Nachdem Lana Del Rey zu Beginn des Jahres das Album „Chemtrails Over The Country Club“ veröffentlicht hat, kündigte die amerikanische Künstlerin einen weiteren Longplayer an: „Blue Banisters“, ihr achtes Studioalbum, wird am 22. Oktober 2022 erscheinen.
Neben der Albumankündigung wurde auch die neue Single „Arcadia“ veröffentlicht. Geschrieben wurde „Arcadia“ von Lana Del Rey und Drew Erickson. Die Regie für das Visual Video führte Lana Del Rey selbst.
„Blue Banisters“ beinhaltet die bereits veröffentlichten Songs „Wildflower Wildfire“, „Blue Banisters“ und „Text Book“, sowie natürlich die neue Single „Arcadia“. Insgesamt werden es 15 Songs auf dem Album sein.
“Blue Banister” Tracklist:
Textbook
Blue Banisters
Arcadia
Interlude – The Trio
Black Bathing Suit
If You Lie Down With Me
Beautiful
Violets for Roses
Dealer
Thunder
Wildflower Wildfire
Nectar of the Gods
Living Legend
Cherry Blossom
Sweet Carolina
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„Norman Fucking Rockwell!“ ist ein verbaler Ausbruch, den man der stets melancholisch angehauchten Sängerin in dieser Form nicht zugetraut hätte. Doch keine Sorge: Stilistisch bleibt sie sich auch auf dem sechsten Studioalbum absolut treu. Warum sollte sie sich auch ändern? Die getragenen Vocals passen perfekt zu den zerbrechlichen Songs voller filigraner Details.
Psychedelisch, verträumt und romantisch hangelt sie sich von Stück zu Stück, wobei die Melodien fast ineinander fließen. Einige Songs erzählen vom Ende der Welt oder vom Ende einer Beziehung, andere vom neu Verlieben und vom Älterwerden. An allen Stücken hat Lana del Rey mitgeschrieben, mit Ausnahme von „Doin’ Time“, das von der Band Sublime stammt und auf Gershwins Arie „Summertime“ aus „Porgy and Bess“ basiert.
Wenn man sich Zeit nimmt für das Album, wird man immer wieder Neues entdecken – auf die Gefahr hin, ganz in die düstere Welt der Lana del Rey hinein gezogen zu werden. Die Musik ist definitiv nichts für fröhliche Autofahrten, doch für die herbstlichen Kaminabende mit einem Glas Rotwein, die zwangsläufig in Kürze kommen werden, ist es bestens geeignet. Ich habe selten ein Album erlebt, das durchgängig solche Atmosphäre schafft.
Auf dem Albumcover sieht man die Sängerin übrigens mit dem Enkel von Jack Nicholson. Namensgeber für das Album ist der US-amerikanische Maler und Illustrator Norman Rockwell. Er wurde verachtet, weil seine düsteren Bilder nicht dem heiteren Zeitgeist entsprachen. Damit schlägt sich der Bogen zu Lana del Rey, die mit ihrem morbiden Charme kokettiert. „Norman Fucking Rockwell!“ jedenfalls ist ein Meisterwerk!
Der große Durchbruch mit „Video Games“ ist nun schon fast sechs Jahre her. In ihrer musikalischen Ausrichtung hat Lana del Rey sich aber kaum verändert. Warum auch? Das Konzept aus melancholischen, getragenen Lieder funktioniert weiterhin. Innerhalb eines Monats erzielte die Sängerin mit dem morbiden Charme und dem ausgefeilten Vintage-Look zum Jahreswechsel 2011/2012 mehr als eine Million Klicks und avancierte samt ihres Retro-Pops zum Internet-Star. „Video Games“ wurde ein internationaler Hit, der auf Platz eins der deutschen Charts schoss und sich weltweit fast zwei Millionen Mal verkaufte. Das dazugehörige Albumdebüt „Born To Die“ ging 2012 erwartungsgemäß ebenfalls durch die Decke: Platz eins unter anderem in Deutschland, Großbritannien und Österreich. Dies war aber nur der Anfang von Lana Del Reys Erfolgsgeschichte. Mit den beiden Nachfolgern „Ultraviolence“ (2014) und „Honeymoon“ (2015) bewies die inzwischen 32-Jährige eindrucksvoll, dass sie alles andere als eine musikalische Eintagsfliege ist.
„Lust For Life“ führt diesen Weg unbeirrt fort. Der Sound der neuen Stücke ist gleichermaßen zeitgemäß und retro: So kommt die Ballade “Beaches“ mit verschleppten Triphop-Beats daher und – typisch für del Rey – taucht die Sängerin hierbei textlich in tiefe Traurigkeit ein und bekennt ganz unverblümt, dass sie ihren Ex immer noch liebt. “Cherry“ schlägt inhaltlich und musikalisch in eine ähnliche Kerbe, aber auch hier regiert die Melancholie, wenn Lana beschreibt, wie die Gefühle für einem Mann sie fast zerbrechen.
Ein Partyalbum gibt es natürlich nicht, auch wenn der lebenslustige Titel mehr Optimismus verspricht. Es überwiegen die nachdenklichen Texte, die auch mal politisch werden können. Nun knöpft sie sich auch Themen der politischen US-Gegenwart vor und stellt im Song ”When The World Was At War We Kept Dancing“ die Frage: „Is This The End Of America?“ Besonders eindringlich erklingt die Pianoballade „Change“, die sich mit der Veränderung des politischen Klimas befasst. Lanas Vocals sind hier von so zerbrechlicher Schönheit, dass sie Gänsehaut erzeugen.
Spannend wird es, wenn Rapper A$AP Rocky zwei Songs verfeinert. Hinzu kommen Kollaborationen mit Sean Lennon, Stevie Nicks und The Weeknd. Vor allem diese Genre-Mischung macht dann aus „Lust For Life“ ein erfrischendes, vielfältiges Werk, auch wenn der homogene Grundton, für den wir Lana del Rey so lieben, erhalten bleibt.
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Wir haben es vernommen: Sam Smith singt den neuen Bondsong. Aber wir wissen, wer es auch verdient hätte. Wenn irgendwann einmal Quentin Tarantino beim neusten Agenten-Thriller Regie führt, kann es nur Lana Del Rey für die musikalische Untermalung geben. Denn das neue Album „Honeymoon“ weckt genau diese Assoziation. Sie bietet Titel von emotionaler Tiefe und epischer Breite, die stets eine melancholische Grundstimmung haben.
Es ist vor allem Lanas Tonlage, die immer wieder neu beeindruckt. Diese tiefe, düstere Stimme zu Beginn von „Music To Watch Boys To“ und die gefühlvolle Interpretation der Lyrics von „Religion“. Bemerkenswert vor allem, dass die Instrumente sich meist im Hintergrund halten und der Sängerin das musikalische Feld überlassen. Der sphärische Background macht jede Ballade zum intensiven Erlebnis.
Lana Del Rey hat ein Talent dazu, die Hörer in ihren Bann zu ziehen. Sie erzeugt cineastische Bilder im Kopf – wie Szenen aus dem Film noir. Die verträumten Momente ziehen sich durchs ganze Album und steuern auf den Höhepunkt mit „Salvatore“ und „Blackest Day“ zu. Zum Abschluss gibt es „Don’t Let Me Be Misunderstood“. Diese Coverversion eines Nina Simon-Titels zeigt wie das gesamte Album, dass sich Jazz und Pop wundervoll vereinen lassen.
Als Lana Del Rey am 17.04. die reichlich dekorierte Bühne der Mitsubishi Halle in Düsseldorf betritt, muss man sich die Ohren zu halten. So laut kreischen die Mädels in den ersten Reihen. Sowas kennt man eher von einem Teenie-Schwarm- Konzert, und erwartet man nicht wenn man auf die Alternative- Retro- Pop –Queen trifft. Ihren Stil zu beschreiben ist gar nicht so einfach, die Mischung von aktuellen Sounds mit dem Charme und Glamour der 50’s und 60’s „Americana“ Musik, amerikanische Volkmusik um es mal knapp zu vereinfachen, bringt sie einher mit Lolita Image und mächtig dick aufgelegten Fake- Wimpern. Mit diesen klimpert sie sich gekonnt durch den Abend, haucht und stöhnt sich sanft durch ihre Songs.
Passend zu dem Thema verleiht die Bühne der Halle einen amerikanischen Charme, Videoausschnitte werden eingespielt und zeigen amerikanische Idyllen; wie Lana sich durch die Wüste schlängelt und lasziv in die Kamera blickt. Das Ganze erinnert doch sehr an ihre letzte H&M Werbekampagne, aber wem soll man das verübeln, wo doch ihre künstliche Ausstrahlung, ohne jegliche Emotionen nicht wirklich wandelbar scheint. Jedoch wird sie noch eine Weile an ihrem Image festhalten, da das Konzept für ihre Fans aufzugehen scheint. Durch ihre kühle Art, die anmutet als sei sie psychisch nicht anwesend, sondern von außen beobachtend, wirken Songtexte wie „My pussy tastes like Pepsi Cola“, geheimnisvoll und künstlerisch. Anspruch bekommt ihre Show auch noch von dem Strechquartett, welche dem Auftritt eine wundervoll atmosppörische Stimmung verleiht. Gefolgt von ihren Hit Songs „Blue Jeans“, „Born to die“ und eignen Interpretationen von „Blue Velvet“ und „Knockin‘ on heaven‘s door“ begeistert sie ihre Fans von Song zu Song. Lana’s Programm umfasst 16 Songs, inklusive Zugabe.