüstenlandschaft schweben. Im Hintergrund ist eine Pyramide zu erkennen, über deren Spitze sich ein Regenbogen spannt, sowie der Basaltfels Devils Tower, bekannt aus Steven Spielbergs „Die Unheimliche Begegnung der dritten Art“, welcher tatsächlich (ohne sein Innenleben aus Spielbergs Werk) in Wyoming existiert.
Obwohl das Album in kurzer Zeit entstand, klingt es keineswegs zusammengeschustert. Man spürt in jedem Song die Spielfreude der fünf holländischen Musiker. Als Zugabe sind noch vier Bonustracks-Coverversionen enthalten: „Children of the Revolution“ (T-Rex), „Heard it on the X“ (ZZ Top), „Love is all“ (Deep Purple bzw. Roger Clover) sowie das aus der Rolle fallende „Fantasy“ von Earth Wind and Fire.
Diesmal ist kein Konzeptalbum herausgekommen, aber die CD ist dadurch nicht weniger spannend. Das ist Prog Rock at it’s best. Elf kraftvolle Tracks plus vier Bonustracks – Heavy Rock, der groovt. Anspieltipps: The Glammatack, The Rise of the Starman, Golden Boy und Fight of the Century.
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Du glaubst du kennst Arjen Lucassen? Den überragenden niederländischen Prog-Rock-Polymath? Den Mann hinter dem supererfolgreichen Prog-Rock-Konzept Ayreon? Riesige, übergreifende Konzeptalben über Raum und Zeit, vollgepackt mit besonderen Gästen, die sich wie das Who’s Who des modernen Progressive Rock lesen? Arjen Lucassen? Nun, denk noch einmal nach…
Supersonic Revolution, die Band hinter „Golden Age Of Music“, sind einfach fünf Männer: Arjen am Bass, sein langjähriger Keyboarder Joost van den Broek, Gitarrist Timo Somers, Schlagzeuger Koen Herfst und Sänger Jaycee Cuijpers. Fünf Männer, die abrocken und dabei einen Heidenspaß haben.
Das ganze Projekt entstand aus einer Anfrage, einen Track für eine Cover-CD des deutschen Musikmagazins Eclipsed zu liefern. „Sie fragten mich, ob ich irgendwelche Coverversionen herumliegen hätte“, erinnert Arjen sich. „Ich sagte: ‚Nein, aber ich nehme gerne eine für euch auf‘. Also gaben sie mir eine Liste von Bands und ich sah einen ZZ Top-Song ‚I Heard It On The X‘, den ich sehr mag. Ich sagte, ich könnte ihn für sie aufnehmen, aber dann sagten sie mir, er müsse in einer Woche fertig sein. Ich dachte ‚Oh mein Gott!‘. Ich habe meine Lieblingsmusiker in Holland über WhatsApp kontaktiert und buchstäblich innerhalb von 30 Minuten hatte ich fünf Leute zusammen. Im Grunde eine Band. Von da an war der Samen in meinem Kopf gesät. ‚Ich will eine Band gründen. Und ich will einfach nur Spaß haben“.
„Wie jeder weiß, bin ich ein Perfektionist, deshalb schicke ich den Musikern immer ihre Parts zurück und bitte sie, etwas zu ändern“, räumt er ein. „Aber das hier war einfach genial. Wir hatten Spaß, riefen die ganze Zeit an und schrieben WhatsApp, und innerhalb einer Woche hatten wir ein komplettes Produkt. Außerdem wollte ich ein optimistisches, positives Projekt haben.“
„Ich dachte mir, lass uns eine Band gründen und Songs im Stil der 70er Jahre schreiben, und die Texte sollten all die denkwürdigen Dinge aus dieser Zeit feiern, denn das waren meine prägenden Jahre“, schwärmt er. „Aber ich wollte nicht, dass es wie die 70er Jahre klingt, denn das wurde schon gemacht, und ich kann es nicht besser machen als Rainbow mit ‚Stargazer‘ oder Led Zeppelin mit ‚Kashmir‘.“
Das Endergebnis sind 11 energiegeladene Heavy Rock Tracks, die mit einem Groove a’la Deep Purple Anfang/Mitte der 70er daher kommen. „Dieses Album ist kein typisches Prog-Album. Es ist nicht Yes oder Genesis. Aber es ist auch kein Metal-Album. Es gibt ein Stück namens ‚Burn it Down'“, so Lucassen, „es basiert komplett auf ‚Smoke On The Water‘, ist aber aus der Perspektive des im Originaltext erwähnten ‚Dummkopfs mit Leuchtpistole‘ geschrieben.”
Als Bonustracks enthält das Album außerdem Cover einiger legendärer Songs, die von Arjen Lucassen bearbeitet wurden: „Children of the Revolution“ von T-Rex, „Heard It On The X“ von ZZ Top, „Fantasy“ von Earth Wind and Fire und „Love Is All“ von Roger Glover.
That, Ladies and Gentlemen, is the real Arjen Lucassen. Job done. Having fun.
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